Wie gefährlich ist ein Kurzschluss?

4 Antworten

Wenn nichts kaputt gegangen ist und die Ursache beseitigt ist, vergiss den Vorfall. Es ist aber in deinem Fall was kaputt (siehe unten*)

Ein "Sicherungs-Peng" ist jedem schonmal passiert. :)

Gelegentliche Vorfälle dieser Art steckt eine intakte Installation problemlos weg. Da sind nicht ohne Grund Sicherungen verbaut.

Nur der Schalter könnte einen abbekommen haben, falls du damit in den Kurschluss reingeschaltet hast. Das merkst du idr: Er klemmt nun und lässt sich nicht mehr umlegen oder er schaltet unsauber. Wird er austauscht, ist auch hier die Welt wieder heil.

99% der "Kurzschlussbrände" entstehen durch:

  • Defekte Elektrogeräte
  • Fehlerhafte Laienbasteleien
  • Marode Elektrik
  • Unüberlegter oder übermäßiger Einsatz von Verlängerungskabeln, Steckdosenleisten und anderen Adaptern
  • Unsachgemäßer Umgang (Steckdosenleiste in Gardinen eingewickelt oder mit Essensresten übersäht)
  • Der furztrockene Heuhaufen auf dem Heuboden, der durch den Kurzschlussfunken angezündet wird
  • Andere gefährliche Fehler, die technisch keine Kurzschlüsse sind
  • Häufiges leichtes Überlasten von Leitungen
  • Zu starke Leuchtmittel oder verdeckte Leuchten

Aber nicht: Ein kurzer Knall und Sicherung ist sofort raus :)

*Warum die andere Leuchte nicht mehr geht, sollte jedoch unbedingt abgeklärt und die Ursache fachgerecht behoben werden, da hier evtl. wirklich was beschädigt ist. Kategorie "Marode Elektrik" oder "Laienbastelei". Dieser Fehler ist durchaus eine Brandgefahr. ;)

Woher ich das weiß:Hobby
bei mir kommen aus der decke alle drei Phasen um eine Lampe anzuschließen

Nur weil da eine 5-adrige Leitung aus der Decke kommt, heißt das nicht zwingend, dass da auch Drehstrom draufgeklemmt ist.
Ich vermute eher, dass dieser Leuchtenauslass für eine mehrflammige Leuchte vorgesehen wurde die getrennt schaltbar ist, z.B. über einen Serienschalter.

wobei alle Enden offen sind

Das sollte so nicht sein, die Leitungsenden sollten mit Wago-Klemmen oder Lüsterklemmen "isoliert" werden.

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob das eine Gefahr für die Kabel darstellt, wenn die einen direkten Kurzschluss mit 230V erlitten haben.

Der Leitungsschutzschalter hat ja offensichtlich ausgelöst, da sollte mit den Leitungen normalerweise nichts weiter passiert sein (außer an den Stellen wo sie sich berührt haben).
Es könnte sein, dass der Kurzschluss dem Lichtschalter nicht ganz so gut getan hat, eventuell muss der ausgetauscht werden.

Außerdem ist funktioniert seit dem eine andere Lampe nicht mehr, die bereits angeschlossen war, ich vermute dass da einfach die Leuchtmittel drunter gelitten haben

Das halte ich für recht unwahrscheinlich, aber andere Leuchtmittel zu probieren kann nicht schaden.

Wenn die Sicherung ausgelöst hat, dann ist alles gut. Dann ist auch jede gefahr gebannt.

Wenn nach dem seperieren der Adern und wieder einschalten alles drin bleibt. alles gut.

Normalerweise sollten die Sicherungen in der Instllation selektiv sein. d.h. bei Überlast oder Kurzschluss sollte nur die der fehlerstelle am nächsten gelegende Sicherung auslösen. Das wäre dann der Sicherungsautomat in der Verteilung in deinem Beispiel.

