Was kann man tun, wenn eine alte Katze nicht mehr fressen will?

11 Antworten

Wir haben Ende der Woche einen Tierarzttermin>

Ausgeschlossen - ihr müsst unverzüglich dorthin!!! Schlechtes Fressverhalten ist immer ein Alarmzeichen und kann alles Mögliche zur Ursache haben.

==> Was erschwerend hinzukommt: Nahrungsentzüge und starke Gewichtsabnahmen bedeuten eine ernstzunehmende Gefahr für Katzen! Schlimmstenfalls können sie dadurch eine hepatische Lipidose (Fettleber) erleiden. Dazu kommt es wie folgt: Wenn dem felinen Körper zu lange Zeit Nahrung entzogen wird oder er viel Gewicht in kurzer Zeit verliert, entsteht ein Energiemangel. Dadurch werden Fettdepots mobilisiert und gelangen in die Leber. Im Gegensatz zum Hund oder zum Menschen besitzt die Katze jedoch kein Enzym, das Fette in Energielieferanten umwandelt. Folge: Sie dringen in die Leberzellen ein, vernichten sie und beeinträchtigen die Leberfunktion auf massive Weise. Das Fatale: Die Leberverfettung löst Appetitlosigkeit aus, weshalb sie sich weiter verschlimmert.

Merket: Eine Katze muss nach spätestens 24 Stunden fressen, eine übergewichtige sogar nach 12 Stunden (notfalls auch ungesundes Trockenfutter) - tut sie es nicht, könnte es ihr Todesurteil sein! Auch geringe Tagesmengen sind riskant! Obendrein verzeichnen selbst intensivmedizinische Behandlungen bei der Diagnose Fettleber nur eine Erfolgsquote von ca. 60%. Der Rest trägt schwerwiegende Leberschäden davon oder verstirbt an Leberversagen, was leider häufig der Fall ist. Der Tod tritt (Leberverfettung vorausgesetzt) meist erst nach Tagen oder Wochen ein, je nach Schwere der Vorerkrankung (==> die dem fast immer vorausgeht). Die Funktionstüchtigkeit der Leber nimmt dabei peu à peu ab.

==> Seht bitte auch unter Behandlung und Prognose des folgenden Links: https://www.enpevet.de/Lexicon/ShowArticle/40874/Fettlebersyndrom

Wichtig: Nahrungsentzüge, schlechtes Fressverhalten und starker Gewichtsverlust zählen zu den Frühsymptomen einer Fettleber! Weibliche Tiere sind häufiger betroffen. Höchstwahrscheinlich muss sie dringend hochkalorisch ernährt werden, um eine eventuelle Fettleber in den Griff zu bekommen oder eine sich anbahnende rechtzeitig abzuwenden. Denn Fakt ist: Bei Fettlebern beschränkt man sich i. d. R. auf Verdachtsdiagnosen, z. B. Inappetenz, Abmagerung, Erbrechen, Blutwert-Veränderungen oder Untersuchungen per Ultraschall (==> diese zeigen ggf. eine vergrößerte, formveränderte und strukturverdichtete Leber). Die Entnahme von Lebergewebe mittels Tru-Cut-Biopsie, d. h. die zuverlässigste Diagnosemethode, wird nur in Ausnahmefällen vorgenommen (==> zu hohes Narkoserisiko für erkrankte Tiere).

Sollte eine Fettleber vorliegen, muss Ursachenforschung betrieben werden ==> ohnehin muss es das! Begründung: Sehr häufig gehen der Fettleber behandlungsbedürftige Krankheiten voraus, z. B.

  • eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, ein Darmverschluss oder CNI (chronische Niereninsuffizienz), denn alle lösen Appetitlosigkeit aus
  • Zahnerkrankungen, z. B. eine Zahnfleischentzündung oder FORL (==> nur mittels Gebiss-Röntgenaufnahme erkennbar)
  • ein Schnupfen (==> durch schlechtes Riechen lockt das Futter weniger)
  • Herzschwäche
  • eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
  • eine Vergiftung
  • Übergewicht
  • oder Wurmbefall.

Auch missglückte (da nicht wirklich akzeptierte) Futterumstellungen sowie Medikamentengaben können ursächlich sein.

