Kann mir bitte jemand diesen Bibelvers erklären?

17 Antworten

In der MacArthur-Studienbibel findet sich dazu als Erklärung:

"Röm  13,1 Jedermann ordne sich ... unter. Dieses gr. Wort verwendete man für den bedingungslosen Gehorsam eines Soldaten gegenüber seinem Vorgesetzten. Die Bibel kennt nur eine Ausnahme, nämlich wenn dieser Gehorsam Ungehorsam gegenüber Gottes Wort verlangen würde (2Mo 1,17; Dan 3,16-18; 6,7.10; s. Anm. zu Apg 4,19.20; 5,28.29). den Obrigkeiten. Jede Position ziviler Autorität, ungeachtet ihrer Kompetenz, Moralität, Vernünftigkeit oder Eigenschaften (1Th 4,11.12; 1Tim 2,1.2; Tit 3,1.2). es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre. Da allein er der souveräne Herrscher des Universums ist (Ps 62,11; 103,19; 1Tim 6,15), hat er auf der Erde 4 Autoritäten eingerichtet: 1.) Die Regierung hat Autorität über alle Bürger; 2.) die Gemeinde hat Autorität über alle Gläubigen; 3.) die Eltern haben Autorität über ihre Kinder und 4.) die Arbeitgeber haben Autorität über ihre Angestellten. eingesetzt. Die Autorität menschlicher Regierung stammt von Gott und wird von ihm definiert. Er hat die menschlichen Regierungen zum Guten eingesetzt, damit sie in dieser bösen, gefallenen Welt der Sünde Schranken setzen.

Röm 13,2 widersetzt sich der Ordnung Gottes. Da alle Regierungen von Gott verordnet sind, bedeutet Ungehorsam gegen sie Auflehnung gegen Gott. Verurteilung. Nicht die Verurteilung durch Gott, sondern die Bestrafung durch die Regierung für das Übertreten eines Gesetzes (s. Anm. zu V. 4).

Röm 13,3 nicht wegen guter Werke zu fürchten, sondern wegen böser. Sogar die korruptesten, gottlosesten Regierungen fungieren als Abschreckung gegen Verbrechen. tue das Gute ... Lob empfangen. Friedsame und gehorsame Bürger brauchen die zivile Autorität nicht zu fürchten. Nur wenige Regierungen fügen denen Leid zu, die ihre Gesetze befolgen. Tatsächlich loben die Regierungen gewöhnlich solche Bürger.

Röm 13,4 Gottes Dienerin, zu deinem Besten. Indem sie hilft, das Böse in Schranken zu halten und Leben und Besitz schützt. Paulus machte sich die Aufgabe der römischen Regierung, das Gute zu fördern, zunutze, als er sich auf seine Rechte als römischer Bürger berief, um gerecht behandelt zu werden (Apg 16,37; 22,25.29; 25,11). trägt das Schwert. Das symbolisiert das Recht der Regierung, Übeltäter zu bestrafen, auch mit dem Tod (1Mo 9,6; vgl. Mt 26,52; Apg 25,11). zum Zorngericht. Nicht Gottes Zorn, sondern die Strafe, die von der zivilen Autorität auferlegt wird."

Folgt man diesen Gedanken, hat Sophie Scholl natürlich völlig Recht: Als Christ war Widerstand gegen die fürchterlichen und grausamen Taten der Nazis angesagt, die nicht zuletzt das Volk Israel vernichten wollten und damit alle biblischen Vorhersagen der Rückkehr des Volkes Israel ins verheißene Land, einer plötzlichen Staatsausrufung und des Aufblühen des Landes verhindert hätten.

Aber biblische Vorhersagen lassen sich nicht verhindern: http://ebenezeroperationexodus.de/aliyah/bibelstellen-zur-aliyah/

BornToLove 
Fragesteller
 12.05.2020, 00:23

Dankeschön!

1

Paulus schreibt das aus Rom, dem Zentrum des Weltreiches, und es ist eine Maßnahme zum Schutz vor Verfolgung. Die Urchristen durften es sich nicht leisten vom Staat verfolgt zu werden. Deshalb hat Paulus diese Gedanken vorsorglich und mahnend geschrieben, damit keiner aus der Gemeinde durch rebellische Einstellung gegen den Staat zur Gefahr für alle anderen Gemeindemitglieder wird. Die Christen damals sollten loyal zum römischen Staat sein.

