Du findest es dann, wenn Du ueberzeugt bist, dass ein Satz Deine innerste Grundhaltung zum Leben zum Ausdruck bringt. Du musst dafuer selbstredend zuerst diese Grundhaltung entwickelt und erkannt haben, was (von schweren Faellen von Starrsinn abgesehen) ein niemals ganz und gar abgeschlossener, lebenslanger Prozess ist. Das Lebensmotto ist dann ein Nebenprodukt davon, das nurmehr wie ein aus wahrhaftig empfundener Liebe gespeistes Gedicht etwas zum Ausdruck bringt, was Du bereits dein Eigen nennst, und Dir nichts mehr gibt. Ein Lebensmotto um seiner sellbst willen anzustreben, nur um eines zu haben, halte ich hingegen nicht fuer ratsam, da Du dann den zweiten, ganz unwesentlichen Schritt vor dem ersten, zutiefst bedeutsamen gehen willst - der Erkenntnis Deiner Selbst und deiner Rolle im Leben und der Welt.
Wenn es aber um Websites wie Facebook geht, kannst Du eigentlich jeden Satz, dem Du fuer Dich und dein Leben einigermassen zustimmst, als Lebensmotto angeben, da es dort v. a. als Mittel zum Zweck weithin oberflaechlicher Selbstdarstellung dient. Nur solltest Du dir gewiss sein, dass das, was Du findest, indem Du dich dann fuer einen Satz entscheidest, mit einem echten Lebensmotto im gerade beschriebenen Sinn so wenig gemein hat wie ein Facebook-"Freund", mit dem man vielleicht mal auf einer Party ein nettes Gespraech ueber allerlei leidlich interessante, doch recht belanglose Themen gefuehrt hat, mit einer echten Freundschaft.