Pferde an der Hand weiden lassen?


03.11.2022, 07:50

PS: Ich kann die Tiere nicht zwischenparken. Es gibt hier im Umkreis keine freien Ställe, Koppeln oder ähnliches, der Stress eines doppelten Stallwechsels ist mir auch zu hoch und bezahlen kann ich dann sozusagen 3x 2 Stallmieten auch nicht unbedingt, wenn es nicht sein müsste.

PPS: Die Tiere sind aktuell gut geweidet, den Sommer haben sie bis zu 12h draußen auf der Koppel verbracht.

PPPS: Keiner der beiden hat Cushing oder Übergewicht oder Rehe, sie würden also Wiese vertragen und dürfen auch drauf.


28.11.2022, 13:54

Edit: Nach dem Stallwechsel stehen meine Pferde nun den dritten Tag in Folge auf der Wiese und haben keinerlei Probleme damit. Keine Kolikanzeichen, nur der eine etwas weichen Kot, aber der ist eh ein "Magen-Pferd" und es liegt wohl eher am Stress. Hier wird aber bereits mit Hilfe der SB nachgearbeitet (kriegt von ihr ein verdauungsförderndes Mittel, dreimal am Tag).

2 Antworten

Dass sie wissen, ob und wann sie gar nicht nach Grasen fragen brauchen, bedarf in der Regel nur klaren Umgang. Das lernt bei uns jedes Pferd in den ersten Wochen, die es bei uns ist. An der Hand grasen exakt dann, wenn der Mensch es anbietet. Fragen bringt nichts.

Fremde Wiesen betritt man grundsätzlich nie, egal, wie der Boden ist. Es gibt genug Wegränder, an denen Gras wächst. Die Hufe bleiben auch da immer am Weg, vom Rand darf man nach Erlaubnis Gras nehmen.

Zum Erhalt der Enzyme, um die es geht, bedarf es wenig. Da reichen alle zwei Tage 10 min aus. Wichtig ist für die Umstellung in die neue Haltung, dass sie vom Gras aus immer Zugang zu Raufutter haben und genug Futterintelligenz, das auch zu nutzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
ShadowTaking 
Fragesteller
 03.11.2022, 09:50

Keine Sorge, meine Pferde sind erzogen, aber natürlich dürfen sie bei mir anfragen, ab einer gewissen Menge an Neins kapituliert halt nicht jedes Pferd...
Heu Zugang haben sie natürlich am neuen Stall auch und so doof werden sie ja wohl nicht sein...

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Baroque  03.11.2022, 10:14
@ShadowTaking

Dann brauchst das Grasen ja nicht kategorisch ablehnen, sondern gerade mal klar machen, dass man eben nicht ständig fragt.

Und doch, leider, heute gibt es so viele Pferde ohne jegliche Futterintelligenz, weil es viel zu viel komische Sachen in lustig bunten Säcken gibt. Mein junger schafft es hoffentlich im nächsten Jahr, das richtige Maß Koppel zu finden. Aktuell muss ich ihm 12/24 Stunden den Zugang sperren, sonst frisst er nur Gras und gar kein Raufutter. Dank Weideselektion geht das bei uns gut.

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ShadowTaking 
Fragesteller
 03.11.2022, 10:18
@Baroque

Meine Pferde kriegen als Zusatz nur MiFu und Grünhafer, mehr nicht. Der Rest ist Heu, Wiese oder was auch immer sie grad in die Gosche nehmen.

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täglich ein paar minuten.

wenn alles gras "schön kurz abgefressen" ist, sind die weiden zu klein oder es besteht kein gutes weidemanagement.

schon im sommer ist kurz abgefressenes gras sogenanntes stressgras mit einem enorm hohen fructangehalt. wenn es dazu noch kalt wird, die pferde weiter jedes spitzchen abfressen, während die lichtintensität natürlich derzeit immer weiter sinkt und je höher der gras- und je niedriger der kräuteranteil ist, desto gefährdeter sind die pferde.

wenn die pferde unter diesen umständen permanent auf dem grundstück sind, fressen sie auch pflanzen, die nicht so gut bist schwerst giftig sind.

es werden dann aufgenommen: scharfer hahnenfuss, herbstzeitlose, kreuzkraut, gundermann, adlerfarn, laubbaumblätter und -früchte (eicheln, ahorn, bucheckern...), knöterich- und nachtschattengewächse, selbst dann, wenn permanent heu zur verfügung steht.

besteht die weide vorwiegend aus kurzgefressenem gras, entspricht die menge fructan einem adäquat von etwa 400ml kühlerfrostschutz fürs auto und ist auch etwa so gesund.

in natürlicher umgebung fressen pferde im winter überständiges gras, immergrüne kräuter, rinde, zweige, heckenpflanzen, winterfrüchte wie hagebutten, schlehen etc., gehen aber nicht an kurzgefressenes gras.

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den "weidestatus" kannst du mit 5 - 10 minuten täglich grasen erhalten, wenn du dazu geeignete gegebenheiten vorfindest. es kommt auch ein bisschen auf die rasse an. leichte grosspferde sind in der regel mit weniger weidezeit auf status zu halten, als das bei ponys und schweren pferden der fall ist.

wenn es in der nähe obstbaumchausseen oder feldbegrenzungen durch hecken gibt, kannst du dein pferd dort sinnvoll an der hand fressen lassen. oder vielleicht hat ein bauer in der nähe eine streuobstwiese, auf die du mit dem pferd zum grasen draufdarfst.

normale wegränder sind oft durch die hinterlassenschaften von hunden kontaminiert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
ShadowTaking 
Fragesteller
 03.11.2022, 11:46

Zu deiner Weideerklärung: Es ist alles gut auf den Weiden, es steht genug Fläche zur Verfügung... Beide Pferde sind "leicht" und robust. Streuobstwiesen meide ich wegen dem Streuobst...

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