Katze ist happy, aber kratzt mich. Warum?

5 Antworten

Erst mal. Random bzw. ohne Grund reagiert eine Katze niemals, sie tun nichts Grundlos, aber die Körpersprache einer Katze kann sehr minimal ausfallen, dass wir die Signale gar nicht deuten können.
Für eine andere Katze klare zeichen, und wissen sich instinktiv zu verhalten, aber als Mensch ist es uns nicht möglich genau so zu reagieren wie eine Katze, dann bekommen wir eben ordentlich eines auf die Nase.
Biologisch können wir nicht die kleinen Regungen der Katze richtig deuten, da es eben kleine Regungen sind die wir eben nicht einfach so bemerken wenn wir nicht gerade der Super Katzenexperte mit Ausbildung und Co. in Katzenverhalten sind.

Aber wichtig. Ganz wichtig. Katzen bestraft man nicht.

Auch Wasser anspritzen, im Nacken Packen usw. ist ein No-Go, denn die Katzen ist zwar nicht blöd, aber die Denkweise der Katze kann den zusammenhang zwischen ihrer Tat und deiner Strafe nicht finden, was wiederum gerade ängstliche und gestresste Tiere nur noch mehr Schaden zufügen kann, damit kann man das Vertrauen des Tieres ernsthaft schädigen und reagiert dadurch bereits auf bestimmte Bewegungen Verteidigend.

Wenn eine Katze z.B. immer einen Klapps bekommen hat, fängt sie an bereits das heben der Hand damit zu verbinden und reagiert entsprechend 'aggressiv'.
Strafen haben in der Katzenerziehung und auch allgemein bei der Hundeerziehung nichts zu tun.

Katzen erzieht man mit einer Belohnung auf ein positives Verhalten, aber gerade ängstliche und/oder unsichere Tiere kann man damit ernsthaft schädigen, wenn man sie Straft.
Bei Katzen muss man aber immer mal wieder damit rechnen dass sie schneller zuschlagen als wir reagieren können, da wir als Mensch die winzigen Deutungen ihres Körpers nicht lesen können und dann bekommt man schon mal die Krallen zu spüren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe ü.20 Jahre Katzen gehalten. Freigang und Wohnungstier

4NONYM0US 
Fragesteller
 03.01.2024, 02:36

Gut gesagt. Habe auch vieles so im Internet gelesen. Aber seitdem ich sie mal bestraft habe, ist sie gar nicht mehr aggressiv und seltsamerweise anfänglicher.

Manchmal hebt sie die Pfote, aber zögert (vielleicht weil sie sich an dir damalige Strafe erinnert). Wir beloben sie auch, wenn sie sich gut verhalten.

Nur wie gesagt , Cookie ist von anfang an sehr ängstlich gewesen und mittlerweile ist sie besser. Nur hat sie manchmal diese Hemmungen von damals.

Was ich neuerdings probiere, ist mit ihr zu reden und sie zu streicheln (und leckerlies zu geben), wenn sie mich random anfaucht. Sie scheint sich dann zu beruhigen, aber ich weiß nicht wieso sie so ist.

Es scheint manchmal so, als hätte sie PTSD Flashbacks oder so. Vielleicht wurde sie vorher misshandelt? (Wir haben beide Katzen im Alter von 4 Monate bekommen)

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DayBreaker231  03.01.2024, 04:03
@4NONYM0US

Es kann natürlich sein dass die Katze was schlimmes erlebt hat und bestimmte Dinge noch mit bestimmten Taten verbindet, es kann sich aber auch einfach um ein sensibelchen handeln, gibt es natürlich auch.
Gerade solche Katzen bedarf es dann aber so oder so recht viel feingefühl und Geduld, wie Katzen eben sind, hat jede natürlich ihren eigenen Charakter und ist eben einfach anders und dass muss man weiter im Hinterkopf behalten, gerade ein Ängstliches, gar panisches Tier braucht seeehr viel feingefühlt und Geduld seitens Halters, da muss man richtig aufmerksam sein und lernen sie zu lesen, dass kann seine Zeit dauern.
Das Warum ist eigentlich auch egal, wichtig ist dass jetzt und zu lernen die Katze lesen zu können, das lernt man eben nur mit Zeit und Erfahrung und bis man den dreh raus hat dauert es bis man die Katze versteht, da muss man auch mit Kratzern rechnen.
Natürlich wird man dann auch mal wütend wenn Katzen einen Kratzen oder Anfallen, aber man sollte im Hinterkopf behalten dass sie es natürlich nicht böse meinen.

