Warum hatten die Indianer nicht stärkere Festungen gebaut?

7 Antworten

Die amerikanischen Ureinwohner waren in weiten Teilen ein nomadisches Volk. Nomaden leben auch heute noch in Zelten und wandern dorthin, wo es Überlebensmöglichkeiten gibt.

So haben Deine UrUrUr...UrUrAhnen übrigens auch gelebt.

Einige Stämme haben dann feste Wohnsitze gebaut (beispielswesie Pueblo-"Indianer"). Aber die anderen haben die damals noch existierenden großen Büffelherden begleitet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Es gab Stämme wie die Hopi, die auf Tafelbergen in Pueblos lebten - eben als Schutz vor kriegerischen Stämmen. Die Hopi lebten hauptsächlich vom Ackerbau, besonders Maisanbau, und hatten eine entwickelte Hochkultur. Heute gibt es immer noch Hopi, die sich abschotten und ihre eigene Kultur pflegen. Bei ihren Tänzen, die mit ihrer Religion zusammenhängen, lassen sie heute keine Nicht-Hopi mehr zuschauen, da in den 60er Jahren Hippies versucht haben, diese außerhalb zu kopieren und sie damit lächerlich gemacht hatten. Das muss für die Hopi so ähnlich gewesen sein, als wenn man bei uns Abendmahlskelche aus einer katholischen Kirche für Saufgelage verwendet.

Indianer, die in Tipis oder Wigwams lebten, waren Nomaden, die ihren Beutetieren oder auch den Erntepflanzen (wie Heidelbeeren oder Wildreis) hinterherzogen. Im Unterschied zu Europa gab es lange Zeit genug Platz dafür.

Von Experte Udavu bestätigt

Es gab und gibt unterschiedliche Indianerstämme, manche von Ihnen hatten eine nomadische Lebensweise. In den Plains wurden z.B. Büffelherden gejagt, dazu waren Zelte, die man auf- und wieder abbauen konnte, geeigneter, denn Büffel wandern umher.

Manche hatten aber auch schon früh eine sesshafte Lebensweise, so etwa die Pueblo-Indianer (z.B. in Arizona). Die Hopi bauten Mais an. Andere hatten z.B. Bohnen. Auch gab es Cahokia, eine Stadt in Illinois.

https://de.wikipedia.org/wiki/Cahokia#/media/Datei:Cahokia_Aerial_HRoe_2015.jpg

Und in Mittelamerika sind die Städte der Azteken und Maya durchaus beachtlich gewesen. Zum Beispiel Tenochtitlan (diese Stadt konnten die Spanier auch nur durch die Hilfe einheimischer Gegner der Azteken erobern).

DerRoll  09.04.2023, 09:03
diese Stadt konnten die Spanier auch nur durch die Hilfe einheimischer Gegner der Azteken erobern

Sowie durch die tatkräftige Mithilfe der mitgebrachten Krankheiten.

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Es gibt Menschen, die drängen ihre Lebensweise der Natur auf - sie roden Wälder, lenken Flüsse um, legen Getreidefelder an, bauen Rohstoffe ab usw.

Und es gibt Menschen, die akzeptieren und denen reicht das, was sie selbst aus der Natur ziehen können - durch Jagd, Sammeln usw.

Keine dieser beiden Lebensweisen ist richtig oder falsch und es gibt auch keinen Grund zu idealisieren oder zu dämonisieren.

Aber es sind eben völlig verschiedene Arten das Leben zu führen und die damit verbundenen Kulturen sind völlig verschieden.

Zu behaupten, Kulturen hätten sich nicht "weiterentwickelt", nur weil sie unseren eigenen Standards nicht entsprechen, finde ich daher unangemessen.

SirDoesGoater 
Fragesteller
 08.04.2023, 22:38

Das wollte ich nicht behaupten, ich fragte mich nur, warum sie nie so richtig sesshaft geworden sind.

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Enzylexikon  08.04.2023, 22:40
@SirDoesGoater

Womöglich gab es keine Notwendigkeit dafür.

Wenn ein nomadischer oder halb-nomadischer Lebensstil dir alles bietet, was du benötigst und du damit glücklich bist, warum solltest du es ändern?

Man muss sich ja auch nicht zwingend mit anderen vergleichen.

Ich besitze beispielsweise keinerlei Mobilgeräte, einfach weil ich sie nicht benötige. Ich habe aber kein Problem damit, wenn andere sie nutzen.

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1010011010  08.04.2023, 23:20
@SirDoesGoater

Das ist eigentlich eine Frage auf die es viele komplexe und vielschichtige Antworten gäbe. Ich kann dir aber einen der Gründe nennen, die Nordamerikanische Prärie, wo viele Indianer lebten, kann je nach Jahreszeit extrem heiß oder extrem kalt werden. Also mussten sie mit ihrem Vieh umherziehen um grasen zu können. Dennoch haben sich auch viele Stämme niedergelassen und Agrarwirtschaft betrieben, so wie die Ojibwe am Lake Superior.

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MrSmartDonkey  09.04.2023, 07:54

die Indianer haben halt gelebt wie die Steinzeitmenschen. Nichtmal das Rad....das Rad...haben sie gekannt...und dann beschweren wenn man erobert wird...pgh

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SombreroNegro  09.04.2023, 08:04
@MrSmartDonkey

"Die" Indianer gibt es nicht. Zumindest in Mesoamerika kannte man das Rad durchaus. Man erfand es unabhängig von den Europäern.

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Es stimmt nicht, dass die sich nicht "weiter entwickelt" haben. Lies dir mal dieses Buch durch. Die waren sogar sehr hoch entwickelt.

Der letzte Jaguarkrieger