Die Theodizee eingrenzen?

9 Antworten

In 10 Minuten kannst Du, das weiß ich aus eigener Erfahrung, relativ viel vortragen. Aber es soll ja nicht um die schiere Masse des Vorgetragenen gehen, sondern darum, das Theodizee-Problem zu fokussieren.

Zur Abgrenzung eignet sich wunderbar Gottfried Wilhelm Leibniz.Bei ihm taucht zum ersten Mal dieser Begriff in französischer Version, the´odice´e, auf. Die Grundlage ist seine Schrift " Abhandlung zur Rechtfertigung ( Theodizee ) Gottes, über die Güte Gottes, der Freiheit des Menschen und dem Ursprung des Übels"

Zum Schluß kannst daruf verweisen, dass im AT in nachexilischen Literatur, z.B.Hiob, und im NT ( Paulus ) bereits über diese Frage nachgedacht wurde.

" und außerdem brauche ich dann eine Fragestellung"

Genau! Das ist das Entscheidende! Denn das Thema wirst du niemals in 10 Minuten referieren koennen, und Referate zu Themen fallen in aller Regel ziemlich schlecht aus (Motto: "Ach, das gehoert auch noch irgendwie dazu, da koennen wir auch noch drueber reden" - Willkommen, Ueberlaenge und Ausschweifungen: adieu, roter Faden und Fokus aufs Wesentliche). Der naechste Schritt muss also sein, dass Du dich fragst, welche Fragen rund ums Thema Theodizee dich interessieren. Danach kannst du dann nach und nach rausfiltern, welche sich fuer ein Referat im gegebenen Zeitrahmen eignen.

Begrenz dich z.B. auf eine Person.

z.B. Theodizee bei Leibniz oder Theodizee bei Feuerbach

Das Thema ist so groß da wirst du doch genug Möglichkeiten haben..du hast doch das Thema gewählt, dann musst du doch wissen was dich am meisten interessiert?!

Einleitung:

Das Theodizee-Problem stellt den Bibelgott auf eine harte Probe. Einerseits soll er die Liebe in Person sein, andererseits aber scheint er das Böse zuzulassen. Die Frage: "Warum lässt Gott das Leid / "Böse" zu, wenn er doch die Macht hätte es zu verhindern?" muss um eine weitere, wesentlich essentiellere Frage ergänzt werden:

"Warum hat Gott überhaupt Dinge geschaffen, die er für böse hält?"

Die Bibel sagt, dass Gott ALLE DINGE erschaffen haben soll. Also muss er auch die Dinge geschaffen haben, die er als Böse betrachtet. Woher sollten sie sonst kommen?

Oftmals wird der "Freie Wille" angeführt, der uns selbst die Schuld zuweist. Aber um frei zu entscheiden muss man Entscheidungsmöglichkeiten haben. Der Freie Wille ist also ein Paradoxon, genauso wie das Theodizee-Problem.

Der Polytheismus hat die Dualität von Gut/Böse wesentlich besser erklärt. Es gab Götter für gute Dinge und welche für schlechte. Geschah etwas schlechtes, so wies man dies einem schlecht gelaunten Gott zu. So einfach war das.

Aber als der Monotheismus geschaffen wurde stand diese Frage nicht im Vordergrund. Die jüdische Religion basierte auf sehr strengen Regeln und auf Angst, vielmehr als bei allen Religionen zuvor. Als Jude hatte man gar keine Zeit um sich mit solchen Fragen zu beschäftigen und musste auch Angst haben wegen Gotteslästerung angeklagt zu werden, wenn er solche Dinge geäußert hätte.

Als das Christentum zu einer richtigen Religion wurde, bestimmte dir Kirche was man denken darf und was nicht. Auch hier wurde mit Angst gespielt. Der Teufel als Pseudo-Gott konnte das Problem auch nicht lösen. Im Judentum war "Teufel" nur ein Begriff für einen Ankläger gegen Gott. Er war keine Person. Zu einem persönlichen Wesen wurde der Teufel erst durch das Christentum bzw. durch die Kirche. So sollte das Böse erklärt werden. Aber wie bei dem "freien Willen" besteht auch hier das Problem: Wie konnte sich der Teufel für etwas böses entscheiden, wenn Gott nicht die Vorraussetzungen dafür geschafefn hatte? Ergo ist auch hier Gott verantwortlich.

