Liegt in diesem Fall (siehe Beschreibung) Konformations-Isomerie oder Konfigurations-Isomerie vor?
Wenn an einem Kohlenstoffatom die Anordnung der Atome so ist, dass durch Drehung um Einfachbindung des Kohlenstoffatoms in ein anderes Molekül umgewandelt werden könnte, aber die Drehung nicht möglich ist, z.B. weil es sich um einen Ring handelt. Sind die beiden Moleküle dann trotzdem Konformations-Isomere? Oder Konfigurations-Isomere?
Denn die Umwandlung in das andere Molekül durch Drehung um eine Einfachbindung wird ja nur durch die Ring-Geometrie verhindert, aber die Anordnung der Atome am Kohlenstoff-Molekül würde eine Umwandlung ja grundsätzlich erlauben (das war ja die Voraussetzung).
Spricht man in einem solchen Fall trotzdem von Konfigurations-Isomerie?
Es gibt ja auch die Fälle, wo allein durch die Anordnung am Kohlenstoff-Atom das Molekül nicht ein ein anderes überführt werden kann, auch nicht überführt/umgewandelt werden könnte, wenn eine Drehung um Einfachbindung möglich wäre, weil einfach die Anordnung der Atome am Kohlenstoff-Atom eine andere ist. In einem solchen Fall liegt ja sicher immer Konfigurations-Isomerie vor.
Ich frag mich halt, ob es Konfigurationsisomerie ist, wenn die Anordnung am Kohlenstoffatom grundsätzlich passend für eine Umwandlung durch Drehung um Einfachbindung ist, aber diese Drehung halt einfach durch einen Ring oder so verhindert wird.
1 Antwort
Wenn an einem Kohlenstoffatom die Anordnung der Atome so ist, dass durch Drehung um Einfachbindung des Kohlenstoffatoms in ein anderes Molekül umgewandelt werden könnte, aber die Drehung nicht möglich ist
Nehmen wir das BINAP-Molekül: Die Drehung um die zentrale Einfachbindung (die zwischen den beiden Naphthalin-Ringen) ist durch die fetten Substituenten blockiert. Deshalb gibt es zwei isolierbare Konformere, die sich zueinander wie Bild und Spiegelbild verhalten.
Außerdem sprichst Du von Ringen, die interne Rotationen blockieren, und willst wissen, was passiert, wenn man eine nicht mögliche Drehung ausführt. Ich hasse es, Dir den Spaß zu verderben, aber wenn eine Drehung nicht möglich ist, dann führt sie auch zu keinem Produkt. Das ist irgendwie so, als ob Du fragen würdest: OK, Gold löst sich nicht in Salzsäure, aber was wäre das Produkt, wenn es das täte?
(Vielleicht habe ich Dich mißverstanden. In dem Fall frag bitte nach und gib ein Beispiel an, wie Du das meinst)
Am besten besorgst Du Dir einen Molekülbaukasten (den kannst Du vielleicht an der Schule ausleihen) und baust Dir die Vögel. Dann siehst Du ganz anschaulich, was geht und was nicht geht. Obwohl diese Modelle letztlich sehr einfachen Regeln folgen (und nicht der Schrödingergleichung, wie echte Moleküle), geben sie ein ganz gutes Gefühl dafür, was Moleküle machen können und was nicht.