Volt gefährlich für Kinder?
Ab wie viel Volt wird es lebensgefährlich für ein 11 Jähriges Kind?
7 Antworten
Die Stromstärke (Ampere) ist, was dich tötet, wenn genug davon durch den Körper fließt. Wie viel Spannung (Volt) dahinter steckt, ist nebensächlich.
Als diesbezüglich sichere Spannung, die nicht gegen direktes Berühren elektrisch leitender Teile geschützt werden muss, gelten 25V Wechselstrom bzw. 60V Gleichstrom, weil unterhalb dieser Spannungen in normalen Fällen keine tötlichen Stromflüsse durch den Körper auftreten - Unter einer wichtigen Bedingung: Es handelt sich um eine Schutzkleinspannung mit sicherer Trennung zu höheren Spannungsebenen.
Darunter fallen z.B. entsprechende Sicherheitstransformatoren und gewöhnliche Haushaltsbatterien.
Aber es gibt Situationen, wo selbst das tötlich ist (z.B. wenn man dabei in der Badewanne badet, der Stromfluss durch den Körper über eine längere Zeit hinweg stattfindet oder die Spannungsquelle in den Mund steckt bzw. herunterschluckt).
Du fragst vermutlich, weil dein 11-jähriges Kind die Welt der Elektronik entdecken möchte.
Bitte keine Steckernetzteile von irgendwelchen Geräten, die nicht zum Experimentieren gebaut sind. Generell gilt hier: Finger weg von der Steckdose!
Der Strom aus normalen Haushaltsbatterien sollten hier am besten geeignetz sein. Am besten welche mit nur geringer Strombelastbarkeit. Also keine Autobatterie, welche im Kurzschlussfall einen dicken Maulschlüssel zum Brenneisen mutieren lassen kann.
Die Spannungsquelle sollte in jedem Fall so sein, dass nicht allzu viel passiert, sollte sie dauerhaft kurzgeschlossen werden.
Denn mit der Stromstärke steigt die Brandgefahr: Es knallt umso kräftiger, je potenter die Spannungsquelle von der Stromstärke her ist, wenn die daran angeschlossene Schaltung fehlerhaft ist.
Für erste Elektronikexperimente eignet sich eine 9V-Blockbatterie. Das experimentieren sollte vorsorglich immer auf einer feuerfesten Unterlage erfolgen. :)
Und keine Verbindungen zwischen dem Experimentieraufbau zu irgendwelchen anderen Geräten, Leitungen etc.
Mit 9V kann man recht viel anfangen und die maximale Stromstärke, die diese Batterie im Kurzschlussfall abgibt, ist gleichzeitig recht überschaubar.
Wenn dein Kind eisern dran bleibt, gibt es auch kleinere einstellbare Labornetzteile, die dabei stets nur bastelsichere Spannungen und Ströme abgeben können.
Richtig!
Genauer gesagt hängt das von Stromdichte und Einwirkdauer im Körper ab. Das kann man nicht voraus sagen anhand eines Wertes.
Klar bekommt ein Kind unter den gleichen Umständen eine höhere Stromdichte ab wie ein Erwachsener. Das Kind hat weniger Körpermasse, also führt der gleiche Strom zu einer höheren Stromdichte im Gewebe.
Man kann aber recht gut sagen, dass alles unter 0,5mA auch dauerhaft nicht Schädlich sein sollte. Die Betonung liegt auf "sollte".
Je höher die Spannung, desto höher der Strom bei gleichem Widerstand. Also je kleiner die Spannung, desto ungefährlicher wird es. Aber bei welcher Spannung, das kann man nicht sagen.
Die Maximalspannungen aus den Normen gelten nur für trockene, gesunde Haut und normales Anfassen. Pickst man sich Drähte durch die Haut oder bekommt den Strom an Körperstellen mit denen man normalerweise nichts anfasst (z.B. Zunge), dann sind auch viel kleinere Spannungen gefährlich oder sogar tödlich.