Erst im 18. Jahrhundert fingen die Menschen in größerem Rahmen an zu zweifeln. Zuvor gab es mit Sicherheit auch viele Zweifler, aber dies ist nicht dokumentiert. Das viele Leid, dass die Menschen ertragen mussten, durch widrige Lebensumstände, lies die Theodizeefrage erblühen.

Tatsächlich ist dieses Problem ein großer Beweis dafür, dass der Bibelgott nicht real ist. Er ist eine menschliche Erfindung mit vielen Fehlern.

Egal wie man es dreht und wendet: Es gibt keinen Grund dafür, dass der Bibelgott die Menschheit geschaffen und dann leiden ließ. Einige Ausreden findet man vielleicht, aber es läuft doch immer wieder darauf hinaus, dass Gott nicht existiert oder ein Sadist ist. Zumindest macht er sich Unterlassener Hilfeleistung schuldig.

Von Liebe kann jedenfalls nicht die Rede sein.

Die Theodizee-Frage Theodizee (=Rechtfertigung Gottes) ein von Leibniz gefundener Begriff (1710). Eine prägnante, oft zitierte Formulierung des Probl ems vom guten und allmächtigen Gott lautet: Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht: Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft, Oder er kann es und will es nicht: Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist, Oder er will es nicht und kann es nicht: Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott, Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt: Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg? Kann dieser Satz nicht auch anders gelesen werden? Das Theodizeeproblem besteht wegen des Widerspruchs zwischen zwei Aussagen: einerseits diejeni- ge, es gebe einen allmächtigen, allgütigen und allwissenden Gott, andererseits diejenige, das Übel bzw. Böse in der Welt existiere real. Lösungen des Problems werden auf zweierlei Weise gesucht: Der Widerspruch wird aufgelöst, indem die eine oder die andere der beiden Aussagen eingeschränkt oder ganz fallen gelassen wird, oder indem man erklärt, wie an beiden Aussagen festgehalten werden kann. Das Übel hat kein eigenständiges Sein, es ist ein Mangel am Guten Das Böse ist Rest von unvollkommenen Probeschöpfungen Gottes (Kabbala) Das Übel als Durchgangsstadium der Geschichte (Hege l) Das Übel als unerkennbarer Wille des Gottes der Bibel Wir leben in der besten aller möglichen Welten (Leibniz) Nach Gottfried Wilhelm Leibniz gibt es eine unendliche Anzahl möglicher Welten. Von diesen hat Gott nur eine geschaffen, nämlich die vollkommenste, in der das Übel den kleinsten Raum hat („ die beste aller möglichen Welten “). Jede Form des Übels ist letztlich notwendig und erklärbar. Leibniz unterscheidet drei Arten des Übels: • das malum metaphysicum , das metaphysische Übel, d. h. das Geschaffene ist notwendig unvollkommen, da es sonst mit Gott identisch wäre, • das malum physicum , das physische Übel. Das bedeutet Schmerz und Leid sind notwen- dig, da sie vom Schädlichen abhalten und zum Nützli chen drängen und •das malum morale , das moralische Übel, das bezeichnet die zur Abwen dung von Gott führende Sünde (Verletzung der Gemeinschaft); betri fft den Menschen Oder: Gottes Eigenschaften sind zu überdenken 4. Weiterführende Gedanken a. Unbestreitbar ist diese Welt wie sie ist, kontingen t, d.h. ohne absolute Notwen- digkeit geschaffen. Sie ist aber gleichzeitig der d auernden Veränderung ausge- setzt. b. Im Bereich des Lebendigen ist der Tod der ständige Begleiter. Der Tod und seine „Begleitformen“ wie Veränderungen (Behinderungen) u nd Krankheiten sind eine Schattenseite des Lebens. c.Ohne den Tod gäbe es die Liebe nicht! (Eugen Biser) Gemeint ist die Liebe mit all ihren Spielarten: Mutterliebe, Gattenliebe, Geschwi sterliebe .... In diesen Gedanken schwingt noch die Vorstellung Leibniz‘ mit von der besten aller möglichen Welten. Im Zusammenhang mit dem Leid wird immer auch auf Je sus geschaut. Sein Leid und Kreuz werden als Beweis verstanden, dass es ohne Le id keine Erlösung gibt. Ja, wir sollen unser Kreuz auf uns nehmen und ihm nachfolgen. So liest man im Evangeliumsnetz 8 :