Kerzenlicht fotografieren, was für Einstellungen?

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Hallo

die 700D hat einen Spotbelichtungemesser damit kann man direkt denn Lichtwert für die Kerzen ausmessen.  Die 700D hat nur 6° Spotmessung da muss man evtl nah ran oder reinzoomen

Danach misst man denn Lichtwert der von den Kerzen beleuchteten Flächen bzw Gesichteren. Das sind beides die Hauptmotivbestandeile

Der 700D Sensor kann eine Spanne von 10-11 Lichtwerten abbilden und man muss vermeiden das Spitzlichter "ausbrennen".
Daraus ergibt sich der optimale Ziellichtwert. Der ist entweder mittig zwischen Kerze und Gesicht oder man arbeitet in High Key und rechnet vom Spitzlicht aus runter. Kerzen haben am Docht eine besonders helle Zone (hohe Lichtdichte) das wird eigentlich immer "ausreissen" und ergibt eine 255-255-255 Fläche bei JPEG (also Transparent). Deswegen misst man das gelbe Licht am Rand und tut die Ausfresser dann später mit weiss (#FFF) hinterfüllen.
Wenn die Kerze aber Hauptmotiv ist oder grossen Bildanteil hat wird es "heikel".

Wir haben im Prinzip 3 Parameter;

- Da haben wir eine Optik mit einer maximalen Grösstblende und einer optimalen Blende bzw der gewünschten Bildwirkung. Die Canon 18-55 oder 18-135 Kit Optiken werden erst ab Blende 8-11 "brauchbar" da wird man auf jeden Fall Kompromisse machen müssen. So lange man Zenralmotive hat ist der Randbereich ja egal und zwischen 24 und 35mm haben die 18-55 ja denn Sweet Spot da ist Offenblende dann etwa bei Blende 4,5 und die Optik hat eine brauchbare Auflösung. Immer bedenken die Kit Optiken haben eine varibale Blende die um fast 1,5 Lichtwerte wandert.

- Dann haben wir die Verschlusszeit deren Mindestgeschwindigkeit hängt vom Motiv bzw der erwünschten Bildwirkung ab. Bei derartigen Motiven und einer IS Optik kann man bis 1/30 runtergehen evtl. auch noch 1/15. 1/15 kann man mit Brennweiten unter 30mm aus der Hand halten da braucht man kein Stativ und mit IS Optiken sollten auch noch 1/8 bis 1/4 haltbar sein

- wir haben die Lichtempfindlichkeit des Sensor wobei gilt je höher man die ISO Schraube dreht um so "schlechter" wird die Bildqualität durch Rauschen, Farbtiefenverlust, Dynamikverlust. Im Prinzip kostet jede ISO Stufe 1 LW Dynamik so das bei ISO 800 nur noch um 6 LW Dynamik sauber verfügbar sind.

ISO 800 ist bei der 700D die Grenze des technisch einigermassen "sauberen" Bild. Darüber kann man bei RAW mit Nosie Ninja, neta Image, LR, DXo, C1,, noch einiges mehr rausholen als die Kamera direkt in JPEG konvertiern kann oder die Canon DPP Software aus RAW rausholt aber das muss man vorher ausprobieren damit man weiss wie weit man gehen kann und wie die Farbwerte abrauschen/abkippen. Aber für Reportage und Webbilder (also wo 2-3MP Ausreichen) kann man durchaus bis ISO 6400 gehen und für Monochrome Bilder auch noch höher (zb die Bildqualität bei ISO 12800 reicht locker für Zeitungsdruck). Aber es hat seinen Grund warum man über ISO6400 in denn speraten Boost muss. Zudem werden ab ISO 800 erste Bandingproblem sichtbar. Bandingprobleme muss man vorab austesten und man macht sich eine Abzugsmaske für Lightroom.

Zusätzlich können wir das Motiv noch aufhellen entweder durch das eingebaute Blitzlicht wobei man bei Mischlicht denn Blitz in der Lleistung reduzieren muss weil der sonst die Lichtstimmung "erschlägt" und Blitzlicht die Tiefenstaffelung eines Motivs "aufreisst". Heisst Blitzen ist tükisch und nur mit Lichtformern sinnvoll. Aber man kann zb das Motiv neben einer schon vorhanden Lichtquelle stellen wie zb eine Würstchenbude oder man besorgt sich ein paar fackel und baust dennen ein Reflexionsschirm dran um das Licht zu steuern und zu sammeln.

