Listenhund?
Hallo Leute,
wrm gibt es eine Liste für Angebliche Kampfhunde das ist doch voll dumm
Was ist daran voll dumm?
Kein Hund ist von Natur aus Agressiv , jeder Hund kan Agressiv werden
8 Antworten
Weil es vor über 20 Jahren einige Unfälle mit einigen Hunden bestimmter Rassen gab. Die Hysterie gipfelte dann im tragischen Tod eines 6jährigen Jungen. Es war gerade Sommer, die Medien suchten verzweifelt nach einem reißerischen Thema um das Sommerloch zu füllen. Da kamen diese gefährlichen bissigen Monster gerade recht.
Dass es nur die Menschen waren, die aus diesen wunderbaren Hunden aggressive bissige unkontrollierbare Beißer gemacht haben - das wollte gar keiner wissen. Denn mit beißwütigen Killerbestien lässt sich eine Zeitung sehr viel besser verkaufen.
Politiker, die sich in Szene setzen wollten, waren dann schnell mit Schuldzuweisungen und Lösungen = Verbote bei der Hand.
Und obwohl seit über 20 Jahren nun daran gearbeitet wird, diese furchtbare Entwicklung wieder rückgängig zu machen, ist noch nicht so viel geschehen. Weiterhin geistern die gefährlichen Kampfhunde in den Köpfen der Menschen herum.
Dass durch den guten dt. Schäferhund jährlich weitaus mehr Beißvorfälle passieren - auch prozentual gesehen - das wird lieber erst gar nicht zur Kenntnis genommen, denn das passt nicht zum Image.
Einige wenige Bundesländer haben sich mittlerweile den richtigen wissenschaftlichen Erkenntnissen gebeugt und eingesehen, dass Hunde nicht gefährlich sind - sondern gefährlich gemacht werden. Und dass dies auch ein Chihuahua sein kann oder der familienfreundliche Goldie.
Leider ist das Wissen aber immer noch nicht überall angekommen und leider - man liest es überaus häufig hier im GF - meinen viele Menschen immer noch, ihr eigenes Ich mit so einem "Kampfhund" aufpolieren zu können.
Woher nimmst du Aussage, dass sie vom Temperament her gefährlicher wären als viele andere Hunde? Welche Argumente/Studien kannst du dazu aufführen.
Eigentlich gibt es viele Studien und Aussagen namhafter Kynologen, dass diese Hunde sogar sehr wesensstark, souverän und aggressionsfrei auf Ärger und Stress reagieren.
Der sehr bekannte und anerkannte Kynologe Dr. Dieter Fleig bezeichnet das Wesen der Bullterrier folgendermaßen: „Von ausgeglichenem Wesen und unterordnungsfreudig. Wenn auch eigenwillig, sind diese Hunde Menschen gegenüber besonders freundlich“.
Klingt alles nicht nach: tatsächlicher gefährlicher als andere Hunde.
Die Aggression steckt bei Hunden nicht in den Genen, sie ist keine Charaktereigenschaft - sondern sie wird den Tieren von verantwortungslosen Haltern regelrecht anerzogen und antrainiert!
Ein Staffordshire-Terrier ist nicht gefährlicher als ein Labrador, das zeigen auch Studien der Tierärztlichen Hochschule Hannover unter der Verhaltensmedizinerin Dunia Thiesen-Moussa. Ihre und weitere Studien belegen: Die Listenhunde sind nicht aggressiver als andere Hunde und sie reagieren auch nicht grundsätzlich aggressiver. Das Ergebnis einer Dissertation der Freien Universität Berlin zeigt darüber hinaus: Es gibt keine Hunderasse, die statistisch mehr beißt im Vergleich zu anderen Hunderassen.
US-amerikanische Forscher haben in einer Studie herausgefunden, (sollte eigentlich niemanden wunder!), dass sogenannte scharfe, antisoziale Hunde auch mehrheitlich von antisozialen Herrchen und Frauchen gehalten und „erzogen“ werden – obwohl es „keine gescheite Evidenz gibt, dass diese Vierbeiner gefährlicher sind als andere Rassen“.
wrm gibt es eine Liste für Angebliche Kampfhunde das ist doch voll dumm
ja, das stimmt, es ist wirklich dumm.
