Warum sind in den Mehrfachsteckdosen fast ausschließlich die 16Ampere-Sicherungen eingebaut?
Ich möchte einen Überlastschutz (Überstromschutz) für eine Steckdose zuhause haben. Hypotetische Situation: Ein Gerät ist an dieser Steckdose angeschlossen und geht kaputt, es entsteht ein Kurzschluss im Gerät. Im Gerät ist eine Sicherung (3,15 A) am Eingang unter dem Kabel, welches das Gerät einspeist, eingebaut. Sie geht beim Kurzschluss kaputt. Gleichzeitig schaltet der Sicherungsautomat im Kasten aus.
Ich möchte aber, dass in diesem Fall nur das Gerät vom Netz getrennt wird, welches Kurzschluss hat und nicht die zwei Räume, die an einem Sicherungsautomaten hängen. Die Sicherungsautomaten sind B 16 A. Entsprechend der Selektivität würde ich vermuten, dass ich meinem Gerät eine Sicherung von 8 Ampere vorschalten soll. Allerdings haben viele (Mehrfach)Steckdosen auf dem Markt nur eine 16Ampere-Sicherung. Es gibt wenige, die angeblich eine 10Ampere-Sicherung haben. Aber Mehrfachsteckdosen für eine kleiner demensionierte Sicherung habe ich nicht gefunden. Warum gerade 16 Ampere und warum bietet man keine Mehrfachsteckdosen mit "schwächeren" Sicherungen an? Nebenfrage wäre auch, warum die Sicherung beim Gerät kaputt geht und gleichzeitig der Leitungsschutzschalter ausgelöst wird, obwohl die Sicherung für 3,15 A ist. Ich vermute, diese Sicherung ist einfach langsam. Wäre es eine Feinsicherung, gäbe es dieses Problem nicht.
1 Antwort
Warum gerade 16 Ampere und warum bietet man keine Mehrfachsteckdosen mit "schwächeren" Sicherungen an?
Das wird wirtschaftliche Gründe haben. Nach Mehrfachsteckdosen mit 8A Vorsicherung gibt es wahrscheinlich keine Nachfrage.
Nebenfrage wäre auch, warum die Sicherung beim Gerät kaputt geht und gleichzeitig der Leitungsschutzschalter ausgelöst wird, obwohl die Sicherung für 3,15 A ist. Ich vermute, diese Sicherung ist einfach langsam.
Da vermutest Du richtig
Wäre es eine Feinsicherung, gäbe es dieses Problem nicht.
Das kann man nich Pauschal so sagen. Bei den Gerätesicherungen - egal ob Glassicherungen, Printsicherungen o.a. gibt es unterschiedliche Auslösetypen von Flink bis Träge. In den meisten Fällen wird tatsächlich Träge verbaut. Das hat den Grund, dass die Geräte sehr häufig einen Einschaltstrom um ein vielfaches des Nennstrom haben. Um den abzufangen hat der Hersteller 2 Möglichkeiten:
- Träge Sicherung verbauen, damit die bei kurzen Einschaltstromspitzen hält
- Hochsichern.
Nimmt man die zweite Variante, Hochsichern, müssen nachfolgende Komponenten so ausgelegt werden, dass die einen höheren Nennstrom halten. Ansonsten verliert die Sicherung ihre Funktion und das Gerät raucht bei einem Defekt fröhlich vor sich hin. Das erhöht die Produktionskosten. Also ist die Entscheidung leicht. Es wird Träge verbaut.