Bin ich zu untalentiert zum Reiten?
Huhu!
Ich saß mit etwa 5 Jahren das erste mal auf dem Pferd, mit 6 war ich das erste mal in den Reiterferien mit zwei Reitstunden den Tag für eine Woche. Von dort an war ich jedes Jahr im Sommer für eine Woche dort. Auf dem selben Hof bin ich dann mit ca. 9 ungefähr einmal im Monat in die sogenannte „freie Reitstunde“ gegangen. Dort Reiten Reitanfänger in der Abteilung auf ausgebundenen Schulpferden.
Mit ca. 10 bin ich dann regelmäßig 1x die Woche in einer anderen Reitstunde geritten, dort waren die Pferde ausgebunden aber man ritt nicht in der Abteilung. Im Dezember 2017 bin ich dann 2x die Woche geritten auf demselben Hof, eine Stunde Abteilungsreiten und eine Stunde nicht. Die Pferden waren immer ausgebunden, außer man sprang, Ritt ohne Sattel oder aus. Es waren immer 5-15 Reiter in der Gruppe.
Dann kam meine erste RB im Sommer 2018- ich ritt auch ausgebunden, aber in kleineren Gruppen (zu viert) und bis zu 3x Dir Woche. Dann kam mein eigenes Pferd.
Bis Mai bin ich noch mit Ausbinder auf ihr (14-jährige Deutsches Reitpony/Vollblutaraber/Welsh-B Mix, auf L-Dressur ausgebildet) geritten, dann wollte ich es ohne lernen. Ich habe immer 1-2x die Woche auf ihr Unterricht gehabt (RL schon von meinem alten Hof, reitet selber L Niveau und hat Trainer B Schein), eine RB die gut Reiten kann... Trotzdem kann ich auch bis jetzt nicht in guter Anlehnung,regelmäßigem und fleißigem Takt Reiten und mein Sitz ist sich wünschenswert. Auf einem RW hätte ich wahrscheinlich kaum Chance auf eine Platzierung...
Ich habe schon andere Trainer probiert usw. aber ich kann es einfach nicht-kann es sein, dass ich es nie lernen werde, weil ich zu untalentiert bin? Ich bin so frustriert und verzweifelt. Kann man einfach zu untalentiert zum Reiten sein? Was soll ich tun? Die alte Besitze hat mir auch manchmal unter die Arme gegriffen-und trotzdem.
LG
5 Antworten
was erwartest du?
du hast es jahrelang falsch gelernt.
leider dauert es länger, falsches zu VERlernen, als es dauert, es gleich richtig zu lernen.
wenn du nicht in der lage bist, deinen sitz selber über den hallenspiegel zu korrigieren, brauchst du sitzlongen. ausserdem brauchst du intensivstunden und einen haufen theorie und später dann dressurstunden.
einzelstunden. besondere einzelstunden, die ein intensivtraining bedeuten. du wärmst das pferd selber auf und der eigentliche unterricht dauert etwa 15 minuten. länger hältst du nicht durch.
früher hat man das "schleifen" genannt. ist halt unangenehm, aber man lernt eine menge in sehr kurzer zeit. ;)
Entschuldige, noch eine Nachfrage.:) Theorie-Stunden: wo könnte man solche nehmen? Und bringt es auch was „sich das selbst“ durch Bücher, Artikel und Videos ein wenig zu „erklären“? Was sollte ich in der Theorie auf jeden Fall wissen?:) Ich hoffe, ich nerve nicht!
ein bisschen theorie kannst du dir sicher über gute literatur draufschaffen.
wichtig ist die umsetzung in die praxis und sich immer wieder korrigieren zu lassen.
für den anfang wären diese beiden bücher gut:
ich kenne beide - leider ist gute literatur auch nicht so billig, aber absolut seinen preis wert.
leider gibts nicht in jedem stall im reiterstübchen eine leseecke mit fachliteratur. bei uns hat es das - vom kindersachbuch übers pferd über alle stadien bis hin zum lehrbuch für die hohen turnierklassen, z.b. von klaus balkenhol.
Auch zusätzlich Videos sind sehr hilfreich. Lesen, verstehen, visualisieren.
Die DVDs der Reihe:“Reiten gut erklärt“, „Wehorse“, der Film zu oben genanntem Buch von Dietze, und einige Youtuber sind gut („Hornung“, „Herzenspferd“, „Wolfgang Rust“...)
ich empfehle immer bücher, weil ich über video nicht gut lerne. entweder für mich ganz theoretisch bis abstrakt oder direkt am objekt. egal was...
aber ich schaue auch keine filme im fernsehen, sondern lese viel lieber. mein hirn produziert eine eigene visualisierung und die kollidiert meist heftig mit dem, was im video oder im film gezeigt wird. und dann bin ich raus.
merci fürs sternchen.
und frag ruhig wieder, wenn du grad nimmer weiterkommst!
