Warum fliegen Tauben- oder Spatzenscharen plötzlich und ohne ersichtlichen Grund weg?
Dass eine Vogelschar bei einem Knall oder von einem Menschen, einem anderen Tier oder einem Auto verscheucht wegfliegt, ist verständlich.
Aber wie kommt es, dass 10, 20, 30 Tauben oder Spatzen plötzlich und zum gleichen Zeitpunkt - ohne dass eine sichtbare Gefahr besteht - wie auf Befehl vom Boden abheben und sich auf einen Baum, ein Dach oder vielleicht einfach nur auf eine andere Wiese begeben?
Es gab keinen Laut, es ist nichts passiert - und doch heben alle gleichzeitig vom Boden ab. Wie kommunizieren die Vögel das?
6 Antworten
Das nennt man Schwarmverhalten. Kommt mitunter auch bei einem Teil der Menschen vor! BILD-Leser ihr z.B.?
Auch wenn es "nur" Vögel sind, sind sie doch sehr klug: Meist ist einer der Aufpasser und gibt dann einen Pfeifton von sich, wenn Gefahr droht. Dabei unterscheiden sie sogar, ob der Feind vom Boden oder aus der Luft kommt!
Einer erschrickt sich, fliegt auf, und dem Schwarmgefühl folgend fliegen alle.
Oder es fliegt einfach ein Tier auf, da diese Tiere im Schwarm fliegen, fliegen dann alle mit. Herden- oder Schwarmtrieb genannt.
Das nennt man auch Pinguin-Effekt. Alle stehen um das Wasserloch im Eis und keiner springt hinein. Sobald jedoch der erste springt, folgen ihm alle gleichzeitig.
Die Tiere sind als einzelnes Individuum angreifbar, die große Gruppe bietet Schutz. Da traut sich kein Feind ran.
Die sehen halt mehr als wir bzw. achten auf ganz andere Dinge. Wenn z. B. weit entfernt eine Blaumeise vor einem Greifvogel warnt (Blaumeisen haben unterschiedliche Warnlaute für unterschiedliche Feinde), wären die Tauben und Spatzen als potenzielle Opfer ja doof, wenn sie sich auf diesen wertvollen Hinweis hin nicht in Sicherheit bringen würden. Für uns singt da nur ne Meise und wir wundern uns ... ;-)