Unterschied zwischen Nährstoffaufnahme von Tier und Pflanzenprodukten?

6 Antworten

Ja und nein.

Die Verfügbarkeit hängt nicht so sehr von der Herkunft ab; Eiweiß aus Pilzen und Soja z.B. hat eine höhere Verfügbarkeit als das aus Rindfleisch.

Wichtiger ist die Wertigkeit, d.h. wie gut die Mengen der aufgenommenen Aminosäuren dem tatsächlichen Bedarf des Körpers entsprechen, und wie viele essentielle Aminosäuren dabei sind.

Hierzulande ist die Versorgung mit Eiweiß aber so gut, dass es kaum einen Unterschied macht, ob du deine Proteine überwiegend aus pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln bekommst. Jeder Deutsche nimmt im Schnitt täglich 100 g Eiweiß zu sich, 70 g wären schon ausreichend.

Das ist richtig. Je nach Inhaltsstoff können wir gewisse Stoffe überhaupt nicht aus Pflanzen gewinnen weil uns die Enzyme dazu fehlen.

Der Grund ist einfach: Die Zellen von Pflanzen besitzen feste Zellwände die unser Körper nicht verarbeiten und nur schwer zerstören kann. Tierische Zellen haben solche Zellwände nicht, sie können also von unserem Körper leicht geknackt und verarbeitet werden.

Das ist wie ein Arbeiter der Pakete auspacken soll. Als Werkzeug hat er eine Schere. Solange Pappschachteln ankommen (tierische Zellen), hat er kein Problem damit sie zu öffnen. Sobald es aber Holzkisten sind (pflanzliche Zellen), fällt die Arbeit ungleich schwerer. Die Anzahl der Arbeiter bleibt immer ungefähr gleich und die Zeit die sie zur Verfügung haben um die Kisten zu öffnen, ebenso.

Also gewinnen sie aus derselben Menge an Pappschachteln weitaus mehr Rohstoffe als aus den Holzkisten.

So funktioniert auch unsere Verdauung.

Pflanzliches Eiweiß z.B. können wir zu etwa einem Drittel verarbeiten wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe. Also aus 100 Gramm pflanzlichem Eiweiß, erhalten wir in etwa 30-35 Gramm Eiweiß für unseren Körper.

Tierisches Eiweiß wird fast restlos aufgenommen. Mit kleinen Abweichungen. Wir erhalten also aus 100 Gramm tierischem Eiweiß auch 90-100 Gramm Eiweiß für unseren Körper. Ebenfalls wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe.

Trashtom  30.03.2020, 11:13

Der Grund ist einfach: Die Zellen von Pflanzen besitzen feste Zellwände die unser Körper nicht verarbeiten und nur schwer zerstören kann. Tierische Zellen haben solche Zellwände nicht, sie können also von unserem Körper leicht geknackt und verarbeitet werden.

Aka Ballasstoffe. Wie "unwichtig" die für die Ernährung sind, kannst du dir hier nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ballaststoff

So funktioniert auch unsere Verdauung.

Genau, deshalb wird pflanzenbasierte Ernährung, maximal ergänzend mit 4-600g Fleisch in der Woche - zB von der DGE und (allen?) anderen Ernährungsgesellschaften - ausdrücklich empfohlen. Das ist eine gesundheitliche Maximalempfehlung für Fleisch wohlgemerkt. "Weil wir Pflanzen nicht gut verdauen können und Fleisch uns so gut bekommt." Gibt es darüber hinaus auch eine Maximalempfehlung für Obst & Gemüse? Nein.

 Also aus 100 Gramm pflanzlichem Eiweiß, erhalten wir in etwa 30-35 Gramm Eiweiß für unseren Körper.

Einzelne pflanzliche Lebensmittel wie eine Linse haben natürlich ein schlechteres Aminosäureprofil als ein Steak. Kombiniert man aber die Linse mit Getreideprotein (also zB mit Couscous) - was in jedem 0815 Gericht der Fall ist - ergänzen sich die Aminosäuren zu ebenso hochwertigem Protein. Auch bekannt als biologische Wertigkeit. Im Bezug auf das Protein macht es also null Unterschied ob du Steak oder ne Tofu-Bowl mit Nüssen und Reis isst.

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Andrastor  30.03.2020, 13:22
@Trashtom

Wie der Namen "Ballaststoff" bereits sagt, handelt es sich um Ballast. Um Material dass der Körper nicht braucht. Als "unwichtig" habe ich sie nie bezeichnet, ich sprach hier nur von der Verwertbarkeit. Dein Strohmann ist also hinfällig.

