Stallsuche, knapp 30 Minuten Fahrzeit machbar?
Hallo zusammen!
Ich bin aktuell auf Pferde- und Stallsuche.
Nach einigen Besichtigungen gibts 2 Ställe, die für mich in Frage kommen würden:
Stall 1:
Ca. 15 Minuten Fahrweg, Pferde sind in geschlechtergetrennten Gruppen den ganzen Tag über draußen, abwechselnd auf einem (unbefestigten) Paddock oder auf der Weide, im Sommer nur Weide. Es gibt einen großen Reitplatz und eine kleinere, ältere Reithalle, sowie ein wunderschönes Ausreitgelände. Das „Problem“ denke ich ist auf längere Sicht der Stallbesitzer. Schon bei der Besichtigung hat er ständig über andere Einsteller „gelästert“, er ärgert sich, wenn man seinem Pferd zusätzliches Futter zufüttern möchte (er füttert zum Heu nur eine handvoll Hafer) und wirkte allgemein wenig „kritikfähig“, bzw. denke ich, dass er sich nur ungern reinreden lässt. Auch negativ fand ich, dass auf dem Paddock nur einmal täglich Heu zugefüttert wird und das auch nur an einer Stelle auf dem Paddock.
Stall 2 :
Wäre grundsätzlich definitiv meine erste Wahl, allerdings hätte ich hier knapp 30 Minuten Fahrweg. Die Pferde stehen hier in geschlechtergetrennten Offenställen, es gibt 24/7 Heu, sehr großen befestigten Sandpaddock, keine Weide im Winter, ansonsten täglich. Einen großen Reitplatz und ein Roundpen, auch hier wunderschönes Ausreitgelände. Die Stallbesitzer sind total nett und betrachten jedes Pferd ganz individuell und gehen auf Wünsche gerne ein.
Was denkt ihr? Wie gesagt wäre Stall 2 sicher meine erste Wahl nur 30 Minuten Fahrzeit sind doch schon ein ganzes Stück… was sind eure Erfahrungen mit längeren Fahrzeiten, machbar oder schwierig?
13 Antworten
Was für dich vom Fahrtaufwand her passt, können wir nicht entscheiden.
Wir hatten unsere Wohnung in der Stadt und den Stall 45 min entfernt. Dafür konnte der Mann in 5 min zu Fuß zur Arbeit gehen. Ich habe auch in der Stadt gearbeitet, brauchte mit der U-Bahn 1 Stunde, mit dem Auto 20 min.
Dann haben wir den Stall gewechselt und hatten ab da 60 min Fahrzeit zum Stall
Als nächstes sind wir aus der Stadt umgezogen. 15 min vom Stall haben wir was gefunden. Ich ab dann 45 min zur Arbeit, der Mann auch, aber beide nur 3 x pro Woche.
Dann habe ich Arbeit gewechselt und fahre seitdem 30 min zur Arbeit - in die entgegengesetzte Richtung, wie der Stall ist, also von der Arbeit zum Stall 45 min. Ich fahre jetzt 5 Tage pro Woche, aber bin dort gerne.
Beim Mann ist die Firma umgezogen, jetzt fährt er nur noch einmal wöchentlich 60 min.
Natürlich musst du einschätzen, was es dir wert ist, wo du überall von wo aus hin musst und wie viel Zeit das braucht. Aber du musst auch Fahrtkosten überschlagen.
Ich würde all meine aktuellen Fahrten wieder auf mich nehmen, denn ...
... Unsere Pferde leben in so bewegungsreicher Haltung, haben dort Licht, Luft, Wasser, Heu, Hafer und andere Pferde, dass sie uns nicht brauchen. Wir müssen also nicht zwingend hin. Extrawürste gibt's bei uns nicht, das wäre organisatorisch nicht zu stemmen und ist auch völlig okay. Brauche ich nicht. Ich brauche Anlageninstandhaltung und Vollpension in einer guten Haltung.
