Queen-Film?
Auch wenn ich mir jetzt den Zorn der Queen-Fans zuziehen sollte. Auch wenn die Frage wahrscheinlich schon hunderte mal gestellt wurde....mich treibt das im Moment um.
Ich habe heute das erste mal "Bohemian Rhapsody" geschaut. Durch Zufall habe ich in den vergangenen Wochen zwei Queen-Bücher gelesen, ist also noch alles frisch im Kopf.^^ Ich muss ehrlich sagen, mich hat der Film doch ein wenig enttäuscht. Trotz der Länge von über zwei Stunden, habe ich doch etwas mehr 'Tiefe' erwartet. Einige Sachen wurden einfach übersprungen bzw. sind so nicht passiert.
Nun weiß ich natürlich, dass man aus verschiedenen Gründen einen Film dieser Art nicht so zeigen kann, wie es tatsächlich war. Und trotzdem...ich weiß nicht warum, aber ich habe da mehr erwartet. Ich muss gestehen, am besten haben mir noch die Szenen gefallen, die vor Queen waren. Nur das Problem ist, die Vorgeschichte von Queen ist zu kurz geraten. Ganz so einfach lief das ja in der Realität nicht ab. Es sind halt viele Zeitsprünge drin, wurde einiges eben weggelassen oder falsch dargestellt.
Ich meine, der Zuschauer, der nun nicht ganz so vertraut mit Queen ist, wird wohl gut unterhalten. Aber mir war der Film stellenweise zu platt, zu geglättet.
Als dann der Film vorbei war...nun ja, habe ich gedacht...ganz schön schon, jedoch 'überwältigt' war ich auch nicht gerade.
Seid ihr denn ganz zufrieden gewesen mit diesem Film?
Schönen Abend.
wo hast den film geschaut? ich finde ihn nirgends auf deutsch
Habe ihn mir als Blu-ray gekauft.
6 Antworten
Hey,
alsoooo: Nein, du ziehst nicht den Zorn der Queen-Fans auf dich, denn unter wirklichen Queen Fans ist der Film doch recht umstritten. Ich denke, du kennst meine Antworten und weißt, was für ein Queen-Fan ich bin.
Die Bandmitglieder, die noch da sind, nutzten natürlich den Vorteil des Filmes, um sich selber zu bewerben. Das stellt erstmal kein Problem dar und ist, würde ich sagen, mehr oder weniger klar. Sie wollten einen familienfreundlichen Film, genau dies führte aber zu vielen ungenauen Stellen. Ich könnte dir ein ganzes Buch schreiben über Ungenauigkeiten, aber ich bleibe mal bei denen, die ich als sehr Störend empfand.
Freddie verliebt sich in Mary Austin und schreibt für sie „Love of my life“ (obwohl es eigentlich um David Minns gehen soll). Im Film spielt das Jahr 1979 und sie sehen sich eine Aufzeichnung vom Rock in Rio Auftritt aus dem Jahr 1985 an. Solche und einige mehr von diesen Stellen findest du in diesem Film. Was mich ebenfalls sehr irritierte war, dass sie Freddie dafür hassten, dass er einen Solodeal unterschrieben hat, obwohl Roger Taylor schon seit 1977 Soloplatten gemacht hat. Ich meine, es scheint, als wollten die Macher jeden Moment in der Karriere von Queen in einen großen dramatischen Shitstorm verwandeln und das haben sie wohl geschafft. Der Film scheint allgemein viel Zeit zu verschwenden, Freddie wie einen Vollidioten aussehen zu lassen. Ein egoistisches, selbstsüchtiges A*schloch, während die anderen Mitglieder der Gruppe professionell, konzentriert und tolerant sind, die sich nie streiten.
Aus der Sicht eines Filmes ist es, denke, ich, spektakulär dargestellt, wenn man nicht mit Queen vertraut ist. Sämtliche Schauspieler haben geniale Arbeit geleistet, die Darstellung von Live Aid war fabelhaft und es gab gute Witze und viele gute Momente, in denen ich auch die ein oder andere Träne verlor. Der Film ist gut gemacht und hat die Auszeichnungen wohl verdient. Wenn man sich die Fakten nicht aufzwingt ein wirklich genialer Film. Es ist klar, dass in einem Biopic die Ereignisse dramatisiert, modifiziert und verschoben werden, allerdings war es hier manchmal viel zu ausgeprägt.
