Lob bei Pferden „Klopfen am Hals“?

11 Antworten

nein, ich klopfe nicht, ich streichel oder kratze mit den Fingern. Klopfen, vor allem dieses hektische Schlagen, wie Werth es nach einem gut bewerteten Ritt macht, ist für das Pferd nicht mal angenehm. Das sollte man sich abgewöhnen.

Loben tu ich mein Pferd auch durch lobende Worte. FEIIIIIN: -"Wieso das als lobend empfunden wird, also als pos.Verstärkung? Das habe ich ihm systematisch beigebracht. Ich gebe dem Pferd ein Leckerli, in meinem Fall ein Stück Möhre, und sage gleichzeitig "Feeeeiiiiiiinnnn." Man kann auch Idiot oder Putin sagen, das ist dem Pferd egal. Es verbindet in rel. kurzer Zeit das menschliche Wort mit dem Leckerli, es nimmt sozusagen die angenehme Eigenschaft an. Ab und an muss man aber diese angenehme Eigenschaft immer erneuern . so wie bei einer Covidimpfung,

Wolpertinger  08.03.2022, 14:29

Dankeschön ich hab schon gedacht ich bin die einzige die nicht klopft

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Urlewas  08.03.2022, 19:14
@Wolpertinger

Ich reite ganz selten auch in einem Stall, wo nicht geklopft wird. Das gibts da und dort schon mal. Ich bin da flexibel, und halte mich an das, was jeweils gewünscht wird. Und mir scheint daher um so mehr , dass es an der Konditionierung liegt. Hab ja den Vergleich. Die Pferde sind jeweils zufrieden, wenn man es so macht, wie sie es gewohnt sind. Wenn ich es mal jeweils anders mache, reagieren sie nicht.

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Wolpertinger  08.03.2022, 20:20
@Urlewas

Klar sind sie konditioniert. Das ändert aber halt nichts daran, dass für ein Pferd kraulen angenehmer ist und auch leichter verständlich

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Das ist

  • klassische Konditionierung (ähnlich dem Klickertraining, nur nicht so intensiv)
  • Klopfmassagen sind anregend

Und ja, es gibt auch viele Reiter, die das Klopfen ablehnen, und statt dessen streicheln oder kraulen. Aber auch hier findet eher eine klassische Konditionierung statt, denn woher weiß das Pferd, ob du grade nur den Zugel sortiertest, ein paar Haare glatt streichst, oder es lobst?
In jedem Fall, egal ob du vom Sattel aus klopfst oder streichelst, nimmst du unwillkürlich kurz den Entlastungssitz ein, und auch dies wird vom Pferd als angenehme Reaktion auf das, was es grade gemacht hat, empfunden.

ShadowTaking  08.03.2022, 09:48

Das mit dem Entlastungssitz merke ich immer sofort bei meinem Großen, wenn ich mich zum loben leicht nach vorne neige, geht sein Kopf tiefer und er schnaubt oft ab.

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Urlewas  08.03.2022, 10:11
@ShadowTaking

Von daher ist das Klopfen sogar effektiver als da Kraulen. Denn den Widerrist, der sich ja bei den meisten Pferden dazu anbietet, erreicht man gut ohne deutliche Veränderung des Sitzes.

Die These, dass das Pferd das Kraulen oder streicheln von allein als Belohnung versteht, kann ich nicht glauben. Die Pferde untereinander kraulen sich auch, und beim Putzen, zur Begrüßung, was auch immer, wird auch viel intensiver und ausdauernder gestreichelt und gekrault, ohne dass dies was mit dem Verhalten des Pferdes zu tun hätte, welches „belohnt“ wird.
Das Pferd merkt während der Ausbildung, dass erwünschtes Verhalten freundliche Zuwendung in irgendeiner Form mit sich bringt.

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das leckerli führt häufig zum verschlucken und fast immer dazu, dass das pferd anfängt zu nerven.

viele klopfen eben nicht, sondern streicheln am hals und geben auch ein stimmlob. ein klicker ist halt während des reitens doof in der hand mitzuführen.

lob wird klassisch konditioniert.

der fussballtrainer steckt dem spieler, der was besonders gut gemacht hat auch nur höchst selten ein stück schokolade in den mund, sondern wird sein lob mit einem klassischen schulterklopfen oder - aus der entfernung - mit aufspringen und jubeln ausdrücken. der spieler wird danach mindestens so motiviert sein, wie nach einem stück schokolade.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Dahika  08.03.2022, 14:07

das leckerli führt häufig zum verschlucken und fast immer dazu, dass das pferd anfängt zu nerven.

Aber nur, wenn man nicht weiß, wie es geht, Ich bin eine bekennende Leckerlifütterin, und bei mir bettelt kein Pferd/Hund,

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Keks37  08.03.2022, 15:31
@Dahika

Danke. Ich finde das Füttern von Leckerlis nicht verkehrt. Gerade beim Klickertraining ist das sehr effektiv. Aber es ist wie du sagst: Wenn man nicht weiß, wie es geht, dann fängt das Pferd an zu betteln.

