Kritik an Kritik an Nihilismus

7 Antworten

Viel Blablas, habe dahinten aber wenig entdecken können.

Der Nihilismus stellt - jetzt mal kurz gesagt - alles in Frage und relativiert alles. Dies ist doch ein intrinsicher Wiederspruch. Wenn man darauf einen Nihilisten anspricht antwortet er : kann sein oder nicht sein.

Nihilismus relativiert nicht, er sagt klar nein. Eigentlich ist es hier mit deiner Frage schon zu Ende.

Sind Erkenntnis (auch wenn diese eingeschränkt ist), Wille und Schmerz keine genügenden Beweise

Phantomschmerzen und Träume zeigen, dass der "Beweis" hier nicht ausreichend ist.

die für uns konkret ethische Wete und Normen bedarf, die nicht in Frage gestellt werden können?

Wenn Werte und Normen nicht in Frage gestellt werden können, dann handelt es sich um absolutistische Normen aus dem Mittelalter oder aus der Gegenwart der Fundamentalisten.

Ich glaube du machst den Fehler Relativismus und Nihilismus gleichzusetzen. Denn alles verneinen und die Relativität von Dingen auf zu zeigen ist ein Unterschied.

Sei es drum. Um den den Absolutsheitsanspruch von Relativität zu beweisen, hat der Relativist nur die Möglichkeit auf Meinung und Rethorik zu setzen.

"Der Nihilismus stellt - jetzt mal kurz gesagt - alles in Frage und relativiert alles."

Das ist Skeptizismus. Nihilismus antwortet auf die Fragen, die der Skeptizismus stellt, dann mit "Nein".

Und ja, ein radikaler Skeptizismus ist in sich widersprüchlich. Aber Skeptizismus muss nicht notwendig radikal sein, sondern kann ausgehend von einigen als wahr vorausgesetzten Annahmen (wie es sie in jeder Theorie notwendigerweise gibt) argumetieren, dass es sehr schwer und in manchen Fälllen unmöglich ist, sicheres Wissen zu erlangen.

Alice und Bob.

Nehmen wir an Alice würde Bob foltern, auf welche Art und Weise auch immer.

Nun könnten...

  • entweder eine, oder gar beide Personen die Folter lediglich halluzinierte haben.
  • oder beide Lügen - warum auch immer.
  • es nur von einer Person als Folter benannt werden. Für die andere war es eine gerechtfertigte Bestrafung.

Ganz verrückt wird es, wenn beide - wodurch auch immer - die Folter vergessen, und alle körperlichen Spuren, alle Zeugnisse verschwinden würden. Hätte es dann - in menschlichem Ermessen - überhaupt eine Folter gegeben?

Der Nihilismus bezweifelt eine objektive Realität. Die Menschliche Wahrnehmung ist ungenau. Logik immer abhängig von den Axiomen. Und nur weil wir es uns nur so vorstellen können, muss es noch lange keine objektive Realität geben. Die Schlussfolgerung ist, dass es keine verbindlichen Werte gibt. "Da alle Theorien (über das Leben, das Universum und den ganzen Rest) psychologischen und relativistischen Restriktionen unterliegen, und daher auf diskursive nicht verifizierbaren Hyphothesen beruhen" (Dieter Nuhr).

Es gibt ähnliche philosophische Strömungen, Konstruktivismus, Solipsismus, Kohärentismus und (ich kenne die Eigenbezeichnung nicht) "Bestellung beim Universum"-Spinner.

Ich empfehle dir folgende Bücher:

  • Jostein Gaarder - Sofies Welt. Eigentlich sollte es ein Lehrbuch für den schulischen Philosophieunterricht werden, aber dann wurde es doch ein Bestseller.
  • George Orwell - 1984. Dieses Buch wird normalerweise nur als Beispiel für die Verwerflichkeit und den Horror eines Überwachungsstaates genommen. Für dich könnte das Doppeldenk interessant sein.
  • Terry Pratchett - Schweinsgalopp. Ist die Vorlage für den Film Hogfather gewesen, von dem ich dir einen Ausschnitt (leider nur auf Englisch) angeheftet habe.