Moritz
Ja, das alles hast du sehr treffend formuliert. Ich habe auch nicht die Arbeit der Schauspieler kritisiert. Ich wollte eben nur kundtun, dass ich mit dem Film nicht so glücklich bin. Das Doofe war ja auch jetzt, und das war wirklich purer Zufall, dass ich gerade ein Buch über Queen durch war. Darin wurde auch u.a. "Bohemian Rhapsody" 'auseinander genommen'. Und natürlich auch die Entstehung und Geschichte hinter einigen anderen Songs. Einen Tag später habe ich diese Scheibe bekommen. Da war natürlich noch alles frisch in der Birne....und ich musste mich doch das eine oder andere mal sehr wundern. Ich weiß nicht...irgendwie kommt mir der Film nicht so richtig 'fertig' rüber. Aber is' egal jetzt. Ist genug drüber geredet und geschrieben worden. Wollen wir es gut sein lassen.
Ich kenne dein Verhältnis zu Queen natürlich, ja.
Also vielen Dank für dein Feedback.
Einen schönen Abend dir.
Ich fand den Film auch gut. Ganz klar ein Spielfilm und da hat er unterhalten. Bücher über Queen habe ich keine gelesen, würde den Film aber auch nicht als Biographie sehen.
Ok, danke. Als was würdest du denn den Film sehen? Als einen 'Ausschnitt' aus dem Leben von Queen?
Jey, also ich habe den Film selbst zuhause auf DVD und schon unzählige Male gesehen. Ich finde, dass die Darsteller gut mit ihren Instrumenten gearbeitet haben und gut als Gruppe zusammenpassen. Ich mochte an dem Film nicht, dass die Veröffentlichung mancher Songs nicht genau übereinstimmen und Freddie als der ganz Böse dargestellt wird. Natürlich hat er einen Vertrag mit CBS Records gemacht, aber er hat sich nicht als ein so großes Ar***loch verhalten.
Zudem wurden wichtige Aspekte vertauscht, Live Aid und Aids. Das finde ich mit am schlimmsten, Aids wurde bei Freddie erst 1987 diagnostiziert und Live Aid fand bereits zwei Jahre zuvor statt.
Das mag zwar eine Masche sein, um das Drama und die Spannung im Film zu erhöhen, aber für mich war das nicht notwendig.
Queens Auftritt bei Live Aid war für mich auch das absolute Highlight! Einfach spitze, wie sie das gemacht haben.
Als ich würde sagen eine 7/10. Ansonsten war der Film lustig, musikalisch wundervoll gestaltet und unterhaltsam.
LG Queen156
Ach 'Queen', das würde jetzt den Rahmen sprengen, was mich persönlich stört und was wirklich nicht den Fakten entspricht oder eben einfach weggelassen wurde...kommt so einiges zusammen.
Naja, den Punkt mit Aids kann man dem Film wohl nicht sonderlich vorwerfen, wenn man bedenkt, dass bis heute nicht klar ist, wann genau das Aids bei ihm diagnostiziert wurde.
Sehe ich genauso, aber ist es eine Biographie oder doch eher eine Hommage?
Das der Film nicht wirklich viele Details historisch akkurat dargestellt hat, ist eine weit verbreitete Kritik. Kann ich aber persönlich nicht wirklich beurteilen, scheint mir aber plausibel.
Was ich an dem Film bemerkenswert fand: die schauspielerische Leistung von Rami Malek und Filmtechnisch dazu dann natürlich das 1:1 Remake der Live Aid Konzert Aufzeichnung.
Ja, ich fand den ganz gut gemacht - und (!) ich hatte ja keine Dokumentation erwartet.
Nee, das ist schon klar. Ja, gut gemacht ist er ja auch. Doch das ist in erster Linie den Schauspielern zu verdanken, die ja aber nicht für das Drehbuch oder so verantwortlich sind.^^
Ja, ich danke dir. Ich möchte mich dazu nicht weiter äußern. Ich habe nun eine Nacht drüber geschlafen...meine Meinung dazu hat sich inzwischen nicht geändert. Ich werde mit diesem Film einfach nicht übermäßig glücklich, auch wegen der Dinge, die du hier schon erwähnt hast. Aber es gibt da noch mehr Sachen, die mich stören....aber was solls, die Mehrheit ist zufrieden damit, belassen wir es dabei.
LG vom Grinsekater.^^