9V Batterie ist gut, aber heutzutage hat man ja vieles auf 5V Basis per USB. Also warum nicht ein gutes Marken Ladegerät für Handys oder eine Powerbank zum basteln verwenden? Im Gegensatz zu einer Blockbatterie ist USB auch Dauer Kurzschlusssicher.
Und es gibt ja viele Bausätze und Baukästen die heutzutage mit USB betrieben werden, z.B. Raspberry und Arduinos.
Die Spannung alleine sagt rein gar nichts über die Gefährlichkeit eines Stromschlags aus. Viel wichtiger ist die Stromstärke, die Spannungsart (Wechsel- oder Gleichspannung), den Verlauf des Stroms (sprich der Weg durch den Körper) und noch die Dauer des Stromflusses.
Ein Weidezaun kann bis zu 15000 Volt Spannung führen, und selbst für ein 11-jähriges Kind wäre das nicht gefährlich. Es können jedoch auch bereits 100V absolut lebensgefährlich sein. Das kommt eben immer auf die oben genannten Faktoren an.
Das kann man unmöglich sagen, weil es
- darauf ankommt, ob es Gleich- oder Wechselspannung ist.
- darauf ankommt, wieviel Strom fließen kann.
Du kannst ein Kind auch unter 1 Million Volt setzen und es wird höchstens ein Kribbeln spüren, wenn der Strom gering ist.
Das hängt von zu vielen Faktore ab als dass man das an der Spannung allein fest machen könnte
- Leitfähigkeit der Haut
- Stromfluß durch die Herzgegend
- feuchter oder trockener Untergrund
- Dauer der Exposition
- Gleichstrom oder Wechselstrom
- Stromstärke
Alles, was nicht 24 Volt übersteigt, ist selbst für Kleinkinder völlig unbedenklich! Das ist ohne Zungenspitze nicht einmal spürbar.
Die ständigen Hinweise in der Art "Allein auf die Stromstärke kommt es an!", sind hier zumindest für den Laien völlig irreführend. Natürlich kommt es physikalisch-medizinisch neben Stromart, Stromweg und Einwirkungszeit letztlich auf die Höhe des Körperstromes an. Der ist aber erstens praktisch unbekannt und gehört zweitens gar nicht zu den Eigenschaften von Stromquellen oder Spielzeugen, davon ist bestenfalls die Spannung bekannt. Die Auswahl von Spielzeugen/Stromquellen allein ist hier aber für den Laien von Bedeutung!
Die Höhe des Körperstroms ergibt sich aus der am Körper des Opfers anliegenden Spannung und der Summe der Widerstände des über diesen Körper geschlossenen Stromkreises, wozu auch der Körperwiderstand gehört. Solche Zusammenhänge gehören bestenfalls zu Fragen bezüglich Zündspule, Weidezauntechnik u. dergl. Bei der hier gegebenen Fragestellung sind die nicht hilfreich.
Hinweise wie "Allein auf die Amperezahl kommt es an", verführen den Fragesteller nur dazu, in seinem Umfeld an diversen Geräten Aufschriften zu "Amperezahlen" zu suchen und allein die für sicherheitstechnisch bedeutsam zu halten. Dabei sind die völlig bedeutungslos.
In jungen Jahren verdingte ich mich einmal im Handwerk. Da baute ich auch einmal mit bloßen Händen Stromschienen mit mehreren hundert Ampere Stromfluss um, im laufenden Betrieb. Die Spannung lag bei minus 4 Volt gegen Erde. Nur ein Erdschluss hätte zu einem gefährlichen Feuerwerk geführt, aber nie zu einem Stromschlag.
Und dann kommen Laien, die irgendwo geleden haben, dass ca. 100 mA tödlich sein können, und fragen ob ihr 5V/1A Netzteil nicht ein brutales Mordinstrument ist...