Das klappt halt eben nicht immer, vor allem dann nicht, wenn durch viele Kurzschlüsse die Schmelzsicherungen weiter vorne einen wegbekommen haben. Ich denke da z.B. an die Panzersicherungen im Hausanschlusskasten. Die kann eben nur der Elektriker wechseln. oder der Energieversorger. In manchen Fällen gibts auch keinen Hausanschlusskasten mehr. dann hat der Energieversorger an der Straße Koppelschränke, wo dann immer so 5, 6, 7 Häuser angeschlossen sind. hier MUSS der Energieversorger ran.

Wie gesagt, dass das passiert ist recht selten, aber wenn es oft Kurzschüsse gibt, steigt die wahrscheinlichkeit.

Ich kenne aus meienr frühreren Tätigkeit im Elektrogroßhandel geschichten aus erster Hand. z.B. wo es bei einem einfachen Kurzschluss die ganze Kette zerlegt hat! also Automat, Vorsicerung, Zählervorsiccherung und Panzersicherung.

Also in deinem fall kann ich dich beruhigen. es wird nichts brennen oder sonst etwas. das schlimmste was dir blühen könnte, dass nach dem wiedereinschalten trotzdem kein Strom mehr kommt.

lg, Nicki

BerndBauer3  14.04.2023, 22:22

Das ist ja interessant. Kurzschluß, Automat, Vorsicherung, Panzersicherung? Es gibt sicher Erklärungen dafür. Ich bin kein Elektriker. Aber normalerweise ist das nicht so.

Vorsicherung, oder Zählervorsicherung kenne ich eigendlich nicht. Ich kenne nur Sicherung (Automat) und Panzersicherung.

Obwohl, mir fällt gerade ein, im Zählerkasten sind drei Hauptsicherungen, und im Keller noch einmal 3 Hauptsicherungen. Wie genau die heißen, weiß ich nicht.

Wir hatten einmal einen Blitzeinschlag, wo alles durchgebrannt war. Aber das ist ja etwas anderes. Panzersicherung, Zählerhauptsicherung, viele andere Sicherungen. Sicherung in der Heizung. Telefon, Fritzbox, Fernseher, Computer kaputt.

Und eine tote Kuh im Stall. Die ist wohl an einen Herzinfarkt/Schock gestorben. Direkt durch den Blitzschlag, ist eigendlich nicht möglich, innerhalb von Gebäuden. Unsere beste Kuh, ungelogen. Die gehörte von genomischen Zuchtwert her zu den besten 0,01% aller Kühe.

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NickiLittle  15.04.2023, 18:56
@BerndBauer3

Von Siemens gab es mal eine schöne Broschüre, in der eine intakte, eine überlastete und eine durchgebrannte NH Sicherung abgedruckt waren. Und so ein Kurzschluss, der ist ja bekanntermaßen eine Überlastuing.

auch eine dauerhafte Belastung so einer Sicherung am Limit kann eine Sicherung "schädigen" d.h. ihr Verhalten beeinflussen.

Die NH Sicherungen in Solarparks z.B. werden im Rahmen der Routienewartung zyklich ausgetauscht, wenn auch nicht defekt. und da so eine spezielle, gleichstromfähige, mit einer bestimmten Charakteristik versehene Sicherung schon mal einen dreistelligen Betrag kosten kann, kann man sich vorstellen, dass wenn an einem Zentralwechselrichter ein Dutzend Stränge zusammen laufen, schon mal alleine an der Stelle 24 Sicherungen fällig werden...

Man kann schon davon ausgehen, dass die von den Solarparks die dinger nicht umsonst regelmässig wechseln lassen.

lg, Nicki

PS: das weiß ich noch aus meiner aktiven Zeit im Elektrogroßhandel

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Drähte, Leitungen sind nicht gleich Phasen. Drei Leitungen = eine Phase, ein Neutralleiter, ein Schutzleiter PE (Erde).

Als Phase (auch Phasenleiter oder Aussenleiter genannt) bezeichnet man den stromführenden Leiter, welcher den Strom aus dem Netz zum Schalter oder zur Steckdose führt.

Zum Schutz der Leitungen vor Überlastung und Kurzschluss gibt es Schmelz-Sicherungen und Leitungsschutzschalter (Sicherungsautomaten zur mehrfachen Verwendung)