Muss eine Stute zur Zucht zugelassen sein um Privat ein Fohlen zu bekommen?
Guten Tag, ich möchte meine Shetty Stute eventuell dieses Jahr decken lassen. Das Fohlen wird nicht verkauft sondern bleibt bei mir. Muss sie dafür im Stutbuch eingetragen sein oder sowas? Ich bin seit mehreren Wochen dabei mich ausgiebig über das Thema zu informieren, da ich nichts falsch machen will. In einem Buch habe ich von einem „Deckschein“ gelesen und ich gehe davon aus dass dieser nötig ist. Das Fohlen wird nicht vekauft, soll zu keiner Fohlenschau, auf Turniere später oder sonstiges. Wir wünschen uns nur Nachwuchs für unsere kleine Shetty Herde. Bisher haben wir nur dazu gekauft und keine eigenen Fohlen bekommen.Ich bin gespannt auf Antworten.
Liebe Grüße ☺️
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
5 Antworten
Willst du papiere und Abstammungsnachweis, müssen Stute und Hengst eingetragen sein.
Aber wenn dir das egal ist, brauchst du es nicht. Auch Weideunfälle kriegen einen Equidenpass
es geht vor allem bei der zucht von shetlandponys um den ausschluss häufiger erbkrankheiten, die erhebliches leid verursachen.
daher ist unter tierschussaspekten nicht nur der deckschein, sondern eine zuchtfähigkeitsbeurteilung sowie die registrierung im stutbuch unabdingbar.
diese erbkrankheiten entstanden grossteils durch einfache vermehrerei von zur zucht nicht geeigneten tieren, häufige inzucht, farbzucht und indem man "vergessen" hat, die hengstfohlen rechtzeitig abzusondern und zu kastrieren.
- hüftgelenksdysplasie - hüftgelenk kugelt häufig aus, vorzeitiger verschleiss durch arthrose, bänder- und sehnenschäden - alles verbunden mit grossen schmerzen - unheilbar. frühzeitig euthanasie, weil die lebensqualität nicht akzeptabel hergestellt werden kann.
- periodische augenentzündung, headshaking - führt bei erblich bedingtem auftreten IMMER zum vollständigen erblinden. häufig müssen die augen entfernt werden, um die schmerzen wirksam zu bekämpfen. die krankheit verursacht in den akutphasen extreme schmerzen, die nicht zufriedenstellend behandelt werden können.
- knochenweiche, fohlenlähme - in der regel muss das fohlen euthanasiert werden
- melanome, sarkoide, sarkome (schwarzer hautkrebs, schleimhautkrebs, darmkrebs) - metastasierend, befällt häufig äussere schleimhäute wie nase, mundhöhle, after, geschlechtsorgane. notwendige operationen sind häufig schlauchamputation, teilamputation der zunge, harn- und kotinkontinenz - euthanasie aufgrund mangelnder lebensqualität.
- besonders bei minishettys - unfähigkeit zu gebären. stute und fohlen gehen unter der geburt ein. verwachsung des fohlens mit der gebärmutterschleimhaut. stute und fohlen verbluten unter der geburt.
- diabetes, insulinresistenz
- übereinanderwachsen von zähnen
hd siehst du bei hinterhofvermehrten kleinponys regelmässig
periodische augenentzündung habe ich mehrmals erlebt - schrecklich.
wenn ihr züchten wollt, dann züchtet und vermehrt nicht. kauft eine eingetragene hauptbuchstute und lasst euch vom verband den passenden hengst vorschlagen.
müssen müsst ihr natürlich gar nichts. unkontrolliertes vermehren verursacht allenfalls vermeidbares tierleid und ist unter umständen aktive tierquälerei. aber was ist das schon dagegen, dass man von seiner stute ein fohlen will...
Wenn man ordentlich züchten und nicht nur vermehren möchte, dann bitte ja.
„Einfach so“ decken lassen ist immer mit Vorsicht zu genießen. Nicht nur weil du sonst für das Fohlen keine Rassepapiere bekommen wirst, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht gesehen.
Weiter kann es sein dass du ohne „richtige“ Zuchtstute auch keinen seriösen Hengstbesitzer finden wirst der euch überhaupt annimmt. Da bleibt dann nur die Wahl eines nicht gekörten und ggf nicht mal im HB geführten „Hinterhofhengstes“. Was dann bei rauskommt weiß dann niemand - da kann vom Krüppel bis zum Glücksfall alles dabei sein. Das Risiko würde ich nicht eingehen wollen.
Alle Bestimmungen kannst Du im Übrigen immer im Zuchtprogramm des entsprechenden Zuchtverbands nachlesen. Da wird alles aufgeführt was du für die ZB-Aufnahme usw benötigst. Gerne ist der Zuchtverband seinen Mitgliedern auch bei der Suche nach passenden Hengsten behilflich wenn es sein muss.
Je nach dem. Also wenns wirklich nur was für dich sein soll dann ist das meist ohne Papiere möglich. Jedoch wenn dein Fohlen einen Abstammungsschein bekommen soll dann brauchst du das. Frag mal beim Zuchtverband nach, erkläre da deine Situation. Das sind die Fachpersonen dafür
Bei einem Shetty ist das meist ja weniger ein Ding, jedoch wer weiss was die Zukunft bringt und man muss Pferde verkaufen. Auch wenn der Plan ist dass das Pony sein Leben bei dir verbringen soll, weiss du nie ob du nicht vllt schon nächste Woche den Job verlierst. Jedenfalls bei den meisten Rassen sehe ich das als sinnvoll
Wenn es keine "richtige" Zucht sein soll, sondern nur ein Wald-und-Wiesen-Ponyfohlen, dann ist das nicht nötig. Dann werdet ihr aber auch keinen gekörten, anerkannten Hengst dafür bekommen.
Davon ab, ein Fohlen allein ist das Gegenteil von schön! Das sollten dann schon zwei sein. Dazu kommt, dass ihr einen guten Tierarzt braucht und es sehr viel mehr kostet, ein Fohlen zu ziehen, als ein Pony zu kaufen. Ich verstehe euren Wunsch. Allerdings sollte das wirklich gut überlegt sein.
Gerne.
Ich sag mal so: wenn du einen Halter eines gekörten Hengstes findest, der das mitmacht, schon. Aber da dürftest du wenig Erfolg haben, schätze ich. Die möchten für ihren Henst natürlich entsprechende Stuten.
Danke für deine hilfreiche Antwort! Also habe ich das richtig verstanden, dass ich dann keinen gekörten Hengst wählen kann?