Was willst du jetzt hören, da du diese Frage bereits ein 2.mal stellst...? Reiten ist eine Sportart, da spielt das Einstiegsalter nicht unbedingt eine Rolle. Ob du also mit 5 oder 6 oder 10 das 1.mal auf dem Pferd sitzt ist ziemlich wurscht. Entscheidend ist guter Unterricht! Und den hattest du anscheinend bisher nicht. Wenn du nur ausgebunden unterwegs warst, hast du mit Sicherheit Fehler im Sitz u. vor allem fehlt dir das Gespür, wie es sich anfühlt, wenn das Pferd an die Hand heran tritt.
Und ja, vllt bist du tatsächlich talentfrei, kann ja hier keiner beurteilen. Wobei das meiner Erfahrung nach eher selten zutrifft. Ich denke nach wie vor, du setzt dich u. vor allem auch das Pferd zu sehr unter Druck.
Und dein Pferd ist sicher auch nicht das feinst gerittene, wenn es bisher mit Ausbindern unterwegs war. Also gib euch bissl Zeit. Und wie schon beim letzten Mal gesagt - wenn du mit der RL nicht weiter kommst, dann hilft nur ein Wechsel.
Gib dir mehr Zeit! Ich habe auch erst im Sommer angefangen das vernünftige durchs Genick bzw von hinten nach vorne Reiten zu lernen. Auf der einen Hand klappt es schon perfekt, aber auf der anderen gar nicht (mir fehlt links im Arm teilweise die Kraft um den äußeren Zügel konstant zu halten und wenn ich so nicht die möglichkeit gebe das meine RB ordentlich am Zügel laufen kann da er durch hängt klappt es natürlich nicht). Reite weiterhin ohne Ausbinder, guck dir videos auf Youtube an um vielleicht dein verständnis für die anatomischen Zusammenhänge zu verbessern und such einen kompetenten Trainer der ebenfalls verständnis für Anatomie hat und auf Ausbinder verzichtet. So bald man dir zu Ausbindern, Schlaufzügeln, Dreieckszügeln oder ähnlichem rät direkt weg. Dann ist das keiner der Probleme angeht sondern umgeht und sie auf kosten des Pferdes weg 'schummelt'.
Du darfst dich nur niemals unter druck setzen. Du reitest um spaß zu haben und weil es dich glücklich macht (oder zumindest machen soll).
Weißt du woran es bei dir liegt? Wenn es auch an der Kraft liegt kann ich dir gerne meine kraft übungen für die Arme. Habe einen ganzen plan um alle für Reiten wichtigen Muskeln auf Kraft und Ausdauer zu Trainieren.
Vielen Dank!Ne, ich weiß ehrlich gesagt nicht woran es liegt. Das ist fast das schlimmste. Schick mir gerne mal deine Kraftübungen-es kann ja nicht schaden und Armmuskeln brauche ich auf jeden Fall!
Ich mache Liegestütz, Unterarm curls und Bizeps curls. Das als Kraftausdauer Training, das heißt 20-25 Wiederholungen (maximal 30) in 3-6 Sätzen mit 50-60% Intensität (maximal 65%).
Wenn du mehr als 30 Sätze schaffst oder es mit über 65% Intensität machst kannst du aufs Hypertrophie training umstellen.
Das sind 8-12 Wiederholungen (Maximal 15) in 2-3 Sätzen mit 70-85% Intensität (mindestens 65%).
Bei beidem gilt so bald du das maximum irgendwo erreicht hast kannst du auch andere/schwerere übungen wählen oder diese Übungen verändern (zb bei liegestütz die beine hoch stellen, zb auf eine Bank oder einen Hocker).
Wozu????? Genau das wird dein Problem sein, du hältst vorne zu u. versuchst das Pferd in Haltung zu ziehen. Genau das machen auch die Ausbinder. Zügelhilfen so viel wie nötig, so wenig wie möglich! Richtig reiten funktioniert über den Sitz, nicht über die Hand! Körperspannung ja, aber richtige Armmuskeln sind nun wirklich das letzte, was zum Reiten benötigt wird!!!!
Kraft Übungen für die Arme? Oh weh. Reiten ist kein Kraftsport... Nie, nie, niemals sollte man viel Druck in der Hand haben
Ja das ist mir bewusst, aber ich kann die Spannung einfach nicht lange genug aufrecht erhalten, die ist nach 2 Minuten weg. Ich habe auch kaum bzw kein Gewicht in der Hand, aber mein Arm ist einfach nicht in der Lage es zu halten. Ich hoffe es so zu bessern (es ist nicht nur kraft sondern auch Ausdauer). Zusätzlich brauche ich die Kraft fürs Turnen.
Dann mangelt es mehr an Bauch bzw Rumpfmuskulatur, da helfen Situps und Co.