... Mein Arbeitsplatz ist das beste, was mir je passiert ist inklusive bestem Chef der Welt. Ich verdiene weniger als an Arbeitsplätzen, die an die Gesundheit gingen und fahre unglaublich viele km, aber ich lebe wieder um einiges besser, fühle mich rundum wohl. Ich habe das Angebot, jederzeit mobil zu arbeiten, also auch von zuhause aus, aber es ist zumindest aktuell wesentlich effizienter, dort zu sein.
... Die Wohnung ist schön und grandios günstig bei einem unglaublich tollen Vermieter.
Das alles hat einen Gegenwert, für den ich Zeit und Fahrtkosten opfere. Für die 30 km zur Arbeit schaffe ich mir dieses Jahr ein Rennrad an. Bin gerade am auswählen. Ich werde nicht jeden Tag radeln, aber jeder Radeltag erspart meinem Auto Verschleiß.
Ob Stallbesitzer 1 nur in deiner subjektiven Wahrnehmung so rüber kommt oder einfach sein super Konzept nicht torpedieren lassen möchte, können wir nicht bewerten, wir kennen en ja nur deine Perspektive. Die unnötigerweise zugefütterten Pferde sind bei uns die, die ohne ihre Besitzer weniger/keine Probleme hätten z. B. - aber wenn du dich seiner Einstellung nicht öffnen kannst und die eigentlich gut wäre, bringt ihr euch gegenseitig nur Verdruss. Also bewerte ich dieses Thema gar nicht.
Definitiv Stall Nummer 2, das klingt allein wegen dem Heu schon viel besser. Wenn ich eines gelernt habe, dann dass nichts über Heu ad libitum geht, bzw. genu Heu, da darf man nicht sparen!
Fresspausen machen die Pferde oft "sauer", leicht reizbar, die Magensäure wird nicht verdünnt, was zu Bauchweh führt, später gern auch zu Geschwüren, etc. Seit ich meine Pferde auf 24/7 Heu habe, sind alle ausgeglichener, es gibt keinen Streit in der Gruppe und keiner ist mehr unwillig in der Arbeit.
Da wir mit den Pferden ans eigene Haus ziehen, wird hier auch schon fleißig so gebaut, dass 24/7 kein Problem darstellt.
Stall 2. Klingt besser für das Pferd und mit solch einem Stallbesi wie in Stall 1 kann es auf Dauer ja nicht wirklich funktonieren, oder...?! Zudem gebe ich immer als Tip, auch mal ein Wort mit den Einstellern zu sprechen, wenn sich die Chance ergibt, da merkt man idR recht schnell, was zumindest tendenziell für ein Wind in dem Stall weht...
20 - 30 Min Fahrtzeit ist nicht so ungewöhnlich, fährt bei mir ein großer Teil meiner Einsteller, manche auch sogar noch länger.
Ich würde mich definitiv für Stall 2 entscheiden.. hört sich viel schöner an und auf Dauer käme ich mit so einem Stallbesitzer nicht klar..
Wenn du ein Auto hast, sind finde ich 30 min voll in Ordnung, und mit guter Musik oder Podcast verfliegt die Zeit ja auch :)
Viel Erfolg dir auf jeden Fall im neuen Stall! ☺️
Immer die Frage des was man braucht!
30 min oder 15 min kann entscheidend sein, wenn man jeden Tag 2 mal am Stall sein will oder muss.
Die Stallbesitzer sind total nett und betrachten jedes Pferd ganz individuell und gehen auf Wünsche gerne ein.
Gehen gerne auf Wünsche ein? Wie lange denn und vor allem zu welchen Preis?
as „Problem“ denke ich ist auf längere Sicht der Stallbesitzer. Schon bei der Besichtigung hat er ständig über andere Einsteller „gelästert“, er ärgert sich, wenn man seinem Pferd zusätzliches Futter zufüttern möchte
Hier ist immer die Frage was man unter Lästern versteht und was man da alles durch die Pferde schiebt.
Wir lassen auch nicht alles zufüttern was so mancher Einstaller füttern will. So wollen wir keine keimfähigen Saatgüter dabei haben, keine giftigen Futtermittel, keine Futtermittel die tierschutzrechtlich schwierig sind. Zufüttern ist Kostenpflichtig, wenn es unseren Aufwand erhöht.