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1. Packe deine Katze bitte nie wieder im Nacken am Fell auf Foto sehen beide nämlich so aus als wären sie ausgewachsen und das im Nacken am Fell gepacke ist schlecht für die Wirbelsäule deiner Katze wenn sie ausgewachsen ist 2. Bespritzt sie auch bitte nicht mehr mit Wasser den du hast ja gesagt seid dem "verbessert" sie sich nein sie verbessert sich nicht sondern hat Angst vor dir Katzen haben ein sehr gutes Gedächtnis und mit solchen Bestrafungen kannst du die Bindung zu deiner Katze langfristig oder auch dauerhaft schädigen

Und 3. Eine Katze macht nie etwas ohne Grund Katzen haben einen sehr eigenen Kopf und da wo sie leben ist nicht dein Zuhause sonder ihres wenn es nach ihr geht und wenn da z.b andere Menschen oder Tiere eingezogen sind passt ihr das nich weil dass ihr teretorium ist und sie ungern fremde da hinein lässt und es sich mit ihnen teilen muss

bei einem derartigen miesem Umgang mit Tieren kann einem nun wieder im neuen Jahr die Hutschnur platzen. Da wünsche ich mir das die Tiere mal so richtig zuhauen und beißen. Macht sich gut bei Katzenbissen.

Das eine ist ein Weibchen, das andere auch? Oder ist Oreo ein Männchen?

Erst einmal der für mich wichtigste Punkt:

Lass den Mist von wegen "am Nacken hochheben um ihr zu zeigen wer der Boss ist und das du ihr auch weh tun kannst". Das ist der größte Dreck den man einer Katze antun kann. Und "Vertrauen" gewinnt man dadurch sowieso nicht.

Katzenmütter packen ihre Jungen mal im Nacken, um sie zu tadeln oder um sie zu transportieren. Aber auch nur innerhalb der ersten paar Wochen oder Monate in denen die Kitten noch bei ihr sind. Mit einer wesentlich älteren Katze würde nicht mal die Katzenmutter das machen.

"Mit Wasser anspritzen"... man stößt zwar immer mal wieder darauf "als Tip" - im Endeffekt ist es aber wirkungslos. Oder es hat jedenfalls keinen längerfristigen Effekt.

Meine Katzendame damals hat Wasser gemocht. Sie fand Wassertropfen toll, ihr Bruder hat Angst vor jedem Tropfen der auch nur sein Fell berührt. Bei beiden hätt das aber absolut null Lerneffekt gehabt (beispielsweise "auf den Tisch springen - Wassersprühflasche - Katze leckt ihr Fell trocken/ Kater rennt ein paar Meter weg - 3 Minuten später sitzen sie wieder auf dem Tisch").

Was du besser machen kannst?

  • Nie wieder körperlich übergriffig werden ihr gegenüber. So ein Dominanzgehabe bringt im Zusammenleben mit Katzen das Gegenteil des Erhofften.
  • Akzeptieren das Cookie und Oreo zwei unterschiedliche Katzen sind. Selbst wenn sie vielleicht Geschwister sind (weiß ich ja nicht). Sie haben ihre eigenen jeweiligen Bedürfnisse, Grenzen.
  • Versuch, mehr über die Körpersprache von Katzen zu lernen. Dadurch wird dir der Umgang mit den Katzen mit der Zeit leichter fallen und du kassierst weniger Kratzer.

DayBreaker231  03.01.2024, 02:34
Katzenmütter packen ihre Jungen mal im Nacken, um sie zu tadeln oder um sie zu transportieren.

Zumal Katzenmütter instinktiv wissen wie sie ihre Jungen packen müssen, ohne ihnen zu schaden.
Der Mensch weiß das nicht und kann da ernsthafte schäden anrichten.

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4NONYM0US 
Fragesteller
 03.01.2024, 02:45

Danke für die Antwort! Beides sind Weibchen.

Handgreiflich will ich ja nicht werden. Weil sie mir leid tut. Hab aber mal Videos gesehen, wo die Mütter der Katzen sie halt verprügeln, wenn sie zu sehr aus der Bahn geraten (bzw Handgreiflich werden). Dachte wenn ich sie kurz festhalte, dass es sich bessert. Weil sie dann versteht, dass wir über sie stehen.

