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Ohne Ausbinder

Es bringt einfach nichts, gegen das Pferd zu arbeiten. Kopf runter bedeutet nicht Rücken hoch. Da wird am falschen Ende angesetzt... alle reden immer von hinten nach vorn arbeiten. Und dann binden die Leute Pferde vorne aus und treiben hinten, statt wirklich von hinten nach vorn zu arbeiten.

Ein Ausbinder blockiert das Pferd, weil es den Hals eben nicht mehr zum Balancieren nutzen darf. Dadurch e es geht ein falscher Knick, viel Unterhals und Verletzungen in der Halswirbelsäule. Dazu wird der Rücken weg gedrückt statt aufgewölbt.

Gerade unter Anfängern brauche ich Top ausgebildete Pferde, die so solide ausgebildet sind, dass sie keinen Schaden davon tragen und wenn möglich selbst in einer gesunden Haltung laufen, damit dem Anfänger das fühlen lernen erleichtern.

Dazu kommt, dass das ausgebundene Pferd stets rucke ins Maul bekommen. Von einer feinen Verbindung kann da nicht die Rede sein. Dann auch noch nach unten zu den Laden, also Richtung Knochen statt Richtung Maulwinkel, damit das so richtig weh tut. Und dann bitte am besten noch die Longe in den inneren Gebissring geschnallt.

Zur kurzzeitigen Korrektur von Profis, die Rede ist hier von ca 2-10 Minuten maximal, kann ein Hilfszügel unter 1 von 100 Pferden mal Sinn machen.

Dann noch der Lern Effekt, der nicht vorhanden ist. Würden die Teile dem Pferd wirklich den Weg in die Tiefe zeigen, würden die Pferde danach besser laufen, tun sie aber nicht, weil die Muskeln durch die starre Haltung völlig übersäuert werden. Das führt zu Muskelkater und Verspannungen.

Auch dieses in die Tiefe... die Pferde haben eh schon genug Gewicht auf der Vorhand und müssen lernen, den Brustkorb zu heben statt ihn runter fallen zu lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Shiraunddati  25.05.2019, 08:57

Also wir longieren mit Ausbinder und machen die am Ende ab und lassen das Pferd nochmal traben und sie laufen dann wirklich gut. Strecken sich schön, treten schön über.

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friesennarr  25.05.2019, 11:19
@Shiraunddati

Die strecken sich weil das so quasi so ist: "Puhhh endlich frei - meine Nackenwirbel mal ausdehnen, die tun so weh".

Ich hab aber noch kein Pferd gesehen das nach Ausbinderquälung gescheit lief.

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Shiraunddati  25.05.2019, 13:53
@friesennarr

Aber aber ohne laufen die auch doof, da wird der Rücken auch nicht aufgewölbt und der Kopf ist oben oder der Rücken wird durch gedrückt. Sehe ich ja am Stall, die ohne Ausbinder longieren, so gesund ist das auch nicht.

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Punkgirl512  25.05.2019, 16:41
@Shiraunddati

Man soll ja auch nicht nur das Pferd im Kreis laufen lassen, das hat auch nichts mit Longieren zu tun. Da muss man sich schon die Stellung und Biegung erarbeiten. Stück für stück nah am Pferd und dann immer weiter auf Distanz. Hat man das, ist der Rücken fast von selbst oben. Man muss halt auch etwas dafür tun und nicht nur im Kreis zentrifugieren.

Edit: Ausbinder holen auch nur den Kopf runter, aber nicht den Rücken hoch. Nach treiben ist dann auch nicht sinnvoll, das holt das Pferd nur noch mehr auf die Vorhand, weil es den Brustkorb nicht heben kann.

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friesennarr  25.05.2019, 17:09
@Shiraunddati

Definitiv würden sie besser laufen, wenn du es richtig kannst und weisst wie sie dahin zu führen sind.

Meine Pferde hatte keines davon hatte jemals irgendwelche Hilfszügel dran und die können das alle. Ich würde gar nichts anderes Dulden.

Die die ohne Ausbinder bei euch am Stall longiert kann es eben auch nicht richtig (die meisten Pferde-ichdenkmal-leute) können es schlicht und einfach gar nicht.

Mit Ausbindern ist aber 100 mal ungesünder als das schlechte Schleudern im Kreis. Das Schleudern im Kreis kann das Pferd wenigstens mit dem Köper noch ein bisschen ausbügeln, das andere gar nicht mehr.

