Pferd treiben beibringen?

 - (Pferd, Reiten, Traber)

7 Antworten

gut dass du das bild mit gepostet hast.

besorge einen anständigen sattel mit sattelbaum, reite mit trensenzaum - und vor allem, du hockst auf dem pferd wie ein schluck wasser in der kurve. mit hochgezogenen knien, unterschenkeln nicht am pferd, eingezogenen hacken und zusammengesacktem oberkörper kannst du keine treibende einwirkung bringen. 

der reiter sitzt auf dem bild schwer auf der wirbelsäule,  der kopf des reiters fällt nach schräg rechts unten.

ein halfterstrick auf höhe der ganaschen gibt auch keine gescheite einwirkung aufs pferd. das ist so schwammig, dass das tier gar nicht weiss, was es soll. damit ist keine stellung und keine biegung möglich und auch jegliches treiben verläuft im sande.

ich hab selten ein derart ungeschlossenes pferd gesehen. die hinterhand läuft komplett hinterher und fusst etwa 20cm HINTER dem tritt des vorderhufes auf.

und gerade traber sind extrem gut im weit untertreten.

das pferd hat in der gezeigten situation derart mit dem reitergewicht zu kämpfen, dass es übelst "eiert" und dicht vor dem umfallen ist, so wenig ist es im gleichgewicht.

etwa drei viertel der aufgelisteten probleme lassen sich durch passendes sattelzeug und ein ordentliches zaumzeug eklatant verringern. den rest erreicht man mit einem guten trainer und einem bereiter.

und bitte beim reiten IMMER einen helm tragen.

die meisten traber, die von der bahn kommen, sind zumindest angeritten und kennen treibende hilfen. hübsches pferdchen übrigens und anatomisch recht korrekt. grosse probleme dürfte es mit dem eigentlich nicht geben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Mariehrm 
Fragesteller
 10.05.2018, 12:59

Wenn ich nun alle deiner mir empfohlenden Utensilien besorgen würde und an meinem Sitz arbeiten würde, - wie sollte ich dann am besten vorgehen?

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pony  10.05.2018, 22:10
@LyciaKarma

der sitz ist das wichtigste überhaupt. selbst olympiasieger und weltmeister feilen permanent an ihrem sitz.

aber vergleich mal:

http://hengststation-holkenbrink.de/admin/wp-content/uploads/2014/06/iserlohn-franz-home-2014.png

da ist das treiben - von hinten nach vorne reiten - im annähernden idealzustand zu sehen. körperspannung von reiter und pferd. beide voll aufeinander konzentriert. die reiterin weiss, was sie will, das pferd versteht, was es soll und setzt es um. ingrid klimke gehört in europa zu den reitern mit dem besten sitz überhaupt.

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Durch guten Reitunterricht und Korrekturberitt.

Dem Bild nach zu urteilen noch ein passender Sattel und eine entsprechende Zäumung. Ob mit oder ohne Gebiss spielt dafür keine Rolle.

Wie in meiner anderen Antwort schon geschrieben, blockiert der Reiter oft genug das Pferd.

Auch Freizeitreiten kann man, ohne das Pferd gesundheitlich zu schädigen. Da gehört eine gute Grundausbildung von Pferd UND Reiter dazu.

Alleine vom Bild her treibst du im falschen Moment. Das innere Hinterbein hat gerade aufgefußt, was soll dann der innere Schenkel bezwecken? Treiben bedeutet, dass das jeweilige Hinterbein mehr vor schwingen kann. Ist das Bein bereits am Boden, ist dein Timing falsch. Wenn es gerade abfußt, dann kann eine Treibende Hilfe etwas bewirken, aber nicht, wenn es am Boden ist.

Du klemmst in der Hüfte und schiebst sehr wahrscheinlich mit der Hüfte, um ihn vorwärts zu bekommen. Genau falsch.

Suche dir sehr guten Reitunterricht, dass derjenige dein Pferd auch in beritt nimmt.

Der Gesundheit deines Pferdes zuliebe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Ein Pferd braucht nicht feinfühlig auf die Gerte reagieren. Das ist kein Ausbildungsziel. Vielmehr sollte es feinfühlig auf die richtigen Reiterhilfen durch Kreuz und Schenkel reagieren und feinfühlig im Maul sein. Eine Gerte ist kein Treibstock, sondern sollte maximal als Seitenbegrenzung bei bestimmten Hilfen fungieren, oder um zum Beispiel an der richtigen Stelle die Hinterhand noch mehr zu aktivieren.