Und nur, um es mal deutlicher zu machen: fast jedes Bundesland hat seine eigene Liste (es gibt auch Bundesländer ohne Listen). Aber diese Listen sind eben nicht überall gleich - das ist ja das Schwachsinnige daran.
Nur mal als Beispiel: der Rottweiler ist (unter anderem) in Bayern und in Brandenburg auf der Liste der gefährlichen Hunde. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz steht er aber nicht auf der Liste. Also sind Rottweiler in Bayern gefährlich Hunde, in Baden-Württemberg aber nicht. Wie kann das sein?
Diese Listen wurden oft willkürlich erstellt. Unter anderem ist übrigens auch der "Bandog" drauf, dabei ist das gar keine Rasse.
Ich finde das mittlerweile voll in Ordnung.
Früher dachte ich auch "Was für ein Unsinn", aber jetzt - wo ganz viele Leute diese Hunde nur als Statussymbol haben wollen oder weil sie ihr mageres Ego aufmöbeln müssen mit so einem Hund - jetzt finde ich dass es so schwer wie möglich gemacht werden muss um an einen solchen Hund zu kommen. Und ich würde mittlerweile noch viel mehr Rassen auf die Liste setzen.
Nicht weil ich die Hunde nicht mag sondern im Gegenteil - weil man auch die Hunde damit davor schützen kann in irgendwelche Anfängerhände zu geraten oder zu völlig verantwortungslosen Leuten. Letztendlich bezahlt nämlich der Hund dafür wenn etwas passiert.
Wer wirklich und unbedingt einen Pitbull, Staff oder sowas haben will - der soll sich bemühen um einen zu bekommen und auch bereit und in der Lage sein dafür viel zu investieren und auch zu bezahlen.
Dann müsste da jeder drauf, auch ein JRT kann ein Kind heftigst verletzen, wenn der tatsächlich ins Beschädigungsbeissen geht.
ja du hast recht, aber mittlerweile stimme auch ich William zu. Wenn du mal durch bestimmte Bezirke in Berlin gehst und auch mittlerweile in meinem Umfeld an der Grenze zu Berlin treffe ich auf immer mehr Halter von Dogos, Cane Corsos, Dobermann und Co. Immer der gleiche Menschenschlag , mit Hunden wo man nur hofft das sie immer unter Kontrolle sind. Ich mache mittlerweile mit meinen Hunden einen großen Bogen um sie, trotz meiner Erfahrungen wird mir das zu heikel.
Ich verstehe ganz genau was ihr meint, aber dafür kann ja dummerweise die Hunderasse nichts.
…und sind wir mal ehrlich, egal wie schwer es einem gemacht wird, im Endeffekt wird es nur denen die verantwortungsvoll sind schwer gemacht, denn die die sich diese Hunde mit Hintergedanken zulegen, ziehen diese aus dubiosen Quellen, da wird auch kein Hund von angemeldet.
Selbst in D hatte man vor glaube gar nicht all zu langer Zeit nen Vermehrer entdeckt, der genau nur solche Hunde züchtete.
Die haben dafür ihre Quellen. Die interessiert nicht das einzelne Tier, sondern das was sie damit erreichen wollen und somit wird man mit Rasselisten und Hundegesetzen nichts erreichen, denn das sind alles Dinge, die diese Leute nicht interessieren.
Denen wird z.B. heute nen Hund entwendet und morgen haben die nen neuen.
Du siehst doch selbst wie viele mit solchen Hunden rumlaufen, meinst Du da wird nur einer von kontrolliert und selbst wenn, denen kann man nix.
Aber genau da ist m.M.n. das Problem, nur weil Du so einen Hund hältst und dieser nicht gemeldet ist ist das in Gesetzesaugen eben kein schwerwiegender Gesetzesverstoss.