Vielleicht funktioniert es allgemein nicht. Aber seitdem hat sie damit aufgehört (größtenteils) sie kratzt nur kurz und leicht, wenn sie zu lange gestreichelt wird. Bisher hat sie mir nur 1x einen wirklichen Kratzer verpasst (deswegen auch der Griff).

Die jetzigen "kratzer" sind eigentlich eher Schläge mit den Pfoten. Und das mit den anspritzen hat funktioniert, dass sie nicht mehr auf den Esstisch springen, oder die Stühle kratzen.

Wie soll ich am besten mit Cookie umgehen, wenn sie dann schmusen will? Soll ich sie ignorieren, damit sie keine zufälligen Kratzer verteilt? Oder wie kann ich es vermeiden, dass sie plötzlich angreift? (Möchte einfach nur, dass sie so artig sie Oreo ist)

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Rockige  03.01.2024, 04:34
@4NONYM0US

Das Schlagen der Pfote (ob mit oder ohne ausgefahrenen Krallen) ist ein überdeutliches Warnsignal einer Katze. Quasi "Du hast nicht auf meine Ohren geachtet, hast nicht beachtet das ich auf Abstand ging, hast nicht mal meine Lautgebung beachtet, jetzt kriegst du dafür einen Hieb! Und wenn das nichts nützt werd ich gleich zubeißen".

Viel mehr Möglichkeiten haben Katzen doch nicht um mitzuteilen was sie (in diesem Momenht) nicht wollenh.

Als Katzenhalter kassiert man Kratzer. Das ist völlig normal. Manchmal wärend des Spielens, manchmal wenn eine Katze etwas unbeholfen auf einen draufspringt, manchmal wenn die Katze vom Menschen weg will. Oder um sich zu verteidigen (weil der Mensch grade am Fell etwas entfernen will/ eine Verletzung behandeln will/ kämmen will.... oder weil der Mensch nicht schnell genug realisiert das die Katze jetzt genug hat von körperlicher Nähe). Das ist echt absolut normal.

Das ist:

  • zwangsläufig (Krallen sind eben spitz und die Katze benötigt ihre Krallen als tägliches Werkzeug im Alltagsleben)
  • manchmal ungewollt (weil beim Absprung oder Landen auch mal Krallen mit im Spiel sind als Haltehilfe).
  • manchmal gewollt und gezielt eingesetzt um deutlich zu machen "Stop"

Das kann man nicht abtrainieren und das braucht man auch nicht versuchen durch unnötiges "Dominanzgehabe" (das Katzen nicht beeindruckt, sie sind keine Hunde).

Kratzer zu kassieren ist sozusagen ewas das man zwangsläufig erlebt während man Katzen hat bzw. sich mit Katzen abgibt. In bestimmten Situationen sorgt man dann eben vor (dickere alte langärmelige/ langbeinige Kleidung wenn man weiß das man für die Katze etwas machen muss was sie nicht will). Und ansonsten hilft es wenn die eigene Tetanusimpfung noch aktiv ist und man daheim zusätzlich Jodhaltige Salbe hat zur Behandlung einkassierter Kratzer.

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Rockige  03.01.2024, 04:45
@4NONYM0US

Zusatz zu meinem Kommentar, da die Zeit abgelaufen ist:

Cookie ist aber nicht Oreo. Sie ist ihre eigene Persönlichkeit.

Willst du Katzen oder "Schaustücke"? Katzen sind wie sie sind. Nicht jede Katze will gleichermaßen Aufmerksamkeit sondern entscheidet für sich selbst wann sie was zulassen mag oder Aufmerksamkeit braucht.

Ich denke, "das" ist der richtige Weg. Nicht ignorieren, sondern die Anwesenheit akzeptieren. Aufmerksamkeit geben durch mit ihr reden, im gleichen Raum sitzen und vorlesen. Solche Sachen eben.

Abwarten wann sie von sich aus Körperkontakt sucht und ihr nur dann und soviel Körperkontakt geben (durch beispielsweise Streicheln/ kraulen) wie sie es in dem Augenblick möchte. Hat sie genug, wird sie von sich aus wieder etwas auf Abstand gehen.

