Pferd fängt an Zunge nach draußen hängen zu lassen?
Hallo, mir ist die letzten Male beim longieren aufgefallen das mein Pferd(habe sie erst seit 3 Wochen) ihre Zunge leicht raushängen lässt. Sie Kaut immer sehr stark auf ihren Gebiss und spielt mit ihrer Zunge sehr stark. Sie streckt sie nach draußen dann wieder rein, dann leicht zur Seite und so weiter. Wie sie das beim reiten machen weiß ich leider nicht so genau, da ich das natürlich nicht von oben sehen kann 😅 Sie ist überwiegend ein Springpferd, wird natürlich auch dressurmässig gearbeitet. Dennoch möchte ich nicht das das Problem anfängt und möchte versuchen was dagegen zu tun. Habt ihr Tipps für mich? Wie gesagt bis jetzt (toi toi) hat sie die Zunge noch nicht richtig draußen gehabt, ist das dann nicht so schlimm oder würdet ihr trotzdem schon was dagegen unternehmen?
ich würde mich riesig über Tipps freuen!
lg
5 Antworten
Nun, da zeigt dir dein Pferd mehr als deutlich, dass Longieren an der Trense extrem schmerzhaft ist. Einer der Hauptgründe, weshalb man auch nicht auf Trense longiert, sondern mit einem Kappzaum und ohne Hilflosigkeitszügel.
Aber: Ich kenne diese Zungenspielereien tatsächlich. Mein Pony hat sowas recht lange gemacht, wenn ich zu fest in der Hand wurde, er sich sehr stark konzentrieren musste oder auch einfach gerne vor Publikum. Für ihn ist es auch gar kein Problem, die Zunge über das Gebiss zu legen, damit rum zu spielen und dann wieder unter das Gebiss zu legen. Auch am Halfter kann er das... Übrigens sehe ich das durchaus von oben - spätestens aber fühle ich das in der Hand...
Verspannungen im Genick, unpassende Ausrüstung, schmerzende Zähne, ... können alles gesundheitliche Ursachen sein. Und dann eben noch die Longe im Gebiss eingehangen... *grusel*
Mein Rat: Longieren umstellen, Genick und Ausrüstung stecken lassen und ggf. Zähne kontrollieren lassen - wenn du das Pferd eh erst seit 3 Wochen hast, sollte davon ggf ja sowieso was anstehen.
Einerseits kann es am falschen longieren liegen, anderseits aber auch an einem nicht passenden Gebiss bzw. einer nicht richtig eingestellten Trense.
Am einfachsten wird es sein, wenn du deinen Trainer oder jemand anderen kompetenten vom Stall bittest Dir mal Trense und Gebiss am Pferd anzuschauen, sowie dich beim longieren zum beobachten.
Hast du keine AKU machen lassen? Auf jeden Fall Ostheo und Zahnarzt holen. Kann alle möglichen Ursachen haben, oft sind es Verspannungen im Nacken-/Kieferbereich, etc. oder der Klassiker: schlecht bzw. nicht gemachte Zähne.
Wie longierst du?
Korrektes longieren geht nur am Kappzaum und ohne Ausbinder. Allein durch das Eigengewicht der Longe wird heftig am Gebiss gezuppelt. Weder korrektes Stellen noch biegen sind mit Gebiss möglich.
Dann ist es klar, wieso dein Pferd das macht. Du bereitest ihm Schmerzen und Unwohlsein. Beschäftige dich bitte mal mit dem korrekten Longieren am Kappzaum (siehe zb Longenkurs nach Babette Teschen).
Sofort etwas unternehmen! Wenn ein Pferd sich das einmal angewöhnt, bekommt man das nie wieder weg!
Lass das Longieren erst mal, und reite gebißlos; hol dir einen guten Trainer zu Hilfe, der dir hilft, das sich anbahnende Problem zu lösen, bevor es sich einprägt.
Eventuell noch versuchen , mit Hannoverschem Reithalfter die Longe da mit einzuhängen. Also am Trensenring UND dem Reithalfter, so dass weniger Druck im Maul ankommt.
Danke für deine Antwort. Da ich sie erst seit wenigen Wochen habe weiß ich nicht ob ich mich schon traue da Gebisslos drauf zusetzen. Soll ich vielleicht mal einen Zahnarzt rufen?
Zahnarzt ist sicher so oder so eine gute Idee. Gebißlos hat absolut nichts mit „trauen zu tun. Ich meine damit nicht, dass du mit Stallhalfter reiten sollst 😉. Mancher gebißlos Zaum kann so scharf wirken wie eine Kandarre. Ich habe längere Zeit ein Pferd mit Glücksstern geritten, und dabei kaum Unterschied gemerkt gegenüber einer Wassertrense. Hat eben den Vorteil, dass das Pferd keine Ursache findet, die Zunge raus zu tun. Zur Zeit reite ich gelegentlich ein sensibles Pferd, bei dem ich im Hallenspiegel zu Beginn der Reiteinheit sehe, dass es die Zunge leicht an die Seite schiebt. Bei dem mache ich Nasenriemen/ Sperrriemen ganz locker und reite es auch so lange mit ganz leichter Verbindung (aber kein Schlabberzügel!) locker, bis es über den Rücken kommt. Dann kann ich es auch schon versammeln und die Zunge bleibt drin. Zungenfehler resolutieren nämlich gewöhnlich aus Handfehlern unangenehmer Ausrüstung, und werden durch Gewalteinwirkung jeglicher Art nur noch stärker provoziert. Wer versucht, das rausnehmen der Zunge durch festgezurrte Riemen zu unterbinden, erreicht genau das Gegenteil.
Wenn du das Pferd noch nicht lange hast, hat da vielleicht der Vorbesitzer schon zu wenig acht gegeben? Oder du selbst bist mit all dem Neuen noch zu unsicher, um fein genug agieren zu können, so dass sich das Pferd sich wehrt? Wir wissen die genaue Ursache natürlich nicht. Aber dass das Pferd eine sanfte, aber konstante Verbindung braucht, um Vertrauen zu behalten, ist gewiß.
Wenn die Zunge erst mal raus hängt wie eine Krawatte ändert das niemand mehr, egal wie richtig du dann reitest oder wie fest du den Sperriemen zurrst. Die Gewohnheit bleibt dann so für den Rest des Pferdelebens.
Ich longiere mit Trense, longiergurt und Ausbindern einmal in der Woche. Sonst longiere ich noch nur an der Trense unausgebunden. Das ausgebundene longieren macht sie immer ziemlich locker, darum mache ich das gerne einmal in der Woche.