Im wesentlichen geht es vermutlich um die alte Frage nach Wahrheit, leider denken viele Menschen durch eine non-reflektive Erziehung, dass es eine und nur exakt eine Wahrheit gibt und diese von einem oder vielen Menschen gekannt werden kann, hierbei handelt es sich um eine suggestive Verklärung, auf die eine Gegenreaktion mit gleicher Intensität, aber entgegengesetzter Richtung folgt, also eine Trotzreaktion auf einen subtilen Zwang der Gruppe, oft begründet in einem erahnten, aber nicht genau verstandenen Unmündigkeitsprozess in einer Gruppe, z.B. von wenn von nicht kausal logische Katechismen, als logisch und einsichtig gesprochen wird, oder ein, im verwestlichten Jargon geläufige Begriff des, Trendsetters, ein Regelwerk erstellt das sich mit elementaren oder gar natürlichen Rechten unvereinbar überschneidet, dieser aus dem ägyptischen über religösen Fundamentalismus verbreitet faschistische Komplex, welcher im antiken griechischen Ikonismus kulminierte und im Hollywoodschönheitswahn seine heutige Entsprechung findet, aber nicht solitär, sondern vergesellschaftet ist mit allen endemischen Religionen, ist für viele Menschen mit einen grundlegend gütigen, aber von Regelwerk ohne Sinn enttäuschten Charakter, ein Grund generell jedes gedanklich willkürliche gegeben sein abzulehnen, ein alternativer Prozess einer Trotzreaktion auf personen- oder ikonenfixierte Diktate war und sollte sein, die Lehre von Lernen, gemeinhin Mathematik geschimpft, hier in Abgrenzung zu einer reinen, oft für höher befundenen zahlenfixierten Mathematik, die Lehre das man in Gedanken jeden Schritt vollführe der denkbar sei, und noch darüber hinaus mit eigenen zu restrukturierenden rein aus dem Selbst willkürlich hergeleiteten Regeln spielen möge, bis man über das gedanklich möglich Erscheinende hinaus komme, und darüber hinaus jedes diese erdachten Objekte frei mit anderen Personen teilen möge (Freiheit von Forschung und Lehre) diese angewandte gedanklichen Freiheit finden in restriktiven Gesellschaft mit einer Gewöhnung an Gebot, das dem Wort einer Autorität folge zu leisten ist, eine Einschränkung, besonderes in den Bereichen sexueller oder machtassozierter Tabus, aktuell auch wiederzufinden in Netiquetten in Chats und Foren, die sich als unvereinbar mit artikulierten Grundrechten des GG. zeichnen, die darüber hinaus Grundlagen jeder Demokratie darstellen und nicht bloss zugebilligte Rechte eines rechtsdiktatorischen Kalküls sind. Somit ist ein Nihilist häufig einfach jemand der etwas ablehnt, das in seiner Gedankenwelt zunächst nicht auflösbar ist, aber gefühlt eine Erkrankung oder ein Unrecht darstellt, das durch examinierte Regelwerke als Recht begründet werden soll, er somit einen Weg aus dem Regelwerk sucht, dabei aber der eigenen Willentlichkeit weiter folgen möchte, seinen natürlichen Instinkten eines sozialen Wesen zu folgen(das Herz am rechten Flecke haben). Das ungünstige beim generellen Ablehnen der Regelwerke, ist die Tatsache das Regelkonformlinge nur in Unterwerfung zu diesen aufnahmewillig sind und sich kein gemeinsamer Erfahrungsfundus eines Wahrheitsbegriffes in einem „reellen“ Wahrheitsvektorraum, anstelle eines Booleschen Wahrheits-Baumes bilden kann, dieser Ausgrenzungsprozess ist aber makrosozial gesehen durchaus gewollt und erwünscht, um den lenkbaren Volkskörper zu erhalten, sei es von klerikaler oder merkantilen Seiten aus. In diese Sparten finden sich ebenfalls viele Nihilisten, aber eines anderen Typus, einem der seine allgemeine Güte und sein soziales Wohlwollen verloren hat und sich oft in einem Zwischenzustande von Freiheit von Regeln und sich dennoch den Regeln bewusst sein um diese ausschliesslich gegen andere zu nutzen. Wie bei allen kulturellen Zusammenfindungsprozessen muss ein auch ein Nihilist etwas finden, an dem er, für sich innerlich bereichernd, partizipieren kann. Ein Nihilist wird naturgemäss keinen gedanklichen Regeln folgen, diese nihliliert er ja, des vorangegangen erahnten oder erkannten Missbrauchs dieser, sondern nur mehr auf eine aktuelle Wahrnehmung reagieren, die seine grundlegenden oft eher tierartigen Verhaltensweisen anspricht, wird dieses aber in manipulativer Weise missbenütz um ihn zurück in eine dem Tier entgegengesetzt laufende Welt zu zerren, wird sich ein verstärkter Trotz mit noch mehr Ablehnung bilden. Dieses führt dann zu einer völligen Aufnahme- und Annahmeverweigerung, der freie Spielplatz der Gedanken und Phantasie wird mit den Steinen einen pyramidalen Weltordnungen zugepflastert.

Grundlage des Denkens sind nicht die Regeln, sondern der Raum für diese. und Regeln im Übermass blockieren diesen Raum, ausser jenen die es uns erlauben Regeln zu sortieren, diese aber vereinseitigen den Regelfindungsprozess oft, auch für Gedanken, und Regeln sind ja nichts anderes, gilt, alles ist Gift, auf die Dosis kommt es an.