Beispiel:

Meine Katzendame machte dann "den Siphon" (du weißt schon, dieses gebogene Rohr unterm Waschbecken). Suchte aber manchmal von sich aus meine Nähe, legte sich gemütlich auf meinen PC-Tower während ich am PC etwas erledigte. Oder setzte sich am anderen Ende des Sofas hin und sah mir zu wie ich las oder etwas anderes erledigte. Highlights für mich waren: Wenn sie von sich aus auf meinen Schoß stiefelte oder sprang. Absolutes Highlight, wenn sie dort dann länger als 2 Sekunden blieb und sich auch mal (kam selten vor) für wenige Minuten mit untergeschlagenen Pfoten hinlegte. Oder wenn ich mal erschöpft auf der Treppe saß und sie dann ankam um zu schauen wie es mir geht. Oder wenn sie mal am Abend auf den Heizkörper im Badezimmer sprang und Streicheleinheiten für Sekunden oder sogar Minuten einforderte während ich mich grade für die Nacht fertig machte.

Für mich wars am Anfang auch ungewohnt und unverständlich wie "eigen" eine erwachsene Katze sein kann, wie wenig Körperkontakt diese Katze haben wollte (vor allem weil sie vorher als Jungkatze so ganz anders war). Ich lernte aber ihr Bedürfniss nach Abstand über mein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit zu stellen. Wir coexistierten, wir lebten als Mitbewohner (sozusagen). Sie achtete auf mich, ich achtete auf sie.

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Hallo 4NONYM0US,

ich danke dir für deine Frage und auch für die Einblicke in deine Versuche die Situation zu lösen.

Gerne möchte ich dir auf deine Frage mit einem Einblick in meine Erfahrungen mit meinem Lomo (verstorben 08/21) geben.

Lomo kam mit 3 Jahren zu mir. Er lebte vorher mit seiner Schwester bei einer sehr schwer erkrankten Frau, die im Rollstuhl saß und nicht dafür übrig hatte mit Katzen zu schmusen, oder zu spielen. Nachts, damit sie Ruhe hatte, sperrte sie beide ins Bad ein, jeden Tag.

Dann gab es einen Notfall, sie verstarb und niemand erinnerte sich zuerst an die beiden Katzen. Lomo und seine Schwester waren in einem Hochsommer fast 1 Woche, ohne Fressen und Trinken, im Bad eingesperrt. Bis einer Bekannte einfiel "Ey, da waren doch Katzen!"

So kam Lomo zu mir.
Ein großer, getigerter, bildschöner Kater! Auch schien er liebesbedürftig zu sein und signalisierte mir, dass er Nähe und Streicheleinheiten möchte. Aber jedes Mal biss und kratzte er mich ziemlich schnell und auch ziemlich schmerzhaft. Das irritierte mich, da zwischen seiner Botschaft an mich und seiner Reaktion darauf ein Widerspruch lag. Irgendwann bemerkte ich, dass sein Blick sich beim Streicheln änderte und kurz danach die schmerzhafte Abwehr kam. So nahm ich mir die Zeit ganz genau darauf zu achten, wann sich der Blick verändert, wenn ich ihn streichle. Das behielt ich lange Zeit bei und so wurde die Zeit, die er das Streicheln genoss, länger und die Attacken weniger.

Es hat ungefähr 6 Jahre gedauert, bis ich ihn hochheben durfte. Und erst einige Jahre später kam er von sich aus auf meinen Schoss. Aber ab da, war seine Liebe zu mir ungebremst. Wir waren die letzten Jahre unzertrennlich und sehr nah.

Was ich damals noch nicht wußte, man kann Katzen mit einem Nahrungsergänzungsmittel helfen sich zu entspannen. Zylkene 75mg 1xTag unters Futter gemischt hilft der Katze sich in ihrer Haut wohler zu fühlen . Es könnte bei dir/euch einen Versuch wert sein.

Ich wünsche dir und deinen Katzen tiefe Bindung miteinander.

Ein frohes neues Jahr wünschen DaLi🙋‍♀️, Leo😺 und Mishu😺

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierverhaltenstherapeutin (Katze)
 - (Hauskatze, Katzenhaltung, beißen)

DaLiLeoMishu  03.01.2024, 10:34

Nachsatz: Lomo hat bis zu seinem Lebensende geschlossene Türen gehasst. Somit waren bei mir, außer die Eingangstür, alle Türen immer offen. Auch hat er sein Leben lang die Toilettenspülung betätigt, mehrfach am Tag. In seinem Sterbeprozess suchte er sich das Bad als Rückzugsort aus und fühlte sich nur dort sicher. Ich erzähle dir das Alles um dir aufzuzeigen, dass Katzen - wie wir Menschen - tiefsitzende Erfahrungen machen und diese ihr Verhalten nachhaltig beeinflussen. Ich habe gelernt damit zu leben und es vorbehaltlos akzeptiert. Das war halt mein Lomo!

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