Pferd auspowern?

10 Antworten

gar nicht.

man darf gar nicht warten, bis die pferde hitzig werden.

wie bei einem menschen, der sich bei kälte für den outdoorsport nicht anständig aufwärmt, besteht eine immense verletzungsgefahr.

wir setzen auf kontrollierte bewegung ohne grosses gedöns, vorwiegend im trab, ein paar galoppsprünge. und wir sorgen dafür, dass auch wir uns immer schön bewegen, um hinterher nicht kalt aufs pferd zu klettern. wenn sie aufgewärmt sind, dürfen sie noch ein bisschen spielen, anschliessend kommt der sattel drauf. dann wird mit den aufgewärmten pferden gearbeitet und anschliessend ausgiebig trockengeritten, dann der sattel runtergenommen, noch ein wenig geführt. das wars.

bei so jungen pferden darf man kein risiko eingehen. schon bei einer einfachen zerrung hast du hinterher ein pulverfass oder musst sedieren, damit das bewegungsbedürfnis nachlässt und die verletzung überhaupt ausheilen kann. und dann sind bei einem 5jährigen pferd 4 wertvolle wochen vergangen, in denen sich muskulatur abgebaut hat und du musst 8 wochen die muskulatur wieder aubauen und es gehen dir 3 monate verloren, die du für die weitere ausbildung hättest verwenden können.

und deswegen powern wir die beiden nie aus. der jüngere wird im april 5, der ältere im märz 6 und wir stecken mit beiden mitten in der soliden grundausbildung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Neben genügend Auslauf, also den ganzen Tag über mindestens, ganz unterschiedlich, je nach Bauchgefühl.

Mal einfach laufen lassen auf dem Platz. Vorher natürlich gut aufwärmen!

Manchmal braucht es aber auch bestimmte Galopp Strecken im Gelände.

Oder konzentrierte Stangenarbeit mit oder ohne Longe.

Grundsätzlich sollte ein Pferd aber so viel freie Bewegung haben, dass dieses auspowern nicht zur Tagesordnung gehören sollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Wahrscheinlich würde ich sie auf dem Platz/in der Halle laufen lassen. Da sie aber im Offi stehen, powern sie sich selbst genug aus und sind eigentlich nie hitzig und wild. Außerdem lege ich Wert darauf, dass Pferde lernen mit dem Menschen zur Ruhe zu kommen und bei der Arbeit nicht Halligalli angesagt ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Freilaufen am Platz. Am besten mit einem Kumpel zusammen und einer zweiten Person. Dann kann sich jeder auf eine Platzhälfte stellen und man kann die Pferde dazwischen gut hin und herschicken ohne selbst viel laufen zu müssen.

Und wenn wir doch mal genug Schnee haben: Skijöring. Aber das muss man im Jahr vorher auch üben. Übungen am Langzügel sind da was für Einsteiger. Und dann muss das Pferd eben auch dran gewöhnt werden was hinterher zu ziehen.

Morgens in die Führanlage, dann vernünftige Dressurarbeit, an deren Ende das Pferd anschnaubt, zufrieden ist und gelöst und danach raus aufs Paddock, bzw. die Winterweide - je nach Witterung. Normalerweise hat man dann mit Sicherheit keine unkontrollierbaren Knallfrösche, sondern ganz normal ausgeglichene Pferde. Sollte es mal kalt sein, ist unter Umständen auch ein eher ruhiges Pferd mal kratzig und knackiger, doch das kann man doch wunderbar in der Dressurarbeit nutzen. Der klassische Hüttenkoller im Winter ist doch in der Regel eher ein Produkt von mangelnder Bewegung und mangelndem Auslauf.

pony  24.02.2020, 19:35

bis auf die führanlage bin ich voll bei dir. das liegt aber daran, dass ich generell was gegen die dinger habe. dödelige bewegung ohne input.

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Johulmer  25.02.2020, 08:46
@pony

Ist Geschmacksache. Ähnlich wie beim Menschen - die einen gehen gerne im Fitnessstudio aufs Laufband, die anderen finden das komplett stupide und blöd. ich habe festgestellt, dass das morgendliche Schrittgehen gerade für Arthrose-Pferde extrem sinnvoll ist und auch bei einigen Einstellerpferden im Winter extrem empfehlenswert, wenn die Reitmotivation bei schlechtem Wetter niedrig ist. Wir haben eine ovale Führanlage, die ich nicht mehr missen möchte. Aber wie gesagt: ist Geschmacksache. Die einen so, die anderen so.

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