Ich gebe meinem nur ein Leckerli, wenn davor ein Klickern erfolgte und er demnach etwas gut gemacht hat. Banane und Apfel bekommt er auch mal so, aber eher selten. Das zählt für mich aber als Snack zwischendurch und nicht als Leckerli im klassischen Sinne. Funktioniert gut^^

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pony  08.03.2022, 19:07
@Keks37

der handelsübliche reitschüler trifft diese entscheidung nicht.

gibt genug schulis, die zappeln, scharren, schnappen oder gar beissen, weil sie auf leckerli fixiert sind.

auch kein reiter im parcours wird nach fehlerfreier runde seinem pferd ibeim ausgaloppieren ein leckerli geben. das gibts erst nach verlassen der reitbahn - bis dahin hat das pferd den zusammenhang vergessen.

man belohnt SOFORT oder gar nicht.

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Dahika  08.03.2022, 19:13
@pony

man kann sehr wohl, wenn man ihn sorgfältig eingeführt hat, auch mit dem sog, sekundären Verstärker "belohnen". Natürlich kann man dem Pferd nicht wöhrend des -Reitens ein Leckerli ins Maul schieben, aber man kann sehr wohl fein sagen, Und wenn Fein durch vorheriges -training mit dem sek Verstörker verknüpft wurde, wirkt er wie ein Leckerli, Google mal - sekundärer Verstärker, Lerntheorien.

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Grauling0605  08.03.2022, 15:35

Okay, die Vorstellung finde ich grad viel zu lustig, wie so ein Jogi Löw den Spielern die ganze Zeit Schokolade in den Mund steckt :D

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Die Pferde wissen, dass es Lob ist. Ich denke mal, dass das im Laufe der Zeit, in der Menschen mit Pferden arbeiten, einfach irgendwann kam und sich fest etabliert hat. Ein Pferd weiß das. Auch unsere Körpersprache ist dabei wichtig. Sie können unsere Mimik lesen. Freuen wir uns und loben sie, wissen sie, dass das jetzt gut war, was sie gemacht haben. Wären wir verärgert und würden sie dann loben, wäre das wohl eher ein Signal für: Mein Mensch schlägt mich, ich habe etwas nicht gut gemacht.

Leckerlis sind natürlich auch eine tolle Belohnung und gleichzeitige Motivation für das Pferd. Nur haben die meisten Menschen beim Reiten kein Leckerli dabei. Und es ist auch ziemlich aufwendig, nach jeder Lektion, die das Pferd richtig gemacht hat, im passenden Moment ein Leckerli zu füttern. Denn es gibt eine Zwei-Sekunden-Regel. Innerhalb dieser kurzen Zeit wird das Pferd belohnt für das, was es richtig gemacht hat. Braucht man länger, belohnt man das Pferd für etwas anderes. Ein Beispiel: Man reitet gerade einen Seitengang, das Pferd macht ihn richtig. Man lobt es sofort mit der Hand nach der beendeten Lektion oder währenddessen, das Pferd weiß, dass es richtig war. Jetzt das gleiche Spiel mit Leckerli. Bis wir das Leckerli aus der Tasche gekramt haben und es dem Pferd geben können, sind die zwei Sekunden um. Auch wird das Tier anhalten, um an das Leckerli zu kommen, das wir ihm hinhalten. Das Pferd denkt: Das Anhalten wird belohnt, denn dafür gibt's ja jetzt einen Leckerbissen.

Beide Formen des Lobs sind nicht verkehrt, solange man sie richtig anzuwenden weiß und, solange man sich keinen Schnapper mit den Leckerlis heranzieht ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

Mit der Entwicklung des „Klopfens“ in Form eines Lobes kann ich dir nicht weiterhelfen, aber ich habe eine kleine Geschichte dazu:

Früher habe ich auch als Lob „geklopft“ - bis ich ein Video gesehen habe, welches mein Denken komplett auf den Kopf gestellt hat. Dort sagte nämlich eine etwas ältere Dame sowas wie: „Stell dir vor, man klopft dir jedes Mal auf die Schulter/Nacken/Hals, wenn du etwas gut gemacht hast. Und jetzt stell dir vor, du würdest stattdessen gestreichelt werden - was fühlt sich wohl besser an?“

Selbstverständlich kann und soll man Pferde nicht vermenschlichen, aber wenn ich mir vorstelle, dass viele da wirklich richtig „draufhauen“, dann hat das ja auch irgendwie den Sinn verfehlt. Nein nein, ich bleibe beim Streicheln. Das fühlt sich nicht nur für mich, sondern (bestimmt) auch fürs Pferd besser an.

Vielleicht haben einige unter euch auch das Video gesehen. Wenn ich mich recht erinnere, macht diese Dame Horsemanship mit blinden Pferden. Jedenfalls hat dieser Satz bzw. dieses Beispiel mein komplettes Denken geändert!

Jap … danke für eure Aufmerksamkeit xD

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung