Wieso heißt es Transphobie?

11 Antworten

Ich habe nichts gegen solche Leute, aber

Du musst nichts gegen solche Leuten haben, aber diskriminieren tust du sie mit deinem Verhalten trotzdem immens. Es ist vollkommen okay eine andere Meinung zu haben, doch würde es dir schaden, die Personen mit den Pronomen anzusprechen, denen sie sich zugehörig fühlen? Du kannst dir immernoch deinen Teil denken. Den Transpersonen hingegen schadet es immens, wenn du sie jedes Mal darauf hinweist, dass sie mit einem Geschlecht geboren wurden, zu dem sie sich nicht zugehörig fühlen. Du erinnerst sie damit an ein Leben voll mit Selbsthass, Abwertung und Depression. Gleichzeitig invalidierst du noch ihre komplette Person und auch ihren ganzen Schmerz, den sie aufgrund dieses Umstands gehabt haben. Du sagst ihnen damit quasi, dass sie niemals von diesem gehassten Körper und Geschlecht wegkommen können und das ist eine unglaublich gefährliche Aussage, wenn man bedenkt, wie verzweifelt Transpersonen meistens sind (die Suizidrate ist immens bei Transsexuellen).

Wenn du das jetzt mal so vergleichst und über das Schaden/Nutzen Verhältnis nachdenkst, merkst du dann etwas? Niemand verlangt von dir deine Meinung zu ändern, was verlangt wird ist einfach nur basic Respekt gegenüber einer Person.

Das Problem ist nicht, dass du erkennst, dass es Unterschiede gibt. Das Problem ist, dass du einer Gruppe von Menschen, die ohnehin schon psychische Probleme wegen einer Eigenschaft von sich immer wieder vorhältst, dass sie diese Eigenschaft haben.

Nochmal: Transgender sein ist nicht "Ich will etwas anderes sein". Transgender sein ist "Ich habe Geschlechtsdysphorie, was bedeutet, dass mein angeborenes Geschlecht mir negative Emotionen von Wut und Ekel bis hin zu Depressionen gibt." 40% der Menschen, die trans sind, haben einen Selbstmordversuch hinter sich. Mehr als die Hälfte hatten Selbstmordgedanken.

Eine Person, die Trans ist, mit den Pronomen des Geburtsgeschlechts anzusprechen, ist kein Hinweis auf Biologie. Zumal Biologie und Medizin auch das Gehirn betreffen, und das Gehirn von Transmenschen eben nicht so wirklich das Geburtsgeschlecht aufweist.
Es ist eher vergleichbar damit, einer Magersüchtigen zu sagen, sie sei zu dick. Oder einer Depressiven, sie sei wertlos und eine Last für alle.

Phobie, vom griechischen Wort für Angst, heißt es deshalb, weil die Leute, die etwas dagegen haben, das gerne selbst auf Angst begründen. Oder begründet haben. Das Argument "Ich habe Angst, das Transfrauen meine Tochter in der öffentlichen Toilette belästigen" oder "Ich habe Angst, das schwule Männer mich vergewaltigen" ist häufig. Wahrscheinlich kommt es davon, so könnte ich mir das erklären.
Oder, bei Homophobie gibt es die Erklärung, warum da das Wort 'Phobie' drin steckt: "Homophobie ist die Angst heterosexueller Männer, das schwule Männer sie so behandeln könnten, wie sie Frauen behandeln".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Wieso spricht man denn von Cisphobie, wenn man sich weigert, Cismenschen als das anzusprechen was sie sein wollen und sie stattdessen als das behandelt was sie eigentlich sind?

Grundlegende Tatsachen lassen sich nicht verändern, egal was man glaubt und davon hält.

Genau das ist dein Problem hier, dass du ebendies versuchst. Kein Wunder also, dass dir dann transfeindliches Verhalten unterstellt wird.

Transphobie oder auch Transfeindlichkeit ist wenn man angst vor Leuten die trans sind hat (ich glaube sie meinen etwas in der art wie homophob das ist wenn man eine starke Abneigung gegen Leute hat die homosexuell sind)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Die wollen Hormone nehmen und fühlen sich im falschen Körper? 

Niemand "will" Hormone nehmen, zumindest Trans*Personen nicht. Es muss sein, weil es sonst zu starken Depressionen, Selbstverletzung und Schlimmerem kommen kann und höchstwahrscheinlich auch wird.

Aber ich weigere mich zu sagen / glauben, dass ein Mann wirklich eine Frau wird, wenn er sich umwandeln lässt.

Niemand kann dich zwingen, das zu sagen oder glauben. Aber da es allein durch eine Häufung solcher Aussagen ("Du wirst niemals eine Frau sein", Provokatives Ansprechen eines Transmanns mit "sie", u.ä.) zu den genannten Auswirkungen kommen kann, ist es schonmal sehr respektvoll, das Trans*Personen wenigstens nicht direkt zu sagen.

Schließlich ist er trotzdem noch ein Mann.

Es wird auch nirgends behauptet, dass es möglich ist, alle biologischen Geschlechtsmerkmale zu 100% dem gegenteiligen Geschlecht anzupassen. Aber in unserer Gesellschaft ist das Geschlecht inzwischen viel mehr als nur irgendwelche Körperstellen. Sonst gäbe es ja kein "er" und "sie", keine getrennten Umkleiden, und so weiter. Und wenn eine Person sich bei diesen Gegebenheiten eher beim männlichen Part verordnen würde, als beim weiblichen, dann ist sie im sozialen Bereich ja männlich, wenn auch nicht im biologischen. Und eine Trans*Person erwartet auch nicht mehr von dir, als sie mit den (für sie) korrekten Anreden anzusprechen, und in die korrekten geschlechtergetrennten Bereiche gehen zu dürfen (wenn man sich dort komplett unbekleidet zeigt, dann wird es einer Trans*Person sowieso zu unangenehm sein, sich dort zu zeigen, weshalb man wegen "Spannern" keine Bedenken haben muss).

Ist es wirklich als Phobie gemeint oder ist es nur ein Ausdruck für Menschen, die Trans Menschen beleidigen usw?

Eher als Ausdruck für Trans-Feindlichkeit. Wenn man tatsächlich Angst vor Trans*Personen hat, ist man per Definition zwar transphob, aber ich persönlich verstehe Transphobie als die gesellschaftliche Nicht-Akzeptanz - wie Beleidigungen, Ausgrenzung oder Provokation (Anreden mit falschen Begriffen, Hetze im Netz, ...) - von Transgendern.