Leben in Freiheit, Arbeit und Natur: Deine Meinung?

10 Antworten

Man erkennt sofort nur seinen kindisch-pubertären Egoismus mit einem erschreckend geringen Wissen über sein Dasein und das anderer.

Zum Beispiel ist das Dasein auf dieser Erde überall teuer. Es kostet Geld, das man irgendjemandem bezahlen MUSS. Woher bekommt man das?

Er möchte dafür arbeiten, so wie er es möchte, für sich und eine Gemeinschaft, am besten als Selbstversorger: "Mein Traum wäre, in einer Gemeinschaft zu sein, die ähnlich tickt. Selbst Essen anbauen, Tiere halten, im Einklang mit der Natur leben. Und selber bestimmen, wann man Pause braucht und wie lange man sich erholen muss."

Solche Gemeinschaften existieren auch in Europa. Soll er sie unbedingt besuchen!

Er wird schockiert sein, wie streng gerade dort die Regeln, Gebote und Verbote, sind, sein müssen, denn es ist längst für immer mehr Menschen in Deutschland nicht einmal psychisch möglich längere Zeit zu zweit zusammen zu leben!! Und was meint er, warum immer mehr Landwirte seit Jahrzehnten aufgeben wollen - nicht unbedingt müssen? Soll er solche Menschen fragen, woher sie das Geld haben, Eigentum bekommen zu haben, das/die Grundstücke, die Wohnung, das Haus, die Arbeitsgebäude usw.? Oder müssen sie alles mieten und nun dafür arbeiten?

Und er erinnert mich an all die inhumanen Staaten mit einer Pseudoschulpflicht: Wenn die Familien dort als reine Selbstversorger arm sind, dann können die Kinder nicht regelmäßig zur Schule gehen, dann müssen sie um Geld - oft auch für die Schule - arbeiten, betrügen, stehlen oder sich prostituieren.

Und er erinnert mich an all die jungen Menschen, die daran glauben, lebenslang gesund zu sein, lebenslang keine Verantwortung für ihr Handeln und für andere Menschen zu haben, dass sich lebenslang die Welt nur um sie selbst drehen würde...

Viel Erkenntnis und Einsicht und Ideen!

CooleralsCoo341 
Fragesteller
 08.08.2023, 12:12

Hallo,

Ich habe deine Gedanken zu der Meinung meines Freundes gelesen und möchte einige Punkte klären. Es scheint, als ob du seine Perspektive als "kindisch-pubertären Egoismus" wahrnimmst, aber es ist wichtig zu betonen, dass seine Sichtweise nicht Egoismus bedeutet. Vielmehr handelt es sich um eine durchdachte alternative Betrachtung des Lebens und der Arbeit.

Mein Freund strebt nach einer Lebensweise, die für ihn persönliche Erfüllung bedeutet und ihm ermöglicht, im Einklang mit der Natur zu leben. Dabei geht es nicht darum, sich vor der Realität oder finanziellen Anforderungen zu drücken, sondern vielmehr darum, eine Arbeit zu finden, die seinen Werten und Interessen entspricht. Sein Wunsch, mit einer Gemeinschaft zu arbeiten, die ähnliche Vorstellungen teilt, zeigt seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit.

Ich möchte betonen, dass er nie behauptet hat, dass ein solches Leben einfach oder billig sein wird. Er ist sich bewusst, dass es eine Herausforderung darstellen wird und möglicherweise Konsequenzen mit sich bringt. Seine Ablehnung des herkömmlichen Arbeitssystems spiegelt seine eigene Meinung wider und drückt eine kritische Hinterfragung der bestehenden Normen aus.

Was Schulen, Diebstahl oder Betrug angeht, ist es wichtig zu beachten, dass er darüber NIE gesprochen hat, weshalb diese Aussage aus dem Kontext gerissen ist. Sein Fokus liegt auf dem Arbeitsleben in traditionellen Unternehmen, das er als unerfüllend empfindet. Er sucht nach einer Lebensweise, die besser zu seinen persönlichen Vorstellungen passt.

Letztendlich geht es darum, die individuellen Perspektiven und Träume jedes Menschen zu respektieren. Mein Freund sucht nach einem Lebensstil, der zu ihm passt, und seine Standhaftigkeit in dieser Überzeugung zeigt eher Selbstbewusstsein und persönliches Wachstum. Ich denke, es handelt sich nicht um Egoismus, sondern um eine differenzierte Sicht auf das Leben und die Bedeutung von Freiheit und Erfüllung.

Danke für deine Gedanken und Anregungen. Es ist großartig, verschiedene Perspektiven zu hören und darüber zu diskutieren.

Beste Grüße!

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Dann sollte er sich nach aussteiger kommunen umschauen. Das wäre whl er ideale ort für soetwas. Nahrung wird selbst angebaut man lebt eher minimalistisch. Und ist entsprechend unabhängig vom system.

Alternativ eben einen Minimalistischen lebenstil mit möglichst geringen kosten. Sodass man mit wenig arbeit diese bestreiten kann. Und dann relativ viel Zeit hat die man frei nutzen kann.

Ists einfacher? Nicht wirklich. Aber durchaus machbar.

Was man bei der diskussion nicht vergessen darf: Jeder mensch verbraucht eine gewisse menge energie (jetzt ganz allgemein gesagt für dinge die man zum leben braucht). Diese Energie muss erwirtschaftet werden. Daran ändert sich nichts.

Wer so frei leben will. Kommt dennoch nicht herum durch seine eigene arbeitsleistung eben diese Energie zu erwirtschaften. Ansonsten muss das jemand anderes für einem tun (Wie es ja z.b. bei kindern der fall ist) und man liegt eben diesen anderen auf der tasche.

