Wann kommt es zu einer Überbelichtung?
Ich glaube, die Frage oben sagt schon alles. Ich kann ja mal mit unter schreiben, was ich darüber schon weiß.
Also, ich weiß, dass, wenn zu viel Licht auf den Sensor fällt, eine Überbelichtung entsteht. Ich weiß auch das die Blende, Verschlusszeit und der ISO-Wert bei dem Thema eine Rolle spielen.
Aber wie arbeiten die 3 Faktoren da zusammen? Oder ich interpretier da zu viel rein und es ist eigentlich ganz einfach? :D
Ich bedanken mich schon mal im voraus und wünsche euch allen ein (leider) sehr heißes Wochenende. :)
6 Antworten
Hallo Apfelwein...,
nein, du interpretiert nicht zu viel hinein und ja, es ist eine komplizierte Gleichung mit drei Unbekannten! ;- )
Wenn ein Bild also überbelichtet war, muss der Lichteinfall reduziert werden: Durch eine höhere, schnellere Verschlusszeit (gut bei bewegten Objekten) oder durch Reduzierung des Blendendurchmessers (große Blendenzahl = kleine Blende/wenig Lichtdurchlass - kleine Blendenzahl = große Blende/viel Lichtdurchlass).
Wenn man die entschiedene Blenden/Verschlusszeit-Kombination jedoch nicht ändern möchte, bleibt es, die ISO Lichtempfindlichkeit des Sensors zu verändern.
Das hat folgende grundsätzliche Folgen fürs Bild:
Hohe Blendenzahl - kleine Blende = gute Schärfentiefe
Kleine Blendenzahl - große Blende = kleine Schärfentiefe, unscharfer Hintergrund
Kleine, langsame Verschlusszeit = viel Licht, Bewegungsunschärfen
Große, schnellere Verschlusszeit = wenig Licht, gute Bewegungsschärfe
Hohe ISO = zwar große Lichtempfindlichkeit, jedoch Gefahr des Rauschens, krisselige Bildstörungen.
Kleine ISO = geringere Lichtempfindlichkeit, aber feines störungsärmeres Bild.
Such dir also jedesmal aus, was dir wichtiger ist! :- )
Ich vergaß zu erwähnen, dass alle Funktionen natürlich aufeinander wirken = ein Mehr an Blende MUSS eine schnellere Belichtung zur Folge haben, sonst ists eben überbelichtet! Also immer ne Spielerei, die uns die Belichtungsmesser im Apparat sehr einfach machen. :- )
Prinzipiell ist es relativ einfach .
Die gegebene Menge licht ist Fix wenn du ein Bild machst. (nehmen wir einfach mal ein Studiolicht an das permanent gleich ist) Beeinflussen kann die Helligkeit des fertigen Bilds also nur deine 3 Faktoren ISO ; Belnde und Belichtungszeit .. und diese Spielen zusammen.
(mach mich grade nicht auf die genauen Zahlen fest ich nehme einfach mal welche ums optisch schöner darstellen zu können ^^)
Nehmen wir an mit Iso 300 Blende 4.0 und 1/100 ist dein Bild optimal belichtet.
Es kann sein das du die Blende weiter öffnen willst um ein besseren Effekt zu erzielen du öffnest also auf 2.8 .. => mehr Licht auf dem Sensor => bild überbelichtet, wollen wir nicht.
Dem kannst du entggen wirken indem du den Iso runterschraubst auf 100 (wie gesagt zahlen müssen nicht stimmen kenn die nie auswendig ^^) oder die Belichtungszeit verringerst auf 1/400 sek => Bild wird dunkler und in summe wieder optimal belichtet.
Du hast also mehrere Möglichkeiten das Bild zu verändern. Da man Iso gerne tief hat zieht man z.b. die Belichtung länger.... geht aber nicht immer da man sonst bewegungsunschärfe hat... so spielt man mit den 3 Werten um sein optimales Bild zu bekommen ^^
Das ist ganz einfach. Nehmen wir erstmal einen iso wert von 100 und für die optimale Belichtung
Blende 5.6
Zeit 1/100 an.
Wenn du jetzt die Blende um eine Stufe Schließt(f/8) musst du die Zeit verdoppeln um die gleiche Belichtung zu bekommen (1/50)
Oder die Empfindlichkeit verdoppeln (iso200)
Die Blende ist ein Loch was entsprechend der augenblicklichen Größe mehr oder weniger Licht in einer bestimmten Zeit durchs Objektiv lässt https://www.photodd.de/images/blende.jpg
Also wie beim Wasserschlauch. Ist er Dick, kommt viel Wasser in kurzer Zeit durch, ist er dünn eben weniger. Während man mit dem dicken Wasserschlauch eine kleines Wasserbecken zB in 10min voll bekommt, braucht man mit dem dünnen eben eine Stunde.
Dieses Verlängern der Zeit, um das Becken voll zu bekommen, ist bei der Fotografie eben die sogenannte Belichtungszeit. Hier gehts halt nicht um Wasser sondern um Licht.
Die Stärke des Lichtes welches in der Umgebung vorhanden ist, lässt sich demnach am besten mit Wasserdruck vergleichen. Um so mehr Wasserdruck (also Umgebungslicht) um so schneller ist die nötige Menge erreicht.
Und jetzt kommt das geschummel, durch die ISO. Hier versucht die Kamera trotz einer eigentlich nicht ausreichenden Menge an Licht, ein richtig belichtetes Bild herzustellen in dem die Empfindlichkeit des Bildsensors erhöht wird. Um so mehr dies aber von der eigentlich vorhandenen Menge an Licht auf dem Bildsensor abweicht, um so schlechter werden die Fotos. Es entsteht das sogenannte Bildrauschen.
Das ist dann in etwas so, als würde der Wirt dem Gast aus Mangel an Zeit, das Glas immer weniger voll machen. Der wird dann auch proportional zum Inhalt immer schlechter gelaunt.
Die ISO erhöht man demnach immer erst dann und möglichst sparsam, nachdem man mit Bende und Belichtungszeit an seine Grenzen gekommen ist.
Mal von den technischen Dingen abgesehen entstehen Überbelichtungen auch natürlich auf Flächen wie Spiegel, Wasser, Autos etc. Sonst wurde ja schon viel gesagt, wobei du dir in der Praxis darüber weniger Gedanken machen musst als du wohl denkst. Außer du fotografierst 100% manuell oder eben in schwierigen Situationen.