Mein Pferd bleibt immer stehen und geht nicht mehr weiter. Was kann ich tun?
Also, mein Hafi (Pflegepferd) bleibt beim reiten immer wieder stehen, und geht nicht mehr vorwärts. Gerte bringt nicht viel, da geht sie nur mehr rückwärts und spinnt total herum.
Hat irgendwer schon mal ein ähnliches Problem gehabt oder weiß jemand, was man dabei tun kann? Bin echt am verzweifeln!!
Danke im voraus für Antworten. LG
6 Antworten
Na, wer lernt, die Gerte für sowas zu benutzen, der kommt definitiv nicht weit. Denn dafür ist die nicht da, sie ist ein verlängerter Arm oder, weil sie dünner ist, eine Verdeutlichung der Schenkelhilfe, wenn es um's "Eingemachte" geht, das Pferd immer wenige Zentimeter neben den eigentlichen Zielpunkt seines Hufs tritt. Das Pferd macht das absolut richtige, wenn es sich dagegen wehrt.
Versetze Dich in das Pferd hinein: Es geht nicht weiter. Warum? Weil es keinen Sinn darin sieht, mit Dir diesen Weg fortzusetzen. Dass sich Pferde gerne mal anschließen, nicht immer die Führungsrolle übernehmen möchten, macht sie überhaupt erst für den Menschen reitbar. ABER: Es schließt sich natürlich nur dann an, wenn es jederzeit das Gefühl hat, dass das gut für sein Leben und seine Gesundheit ist. Bekommt es Zweifel, will es lieber wieder zu den anderen Pferden, verweigert das Weitergehen - und dann haut der da oben drauf. Soll es davon mehr Vertrauen und mehr Interesse für den Menschen gewinnen? Kann nicht funktionieren, oder?
Wie man sich für Pferde so interessant macht, dass sie einem bedingungslos überall hin folgen, egal, was sie vorher schon erlebt haben und das auch noch unabhängig davon, ob man drauf sitzt oder zu Fuß geht, darüber haben schon viele Menschen dicke Bücher geschrieben, das erklärt sich nicht in drei Sätzen. Empfehlenswert für den Anfang ist hier "Be strict" von Michael Geitner. Und weil der Mensch diese Kenntnisse längst verdrängt hat, ergibt sich heute die Möglichkeit für Horsemanshiptrainer, davon zu leben und es werden Bodenarbeitsaufgaben in die frühen Abzeichen mit eingebaut. Denn solche Grundlagen müssen eigentlich gelegt werden, bevor der Reiter zum ersten Mal aufsitzen darf. Heute, wo Eltern fordern, dass ihre Kinder sofort oben sitzen und nach einem halben Jahr bis Jahr einen Reiterwettbewerb starten, ist keine Zeit mehr für die Basisausbildung und die Quittung erhalten die Reitschüler dann, wenn sie zum ersten Mal mit einem Pferd alleine sind. Schade.
Hallo,
das kann vielerlei Ursachen haben, die aus der Ferne nicht zu beurteilen sind. Dir sollte aber klar sein, dass eine Gerte nicht dazu "erfunden" wurde, um Pferde nach vorne zu bekommen, die nicht mehr nach vorne wollen. Was macht sie den unter anderen Reitern? Wurde sie schon einmal durchegechekt? Passt die Ausrüstung? Welches Gebiss verwendest du? Wie sieht es mit deinen reiterlichen Fähigkeiten aus?
Meine Stute kann stehen bleiben und rückwärtsgehen hervorragend, wenn jemand mit einer unruhigen Hand reitet oder die Hacken hochzieht. Sie erzieht einen hervorragend zu einer feiner Zügelführung sonst kommt man keine Schritt weiter.
Hallo, danke für deine Antwort. Ja, das mit der Gerte ist mir schon klar, aber naja, man probierts halt. Naja, bei manchen anderen Reitern geht sie vorwärts, bei anderen nicht. Ich habe selbst schon daran gedacht, dass es an mir liegt. Die Ausrüstung passt, ich verwende meistens ein doppelt gebrochenes Gebiss, manchmal auch ein einfach gebrochenes oder eine Olivenkopftrense. Naja, bei meinen reiterlichen Fähigkeiten fehlt noch vieles, ich nehme regelmäßig, also mindestens 1x in der Woche Reitstunden (bei einem sehr guten Lehrer), aber eben nicht mit ihr, da sie in einem anderen Stall steht. Ich hätte aber vor, jetzt auch mit ihr Reitstunden zu nehmen, bei einer Reiterin die recht gut mit ihr zurechtgekommen ist. Ich werde nächstes Mal einmal besonders darauf achten, was ich mache und wie sie darauf reagiert. LG
Beim Reiten oder beim Führen?
In beiden Fällen stimmt auf jeden Fall die Erziehung nicht. Beim Führen gibst du eventuell falsche Signale mit deiner Körpersprache. Beim Reiten evt falsche Hilfen, dazu kommt noch ein sehr kluges, aber faules Pferd dass sofort reiterliche Schwächen erkennt und ausnützt.
Sprich mit der Besitzerin über das Problem und geh mit dem Pferd in den Reitunterricht - ist das bei euch nicht möglich, bitte die Besitzerin dir ein paar Stunden zu geben. Ferndiagnosen oder Reitunterricht via Internet ist nicht möglich, keiner hier hat das Pferd und dich je gesehen. Die Besitzerin kennt das Pferd am besten - Zumal die sicher auch wissen will, was mit ihrem Pferd gemacht wird.
.. zumindest scheint es lieber stehenbleiben als weiterzulaufen ;-) Es möchte nicht mitarbeiten, daher hab ich faul geschrieben.
Gerten sind nicht zum Treiben!! Die sind nur für die Arbeit vom Boden aus gedacht!
Das Pferd traut dir anscheinend nicht genug, um mit dir zu gehen (ich denke, es geht hier ums ausreiten?)
Wenn sie stehen bleibt, schick sie vorwärts. Aber nicht mit den Fersen in den Bauch treten und das Pferd mit der Gerte verkloppen! Gibt ihr die Hilfe zum Vorwärtsgehen. Wenn sie nicht reagiert, richte sie rückwärts. Wieder vorwärts treiben. Geht sie nicht, wieder rückwärts. Wenn sie einen Schritt weiter geht, als da, wo sie zu erst stehen geblieben ist, dreh sofort um, lass sie auf die Koppel und mach nichts mehr mit ihr.
Dann lernt sie, dass es viel weniger Stress ist, wenn sie gleich vorwärtsgeht, wenn du das möchtest.
Ja, das dauert lange und es kann sein, dass du stundenlang da oben hockst. Dafür gehts danach aber immer schneller und irgendwann hast du das Problem nicht mehr.
Die fehlt es an Durchsetzungsvermögen. Eventuell gibtst Du falsche Hilfen und verwirrst das Pferd. Sprich mal mit dem Halter des Pferdes ob es bestimmte "Zauberworte" gibt die das Pferd antreiben, So was hat man bei Privathaltern ja sehr oft . Eine Gerte sollte nur dann benutzt werden , wenn ein Pferd wirklich faul ist.
ok, dankeschön :) Ich hab schon mit der Besitzerin geredet, und da sie nicht wirklich oft auf dem Pferd reitet, weiß auch sie nicht mehr weiter. Sie ist ja nicht wirklich faul, sie bleibt meistens nach dem ersten antraben ein oder mehrere Male stehen und 'spinnt' ein bisschen rum, und beim ersten angaloppieren. Dann ist es meistens gar kein Problem mehr. LG
beim reiten. das pferd ist nicht direkt faul, eigentlich überhaupt nicht.