Pferd widersetzt sich immer mehr?

6 Antworten

Von Experte pony bestätigt

6 Jahre sind nun beim Reiten nicht wirklich ein „großer Schatz an Erfahrung“, wenn du nicht grade fast täglich guten Unterricht hattest.

“Testen“ braucht das Pferd nichts. Sein Urteil steht längst fest.

Bitte sei mir nicht böse und nimm das nicht persönlich, aber es fehlt dir offensichtlich einfach an Koordination in der Hilfengebung. Du hast noch nicht richtig gelernt, das Pferd an den äußeren Zügel heranzureiten, kannst es nicht einrahmen, geschweige denn positive Spannung erzeugen. Das Pferd nimmt dich daher nicht mehr für voll und „macht Feierabend“.

Mit irgendwelchen etwas schwierigen Pferden irgendwie klarzukommen, oder einem gut gerittenen Pferd gerecht zu werden, sind zwei Paar Stiefel.

Ich kenne das auch: in meiner Jugend war ich zuständig für alle möglichen Korrekturpferde, und als Versuchskarnickel für Jungpferde. Dazu braucht man nur Mut, Kraft und Ideen. Es ging ja hauptsächlich darum, oben zu bleiben und dem Pferd seinen Willen aufzuzwingen. Aber dressurmässig richtig reiten konnte ich damit noch längst nicht. Ein ordentliche ausgebildetes Pferd zu motivieren ist eine ganz andere Geschichte. Daher kann ich dir nur empfehlen, stapelweise entsprechende Fachliteratur zu lesen, Lehrvideos anzusehen, und das Umsetzen des dadurch erworbenen Wissens durch einen guten Reitlehrer praktisch umsetzen zu lernen. Dafür solltest du dann aber wenigstens 1-2 x in der Woche Unterricht nehmen, und vielleicht vorerst nicht mehr allein reiten, damit du falsche Bewegungsmuster nicht weiter verfestigst.

Ich weiß, das klingt ernüchternd, und man möchte so etwas nicht gerne wahrhaben. Aber dass es „an Dir liegt“, ist dir ja eigentlich schon klar. Nur ist das Problem leider nicht einfach mal eben durch ein paar Tips zu lösen. 😟


pony  10.06.2023, 13:16

ein grosses AMEN mit einer kleinen ergänzung.

die frage wäre auf gf unnötig gewesen, wenn man denn mal mit der besitzerin des pferdes redet - und zwar schon beim auftreten der ersten probleme, nicht erst, wenn das kind nicht nur in den brunnen gefallen ist, sondern noch jemand steine obendrauf geschmissen hat.

dann löst man das problem zusammen und wenn das nicht möglich ist, muss man sich trennen. der reiterin und dem pferd zuliebe. man kennt sich ja auch unter pferdebesitzern - von daher dürfte es auch kein problem sein, an ein anderes RB pferd heranzukommen, das etwas unkomplizierter ist.

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Someone619 
Fragesteller
 10.06.2023, 21:03
@pony

Ich schäme mich halt extrem vor der Besitzerin. Ich dachte ich kann es und das dachte sie auch und ich traue mich eif nd mit dem Problem zu ihr zu gehen😭

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Urlewas  10.06.2023, 21:20
@Someone619

Das braust du nicht. Was du da erlebst, ist relativ normal. Geht auch vielen Leuten so, die ein Pferd kaufen. Sagst ihr einfach wahrheitsgemäß , dass du auch nicht weißt, was da los ist, und du mit dem Pferd, statt zusammen zu wachsen, immer schlechter zurecht kommst. Wenn sie ein normaler Mensch ist, wird auch sie dir wohl vorschlagen , Unterricht zu nehmen. Wenn du dir das nicht leisten kannst, mußt du auch dies offen sagen, und eben leider einen Schlußstrich ziehen. Denn allein kommst du aus dieser Abwärtsspirale nicht mehr raus.

Wenn ich mich „verbissen“ habe, brauche ich ein paar Ausritte. Auch reite ich parallel zur Reitbeteiligung immer auch weiter im Schulbetrieb. Es tut immer gut, unterschiedliche Pferde zu reiten.

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Kisajelo  11.06.2023, 08:18
@Someone619

Reiten besteht immer aus Schritten vor und zurück. Es ist absolut nichts schlimmes daran, mal einen Schritt zurück zu machen um am Fortschritt zu arbeiten. Dieser Leistungsdruck den man sich selbst macht ist nicht gut. Man darf auch auf die kleinen Dinge stolz sein, dafür muss man aber auch an den kleinen Dingen arbeiten.

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Richtig pferdgerecht reiten können hilft.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Someone619 
Fragesteller
 10.06.2023, 19:02

Dein Kommentar hilft eher weniger. Ich bin bis jz mit allen Pferden klargekommen aber nd mit diesem. Mir ist klar dass ich das Problem biny doch genau deshalb frage ich ja. Du hast mich auch nd andere Pferde reiten gesehen und sagst jz ich kann nd pferdegerecht reiten?

Du magst vllt pferdegerecht reiten können aber du kannst ganz sicher nd menschengerechte ratschläge geben.

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StRiW  10.06.2023, 19:25
@Someone619

Das ist der menschegerechte Ratschlag.

Dafür muss ich den Reiter nicht gesehen haben.

Mit allen Pferden klargekommen, ist leider kein Indiz für gutes Reiter. Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht, gilt auch für die Reiterei.

Wir bilden aus, Pferde, Reiter und Pferdewirte. Nicht selten stellen wir bei Problemen fest, die gibt es auch auf anderen Pferden.

Indikator sind nicht selten unsere Schulpferde, die oft eine gute Bandbreite abdecken. Jedoch zeigen wo es klemmt.

Da wir unsere Pferde gut kennen, erkennen wir bzw sehr schnell wo der Schuli sich biegt um sich an den Reiter zu arbeiten, statt der Reiter ans Pferd.

Je nach Charakter des Pferdes, biegt sich ein Pferd williger oder eben mit mehr Eingabe des Reiters. Ist das Pferd noch angeschlagen und unentschlossen ob es mitmachen will oder kann, stemmt sich früher oder später gegen das wollen des Reiters.

Hier lebt der Reiter von der eigenen Erfahrung oder jene die gute Reitlehrer aufweisen.

Mit der Zeit, hat man es im Urin, das man gegen das Pferd arbeitet. Man fühlt es und erkennt ob es körperlicher Widerstand, Motivationmangel oder Unsicherheit ist.

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Klingt eher nach einer gesundheitlichen Sache. Hast du das mit dem Besitzer schon mal besprochen? Ist das da genauso oder anders oder reitest nur du ihn?
Ich tippe auf ein gesundheitliches Problem und darauf dass der nie richtig gelernt hat longiert zu werden


Someone619 
Fragesteller
 09.06.2023, 22:21

Nein er macht es nur bei mir. Und longieren hat auch am Anfang geklappt und als die Besitzerin dabei war sowieso.

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Alexandra1410  10.06.2023, 09:42
@Someone619

Dann bist du wahrscheinlich nicht konsequent genug mit ihm oder gibts ihm falsche Hilfen. Schau dass du bei der Besitzerin ein paar Unterrichtseinheiten kriegst

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Eine derart verantwortungslose Besitzerin die einen Anfänger unbeaufsichtigt und ohne Unterricht an ihrem Pferd herum basteln lässt, wird es vermutlich auch mit der Gesundheit des Tieres nicht so ernst nehmen. Vermutlich ist das Pferd eine Baustelle.

Entweder du reitest ausschließlich im Unterricht (und lässt dir von der Trainerin eine Einschätzung über den Gesundheitsstand geben) oder du suchst dir eine andere RB wo du die Möglichkeit dazu hast.


Someone619 
Fragesteller
 09.06.2023, 22:36

Ich bin kein Anfänger. Also ich reite seit 6 Jahren und am Anfang hat es wie gesagt immer geklappt. Sie hat mich ja reiten sehen und da wars ihr auch gut genug (nd nur ihr, ich war noch bei anderen RBs probereiten. Und auch meine alte Reitlehrerin hat gesehen dass ich auch mit Pferden die nd ganz einfach sind klarkomme) aber wie gesagt das kam nach einer zeit erst (nach 3-4 Monaten) und bei der Besitzerin und der anderen RB läuft er gut. Erst mal die frage richtig lesen bitte.

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Kisajelo  09.06.2023, 22:49
@Someone619

Ich habe die Frage gelesen und meine Antwort war nicht böse gemeint. Ich habe nicht behauptet dass du schlecht reitest, nur dass du eben nicht erfahren genug bist. Ist ja auch nicht verwerflich. Aber man muss sich seinem Stand halt bewusst sein. Und du bist nunmal nicht bereit allein an diesem Pferd herumzuwerkeln.

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Deine RB wird ja wohl einen Besitzer haben, der selbst reitet?
Der ist selbst bei den kleinsten Problemen die erste Anlaufstelle!

Ganz klar, Du bist eine Anfängerin, die große Problem hat!

Und wenn Du das Tier jetzt die ganze Zeit alleine zur Verfügung hattest, kannst Du Dir gratulieren ... Du hast es sehr gründlich verdorben ...
Hier hilft nur, ganz zackig (!), ein guter Trainer, der zuerst das Pferd wieder "sortiert" und Dir dann regelmäßig (!) Reitunterricht gibt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970

Someone619 
Fragesteller
 10.06.2023, 20:58

Ich schäme mich halt echt extrem zur Besitzerin geschweige denn zur Trainerin damit zu gehen, weil ich das Gefühl hab ich werde dann verurteilt, weil ich ja eig dachte ich kann es und es ihnen so auch kommuniziert hab.

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Urlewas  10.06.2023, 21:30
@Someone619

Natürlich ist das im Moment unangenehm - aber wir haben uns doch wohl alle schon mal überschätzt. Natürlich ist es auch möglich, dass andere Personen zunächst irritiert reagieren, aber das ist doch nicht schlimm, und wird sich bald in Hilfsangebote umwandeln. Und es gibt auch bei vielen Leuten einfach Zeiten, wo man „nen Knoten im Kopf“ hat und einfach nichts mehr recht zu klappen scheint. Es ist jedenfalls deutlich weniger blamabel, dies Frank und frei einzugestehen und um Hilfe zu bitten, als darauf zu warten, dass es irgendwann von alleine auffällt - DANN würde man zu recht beschimpft!
Besser, DU erzählst von deinen Schwierigkeiten, als dass es andere tun, die dich beobachtet haben. Oder sie kommt zufällig mal, während du reitest, und ist entsetzt, was sie da unerwartet sieht!
Spaß macht dir dein Hobby so hilflos ja auch nicht wirklich.
Glaub mir, es ist in jeder Hinsicht besser, den Gang nach Canossa anzutreten und reinen Tisch zu machen.

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FunnyFanny  11.06.2023, 13:05
@Someone619

Das ist kein Grund zum Schämen ... besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Ein wenig fragwürdig vom Besitzer finde ich es aber auch, dass er sich scheinbar überhaupt nicht um das Pferd/seine Entwicklung und Deinen Umgang mit ihm gekümmert hat ...
Das Einzige, was Du (und der Besitzer/Trainer) Dir vorzuwerfen hat, ist, dass Du viel zu spät reagierst und eingesehen hast, dass es so nicht weitergehen kann.
Aber, nur Mut!

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