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Ohne Ausbinder

Es gibt einen schönen Spruch: "Ausbinder gehören in die Hände eines erfahrenen Ausbilders und der braucht sie nicht."

Und genau so sehe ich das auch, im besten Fall behindern sie das Pferd nur bzw. verhindern eine ordentliche Versammlung, im schlechtesten nehmen sie ihm zusätzlich die Luft zum atmen und sorgen für irreparable Schädigungen am Kehlkopf.

Woher ich das weiß:Hobby
Ohne Ausbinder

Mir tut schon beim hingucken alles weh.

Schnürt man heutzutage immer noch Pferde so schlimm zusammen, dann noch die Longe in die Trense eingeschnallt? - Total aua.

Punkgirl512  29.05.2019, 09:36

Natürlich, das ist Teil des Longierabzeichens. Kappzaum beim Longierabzeichen z.B. ist verpönt. Da wird schön in den inneren Gebissring eine Longe eingeschnallt.

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Hey also ich persönlich halte Ausbinder für Teilweise sinnvoll.

Vor allem bei Reitanfängern oder wenn man das Pferd noch nicht so gut an den Zügel kriegt. Denn wenn das Pferd permanent den Kopf beim Reiten oben hat ist dies nicht gut für die Rücken und Halsmuskulatur.Es fällt dem Pferd deutlich leichter den Reiter zu tragen, wenn es eine gute Rückenmuskulatur hat. Oft ist es dann auch leichter zu sitzen, und dadurch fallen wir denn pferd nicht mehr so dolle in den Rücken.

Allerdings halte ich nichts davon einfach irgendwelche Ausbinder zu nehmen. Ich würde immer eine erfahrene Person beim reiten zugucken lassen und entscheiden ob welche sinnvoll sind und wenn ja welche. Da gibt es ja einige ...

Zudem würde ich im Schritt und am Anfang des Leichttrabens nich keine Ausbinder reinmachen, so kann sich das Pferd gut lösen und auch mal strecken.

Und bei der Länge der Ausbinder sollte man auch genau gucken es soll ja der Gesundheit des Pferdes dienen und nicht zuschnüren.

Natürlich gibt es auch Pferde die ein Leben lang ohne Ausbinder liefen und sich so (wenn der Kopf beim Reiten permanent oben ist) die Nackenbänder verkürzt haben. Da sollte man das Pferd auf keinen Fall einfach nach unten zwingen! Es sollte mal ein Osteopart drauf gucken und dann sollten viel Übungen gemacht werden und Vorwärts Abwärts geritten werden.

Ich hoffe ich konnte helfen.

liebe Grüße.

Ohne Ausbinder

Bei absoluten Anfängern kann es sinnvoll sein, das Pferd eine kurze Zeitlang mit langen Dreieckern oder Laufferzügeln auszubinden. Das sollte aber immer der Profi machen, denn der Schüler neigt dazu, die Zügel zu kurz zu schnallen.

Aber diese starren Ausbinder sollten nun wirklich auf dem Müll landen. Diese starren Ausbinder verhindern, dass der Reiter lernen kann, die Signale des Pferdes zu bemerken, zu fühlen. Reiten bedeutet ja (unter anderem) , einen Dialog mit dem Pferdemaul zu führen, aber Ausbinder verhindern genau das.

Meine RL hatte eine Schülerin, die ihr Pferd - nobles Warmblutpferd - jahrelang nur mit Ausbindern geritten ist. Das war bei ihrer früheren Reitleeererin (kein Rechtschreibfehler) so üblich. Das Ergebnis war, dass die Reiterin überhaupt kein Gefühl dafür hatte, wozu Zügel da sind. Sie fühlte einfach nicht, wann sie nachgeben musste.

Aber auch das Pferd war ein schwieriges Korrekturpferd, weil es einfach nie Vertrauen in die Reiterhand entwickeln konnte. Meine RL hat es lange bereiten müssen, bis sie dem Pferd klar gemacht hatte, dass das, was es im Maul, Hals etc.. zeigte, auch beantwortet wurde. Es war lange, lange tot im Maul. Sehr, sehr schwer zu reiten und eigentlich für eigene Besitzerin fast unreitbar (obwohl es ein braves, duldsames Pferd war).

Zum Longieren kann ich nichts sagen, da ich nicht longiere und abgesehen von vier Longenstunden es auch nicht kann. Meine RL macht nur Kappzaumarbeit.