Sollte man in einer internen Bewerbung auf alle Anforderungen an den Bewerber einzeln eingehen und auch Defizite zugeben?
Hallo,
ich möchte mich intern auf eine bei uns in der Firma ausgeschriebene Stelle bewerben.
Die gesuchte Ausbildung, Soft Skills und gute Englischkenntnisse bringe ich mit.
Jedoch werden gute Kenntnisse in MS Office gewünscht. Bei uns in der Firma wurde jahrzehntelang mit Star Office, Open Office und Libre Office gearbeitet und auch privat habe ich eher Erfahrung damit.
Ist zwar im Prinzip das Gleiche, aber einige Funktionen sind doch woanders und erfordern etwas Suche. Auch habe ich hauptsächlich Berichte und Tabellenkalkulationen bearbeitet, auch kleinere Präsentationen, bin aber nicht firm in allen Möglichkeiten, die diese Programme bieten (z.B. kenne ich mich nicht mit Makros aus, mit Diagrammen, die über Linien- und Balkendiagramme hinausgehen usw.).
Ausgeschrieben ist eine Stelle im Qualitätswesen, Richtung Sachbearbeitung, Planung, Zertifizierung....
Würdet Ihr in der schriftlichen Bewerbung angeben, welche Kenntnisse Ihr in MS Office habt oder einfach das Vorstellungsgespräch abwarten und dann darauf eingehen?
Ansonsten passt die Stelle von den Fähigkeiten und der Berufserfahrung wie die Faust aufs Auge. Aktuell arbeite ich noch im technischen Bereich, dem Projektmanagement usw. und brauche Office für die Berichtserstellung und Auswertungen.
Diese gehen in der von mir gewählten Form problemlos durch Meetings. Allerdings wäre die neue Position mit Kunden- und Lieferantenkontakt im In- und Ausland und meine Präsentationen bleiben optisch deutlich hinter denen der Chefsekretärin zurück.
Ich wäre auch bereit, eine Office-Schulung mitzumachen. Diese werden sogar gelegentlich in der Firma angeboten.
Was würdet Ihr machen?
5 Antworten
Hallo Rosenmary,
Du schreibst ja selbst: Vieles was an Qualifikation gesucht wird, bringst Du da schon mit = die wesentlichen Punkte (Ausbildung..Englisch..etc.).
Den 100%-Treffer gibt es bei Bewerbungen in der Regel nicht.
Ein wesentlicher Bestandteil sind die Soft-Skills. Die bringst Du wohl auch mit.
Und auch deshalb empfehle ich Dir, dass Du mit offenen Karten spielst und angibts: Microsoft Office: Grundkenntnisse. Das genügt vollkommen.
Dem Entscheider gibt das die Möglichkeit für sich selbst besser eine Wahl zu treffen. MS-Office: Kein Problem für mich, das Du das lernst. Da kann ich für mich als Entscheider auch einen zeitlichen Horizont abschätzen. Macht als nichts wenn der Bewerber das noch nicht kann👍.
Fehlende Soft-Skills sind da ehr ein "nein Kriterium".
Also: Schreibe Deine Grundkenntnisse rein. Und ich wünsche Dir viel Erfolg beim Bewerbungsprozess. Das klappt schon - glaube einfach selbst an Dich!
Es grüsst s'Fjolnir
Geil. Ohne Scheiß, sowas ist richtig gut und genau auf solche Sachen kannst du verweisen.
Ein Anschreiben wird nicht erwartet, nur eine kurze Mail mit aktuellem Lebenslauf, wobei Zeugnisse und Ausbildung etc. bei der Perso ja vorliegen. Würdest Du das im Lebenslauf unter Interessen reinbringen oder in der Mail an das Recruitment Team?
Ich würde es unter "Ehrenamtliche Tätigkeit" schreiben:" Leitung des Fördervereins XY, u.a. Qualitätsmanagement"
Wunderbare Antwort! Genau da passt es und macht mich neugierig (im positiven Sinne)
Würdet Ihr in der schriftlichen Bewerbung angeben, welche Kenntnisse Ihr in MS Office habt oder einfach das Vorstellungsgespräch abwarten und dann darauf eingehen?
Ich würde in dieser Bewerbung eigentlich nur schreiben, dass die grundsätzlichen MS-Office-Kenntnisse vorhanden sind (ich meine, dass man das im Lebenslauf so macht) und dann das Gespräch abwarten. Sollten die Entscheidungsträger Fragebedarf erkennen, würden sie das Thema sicher von selbst anschneiden :-)
Wünsche dir viel Erfolg und ein schönes Wochenende!
Bewerben. Sorry für die harten Worte, aber deine Argumentation ist typisch für Frauen. Die können zu 99% auf eine Stellenausschreibung passen und bewerben sich dann wegen so einer Lappalie nicht. Männer passen nur zu 60% und sagen sich, "ach, ich hab Bock auf den Job und den Rest lern ich. "
Bewirb Dich und geh auf das ein, was du kannst und nicht auf die Defizite. Wenn sie es konkret ansprechen, sagst du klar, dass du Erfahrungen mit Office hast und für den Rest die Schulung machen wirst.
Viel Erfolg!
Du denkst, das ist eher eine Lappalie? Ich bewerbe mich so selten und bin seit 29 Jahren in diesem Job.
Genau das mein ich. 29 Jahre Berufserfahrung werden Dich ja zu so einigem qualifiziert haben. Warum redest Du das und Dich so klein?