Betrachtet man das Foto, könnte man tatsächlich flapsig kommentieren, dass das Pferd ein eindeutiges Problem im Rücken hat - nämlich leider seinen Reiter......

Mir ist wurscht, ob Du das auf dem Foto bist, oder der Weihnachtsmann. Nicht wurscht ist mir aber die Tatsache, dass da jemand ohne einen ordentlichen gewichtsverteilenden Sattel, dafür aber auf einer losen Schabracke sitzt und seine Sitzbeinhöcker dabei in einen sichtbar schlecht bemuskelten Rücken und die ungeschützte Wirbelsäule drückt, was dem Pferd unter Garantie weh tut.

Über die fehlende korrekt verschnallte Trense mag ich auch nichts schreiben, eher darüber, dass der Reiter tatsächlich versucht, das arme Ding über den inneren Strick (einen Zügel gibt es ja nicht) zu lenken, was komplett der klassischen Reitlehre wiederspricht, die sehr viel Wert darauf legt, genau das nicht zu tun.

Und wenn Du ein solches Foto postest, egal ob von Dir oder dem Weihnachtsmann, wird deutlich, dass Dir die eklatanten Missstände dieses Bildes gar nicht bewusst sind und das, zusammen mit Deiner Frage, macht deutlich, dass es in Deinem Fall an grundlegendem Basiswissen und Basiskönnen der klassischen Reitausbildung mangelt.

Trotzdem möchte ich Dir gerne helfen mit einem wirklich gut gemeinten Rat:

Nimm Unterricht. Lerne korrektes Reiten.

Reiten bedeutet nämlich nicht, sich auf einem Pferd halten zu können, es in allen Gangarten irgendwie zu bewegen und durchs Gelände oder über eine Weide zu juckeln ohne runterzufallen - auch wenn man das schon zig Jahre so macht. Reiten bedeutet das Beherrschen der korrekten Hilfen, einen guten elastischen Grundsitz und das Wissen über die richtige Gymnastizierung eines Pferdes. Denn nur so entwickelt es die richtige Muskulatur, nimmt es durch das Reiten keinen Schaden. Pferdebeine gehen nämlich tatsächlich kaputt, wird ein Pferd nur Vorhandlastig irgendwie durch die Gegend geschleudert. Das Gleiche gilt für Pferderücken, in die sich punktuell die Gesässknochen von Reitern drücken, anstelle dass sie durch einen angepassten gut sitzenden Sattel eben davor geschützt werden.

.........

Mariehrm 
Fragesteller
 11.05.2018, 16:05

Ok ich Werder versuchen mich zu verbessern und mich zu belesen. Auch wenn mich solche Kommentare eher frostrieren und ich mir nur denke manche wissen ja nicht den Hintergrund warum wir ohne Trense, ohne Sattel und nur mit Schabracke ich in dem Moment keinen Helm Aufgabe und dann die Kommt are warum tust du das nicht und das nicht und wieso machst du das und das und nicht so und so. Ich bin dankbar das mir gesagt wird was ich falsch mache aber immer darüber geurteilt wird nur weil man Dinge nicht so tut wie andere. Trotzdem vielen Dank

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Pauliwauly  11.05.2018, 16:31
@Mariehrm

Selbst wenn man den Hintergrund nicht kennt, warum man ohne Trense, ohne Sattel und nur mit Schabracke reitet, MUSS man zum Wohl des Pferdes darauf hinweisen, dass eine vollständige Ausrüstung notwendig und sinnvoll ist. So eine gute Entschuldigung, warum man die Ausbildung ohne die passende Ausrüstung versucht, gibt es nicht, weil der Verzicht zu Lasten des Pferdes geht.

Was das urteilen darüber angeht, warum man "Dinge anders tut, wie andere" ist es ebenfalls ein Hinweis zum Wohle des Tieres.

Wenn du mal mit deinem Pferd eine Zeitlang in einem Trainingsstall gestanden bist und und sieht, was Menschen aus Pferden machen, weil sie ohne Ahnung und entsprechende Erfahrung Dinge tun, die Profis überlassen bleiben sollten, dann wird einem die Do-it-Yourself-Mentalität der Leute wirklich zuwider. Ich finde, es gibt auch keine nachvollziehbare Entschuldung für "ich mache das, weil ...." weil es IMMER zu Lasten eines lebendigen, fühlenden und vor allen Dingen gutherzigen Wesens geht, das bei solchen Versuchen oft Dinge lernt, die es eben nicht lernen soll bzw. nicht richtig lernt und die ihm deshalb langfristig gesehen auch Schaden zufügen können. Ich kenne keinen Laien, der sein Pferd reell ausbilden kann, sodass es gymnastizierend geritten werden kann. Folge: Pferde bekommen Abnutzungserscheinungen und in Folge davon dann Schmerzen.

