Warum kann ich mir einfach nicht vorstellen wie es ist, nicht zu existieren?

9 Antworten

Guten Tag Beresa,

die Beweisführung, welche du anführst, hat einen Haken. Denn bei den meisten fehlt die Fantasie, sich das vorzustellen, wie es ihnen in Muttis Bauch erging.

Mit meinen 78 Jahren bin ich offensichtlich der Ewigkeit Vergangenheit viel näher als du. Habe schon häufig traumlos geschlafen, bin auch schon mehrfach ohne Bewusstsein gewesen ( Narkose, einfache Ohnmacht...). Aus den Zuständen, in denen ich weder an etwas gedacht noch etwas gefühlt habe, wurde ich wieder erweckt.

Während ich zeitweilig abwesend war, ist das Leben anderer und auch meines biologisch weitergegangen. Ich habe nach dem Aufwachen erfasst, dass ich zeitweilig abwesend war und viele sich wie ich gefreut haben, dass ich wieder da bin.

Aus unterschiedlichen Gründen war ich auch schon häufig auf Friedhöfen. Dort liegen viele, welche andere gern noch um sich hätten. Nur können die Verstorbenen davon nichts mehr erfahren. Ein polnischer Schriftsteller, Stanislaw Jerzy Lec , hat die Bedürfnislosigkeit Toter sehr deutlich formuliert: "Der Sargdeckel ist auf der Seite des Verbrauchers schmucklos." Ich bin für die Welt so unbedeutend (meine ich ernst!), dass ich mir vorstellen kann, wie alle künftigen Nachbarn auf dem Friedhof nicht wieder aufgeweckt zu werden. Was mich allerdings nicht besonders aufregt. Denn ich merke davon ja absolut nichts. Wie der Dreizehnjährige aus unserer Nachbarschaft, der vom Reck stürzte und sich einen Halswirbel brach. 

Verstorbene werden ohne ihr eigenes Denken beerdigt, betrauert und langsam vergessen. Um im Gedenken der Menschheit zu bleiben, musst du Dinge wissen und/oder können, welche sie bereichern - also vor dem ewigen Schlaf großen Nutzen bringen.

Da hast du noch etwas zu tun!

Bleibe recht gesund!

Siegfried

SNewiger  28.03.2015, 10:43

Hallo Beresa,

in der Frühe habe ich bei meiner Antwort etwas Wichtiges vergessen. Da gibt es einen wunderschönen Satz, dessen Verfasser ich leider nicht kenne, dessen Worte eben du und alle, die ähnlich denken, sich merken sollten: "Die Angst vor dem Tod hält uns nicht vom Sterben, sondern vom Leben ab." 

Bleibe recht gesund!

Segfried

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Du existierst max. seit einigen Jahrzehnten und hast vorher rund 13 Milliarden Jahren nicht existiert, war das schlimm für dich in dieser Zeit?

Man es sich nicht wirklich vorstellen, da das genau der falsche Ansatz ist. Versuch dir nicht irgendwas vorzustellen denn die Nichtexistenz löscht alle deine Gefühle und Gedanken aus, sodass man sich nichts vorzustellen brauch. Denn es gibt einfach nichts. Man kann sich höchstens damit abfinden.

Nun ich denke die Frage um das Leben nach dem Tod ist so alt wie die Menschheit selbst, viele Religionen sehen den Tod als einen Neuanfang oder glauben wie Christentum und Islam an eine Art Himmel. Es ist ein angenehmer und beruhigender Gedanke das der Tod nicht entgültig ist jedoch die Wissenschaft lehrt auf Grund von medizinischen Fakten etwas anderes. Der Geist entsteht im Gehirn, stibt dies nach dem Tod ab verschwindet auch unser "Geist"...

Womit wir nun auch beim Thema wären. Die Antwort ist recht simpel aber etwas umständlich zu erklären daher versuche ich es mal so:

"Stelle dir zunächst einmal vor du wärst von deinem Körper losgelöst, dein Geist schwebt im Raum und du betrachtest dich selbst wie durch einen Spiegel."

Nicht schwer oder? Sicher hatte jeder schon einmal einen ähnlichen Traum.

"Doch jetzt versuche dir vorzustellen du hättest keinen Geist."

Niemand kann sich das vorstellen da niemand wissen kann wie es ist.. selbst eine Nahtoderfahrung hilft hier nicht weiter sie lehrt einen lediglich wie es ist zu sterben. Ohne Bewusstsein das den Tod also begreifen kann gibt es keinen der ihn dir erklären könnte.



Keine Sorge, da bist du glaube ich nicht alleine. - So wird es den meisten gehen !