Korrekte Paraden geben?/ richtig angaloppieren?

5 Antworten

das ist in der tat aufgabe der reitlehrerin, dir das zu erklären - und zwar vor ort und wenn es gerade nötig ist.

man kann nicht alles aus büchern lernen (alois podhajski)

jede situation ist anders, jedes pferd ist anders, jeder reiter ist anders.

eine ganze parade ist anhalten aus trab oder galopp, die halbe parade habe ich als aufnehmen oder vorbereiten gelernt. du erzählst damit dem pferd, dass du seine besondere aufmerksamkeit brauchst, weil gleich was geändert wird.

das angaloppieren kann je nach pferd sowas von gefährlich schiefgehen, dass ich es nicht verantworten kann, es dir zu erklären. auch das funktioniert bei jedem (schul)pferd etwas anders. so es denn funktioniert. kommt die hilfe nicht korrekt, galoppiert das pferd entweder nicht an und kommt ins rennen oder bleibt stehen, ein sensibles pferd könnte dich runterbocken oder völlig unkontrolliert losrennen oder scheuen.

deine reitlehrerin bringt es dir bei, wenn es soweit ist.

falls sie das nicht tut, ist es zeit, die reitschule zu wechseln.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Aylamanolo  27.04.2023, 13:51

man kann nicht alles aus büchern lernen (alois podhajski)

Na ja, Alois Podhajski ist aber sicherlich nicht gerade ein Anfängerlehrer. (so wie die meisten Bücherschreiber leider nicht für -Anfänger schreiben können. Daher empfehle ich immer den Horst Stern. Ich liebe das Buch von Michael Putz "Reiten mit Verstand und Gefühl" , aber auch das Buch ist nicht für Anfänger geeignet. Finde ich. Diese Lehrer haben selbst vergessen, wie es ist, Anfänger zu sein. Ich kann mir darum von einem Computerfachmann nichts am PC erklären lassen, weil ich die Antworten nicht verstehe. Und so ist das mit dem Reiten auch.

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pony  27.04.2023, 19:59
@Aylamanolo

"die klassische reitkunst" von podhajski geht von den anfängen bis zur hohen schule. von beiden. vom pferd. vom reiter. und zwar so verständlich, dass ein interessiertes KIND es verstehen kann. ich hab das buch glaub ich mit 12 das erste mal gelesen. interessant am podhajski ist, dass er zwischen den zeilen auch das unterrichten lehrt.

man kann tatsächlich nicht alles aus büchern lernen. beim reiten schon gar nicht. horst stern hatte meiner meinung nach seine stärken in ganz andern bereichen. für mich zu polarisierend, wegbereiter für günter wallraff und co.

am allermeisten neben dem direkten selber reiten lernt man, wenn man bei gutem reitunterricht zuschaut. nicht einmal, sondern immer und immer wieder. und wenn man guten pferdemenschen GUT zuhört.

wenn ich eine zeitmaschine hätte, würde ich bei podhajski stunden nehmen.

und bei xenophon (den aufschwung ohne sattel kann ich zum glück noch - notfalls auch mit lanze)

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kauf dir eine gute Reitlehre. Da du noch Anfängerin bist, empfehle ich dir das alte Buch von Horst Stern:

So verdient man sich die Sporen.

Aber selbst, wenn du die Theorie der korrekten HIlfen "beten" kannst, heißt das nicht, dass du sie auch in die Praxis umsetzen kannst. Zwischen Theorie und Praxis klafft der Gran Canyon.

OHne guten, regelmäßigen Reitunterricht ist das leider nicht zu schaffen. Denn du musst nicht nur die Hilfen korrekt geben können, sondern auch zum genauen richtigen Zeitpunkt. Und den erkennt zuerst immer der RL, später im Lernen fühlst du das. Vielleicht.

Meine RL sagte mal: "Ich kann den Schülern die korrekten HIlfen erklären, aber das Fühlen kann man ihnen leider nicht beibringen. Das lernt man im Laufe der Jahre/Jahrzehnte - und manche leider nie."

Trotzdem ist die Theorie wichtig, und darum empfehle ich dir halt das alte Buch von Horst Stern. Es hat den Vorteil, dass es von einem Lernenden selbst geschrieben worden ist und ist daher verständlich für Anfänger. Auch wenn es alt ist. Aber das -Reiten wird ja nicht neu erfunden.

Es gibt keine einheitliche Parade - bei dem einen genügt ein Abkippen der Hüfte, beim anderen zusätzlich ein kurzes Anspannen der Oberschenkel, ein Streichen des Schenkels gegen oder mit der Fellrichtung, ...

https://dressur-studien.de/shop/dressur-studien-fair-zum-pferd/einzel-und-sonderhefte-der-dressur-studien/die-richtige-parade/

Ich möchte dir an der Stelle dieses Heft ans Herz legen.

Auch über das korrekte Angaloppieren existieren mehrere Meinungen und Varianten. Grundsätzlich gilt: Äußerer Schenkel verwahrend = nur zurück gelegt, keine aktive Hilfe!, Becken kippt dabei leicht nach hinten ab, äußerer Zügel und innerer Schenkel heben das Pferd in den Galopp. Wie gesagt, darüber scheiden sich aber halt auch die Geister und das ist auch eine Wissenschaft für sich. Da reicht eine kleine Antwort hier nicht, andere schreiben darüber mehrere Bücher.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
sfthan67 
Fragesteller
 27.04.2023, 12:41

stimmt es denn den inneren Zügel anzunehmen um nicht in den außengalopp zu kommen?

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Punkgirl512  27.04.2023, 12:42
@sfthan67

Nein. Im Gegenteil: Die innere Hand sollte gedanklich etwas vor gehen, um der Schulter Platz zu machen.

Wenn dir der Rat im Unterricht gegeben wurde, war das allerdings wohl von der Situation abhängig - oder schlechter Unterricht, wie man aus deiner anderen Frage entnehmen kann...

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Aylamanolo  27.04.2023, 13:54
@sfthan67

Nein. Theoretisch kannst du den inneren Zügel sogar abmontieren und das hinreichend gut ausgebildete Pferd weiß trotzdem, was du willst.

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Korrekte Paraden sind situationsbezogen und deshalb muss man nach und nach lernen, warum was wann wie sinnvoll ist.

Also was meinst du unter einer korekten Parade?

Also ich habe es so gelernt dass man zu angallopieren sich gross macht, das äussere Bein ganz wenig zurück nimmt und an der äuseren Hand so zuck Bewegungen macht und den Zügen wie einen Schwamm immer wieder ausdrückt.

(Hoffe konnte dir weiter helfen😉)

LG HorseLover

Woher ich das weiß:Hobby – Erfolgreich in Springen bis 85cm und Dressur bis GA 03