Tendenziel geht man so vor

- RAW 

- ISO Auto mit Limit bei 1600

- Verschlusszeit manuel auf 1/30

- Blendenautomatik oder 5.6

- per Spotmessung das Hauptmotiv also ein Gesicht mit Zoom formatfüllend anvisieren. Spotmesswert in den Speicher. Auslösen. In der Rückschau Belichtung prüfen und evtl. noch das Histogramm auswerten. Ergibt einen optimalen Lichtwert anhand dessen einfach Blende, Verschlusszeit und ISO einstellen und Belichtungsautomatiken "vergessen". Weil die Kit Zooms keine Konstante Blende haben muss man für die Lichtwerteinstellung denn Mittelwert also mindestens 4.8 / 5.6 / 6.3 / 8 / 9,5 /11 einsetzen dann passt die Belichtung bei 24-35mm. Eine halbe Blende überbelichet im WW und eine halbe Blende unterbelichtet im Tele ist bei neidrigen ISO in denn RAW problemlos kompensierbar aber bei Hohen ISO über 800 wird das schon kritisch ab 1600 hat man eigentlich kaum noch Belichtungsspielraum.

- .techradar.com/reviews/cameras-and-camcorders/cameras/digital-slrs-hybrids/canon-700d-1139296/review/7
- www.dkamera.de/testbericht/canon-eos-700d/beispielaufnahmen.html

Also nehmen wir mal als Festwert die Blende 5.6 und die Verschlusszeit 1/30. Typsicher Lichtwert auf Weihnachtsmärkten sind um 4-6. Dazu wären dann ISO 6400 bis 1600 nötig. Heisst das wird evtl knapp mit der Optik.

Wenn man denn Kamerablitz als Füllblitz nutzt und dessen Lichtdichte um 1-2 Lichtwerte reduziert um die Lichtstimmungnicht wegzublitzen kännte man versuchen mit ISO 400 auszukommen.

Das nächste Problem wird sein dass der Autodooffocus bei so wenig Licht nicht zuverlässig arbeitet, dann muss man erst mal die Schärfeprioträt deaktivieren und geht in denn Einzelfocusmodus dann fosuiert man entweder jedesmal einzeln auf ein helles Motivteil welches dann aber immer mittig sein muss oder man focusiert einmal auf ein Motiv und dekativiert denn Autodooffocus und behält die Distanzeinstellung. Bei 24mm und Blende 8 ist bei Focus auf 3 Meter sowieso alles von 1-10 Meter scharf genug. Wenn man aber Blitzen will/muss braucht man die Distanzinformation bzw es geht auch ohne aber das wird dann noch Arbeitsintensiver

Wenn man einen seperaten Blitz kauft und montiert nutzt die Kamera die IR Entfernungs-Messung des Blitz und stellt damit auch im dunkeln scharf zumindet innerhalb von 5-10 Meter.

Das Kit Zoom ist eigentlich nur für "Schönwetterfotografie"/Knipsen gemacht und nicht für Fotografie. Canon verkauft für solche Jobs zb das 17-55/2.8 IS USM
Das 700D ist eigentlich nur für "Schönwetterfotografie"/Knipsen gemacht und nicht für Fotografie. Canon verkauft für solche Jobs zb die 7D.

judgehotfudge  18.12.2015, 15:29

Sensationell!!!

Das Entrauschungsprogramm heißt übrigens "Noise Ninja", soweit ich weiß.

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IXXIac  18.12.2015, 17:37
@judgehotfudge

Hallo

Jepps einige Buchstabendreher (kommt bei mir öfters vor, alte Tastatur & Legahstenie)

- Noise Ninja und Neat Image sind/waren bei Stills die Marktführer ( Denoise und Neat Noise sind aus dem Videobereich). Neat Image hat einen anderen Ansatz dort wird auch entrauscht. Neat Image ist für MAC User schön in Aperture integrierbar und optimiert für Portraits oder Fotostudios im People/Fashion Bereich. Es ist auch schnell. Noise Ninja tendiert dazu beim entrauschen nachzuschärfen und mehr auf Details zu achten Andererseits gibt es ab udn an Banding oder Kantenaufsteilungen. Das sieht auf Monitoren meist super aus und beim Druck geht das meist verloren so das man auf denn Level von Neat Image kommt. Aber bei Bildern aus Kleinformaten ist Ninja vorteilhafter. Ninja braucht aber Zeit. Vollformat haben eh selten ein heftiges Rauschproblem. Selbst mFT und 1"sind  aktuell bis ISO800 out of Cam brauchbar. Topaz, Noiseware, Define sind weiter denoiser wobei Noiseware Plugin wohl zZ vorne ist während Lightroom 4 wohl Entrauscher unnötig macht.