Mit der Zeit entwickelten sich andere Staaten nach dem römischen Reich. Hier darf man das Wort des Paulus nicht einfach voraussetzungslos übernehmen. Natürlich darf man einen Unrechtsstaat nicht mittragen. Aber hier gibt es eine andere Maxime aus der Bibel: "Man soll mehr auf Gott hören als auf Menschen". Das hat Petrus gesagt, als er vom Hohen Rat verhört wurde. Die Apostelgeschichte berichtet am Anfang darüber. Aber diese Regel verbietet eigentlich das Unrecht, das von einem Staat ausgeht, als Christ hinzunehmen und mitzutragen.

GerdLon  12.05.2020, 09:08

Vielleicht hat Paulus schon eine wachsende Gefahr für die Christen gespürt. Eine Christenverfolgung kündigt sich schon vorher an. Daher diese Mahnung, um die Regierenden gnädig zu stimmen.

2

In der Bibel erfahren wir auch in der Apostelgeschichte, dass man Gott mehr gehorchen muss, als der Obrigkeit und in Römer oder so, dass ein Sklave, wenn sein Herr auf Erden ein Unrecht von ihm verlangt, er für den Weg seines himmlischen Herrn bereit sein soll, zu leiden.

Also keine Sorge.

Jesus widersetzte sich der irdischen Gewalt, wenn sie nicht auf Gott hörte (predigte weiter das Evangelium, obwohl die Herrscher wollten, dass er schweigt, ging nicht mit der Tempelwache mit, als diese an das Haus klopfte), ordnete sich ihr aber auch unter, wenn es nicht im Widerspruch dazu stand (z.B. wo Jesus Petrus los schickte, die Steuern aus dem Mund des Fisches zu holen).

Auch im Alten Testament: Siehe die Hebammen, die die Jungen nicht umbrachten und von Gott dafür gesegnet wurden, Widerstand gegen den Pharao, all die Propheten, die verfolgt und ermordet wurden.

Im deutschen Gesetz ist zum Beispiel Abtreibung erlaubt, aber Gottes Gesetz verbietet es, menschliches Blut zu vergießen. Wenn du also Christ und Frauenarzt bist, dann musst du auf Gott hören und darfst nicht abtreiben, wenn jemand zu dir kommt und das fordert.

Sollten die Abtreibungsbefürworter mal Erfolg damit haben, dass jeder Frauenarzt so etwas machen muss, dann musst du bereit sein, deinen Job zu opfern, wenn eine ankommt und es fordert.

Wäre ja noch schöner, wenn menschliches Gesetz über göttlichem stünde. Dann hätten die Christen tatsächlich für Hitler morden müssen. Da muss man dann bereit sein, lieber selbst ins KZ zu gehen und zu sterben, als aus sich einen Mörder machen zu lassen.

Jesus hat gesagt, dass es kein Zuckerschlecken ist, ihm nachzufolgen. Jeden Tag das Kreuz auf sich nehmen. Bergauf ist halt schwer, aber wer will schon bergab in die Hölle, wenn er erst einmal sehen kann?

Also mal ganz auf andere Weise und in aller Kürze vor Augen geführt, ein Beispiel aus meinem einstigen Geschichtsunterricht:

"Ein Herrscher wird zum König seines Landes durch Gottes Gnaden", hieß es da, was zu erläutern war, da bereits seit den Zeiten der Menschheit in Ägypten in der Welt geläufig.

Man konnte kein König werden, es sei denn durch Gott selbst ernannt, war das Ergebnis, zu welchem man das Bild eines Königes auf seinem Thron am oberen Ende einer Pyramide zeigte, die in gelbgoldenes Licht getaucht war, als dem Zeichen des Zugegenseins Gottes, in jenem für den König wohl wesentlichsten Augenblick.

Dies, was in seiner Glaubhaftigkeit unanfecht verblieb, musste später also, auch den Rechtsstaat der soldatischen Römer informiert haben, womit eine Mächteverteilung von Seiten bestehender Aristokratien neben dem Klerus möglich wurde oder blieb.

Liebe Schwester, dir fehlt noch ein weiterer Vers/Satz, der die Aussage konkretisiert:

"Sie (die Regierung) handelt im Auftrag Gottes, wenn sie unbestechlich alle bestraft, die Böses tun."

Verursacht die Regierung also selbst Böses (wie in der von dir genannten Zeit) bzw. lässt es ungestraft, so handelt sie nicht im Auftrag Gottes und in diesem Fall sollst du dich ihr auch nicht unterordnen. Das gilt nur für die Aspekte der Regierung, in denen sie dich dazu auffordert Böses zu tun. Fordert sie dich auf Gutes zu tun (im Sinne Gottes), so sollst du dich dem unterordnen und gehorsam sein.