Und solange man legale wege findet. (ggf. gepaart mit geringem energieverbrauch) Sie zu erwirtschaften. ist das ein völlig legitimer lebensweg.

Noch eine sache von "im einklang mit der natur leben". Selbstversorger sein ist ein sehr anstrengender weg. Acker und Vieharbeit ist nicht zu unterschätzen. Da diktiert einem zwar nicht der AG was wann zu tun ist. Aber die natur tut es.

Nun, ich würde mich zunächst mal fragen, was er genau eigentlich sagt. Er redet da einen sehr sehr langen Text, sonderlich gehaltvoll ist das alles jedoch nicht. Was möchte er denn nun im Endeffekt? Das sagt er nur ein einziges mal:

Ich möchte eins mit der Natur sein, jeden Tag Neues entdecken können.

Nun ist das aber sehr vage und eigentlich kein konkretes Vorhaben. Später erwähnt er noch einmal beiläufig (und genau so vage), wie so etwas aussehen könnte:

Selbst Essen anbauen, Tiere halten, im Einklang mit der Natur leben.

Das ist natürlich eine ausgesprochen schöne Vorstellung. Ich meine: Wer hat sie noch nicht gehabt? Demzufolge ist es natürlich auch lediglich eine weit gespannte, äußerst undifferenzierte, romantisierende Vorstellung voller naiver Realitätsferne. Aber er kann das ja gern so machen, was alles dagegen spricht wird er früher oder später sicherlich merken.

lg up

Es gibt nicht wenige Ökogemeinschaften, die so wirtschaften. Die Warteliste, um in eine solche Gemeinschaft hineinzukommen ist lang. Die Konflikte innerhalb der Gemeinschaft sind nicht zu unterschätzen, je größer die Gemeinschaft, umso reicher das Konfliktpotential.

Wenn man ein Stück Land hat, dann kann man dort schon mal anfangen. Es ist sehr, sehr schwer, von dem zu leben, was man selbst anbauen kann. Man braucht auch mindestens 2000 m2 und es ist harte Arbeit von früh bis spät. Urlaub gibt es nicht.

Ich habe zeitweise tatsächlich so gelebt bzw. es wenigstens versucht. Aber ohne die Rente meiner Mutter als finanzielles Polster und ein abbezahltes vorhandenes Haus mit Garten, wäre ich schon im ersten Monat gescheitert.

Kann man machen! Aber auch auf einem Selbstversorgerhof kann man die Pausen nicht immer dann einfach machen, wenn man will. Es gibt Tage, je nach Wetter, da arbeitet man bis in die Nacht hinein.Vor jedem Wetterumschwung geht es los. Und auch allgemein: Pausen machen, wann immer man will, das gilt auch da nicht immer.

Und, um sowas zu starten, braucht man einiges an Kapital!

Ansonsten: ja es gibt Leute, die damit glücklich sind, sonst würde das ja niemand machen. Das obendrein Gemeine ist dabei dann aber auch, daß man trotzdem Gewinne erwirtschaften muß, schon alleine , um die Krankenkasse,GEZ , Grundsteuer.....bezahlen zu können, daneben nötige Neuanschaffungen und da gibt es SEHR viele. Alles, was man nicht selber kann, muß gekauft werden und seien es "NUR" die Materialien

Und sobald man verkauft, wird auch die Einkommenssteuererklärung Pflicht (EkSt. erklärung war für MICH immer Horror pur . (auch im Nichtselbstversorgerbetrieb)

Aber!!!! man kann auch SOWAS machen .

Es gibt da sogar einige interessanten Komunen, für die ich mich, würde ich mein Leben nochmal leben, vielleicht sogar interessieren würde- ich weiß es nicht- ich stehe im Moment wo ganz anders im Leben und bin auch nicht mehr die jüngste.

Ich schätze mal, mein jetziges Leben würde Dir durchaus gefallen, Ich mache meine Pausen, auch schon alleine, weil ich nicht mehr so leistungsfähig bin. Aber ich muß nicht davon leben, habe ein festes , wenn auch nicht hohes Einkommen. Aber sogar ICH komme manchmal in Stress, im Moment z.B. weil es am Mittwoch regnen soll, und ich habe bei weitem nicht soviel Holz machen geschafft, wie ich geplant hatte ,und nein: Jetzt gehe ich nicht mehr raus- ist viel zu heiß (z.Zt 32°C). Daneben auch die Ernte- die muß einfach zu bestimmten Zeiten erfolgen- sonst verdirbt zumindest ein Teil. Die Inkagurken . z.B. sind im Moment teils überfällig, Gurken auch. Wobei: Meine Gefrierschränke sind eh schon fast voll. Ich verschenke und tausche auch. Aber , wenn mal eine Ernte ziemlich stressig ist, schaffe ich das mit dem Tauschen kaum noch, weil auch DAS erfordert wieder extra Zeit.

Ich muß nicht davon leben können und lasse deswegen oft 5e gerade sein. Aber das ginge nicht ohne mein festes sonstiges Einkommen und eigentlich müßte ich noch was für mein HÖHERES Alter, wenn ich mal nur noch sehr wenig oder gar nichts mehr kann, zurücklegen- und nein, das schaffe ICH im Moment NICHT.

Aber insgesamt bin ich zur ZEIT dennoch ziemlich zufrieden mit meinem Leben.

Aber, wenn man DAVON leben MUSS, ist auch das kein Zuckerschlecken- ICH würde das NICHT mehr schaffen.ABER ich bin auch körperlich eingeschränkt UND obendrein älter.