- Capture One (C1) und DXO können auch gut entrauschen Lightroom seit Version 3 auch ohne Photoshop. PS entrauscht auch wenn auch nicht sonderlich gut/schnell.

- Canon DPP kann auch entrauschen aber es ist extrem unständlich und nicht "konsistent". Wenn man mehr als eine Canon besitzt und zb DSLR und Kompaktkamera RAW in DPP oder Browser EX bearbeiten will  muss man immer rumschrauben oder man hat unterschiedliche Rechner um das getrennt zu halten (Muss man sowieso weil CRW bei CR2 DPP nicht richtig genug arbeitet)

bei der Konkurenz kann man einfach diverse Profile anlegen, Kameras ausseinander halten und die einzelnen Farbkanäle oder nur einzelne Bereiche seperat entrauschen.

Heisst ich kann die Schatten, sowieso ohne Detailzeichnung oder Farbflächen entrauschen aber die Details in denn gut belichteten Bereichen erhalten

Bei DPP geht nur das gesamte Bild und man kommt auf Ergbenisse wie bei JPEG OoC.
Deswegen braucht man dann kein DPP installieren wenn das Kameraintern fast genau so gut/schlecht rauskommt.  udn dann kann man sich auch gleich RAW ersparen (Deswegen "stehen" bzw reicht ja vielen Canon Fotografen ja auf JPEG OoC)

Aber DPP ist auch eine Kostenlose draufgabe. Nikon hat beim ersten NX bei der kostenlosen Version auch so gespart das Profis das NX für 100€ kaufen mussten

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Ich habe mal in meinen Archiven gewühlt und eine (Nah-)Aufnahme gefunden, die mit einem Kitobjektiv bei f/5,6 und 1/20 Sek. gemacht wurde.

Ich habe wie gesagt, das Kitobjektiv entsorgt und würde heute solche Aufnahmen mit lichtstarken Festbrennweiten machen.

Bei einer Aufnahme in größerer Entfernung wird es mit f/5,6 auch etwas knapp.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – über 60J. Aufnahme (MF, KB & APS), Entwicklung (Labor & EDV)
 - (Fotografie, Canon, fotografieren)

Das hängt davon ab, welche Stimmung Du aufnehmen willst. Wenn Du eine Langzeitbelichtung machst, wirst Du eine unscharfe Flamme bekommen, bei einer Kurzzeitbelichtung mit scharf abgegrenzter Flamme brauchst Du ein Objektiv mit hoher Lichtstärke (available light).

Ein Stativ kann auf keinen Fall schaden, da Du wegen des relativ schwachen Lichts mit der Belichtungszeit in einen Bereich kommst, in dem Verwackler wahrscheinlich werden. Das hängt aber auch von der Brennweite ab, bei Weitwinkel ist's weniger kritisch.

Ich würde schätzen, mit 1/30 - 1/50 Sek. und Blende f/1,8 - 2,8 bekommst Du schon gute Resultate.


Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – über 60J. Aufnahme (MF, KB & APS), Entwicklung (Labor & EDV)
Ahzmandius  19.12.2015, 17:10

Blende 1,8-2,8 ist beim Standart-Kit-Objektiv nicht drin ;-)

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torfmauke  19.12.2015, 17:13
@Ahzmandius

Gute Fotos unter allen Bedingungen halt auch nicht. Da muss man eben mit Abstrichen leben. Mein Kitobjektiv habe ich schon vor Jahren entsorgt.

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Entweder Du gehst auf den "kein-Blitz"-Modus, dann macht die Kamera schon einiges selbst oder du probierst in den Modi AV oder TV selbst herum. Blende 5,7 ist schon ein guter Wert, den man je nach Belieben variieren kann. ISO würde ich trotzdem nicht ganz aufdrehen, wegen dem Rauschen.

Falls Stativ zur Hand, kannst Du auch mal bei ISO 100 eine Langzeitbelichtung versuchen.

Achte auch darauf, dass der Akku voll ist. so lange Belichtungen, vor allem bei Kälte, fressen einiges an Leistung.

Woher ich das weiß:Hobby – schon seit Analogzeiten

Hallo,

Blende möglichst gering einstellen (beim Kit vllt. Blende 5,7) und anschließend ISO für eine geringe Verschlusszeit manuell anpassen. (Also ISO erhöhen, für eine geringere Verschlusszeit)

Grüße

Robin