Abtreibung/Schwangerschaft- kann mir wer die Logik der Sichtweise erklären?

15 Antworten

Die Frau muss das Kind austragen und gebären. Deshalb steht ihr die Entscheidung darüber zu, es ist ja ihr Körper.
wenn das Kind dann geboren ist, muss es unterhalten werden, das ist die Aufgabe beider Eltern.
Wer als Mann Unterhaltspflichten vermeiden möchte, muss sicher verhüten oder auf Sex verzichten.

Es ist der Körper der Frau, was aber nicht heißt dass der Mann keine Verantwortung hat. Da geht es auch nicht um die Schuld, sondern rein um die Verantwortung.

weil es so ist, Männer haben auch Verhütungsverantwortung, auch wenn sie diese immer wieder gerne ignorieren

Annika3390  20.08.2022, 09:33

Beide haben die Verhütungsverantwortung

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Nahimana66  20.08.2022, 09:40
@Annika3390

guck an, ich spreche trotzdem die Männer an, die sehr oft ihre Verantwortung ablehnen, aber rumflennen, wenn es geschnackelt hat

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Jenachdem aus welchem Blickwinkel, nennt man dieses Phänomen die Überverantwortlichkeit des Mannes bzw. die Unterverantwortlichkeit der Frau. Männern wird in der gleichen Situation gesellschaftlich mehr Verantwortung beigemessen als Frauen.

Dieses verschobene Verhältnis von Verantwortung liegt jeder feministischem Idee zugrunde . So wirst du z.B. keinen feministischen Grundsatz finden, in welchem das weibliche Geschlecht als ganzes sich in irgendeine negativer Art und Weise auf die Gesellschaft auswirkt. Dies gibt es lediglich bei Männern. Generell kannst du jedes feministische Problem auf die Kernaussage, "der Mann ist Schuld bzw trägt die Verantwortung" reduzieren.

So wäre es bei den aktuellen Abtreibungsregulungen eigentlich nur fair, wenn der Mann bis zur 12. Woche die Vaterschaft des Kindes ablehnen könnte. Also dass er alle Rechte und Pflichten am Kind Abtritt in der Zeit, in welcher die Frau noch eine Abtreibung durchführen könnte.

Elli113  20.08.2022, 14:15
Also dass er alle Rechte und Pflichten am Kind Abtritt in der Zeit, in welcher die Frau noch eine Abtreibung durchführen könnte.

Da gibt es aber einen bedeutenden Unterschied: treibt die Frau ab, gibt es kein Kind. Eine Abtreibung ist ja nicht nur die Ablehnung aller Rechte und Pflichten - das wäre eher eine Freigabe zur Adoption nach der Geburt (der übrigens beide leiblichen Elternteile zustimmen müssen).

Wird das Kind aber geboren (und gezeugt haben es ja beide), dann hat auch das Kind Rechte, zB auf Unterhalt. Und der Vater hat ein Umgangsrecht.

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Damit eine Schwangerschaft zustande kommt, egal ob gewollt oder ungewollt, braucht es einen zeugungsfähigen Mann und eine fruchtbare Frau, die beide miteinander ungeschützten Verkehr haben. Somit sind auch beide für das Entstehen der Schwangerschaft verantwortlich.

Die Crux dabei: wenn jetzt eine Schwangerschaft entstanden ist und Frau und Mann sich aber nicht einig sind darüber, ob die Schwangerschaft ausgetragen oder abgebrochen werden soll: wer entscheidet dann?

Ein Kompromiss ist in dieser Frage nicht möglich, weil man nicht "nur ein bisschen" abtreiben kann.

Also muss einer von beiden das letzte Wort in dieser Sache haben. Und das sollte derjenige sein, der die direkten körperlichen Folgen tragen muss.

Eine Abtreibung kann zB zu Unfruchtbarkeit führen (selten zwar, aber es ist eine mögliche Komplikation).

Mal angenommen, der Mann hätte bestimmt, dass die Frau abtreiben muss, diese wäre daraufhin unfruchtbar geworden - würdest du es fair finden, wenn die Frau dann den Mann zur Sterilisation zwingen dürfte? Wahrscheinlich eher nicht.

Im übrigen ist natürlich zumindest bis zum Vaterschaftstest im Zweifel ohnehin fraglich, wer der Vater ist, also wer dürfte dann entscheiden - alle in Frage kommenden vielleicht?