Es ist gar nicht nötig, Spannung generell auf dem Zügel zu haben.
Deshalb finde ich den Tipp mit Krafttraining für die Arme sehr, sehr grenzwertig!
Naja ich weiß nur mein Arm macht einfach schlapp und ich kann das benötigte nicht mehr aufbringen. Und nur weil man Kraftübungen macht muss man ja nicht kraft in den Zügel hängen. Wer einen guten Reitlehrer hat wird dieser es auch wissen, man muss natürlich auch lernen kraft nur kontrolliert bzw auch mal gar nicht einzusetzen. Mein rechter Arm ist einfach besser 'trainiert' durch alltägliche sachen und so bald ich auf der linken hand bin und ich mit dem rechten Arm bzw der Hand außen begrenzen muss läuft es super. Aber wenn ich auf der rechten hand bin und mit links arbeiten muss schlackert der Zügel ständig weil mein Arm nachgibt und dann einfach fertig ist. Ob es wirklich hilft muss ich probieren aber so lange ich nicht mit Krafteinwirkung ans Pferd gehe schadet es ja nicht.
Da muß ich MilleW recht geben, aber dir auch - es wird Körperspannung benötigt, und zwar im ganzen Körper. Auch im Arm- Schulterbereich. Und um diese eine Reitstunde lang aufrecht erhalten zu können, braucht man Kraft. Ich sage immer, dass ist wie beim Schreiben lernen: Ein Kind kann dir mit wenig Kraft Löcher ins Papier kratzen. Um mit leichter Hand fein schreiben zu konnen, muß es erst mal genügend Kraft haben; sonst kann es den Stift nicht locker führen.
Mit 12 kommen Dir ein paar Monate, geschweige denn Jahre vor wie eine Ewigkeit. Ponys, erst recht mit Araberanteil, sind oft nicht einfach zu reiten. Und du hast es bis her noch kaum richtig gelernt. Wie gut das Pferdchen wirklich ausgebildet ist, kann man auch nicht einfach an ein paar Lektionen festhalten.
Du wirst vielleicht viel Zeit brauchen. Aber Du solltest aufhören, dich selbst unter Druck zu setzen. Du träumst von L - Niveau und traust dir aber nicht mal einen RW zu... Was soll dann überhaupt das ganze Turnier - Thema? Wachse erst mal mit deinem Pony zusammen und lerne Stuck für Stück, langsam aber sicher.
Nachtrag:
Ich habe mir deine „Biographie“ noch mal in Ruhe angesehen. Das bedeutet also, regelmäßig 1-2 x in der Woche bist du erst seit ca 2 Jahren unterwegs, seit du das eigene Pony hast, vielleicht auch etwas öfter. Das reicht bei ganz normal begabten Reitschülern bei ebenfalls durchschnittlich begabten Reitlehren bei weitem nicht, um zu lernen, ein Pferd mit ordentlichem Sitz in guter Anlehnung reiten zu lernen.
Und ein L Reiter, ein Trainerschein, Macht noch lange keinen guten Reitlehrer. Denn wenn die Reitlehrerin, womöglich mit eigenen Pferden, ein paar Prüfungen bestanden hat, bei denen die Erteilung von Anfängerunterricht wenig ins Gewicht fällt, heißt das noch lange nicht, dass sie gut unterrichtet. Denn DA. Fehlt es bei seeeehr vielen Reitlehrern an Begabung. Es ist relativ einfach, einem absoluten Anfänger beizubringen, sich im Sattel zu halten und von A Bach B zu kommen. Wobei letzteres für manche schon zu viel ist - da rufen einige einfach „setz dich durch!“, und das Reiterlein muß selbst herausfinden, wie es lenken kann.
Und dann gibt es unzählige TRAINER, die wissen, wie man Pferde trainiert und fördern kann. ABER : kaum einer von denen weiß wirklich, wie man das Reiterlein, na jedem es die ersten Grundlagen kann, dahin bringt, richtig zu reiten!
Und wenn Du es „bei diesem oder jenen anderen Reitlehrer“ auch schon probiert hast, das bringt natürlich nicht viel in der kurzen Zeit. Denn 1) war von denen womöglich auch keiner besser, und 2) kann keiner zaubern, und würde mehrere Monate benötigen, um Dich zu verbessern, wenn du nicht grade ein Supertalent bist.
Von daher gehabt h jetzt mal davon aus, dass du eben ganz normal bist, und dir demnach noch 2 Jahre intensiven Lernens geben mußt, um das zu erreichen, was du dir jetzt wohl in 2 Wochen erträumt hättest.
Eine Begabung ist nämlich äußerst wichtig: Geduld!
Untalentiert nicht, aber du hast es halt dis ganze Zeit falsch gelernt, da dauert bis du es richtig kannst.
Danke für deine Antwort! Was genau meinst du mit Intensiv-Stunden?