Ja, es gibt durchaus Maximalgrenzen für pflanzliche Ernährung. Gerade bei Säuglingen ist das der Fall, schon mal orange Babys gesehen weil ihre Eltern ihnen nur Karotten-Produkte zu essen geben? Ich schon.

Nur setzten Ernährungsratgeber selten die Obergrenzen für pflanzliche Produkte an, weil sie zum Einen gegen die Fleischindustrie propagieren und zum Anderen ohnehin kaum jemand von sich aus diese Grenzen überschreitet.

Es geht nicht um die Aminosäurenprofile, sondern darum dass die Aminosäuren und die Eiweiße in Pflanzen anders verpackt sind als in Fleisch und daher schlechter für den Körper zugänglich sind. Auch Mischungen ändern nichts an der Verpackung, also den robusten pflanzlichen Zellwänden.

Du zeigst das du nicht verstanden hast was ich hier beschreibe.

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Trashtom  31.03.2020, 10:12
@Andrastor

Wie der Namen "Ballaststoff" bereits sagt, handelt es sich um Ballast. Um Material dass der Körper nicht braucht. Als "unwichtig" habe ich sie nie bezeichnet, ich sprach hier nur von der Verwertbarkeit. Dein Strohmann ist also hinfällig.

Strohmann? Du erweckst hier den Eindruck, dass man Pflanzen nicht oder schlecht verdauen kann und führst das auf Ballaststoffe zurück. Du stellst das dar, als wären wir Fleischfresser bei denen Gemüse einfach durchfällt. Ballaststoffe haben wichtige Funktionen im Körper. Das wirst du wohl kaum bestreiten können.

Ja, es gibt durchaus Maximalgrenzen für pflanzliche Ernährung. Gerade bei Säuglingen ist das der Fall, schon mal orange Babys gesehen weil ihre Eltern ihnen nur Karotten-Produkte zu essen geben? Ich schon.

Seit wann ist ein Baby "dass du gesehen hast"und völlig unsinnig mit Karotten vollgestopft wird ein Referenzwert für pflanzen-basierte Ernährung? Schwachsinniger gehts wohl kaum.

Es geht nicht um die Aminosäurenprofile, sondern darum dass die Aminosäuren und die Eiweiße in Pflanzen anders verpackt sind als in Fleisch und daher schlechter für den Körper zugänglich sind.

Proteine aus Hülsenfrüchten und Nüssen sind wirklich sehr sehr schwer für den Körper zugänglich.

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Andrastor  31.03.2020, 13:15
@Trashtom

Ja, ein klassischer Strohmann. Nie habe ich dargestellt was du in meinen Beitrag hinein interpretierst, deine Vorwürfe diesbezüglich sind also reine Strohmänner.

Das ist kein Schwachsinn, sondern nichts weiter als eine logische Folge einer Überdosis. Wie gesagt werden die Grenzwerte von Erwachsenen kaum erreicht, aber es gibt sie. Darum ging es. Dein Argument man könne nicht zu viele Pflanzen essen, ist damit widerlegt.

Alle pflanzlichen Proteine sind schwerer zugänglich als tierische. Siehe meine Metapher mit den Arbeitern und den Kisten.

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Trashtom  02.04.2020, 10:36
@Andrastor

Ja, ein klassischer Strohmann. Nie habe ich dargestellt was du in meinen Beitrag hinein interpretierst, deine Vorwürfe diesbezüglich sind also reine Strohmänner.

"Nein" ist kein Argument.

Du behauptest hier, dass pflanzliche Ernährung damit gleichzusetzen ist, eine Holzkiste mit einer Schere zu öffnen und das ist schlicht falsch. Sogar konservative Ernährungsgesellschaften tendieren zu einem sehr hohen Anteil von pflanzlicher Ernährung und legen für Fleisch ein Maximalwert von 300-600g in der Woche (!) fest. Vielleicht liegts daran, dass die leicht zu öffnende Pappschachtel zur Hälfte voll mit Scheiße ist, um bei deiner Metapher zu bleiben.

Dein Argument man könne nicht zu viele Pflanzen essen, ist damit widerlegt.

Du hast damit (maximal arrogant) "widerlegt," dass man sich nicht ausschließlich von Karotten ernähren kann. Dein "Argument" ist wahrlich ein ernährungswissenschaftliches Wunder.

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Andrastor  02.04.2020, 13:25
@Trashtom

Klar wird empfohlen viele Pflanzen zu essen. Da sie so schlecht verdaut werden können, hat man nichts davon wenn man weniger Pflanzen isst.

Ich bin jedoch nicht hier um dir beizubringen wie unsere Verdauung funktioniert. Daher werde ich auch nicht weiter meine Zeit mit dir verschwenden.

Ich habe die Faktenlage geklärt, wenn du diese nicht akzeptieren kannst, ist das nicht mein Problem. Deine Aussagen habe ich widerlegt, du meine jedoch nicht.

