Fohlen aus eigener Stute ziehen?
Hey, also es sieht so aus:
Ich habe ein Deutsches Reitpony, volle Abstammung inklusive Brandzeichen und Weser Ems gezogen. Wurde aber bewusst für den Sport und nicht zur Zucht gezogen. Die hat einen Charakter, das ist unbezahlbar. Selten ein so tolles Pony gesehen. Ich überlege ein Fohlen aus ihr zu ziehen wenn ich im letzten Ausbildungsjahr bin. Ich kenne einen tollen Platz für sie wo sie Tragend hin könnte und das Fohlen auf riesigen Koppeln in einer Herde gleichaltriger und mit ein paar Älteren Pferden stehen könnte bis es 3 Jährig ist und nach dem Anreiten nochmal bis 4 Jährig. Die Frau dort Züchtet selbst und ist daher Erfahren, Stute und Fohlen wären in aller besten Händen.
Der Punkt ist jetzt, ich hätte gerne ein Fohlen was auch volle Papiere usw sowie und einen guten Körperbau bekommt. Kann es überhaupt Papiere bekommen, wenn meine Stute nicht offiziell als Zuchtstute irgendwo eingetragen ist? Und müsste der Hengst zwingend ein Deutsches Reitpony sein? Ihre Linie ist nämlich recht oft vertreten, aber da ein Hengst bereits zwei mal bei ihr in der Abstammung ist, will ich den kein drittes mal ein bringen. Ginge auch ein Welsh? Oder ein kleines Warmblut (Hannoveraner oder ähnliches)? Und wie viel cm größer darf der Hengst maximal sein als die Stute, damit die trächtigkeit und Geburt gut abläuft? So ein paar cm mehr an größe wären nicht schlecht.
(Es wäre noch etwas hin und aktuell nur eine überlegung)
5 Antworten
Du kannst die Stute wenn sie die Anforderungen erfüllt, auch jetzt noch als Zuchtstute im Stutbuch führen lassen. Was du dafür tun musst erfährst du beim jeweiligen Zuchtverband.
Außerdem macht es Sinn sich mal mit einem renommierten DRP-Züchter zu unterhalten. Diese haben jahrelange Erfahrung und können dir am ehesten zur Seite stehen wenn es um die Zuchttauglichkeit an sich oder dann zB später auch um die richtige Hengstauswahl geht. Schau doch einfach mal in deiner Nähe wen es da so gibt und wer entsprechend erfolgreiche Nachzuchten hat und frag dann doch mal an. Die helfen „Neuzüchtern“ doch meist recht gern weiter.
Ansonsten kann man auch hier über den Zuchtverband Hilfestellung bekommen. Dafür sind die ja schließlich da 😉
Wie alt ist die Stute denn überhaupt? Wenn es das aller erste Fohlen ist sollte sie nicht zu alt sein um Komplikationen zu vermeiden. Man sagt mit ca 13 ist das Höchstalter für die Erstbedeckung erreicht. Je älter, desto höher das Risiko dass etwas schief geht.
Auch sollte man sich über die Kostenseite Gedanken machen. Die Kosten für Eintragungen, Voruntersuchung, Tupferprobe(n), Besamung(en)/Bedeckung(en), Trächtigkeitsuntersuchung(en), Kontroll-Ultraschall, ggf zusätzliche Tierarztbesuche und natürlich angepasstes Futter / Haltungsbedingungen sind nicht zu unterschätzen. Ein Fohlen selbst zu ziehen bis es im reitfähigen Alter ist, ist nicht günstiger als später eines zu kaufen. Im Gegenteil - uU zahlst du sogar drauf und hast noch das Risiko dass etwas passiert und Stute und/oder Fohlen zu Schaden kommen. Das sollte man sich vorab meiner Meinung nach schon vorab sehr gut überlegen.
Wenn du sie mit 15 deckst ist sie ja 16 wenn das Fohlen kommt. Das ist halt schon recht „alt“ fürs erste Baby. Sprich da bitte vorab auf jeden Fall mit deinem Tierarzt ob er das überhaupt empfiehlt!
Das kann schon gut gehen wenn die Stute sonst topfit ist, aber man muss sich eben auch des Risikos bewusst sein. Ich hätte in dem Fall tatsächlich etwas Angst die Stute dabei im blödsten Fall zu verlieren. Dann lieber keine eigene Nachzucht und dafür noch viele Jahre mit der Stute. Ist aber nur meine Meinung, entscheiden musst das natürlich du 😉
Deine Stute hat volle Papiere, ist eingetragen im Weseremsverband und hat laut dir einen 1a Charackter.
