Schlechtes Gewissen weil es einem Gut geht während Millionen von Menschen in Armut leben
Einer meiner Freundin ist eine sehr sensible und mitfühlend, sprich sie hat eine dünne Haut.
Sie mag sich seit langem selbst kaum was gönnen und ist sehr bescheiden geworden obwohl sie sich mehr leisten kann in finanzieller Hinsicht.
Sie sagt immer das sie ein schlechtes Gewissen hat wenn sie sich einen neuen Fernseher kauft oder neue teure Klamotten und dabei in den Medien sieht wie schlecht es der Rest der Welt geht und in Armut lebt.
Sie sagt auch zu mir wenn mir das Essen im Restaurant nicht geschmeckt hat: "Sei doch zufrieden, es gibt Menschen die Hungern und kriegen nicht mal verschimmeltes Brot"
Oder ich sage "Mir geht es heute nicht gut, das Wetter deprimiert mich" und sie sagt "Mein Güte, anderen Menschen in der dritten Welt dreprimiert das sie kein Dach überm Kopf haben"
Ich kann sie ja einerseits verstehen aber andererseits auch wieder nicht. Durch ihr schlechtes Gewissen ist den armen Menschen die Hungern und leiden doch auch nicht geholfen und durch Bescheidenheit. Wen oder Was ist mir ihrer Aussage und Prinzipien geholfen. Sie möchte nichts spenden weil sie nicht genau weiß wohin das Geld geht.
Manchmal bemerke ich mich selbst wie ich schon wie sie denke und fühle und meine Frage ist nun: "Muss" oder "Soll" ich Schuldgefühle bzw schlechtes Gewissen haben wenn ich mich über banale Sachen nörgel während der Rest der Welt "Echte" Probleme hat.
4 Antworten
Musst du nicht... Wir können leider nicht viel daran ändern. Und es gibt bestimmt vertraunswürdige Organisationen bei denen Spenden auch wirklich da ankommen wo sie soll. Sie sollte sich freuen, dass es ihr gut geht und sie hier lebt.
hi glueckspilz08 ;))
ja dankbarkeit zeigt man auch durch zufriedenheit das und freude das sie hier lebt^^
In der Tat den Armen in der Welt wird nicht geholfen, wenn wir uns Bescheidenheit üben.Viele Organisationen leben vom schlechten Gewissen der Anderen. Mir hat die Antwort von Himako333 sehr gut gefallen. Man kann sich z.B. auch bei den "Tafeln" in Deutschland engagieren. Bevor Ihre Freundin wieder Schuldgefühle bekommt sollten Sie vielleicht zusammen in den Film "Süsses Gift-Entwicklungshilfe als Geschäft." ansehen.Der Film klärt auf und macht deutlich, dass die Instrumente der Entwicklungshilfe vor allem den Helfern dient. Den Armen wird meist nicht geholfen. Und doch fällt den Entwicklungspolitikern nicht mehr viel ein, als das Fehlen von Geld für die Misere verantwortlich zu machen. Schon das verschlissene Pathos weckt Unbehagen. Wer ständig mehr Hilfe fordert verhindert aber Fortschritte bei der Armutsbekämpfung, weil -wie so oft- nicht ernsthaft nach Qualität der für die Verwendung der Gelder gefragt wird. Es existieren tausende nationale und internationale Nichtregierungsorganisationen(NGOs) ohne die geringste demokratische Legitimation und es entstehen jeden Tag ein paar neue. Viele dieser NGOs arbeiten auch mit Steuergeldern und deshalb sollten wir uns für sie interessieren. Nicht alle arbeiten nachhaltig und mit Verwaltungskosten unter 5 % . Für andere wird das Elend der Bevölkerung systematisch als Ressource genutzt. Die Hilfe zur Selbsthilfe wird zur hohlen Phrase. Spektakuläre Erfolgsfälle wie Botswana, Ruanda, Mauritius, oder Ghana versuchen sich von jeder Hilfe zu lösen oder traten ganz ohne Hilfe ihre Höhenflüge an. Der Film ist mit großer Empathie und Kompetenz gemacht. Er erweitert den Horizont. Ein exzellenter Film. Volker Seitz, Autor "Afrika wird armregiert"
Du kannst dich mit einer minimalen Menge schmutzigem Wasser und trocknem Brot irgendwie am Leben erhalten und in einem kleinen Knochenjob schuften, damit es dir nicht besser geht, als dem großen, unterpriveligierten Teil der Menschheit. Davon hat dieser Teil der Menschheit aber nun mal leider rein gar nichts.
Du kannst aber auch ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft sein, das vielleicht durch seine dort eingenommene Rolle etwas bewegen kann. Die privilegierte Position, die du innehast, solltest du nicht wegwerfen - das wäre nämlich ein Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben.
das sehe ich genau so. Diese "Gutmenschart" bringt den schlechter gestellten nichts.
Na dann zeig ihr mal die Forbes-Liste, wo die rechsten Menschen der Welt wohnen - in Mexiko, in Indien usw.. Sollen wir deren Armenprobleme finanzieren, damit z.B,.die reichen Inder deutsche Unternehmen besser aufkaufen können? Das schlechte Gewissen ist erfunden worden, um Menschen noch besser auszubeuten. Das ist alles. Undim Moment erzählen sie uns, dass wir alle in Deutschland an der Armut Europas verdient haben. Hei di witzka - erzähl das mal den Hartz4-Empfängern, denen die zwei Jobs machen, damit sie überleben können und den Leiharbeitern. Oder warte damit, bis wir uns in 5 - 10 Jahren an der Eurorettung verhoben haben und alle gleich sind - gleich arm! Banken und Politiker ausgenommen.