Weil die letzten Jahre viele neue Überflieger hinzu gekommen sind, die alles klein reden, was die letzten Jahre geleistet und erstellt wurde. Das sind halt technisch Studierte und die Sachen wurden von technisch nicht Studierten aus einer völlig anderen Fachrichtung so gut wie möglich erstellt. Das hat 35 Jahre gereicht. Jetzt kommen die Alleswisser, kontrollieren und korrigieren alles und reden alles schlecht.
Scheiß drauf. Geh rein und zeig, was du kannst! Mach Dir nochmal eine Liste mit Dingen, die Du gut kannst, Deine Erfolge im Betrieb etc.
Und schlimmstenfalls wirst Du nicht genommen. Aber Du solltest Dir die Chance nicht nehmen lassen, nur weil andere die größere Klappe haben.
ich habe mir aus etlichen Jahren Projekten, auch sehr großen, bereits alles rausgeschrieben, was ich geleistet habe. Ich habe selbst auch schonmal unsere QW als Co-Auditorin begleitet. Die neue Stelle soll auch später in diese Richtung gehen.
Ja, nach 29 jahren fängt man evtl an, etwas betriebsblind zu werden.
Aber wenn es die gleiche Firma ist , dann hat das auch gewisse Vorteile.
Einen 100% Bewerber erwartet man sowieso nicht. 70% sind schon recht viel.
Und man kennt Dich ja schon . Selbst im Fall einer Ablehnung wäre das Ganze von Vorteil für Dich.
Ganz teile ich Deine Meinung nicht aber in einem Punkt hast Du wirklich recht:
Die können zu 99% auf eine Stellenausschreibung passen und bewerben sich dann wegen so einer Lappalie nicht. Männer passen nur zu 60% und sagen sich, "ach, ich hab Bock auf den Job und den Rest lern ich. "
Das kann ich (leider!) zu oft bestätigen.
Ich werd nie vergessen, als ich zwei Kandidaten für ne Stelle vor mir hatte.. Sie: 15 Jahre Berufserfahrung, wirklich seltene Kombi an Qualifikationen, die perfekt zu uns passte. Gehaltsforderungen Ein gutes Stück unter unserem Angebot.
Er: 2 Jahre Berufserfahrung, die sich aber aus einer merkwürdigen Runde von Traineeships zusammen setzte, die immer nur drei Monate gedauert hatten. Seine Gehaltsforderung: das 1,5fache der Dame (und mehr als unser Angebot), "weil er ja einen Master habe".
Das waren wirklich zwei Gegensätze.
Und... wen habt Ihr zu welchem Gehalt genommen?
Nicht jedes Detail ist wichtig. Aber man muss natürlich seine Kenntnisse vorteilhaft darstellen. Auf einzelne mankos geht man üblicherweise nicht ein und das erwartet auch keiner. Man kann seine Kenntnisse recht gut mit den Bezeichnungen Basis, Fortgeschritten, Profi oder Experte darstellen.
Wenn bestimmte Kenntnisse nötig sind, dann wird mi Sicherheit danach gezielt gefragt. Das beantwortet man dann auch wahrheitsgemäß und betont die Bereitschaft zur Weiterbildung. Eigeninitiative ist da auch immer gern gehört :)
Präsentationskenntnisse lassen sich vebessern. Nur Mut.
Danke für den Tipp! Stimmt, ich könnte die Kenntnisse als fortgeschritten bezeichnen. So eine Schulung in Office sollte kein Problem sein. Einige unserer Ingenieure machen intern Englischunterricht für Techniker.
Kennst Du eins - kennst Du alle. Sooo unterschiedlich sind LibreOffice und M$-Office auch nicht.
Ich hab öfter mal LibreOffice bzw OpenOffice zum Retten defekter Word- oder Powerpoint-Dateien verwendet. Farbverläufe sind schwierig, aber sonst gehts.
Vielleicht nimmt Deine Fa ja an "mitarbeiter-angebote bzw corporate benefits" teil ?! Frag mal Euren BR. Dann kannst Du zum Beispiel MS-Office für unter 20€ haben (und noch ganz andere Sachen).
Ich dachte jetzt eher an die günstige Software für Zuhause.
Ich hab mir dann für privat auch immer die aktuellste Office Version gekauft.
Die letzte war Office2019 , hat 15€ oder so gekostet.
Schulungen immer mitnehmen was geht und brauchbar ist.
Würdet Ihr in der schriftlichen Bewerbung angeben, welche Kenntnisse Ihr in MS Office habt
Klar. Hast du doch. :-)
Bewirb dich.
Danke :) an Soft Skills wird Organisationsvermögen, Planung, strukturierte und systematische Arbeit erwartet und das ist genau mein Ding. Ich bin selbst privat ordnend, sortierend und voll durchstrukturiert. Ich habe auch einen Förderverein geleitet und dort Veranstaltungen organisiert, Spenden immer punktgenau abgegriffen usw. Ich bin damals vom alten Chef in diese Position gebracht worden, weil die das Chaos mal aufgeräumt haben wollten. Danach bestanden wir sämtliche Audits ohne Fehler, wo vorher Chaos herrschte. Diese ausgeschriebene Stelle ist auch eine Art Auditoren-Stelle bzw. geht in diese Richtung und ich habe Audits jahrelang von der Seite der Auditierten, also der Gegenseite vorbereitet.