Lass sie decken wenn du es möchtest. Und ja das Fohlen bekommt volle Papiere.
Du müsstest sie allerdings als Zuchtstute eintragen lassen.
Wenn du nicht unbedingt einen Reitponyhengst nehmen möchtest, dann kannst du auch einen Welshhengst nehmen.
das alles musst du den ZUchtverband fragen. Nicht alle Hengste aller Rassen sind vom Verband anerkannt. Wenn du die Stute als Zuchtstute eintragen lassen willst, dann wird sie von einem Verbandsvertreter gesichtet und wenn sie für gut genug befunden wird, kannst du sie als Zuchtstute eintragen. Und dann kannst du mit ihr züchten, wenn die anderen Bedingungen stimmen. Ob bei Reitponies z.B. Warmblüter als Hengste anerkannt werden, kann ich nicht sagen. Die Gefahr dürfte dabei sein, dass die Nachzucht aus dem Ponymaß herauswächst.
Ich kenne mich da nur bei Vollblutarabern aus. Einigermaßen. Meine Stute war eine eingetragene Zuchtstute, sie hatte ja auch 5 jährig ein sehr gutes Stutfohlen geboren. Da ich mit ihr aber nicht züchten wollte, habe ich sie als Zuchstute streichen lassen, denn allein diese Tatsache hätte mich im Jahr einen Beitrag beim Verband gekostet.
Bei Vollblutarabern ist es so, dass die Papiere stimmen müssen und das Pferd muss die Sichtung bestehen, also gut genug sein.
Ihre Linie ist nämlich recht oft vertreten, aber da ein Hengst bereits zwei mal bei ihr in der Abstammung ist,
Süß. Ich musste mal eben bei meiner Stute nachgucken. Der ägyptische Jahrhunderthengst Nazeer ist bei ihr (mindestens) 10 mal im Pedigree vertreten. In den ersten 6 Generationen. Na gut, bei Arabern ist das etwas anderes als bei anderen Rassen. Es gilt also nicht für Reitponys und so weiter. Ich fand es nur lustig.
Danke! Ja aus den Ponymaß kann es sehr sehr gerne rauswachsen, so ein Kleinpferd wäre super. :D Das es Jährlich Geld kostet ist natürlich blöd, ich möchte ja nur dieses eine Fohlen von ihr haben. Bzw eventuell ein zweites für gute bekannte, aber das wars dann. Die soll garnicht regelmäßig Fohlen bekommen sonder danach wieder als Reitpferd bis zur Rente in den Stall. Müsste sehen ob ich sie danach wieder streichen lassen. Und ja, ich wöre nur doch ganz froh wenn der Hengst nicht so oft da drin ist. 😅
na ja, du kannst das Pferd ja als Zuchtstute eintragen lassen und dann auch wieder austragen, wenn du kein Fohlen mehr aus ihr ziehen willst. Mein Pferd ist ja auch bei ihrer Züchterin als Zuchtstute eingetragen gewesen und ich habe sie dann abgemeldet. Ich glaube nicht, dass das nicht mehr rückgängig gemacht werden könnte, wenn ich dann doch Lust gehabt hätte, aus ihr noch ein Fohlen zu ziehen. Vermutlich hätte ich die ganze Prozedur des Bewertens nicht noch mal machen müssen, denn vorgestellt und anerkannt war sie. Und diese Daten liegen sicherlich beim Verband auch vor.
wenn der hengst für DRP zugelassen ist, ist er auch für ZVfdP zugelassen. ganz automatisch.
Die Gefahr dürfte dabei sein, dass die Nachzucht aus dem Ponymaß herauswächst.
wenn es rauswächst bekommt es die rassepapiere von eben jenem verband, dem ZVfdP
Süß. Ich musste mal eben bei meiner Stute nachgucken. Der ägyptische Jahrhunderthengst Nazeer ist bei ihr (mindestens) 10 mal im Pedigree vertreten.
zuviel inzucht macht die gene nicht besser. und das ist bei arabern auch nichts anderes als bei andern rassen.
die vollblutzüchter achten zum beispiel tunlichst drauf, dass alles immer schön durchmischt bleibt, weil es ja bloss 3 hengste gibt, von denen alle abstammen.
dem lippizanergestüt piber wird diese besondere arabische konzeptlosigkeit gerade extrem zum vorwurf gemacht (wer in der letzten zeit ein wenig die fachpresse verfolgt hat, weiss das), denn die piber lippizaner gehen auch nur auf 6 hengste zurück.
