Warum werden so viele Menschen im falschen Körper geboren?

5 Antworten

Es sind ziemlich wenige. Klar, insgesamt erscheint es viel, aber du musst bedenken wie viele Menschen es gibt.

Einige wenige Prozent sind evolutionsbiologisch für eine Art ohne weiteres verkraftbar (zumal die biologische Funktionalität der Frauen meistens erhalten bleibt).

Das grundlegende Problem ist, dass die Ausbildung der sexuellen Präferenz (und damit auch der eigenen Geschlechtserkennung) ein hochkomplexer Prozess ist, der zwar überraschend gut und konsequent funktioniert, aber bei einem geringen Prozentsatz eben doch Defekte generiert, die dann zu den Präferenzproblemen führen.

Insgesamt ist der Vorteil der geschlechtlichen Vermehrung für jede Art aber so hoch, dass auch eine geringe Zahl an Fehlprägungen die evolutionsbiologische Fitness nicht beinträchtigt.

Kabisa  14.10.2020, 15:33
Ausbildung der sexuellen Präferenz (und damit auch der eigenen Geschlechtserkennung)

Inwiefern besteht da ein Zusammenhang ?

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PeterJohann  14.10.2020, 23:22
@Kabisa

Der Zusammenhand ergibt sich aus der evolutionsbiologisch determinierten Normvarianz für die Erkennung des Geschlechts bei Anderen und die entsprechende (binäre) Annahme und Erkennung des eigenen Geschlechts. Die sexuelle Präferenz die dem Menschen aufoktroyierte wird (Gene, Hormone etc) hat in der Erkennung des eigenen Geschlechts offensichtlich einen automatischen Gegenpol; dazu kommt dann (zumindest beim Menschen) ein erweiterter weniger klar umrissener Begriff wie "Geschlechtsidentität", die eher eine etwas schwammige Rolle bei der Einpassung in das Soziale spielt und in einem gewissen umfang auch Änderbar ist.

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Kabisa  15.10.2020, 13:25
@PeterJohann

Danke sehr für die ausführliche Antwort! Allerdings ist für mich nicht ersichtich wie du bzw Menschen auf "automatischer Gegenpol" komen.

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PeterJohann  15.10.2020, 23:23
@Kabisa

Stimmt schon, die Wortwahl ist unclever, aber das Problemist auch, dass die meisten Studien auf Englisch erscheinen und auch mein deutscher Wortschatz dadurch etwas ins Hintertreffen gerät.

Was ich meinte ist, dass dass die (angeborene) Geschlechterpräferenz auch die Mechanismen schafft das Geschlecht eines anderen Menschen relativ gut zu identifizieren und derselbe Mechanismus identifiziert damit auch das eigene Geschlecht. Quasi zwei Seiten einer Medaille...

Nur kommt dann zur Selbsterkennung (des eigene Geschlechts) die wesentlich komplexere Geschlechtsidentität, die weniger von der Physiologie und angeborenen Prägungen als von sozialen/ästhetischen/was-auch-immerischen, jedenfalls weniger greifbaren und oft fluiden, Faktoren bestimmt wird.

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Kabisa  16.10.2020, 09:57
@PeterJohann

Danke!
Ich finde das Thema immer recht faszinierend da ich, eigentlich im Generellen Interesse an jedem Geschlecht, immer wieder merke wie ich durch die gesellschaftliche Prägung Richtung "Männer" tendiere dh Maskulinität. Dadurch eröffnet sich schön zu hinterfragen was man wie interpretiert.
Mit hat die Auseinandersetzung mit Menschen aus dem nichtbinären Spektrum sehr dabei geholfen zu merken was ich attraktiv / ästhetisch finde und was nicht und inwiefern das manchmal vom Sex oder Gender beeinflusst ist.

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Seit wann sind ca. 2-3% soviele?

Die sind maximal laut. Aber viele sind es sicherlich nicht.

Thomaxs  12.11.2019, 20:40

Von 7.500.000.000 Menschen sind 2% immernoch 150.000.000 Menschen.

Ich denke schon das dass viel ist.

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FouLou  12.11.2019, 21:03
@Thomaxs

Und von 100 Menschen sind es nur 2. Man muss immer die Dinge im Verhältnis sehen.

Ist natürlich korrekt das es fast 2 Mal Deutschland an Menschen ist. Und das schon einiges an Menschen sind. Aber es ist weiterhin nur ein Bruchteil der Geburten die davon betroffen sind.

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Definiere "so viele" - ist das messbar? Wo ist deine Quelle?

Thomaxs  12.11.2019, 20:40

Es sind viele.

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Es ist ne Anomalie. Die gibt es von Natur aus

fabrina  12.11.2019, 20:54

Niemand wird im falschen Körper geboren.

Es gibt jedoch verschiedene Hintergründe - wie es dazu kommt, dass jemand sein Geschlecht zu einem späteren Zeitpunkt auf einmal ablehnt und zum anderen Geschlecht wechseln will. Es sind tiefgreifende ganz individuelle Erfahrungen, die dazu führen, dass sich dann jemand mit seinem Geschlecht äußerst unwohl zu fühlen beginnt.

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FleischigesStef  20.10.2020, 02:44
@fabrina

Kann sein das es das gibt, aber klingt für mich nach dem was Transidenten sind.

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