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Es ist richtig, dass die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen in Tierprodukten höher ist. Allerdings scheint das kein Vorteil zu sein, denn auch die Mortalität ist höher.

"Die Aufnahme von tierischen Proteinen ist mit einem höheren Sterberisiko verbunden als die von pflanzlichen Proteinen. Das ergaben nun zwei Langzeitstudien."

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2016-07/studie-pflanzliche-eiweisse-gesuender-als-tierische/

"Wie zahlreiche Studien gezeigt haben, ist eine hohe Hämeisenzufuhr aus Fleisch und Fleischprodukten mit verschiedenen Krankheiten assoziiert, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebserkrankungen."

https://www.diagnostisches-centrum.de/fach-infos/gemischtes-vermischtes/130-fachartikel/fachartikel-eisenstoffwechsel/1312-gesundheitsrisiko-haemeisen

Jedes Protein besteht aus etwa 10-12 essentiellen (müssen über die Ernährung zugeführt werden) und noch einigen nicht-essentiellen Aminosäuren. Nur wenn 1x alle Aminosäuren kombiniert werden können, "entsteht" ein Protein. Fehlt ein Aminosäure in der Kette (auch wenn die anderen zur genüge vorhanden sind) funktioniert das aber nicht.

Bei Kichererbsen (Hülsenfrüchte) zum Beispiel, sind gewisse Aminosäuren sehr hoch und gewisse andere eher niedrig. Würdest dich ausschließlich von Kichererbsen ernähren, stimmt es, dass das Protein für dich "minderwertiger" ist als zB ein Steak. Is ja auch logisch, ist der tote Muskel eines Tieres der fast identisch ist wie unserer.

Isst du aber über den Tag verteilt Kichererbsen und auch zB Nudeln oder Nüsse, vervollständigen sich die Aminosäureprofile dieser Lebensmittel gegenseitig und es entsteht insgesamt ein ebenso hochwertiges Protein.

das ist falsch, Pflanzenproteine werden besser als tierische aufgenommen und verarbeitet, die falsche Behauptung kommt von den Fleischessern, welche sich dabei etwas einbilden, sie brauchen eine Rechtfertigung für deren Tierproduktekonsum.

Wer weiter diesen Unsinn behauptet, der soll auch den Beweis einbringen wer, wann und durch welche Methode festgestellt hat, dass Tierproteine eine höhere Bioverfügbarkeit besitzen. Mit einer sachlichen Antwort ist leider nicht zu rechnen, dass sind meine bisherigen Erfahrungen hier, diese Frage hat noch niemand beantworten können, mangels Kenntnisse.

Hollowpoint  29.03.2020, 18:34

Schon mal etwas von der biologischen Wertigkeit eines Proteins gehört?

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quickstarter  29.03.2020, 18:37
@Hollowpoint

auch für dich: wer, wann und durch welche Methode hat diese angebliche höhere Wertigkeit festgestellt?

Erst wenn du die Antwort darauf hast, kann man weiter darüber sprechen.

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Hollowpoint  29.03.2020, 18:56
@quickstarter

Ist nicht mein Wissen, aber du wolltest Belege für die Biologische Wertigkeit. Jetzt bring mal einen für deine These

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Hollowpoint  29.03.2020, 19:59
@quickstarter

Du hast nach Belegen gefragt, der Link leitet dich zu einer Seite weiter wo genügend Informationen zu dem Thema stehen. Aber ich Merk schon, wieder ein fanatischer Veganer der seine Augen vor Fakten verschließt 🙄

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quickstarter  29.03.2020, 20:12
@Hollowpoint

ich habe gefragt:

"wer, wann und durch welche Methode hat diese angebliche höhere Wertigkeit festgestellt?"

Deine Antwort lag daneben, melde dich, wenn du die gestellte Frage beantworten kannst, es gibt nämlich jemand der durch ein Experiment festgestellt hat, dass angeblich, Tierproteine besser als pflanzliche sind.

Es hat mit Vegan sein oder nicht sein nichts zu tun, deine Antwort zeigt vielmehr, dass (auch) du nicht weisst wer es war, was mich nicht überrascht. ALLE die behauptet haben Tierproteine wären besser als pflanzliche haben, ohne Ausnahme, den Autor des Experiments NICHT nennen können, wie soll ich mich mir jemanden darüber austauschen, wenn dieser etwas behauptet, was er nicht belegen kann?

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Brunnenwasser  29.03.2020, 18:37

Niemand muß sich hier rechtfertigen. Mich würde aber interessieren wie Du darauf kommst. Also falls Du Lust auf eine sachliche Begründung hast.

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