Wäre es nicht sinnvoller z.B. die Strafen für die Haltung eines solchen Hundes umzuwandeln? Einen landesweiten Herkunftsnachweis zu verlangen, einen wirklich guten Test einzuführen usw?
Ne Rasseliste trifft eben nur die, die ihre Tiere auch anmelden und einen solchen Hund nur halten, weil sie eben diese Rasse mögen, das wäre z.B. ich.
Ich hab zwar schon welche gehalten, aber in D hab ich ja auch die nötigen Voraussetzungen um das alles amtlich zu machen, was mir auch gar nicht anders in den Sinn käme. Aber die die sich eben solche Hunde mit Hintergrund zulegen, tun das sicher nicht aus reiner Tierliebe.
Da hast Du sicher recht. Das kann man nie verhindern, wenn jemand sich so einen Hund illegal besorgt.
Es ist aber halt schon auffällig welcher Menschenschlag solche Hunde hat und erschreckend wieviele Jugendliche von sowas träumen.
Mir ist leider auch noch nichts eingefallen was das wirklich verhindern könnte. Das bringt ja alles nichts bei Leuten die sich nicht an Regeln halten.
Manchmal denke ich eine Art "Führerschein" für alle Hunde würde das Problem - nicht nur mit Listenhunden - vielleicht abmildern. Also dass jeder Anfänger eine Art Ausbildung machen muss - Theorie und Praxis - kostenpflichtig und mit Abschlussprüfung. Das würde schon mal die "Spontankäufe" vielleicht etwas minimieren.
In Deutschland braucht man für alles einen "Schein". Angelschein, Führerschein, Segelschein usw.. Egal was man tun will - man braucht eine Ausbildung. Nur bei Hunden nicht. Da kann jeder kaufen was er will und dran rumzerren wie es ihm gerade Spass macht.
Aber auch die Ordnungsämter und Behörden haben keine Chance mehr da irgendwie einzugreifen. Es ist einfach nur traurig was hierzulande mit den Tieren passiert.
Dann sollte jeder Hund auf die Liste. Nicht falsch verstehen, aber jeder Hund hat einen verantwortungsbewussten Halter verdient, der sich entsprechend bemüht und ihn kümmert 😁
Leider ziehen manche Hunderasse aufgrund ihrer Optik Menschen an die gar keine Hunde halten sollten.
Von einem großen Hund geht einfach mehr Gefahr als von einem kleinen aus.
Du hast aber z.B. auch zwei Hunde einer Rasse, die gerne noch agressiver gezüchtet werden - und das nicht erst seit gestern.
Es gibt keine Hunde die von Natur aus nur lieb und umgänglich sind, genauso verhält es sich andersrum auch - das ist richtig.
Besonders geeignete Hunderassen um sie scharf machen zu können, sie agressiver zu züchten oder die häufig aufgefallen sind, werden dann "gelistet".
02.01.2022 Berichtigung
Ich nehme zurück das Hunde agressiv "Gezüchtet werden" können. Sie werden vom Menschen zur Aggresivität erzogen oder abgerichtet.
Ja es sind nur die Hunde die unter den Menschen leiden , nicht die Menschen unter den Hunden.
Erst leiden die Hunde, dann der Mensch durch die leidenden Hunde.
Glaub mir wen die Besitzer leiden dan nur weil sie keine Aufmerksamkeit mehr bekommen !
Ich meinte nicht die Besitzer. Ich dachte an die Menschen die verängstigt sind oder gar Schäden von agressiven Hunden davontragen.
Aggressivität ist keine Charaktereigenschaft sondern dient zum Schutz von Laib und Leben. Durch zwei miteinander gepaarte Hunde die aggressiv sind kommen keine hochaggressiven Welpen bei rum, das ist nicht möglich und somit ist eine Rasseliste nichts, was helfen würde.
Ich finde viele der sogenannten „Kampfhunde“ etwas kritisch. Einige davon haben wegen dem Aussehen gesundheitliche Probleme. Auch vom Temperament sind sie tatsächlich gefährlicher als viele andere Hunde. Das heißt aber nicht, dass sie alles und jeden töten wollen.