Situativ (ggf. auch für die Zukunft) kann ich euch in punkto Nahrungsverweigerung nebst Tierarzt(!) folgendes anraten:

  • Bietet ihr Leckerlis an, und zwar soviel sie mag! Teilweise ist es so, dass sich Katzen (trotz möglicher Schmerzen) gerade noch zu deren Verzehr durchringen können, weil sie etwas Besonderes sind. Eine akzeptable Wahl sind Knabberstangen (natürlich nur die mit hohem Fleischanteil sowie frei von Zucker, Getreide und pflanzlichen Eiweißextrakten) ==> bei Gesundheit jedoch max. eine täglich!
  • Mag sie auch Milch? Natürlich keine Katzenmilch; diese ist zwar laktosereduziert, enthält jedoch Zucker. Besser (da gesünder) ist laktosefreie Milch aus dem Handel. Jene ist zuckerfrei und obendrein um ein Vielfaches günstiger. Außerdem wirkt sie sich positiv auf ihren Flüssigkeitslevel aus, der im Moment ja sehr im Argen liegt.
  • Besorgt eurer Katze die Aufbaukur von K_ttovit (erhältlich im Zoofachhandel). Sie hat mit 8% einen höheren Rohfettanteil als gewöhnliches Katzenfutter.
  • Gebt einen Schuss Warmwasser übers Nassfutter und püriert es mit einer Gabel. Dadurch wird mehr Aroma freigesetzt, was den Appetit anregen kann.
  • Auch effektiv: Gebt obiges Nassfutter in eine Pipette (erhältlich in der Apotheke) und träufelt es ins Maul. Durch die Flüssigform und den ausgelösten Schluckreflex gelangt es schneller in den Magen und muss nicht (schmerzhaft?) zerkaut werden.
Kathy34  25.02.2015, 11:25
  • Gebt ihr einen Messerstrich Butter (gern auch etwas mehr) oder vergorene Milchprodukte wie Hüttenkäse, Naturjoghurt und Quark.
  • Versucht am besten auch, sie mit der Hand zu füttern. Mitunter fressen Katzen dann besser.

Viele Kalorien, gar nicht mal unbedingt große Mengen (Stichwort Erbrechensgefahr), sind jetzt das A+O!

Bedenkt bitte auch, dass gerade Katzen oft lange still vor sich hin leiden, ehe man einen Verdachtsmoment hat. Dies ist auf ihr Sicherheitsbedürfnis in freier Wildlaufbahn zurückzuführen, denn wenn Feinde ihre Schwäche aufgrund Schmerzensschreie bemerken, werden sie leichter angreifbar. Ihr hingegen habt Verdachtsmomente, und zwar schlechtes Fressverhalten und starke Gewichtsabnahme! Also ==> zum Arzt bitte (es gibt auch einen tierärztlichen Notdienst)! Faktor Zeit ist bei mangelnder Nahrungszufuhr und möglichen Entzündungsherden in mehrerlei Hinsicht alles entscheidend (Stichwort nahrungsentzugsbedingte Leberschäden, austrocknungsbedingte Nierenschäden + entzündungsbedingte Herzschäden, die lebensbedrohlich werden können). - Ganz zu schweigen von den Kosten, die umso höher ausfallen je länger ihr wartet, wenngleich das eher unwichtig sein sollte …!

Alles Gute für eure Katze!

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Das klingt alarmierend. Sehr wahrscheinlich hat sie schlimme Schmerzen und frisst deshalb nichts mehr. Ich kenne das, hatte das schon mehrere Male mit meinen alten Katzen... :-(

Geht SOFORT zum Tierarzt mit ihr! Allerdings befürchte ich, dass auch der nichts mehr ausrichten kann. Wenn es wirklich so schlimm um die Katze steht wie ich befürchte, kann es sogar sein, dass ihr sie gleich einschläfern lassen müsst. :-(

Meine Katze wird bald 17 Jahre alt, aber ist noch pumperlgsund. Allerdings ist sie etwas mäkelig mit dem Futter. Was sie aber sehr gerne frisst ist Fisch. Es hilft manchmal auch schon, wenn man etwas von dem Wasser, in dem wir Fisch gekocht hatten, über ihr Futter gibt, das sie zuvor nicht wollte. Zuerst bekommt sie ein kleines Stück von dem Fisch mit wenig Kochwasser in ihren Napf und erst dann würzen wir die Portionen für uns. Und ich hab festgestellt, dass sie es mag, wenn man ihr das Futter irgendwie schön in den Napf gibt und nicht nur lieblos reinklatscht. Wahrscheinlich isst bei Tieren das Auge auch mit!

Aber auch unbedingt gleich zum Tierarzt oder in eine Tierklinik.

Allerdings kann es wirklich sein, dass ihr das Futter einfach nicht schmeckt. Ich hoff für Euch, dass Eure Katze nicht so schlimm krank ist.

Solange würde ich nicht warten. Ich tippe mal,das sie Nierenprobleme hat. Ich befürchte,das es jetzt mit ihr zu Ende geht. Wenn sie fressen verweigern ist das schon das sicherste Zeichen. Freiwillig verhungert keine Katze. Alles Gute...

Warte nicht bis Ende Woche, sondern geh so schnell wie möglich zum Tierarzt, denn Deine Katze könnte akute Probleme und damit Schmerzen haben. Lass also Deine Katze nicht unnötig lange leiden.