Die Stute muss eingetragen und Vorgestellt werden, aber erst musst du dir einen PASSENDEN Hengst aussuchen, die Stute muss dann nämlich in dem Zuchtverband eingetragen werden, wo der Hengst zugelassen ist.Vermutlich ist der Hengst für mehrere Verbände zugelassen da musst du dir den besten raussuchen.
du kannst deine stute versuchen als zuchtstute eintragen zu lassen. klappt das nicht, würde ich von der idee mit dem fohlen abstand nehmen.
ist auch die frage wie alt sie ist - ich bin mir nicht ganz sicher, bis zu welchem lebensjahr die stute eingetragen werden kann.
und bis zum ersten fohlen soll sie keinesfalls älter als 14 sein, also mit 13 gedeckt werden (nach tierärztlicher unbedenklichkeitsbescheinigung und tupferprobe)
jedes in deutschland geborene pferd mit einem stockmass bis 1,48m ist ein deutsches reitpony.
ganz egal, ob es einem weiteren zuchtverband angehört. zum beispiel: shetlandpony = deutsches reitpony k, dartmoorpony je nach stockmass = deutsches reitpony k oder m, welsh c = deutsches reitpony m oder g, welsh d = deutsches reitpony g
dann gibts noch pferde, bzw. ponys, die nur als deutsches reitpony eingetragen sind. darunter können untermassige voll- und warmblüter gehören. für ein endmasspony kommen auch kleine hengste aus dem zuchtverband für deutsche pferde infrage. die können auch allen möglichen sonstigen zuchtverbänden angehören oder aus dem mass gewachsene reitponys sein.
der zuchtverband für deutsche pferde ist sozusagen das zuckerstückchen für die reitponyzüchter, damit sie sich trauen, endmassponys zu züchten. jedes deutsche reitpony, das grösser als 1,48m wurde, ist ein pferd "zuchtverband für deutsche pferde"
übrigens - dein denkfehler ist, ein retpony 3jährig anzureiten. auch wenn man es noch mal wegstellt. wenn man dem tier ein jahr mehr bis zum anreiten schenkt (wartet, bis es etwa 4 1/2 ist und danach noch mal wegstellt, bis es gut 5 ist), schenkt man, wenn alles gut läuft, dem pferd nach hinten raus bis zu 10 lebensjahre. für mich macht es einen unterschied, ob man wert darauf legt, dass das pferd 30 werden kann und nicht mit 20 so kaputt ist, dass es über die regenbogenbrücke muss.
und du weisst nicht, ob die stute ihren charakter vererbt. da würde ich lieber gezielt nach einem etwas älteren hengst suchen, von dem bekannt ist, dass er guten charakter, angenehmes wesen, fleiss und rittigkeit vererbt.
mein tipp dort - such über den zuchtverband nach einem liebermann xx nachkommen.
Sehr schön erklärt.
Schon die alten Züchter sagten: 1 jahr länger Fohlen, 10 Jahre länger Pferd!
Aber
Fohlen-ABC und handpferdearbeit ab dem 6. Monatlich hat meinen nachzuchten gut getan und das einreiten/ fahren extrem erleichtert.
Und meine kleinpferde sind bis jetzt alle 26-38 Jahre geworden...!
fohlen abc kann man mit einer woche etwa anfangen, wenn das fohlen genügend auf die mutter und auf andere pferde geprägt ist. man nutzt ja die natürliche neugier des fohlens dafür
da scheiden sich ein bisschen die geister - wichtig ist einfach, dass das fohlen, wenn es auf pferde geprägt ist, den menschen als vertrauenswürdig kennenlernt. denn das vertrauen ist ja erst mal da.
je mehr das gefestigt wird, desto weniger werfen später kleinigkeiten das pferd aus der bahn.
Danke für die Antwort! Sie ist Inzwischen 14, also würde ich es nächtstes Jahr machen 15 und hatte keine Fohlen bisher. Die kosten sibd kein Problem. Mir gehts auch eigentlich darum nicht irgendwein Fohlen zu haben, sondern einen Nachkommen von ihr. Wenn sie schon Fohlen gehabt hätte, hätte ich eins von denen gekauft. Aber hatte sie leider nicht.