Und die Entschuldigung des Menschen sind irgendwelche merkwürdigen Gründe dafür, warum es nicht möglich war, einen Profi zu beauftragen? Finde ich es sehr traurig.

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Sallyvita  16.05.2018, 18:19
@Mariehrm

Ich habe nicht den fehlenden Helm bemängelt, das ist Deine Entscheidung Dich selbst betreffend. Ich habe bemängelt, dass das, was Du tust, dem Pferd schadet, das anders als Du keine Wahlmöglichkeit hat.

Deine Situation, die Dich so handeln lässt, hast Du in Deinem Text auch nicht erwähnt. Aber es ist im Prinzip auch wurscht, denn egal ob es an einem desinteressierten Besitzer liegt, der nicht in eine solide Ausrüstung investieren möchte oder kann, oder warum auch immer das Ganze so ist, wie es ist - das Ergebnis ist das Gleiche: Du schadest dem Pferd!

liebst Du das Pferd? Warum schadest Du ihm denn dann?

Dass Du mit Waffengewalt gezwungen wirst, dem Pferd zu schaden, das halte ich für unwahrscheinlich. Dass Du lieber diese Möglichkeit zu reiten wählst, als gar nicht zu reiten, halte ich für die wahrscheinliche Variante. Und auch, dass hier Dein Egoismus, ein Pferd zu reiten, deutlich vor dem Wohl des Pferdes steht.

Nur musst Du Dir einmal die Frage stellen, wie weit es mit Deiner Liebe zu diesem Tier tatsächlich her ist. Denn wissentlich falsch zu handeln, wissentlich etwas falsch zu machen, was einem Pferd mit Sicherheit nicht gut tut, ist mies.

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Bitte hör auf da selbst dran rum zu probieren wenn du keine Ahnung hast. Gib den guten für einige Zeit in Profi Berit, da habt ihr wesentlich mehr von als so. Du kannst da viel falsch machen was hinterher wieder mühsam korrigiert werden muss. Und auch ein Freizeit Pferd hat die Hilfen zu kennen und auf sie zu reagieren, wie willst du ihn sonst gesund erhalten ohne ihn zu gymnastizieren? Im Anschluss würde ich dir beim bereiter Stunden auf deinem Pferd empfehlen damit ihr beide zusammen finden könnt und kommunizieren lernt. Abgesehen davon, bitte Kauf dir vernünftiges Zaumzeug, Sattel, schuhe und einen Helm!

Vielleicht sollte ein Profi den Beritt in die Hand nehmen. Denn das Treiben wird wohl nicht deine einzige Hürde sein. Das Pferd muss ja erst mal alle Hilfen lernen. Es muss lernen sich unter dem Reiter auszubalancieren. Es muss Rückenschonend gearbeitet werden. Was möchtest du denn mit der Gerte machen? Welchen Zweck erfüllt sie?

Mariehrm 
Fragesteller
 10.05.2018, 00:45

Naja meine Frage ist halt auch : wie bringe ich ihm die Reithilfen bei und er soll ja eigentlich nur ein ausgeglichenes Freizeitpferd werden

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amylia  10.05.2018, 00:49
@Mariehrm

Meine Liebe du kannst das ihm mit deinem reiterlichem können leider nicht beibringen.

Geh doch mal zu jemanden der Ahnung hat:

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Mariehrm 
Fragesteller
 10.05.2018, 00:54

Du weißt doch gar ich wie ich reiten kann.

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amylia  10.05.2018, 01:26

Weist du ich bilde seit 4 Jahren Pferde aus, hab pferdemanagement studiert ich weis wovon ich rede kleine ;)

hol dir Hilfe das arme Tier

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Punkgirl512  10.05.2018, 09:36

In einem sind wir uns definitiv einig. Sie braucht Reitunterricht und das Pferd Beritt.

Allerdings sind 4 Jahre, die du wohl Pferde ausbildest, keine lange Zeit. Wenn du bei 20 oder 25 Jahren angekommen bist, sprechen wir darüber nochmal 😉

Das Pferd muss die Hilfen nicht lernen, sondern der Mensch muss lernen, sie mit der richtigen Dosierung und dem perfekten Timing zu geben.

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