Warum tragen Christliche Frauen kein Kopftuch?

27 Antworten

Weil Paulus die Argumentation der Korinther ablehnt, denn der Text geht weiter und Paulus stellt es den Korinthern frei, Kopftuch zu tragen oder nicht, betont aber, dass es in anderen Gemeinden nicht Sitte ist:

11 Doch im Herrn ist weder die Frau ohne den Mann noch der Mann ohne die Frau; 12 denn wie die Frau von dem Mann, so ist auch der Mann durch die Frau; aber alles von Gott. 13 Urteilt bei euch selbst: Steht es einer Frau wohl an, dass sie unbedeckt vor Gott betet? 14 Lehrt euch nicht die Natur selbst, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt, 15 aber für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr als Schleier gegeben. 16 Ist aber jemand unter euch, der darüber streiten will, so soll er wissen, dass wir diese Sitte nicht haben – und die Gemeinden Gottes auch nicht.

Superreich  22.10.2018, 19:34

Tja, immer die aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate- ich danke Ihnen für die Klarstellung, die auch mir nicht bewußt gewesen ist!

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Gott verlangte im AT nicht, dass alle Israeliten beim Beten das Haupt bedecken sollten. Er ordnete aber an, dass ihre Priester eine Kopfbedeckung tragen sollten und der Hohepriester sogar einen besonderen Turban (3. Mo. 8:13; 2. Mo. 28:40).

Die Prieste trugen die Kopfbedeckung nicht nur beim Gebet, sondern die ganze Zeit, in der sie im Tempel dienten als Zeichen der Unterwürfigkeit gegenüber Gott.

Auch heute bedecken die meisten Juden ihr Haupt, wenn sie beten. Aber der jüdische Talmud zeigt, dass das Tragen einer Kopfbedeckung beim Gebet freigestellt war.

Als Paulus über die Kopfbedeckung sprach (1. Kor. 11:4-15), sagte er zunächst im Vers 3, „daß das Haupt jedes Mannes der Christus ist; das Haupt einer Frau aber ist der Mann; das Haupt des Christus aber ist Gott“.

Es ging also um den göttlichen Grundsatz der Leitung durch ein Haupt — besonders bei der öffentlichen Anbetung, wie aus seinen weiteren Ausführungen hervorgeht. Eine Frau sollte also beim Beten eine Kopfbedeckung als „ein Zeichen der Befugnis“ tragen als Zeichen, dass sie die Leitung durch ein Haupt anerkennt.

Sollte sie ständig eine Kopfbedeckung tragen? Nein! Nur, wenn es um Anbetung ging und sie aus irgendeinem Grund in Anwesenheit eines „Hauptes“ z. B. beten würde. Das geht aus Deinem genannten Text hervor:

Eine Frau, die mit unbedecktem Haupt „betet oder prophezeit“, „macht ihrem Haupt Schande“ (1. Kor. 11:5).

Eine Christin steht also keineswegs unter dem Zwang, stets ein Kopftuch zu tragen.

Liebe Grüsse ...

Obwohl es Ihnen doch befohlen wurde....

Befohlen? Soweit kommts noch, könnte jeder kommen und irgend einen Müll befehlen........

Sunny0402 
Fragesteller
 22.07.2018, 22:36

17 »Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Nein, ich will sie nicht aufheben, sondern voll zur Geltung bringen! 18 Ich versichere euch: Nicht der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes – auch nicht ein Strichlein davon – wird je an Gültigkeit verlieren, solange Himmel und Erde bestehen. Alles muss sich erfüllen. 19 Wenn jemand auch nur das geringste Gebot Gottes für ungültig erklärt und andere dazu verleitet, dasselbe zu tun, wird er in Gottes himmlischem Reich nicht viel bedeuten. Wer sich aber nach Gottes Geboten richtet und sie anderen weitersagt, der wird in Gottes himmlischem Reich großes Ansehen haben. 20 Ich warne euch: Wenn ihr den Willen Gottes nicht besser erfüllt als die Schriftgelehrten und Pharisäer, kommt ihr ganz sicher nicht in Gottes himmlisches Reich.«

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Zicke52  23.07.2018, 10:17
@Sunny0402

Jetzt musst du uns nur noch die Quelle für das Kopftuchgebot im AT angeben.

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feinerle  23.07.2018, 11:44
@Sunny0402

Ja klar doch. Nur weil so ein durchgeknallter Depp eine Passage in einem Märchenbuch schreibt, ist einem dann was befohlen?

Im Leben nicht!

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Klaraaha  24.07.2018, 10:58
@feinerle

Muslime begreifen nicht, dass die Bibel kein Gesetzbuch in unserer Gesellschaft ist. Da ist der Koran mit mittelalterlichen Vorstellungen das Gesetz. Von daher ist es auch oft unbegreiflich, dass man mit diesen Vorstellungen in Ländern leben möchte, wo der Koran keinerlei Bedeutung hat. Irgendwas muss dann doch so viel besser sein, als unter der muslimischen Gesetzgebung.

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Zicke52  26.07.2018, 15:29
@Sunny0402

Wo bleibt die Bibelstelle des AT, die Kopftuch vorschreibt? Noch immer nicht gefunden?

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das Neue Testament ist nicht der Talmud oder die Hadithe der Sunniten, wo praktisch für jeden Millimeter des Lebensweges kleinliche, skrupulante Einzelvorschriften konstruiert wurden.

Für Christen wegweisend ist die Jesus-Botschaft, und deren Quintessenz besteht darin: Glaubt nicht, ich sei gekommen die Torah abzuschaffen. Ich bin vielmehr gekommen, sie (mit Sinn) zu erfüllen.

Heißt: Jesus als kompetenter Torahlehrer mit hoher Autorität verkündete keine kasuistischen Einzelvorschriften, sondern führte vielmehr die zahlreichen Vorschriften auf den ihnen zugrundeliegenden Sinn, auf ihr ethisches Leit-Prinzip zurück: Du sollst Gott deinen Herrn lieben aus ganzem Herzen. Und ein Zweites ist diesem gleich: Du sollst deinen Mitmenschen lieben als wäre er du selbst.

Das von dir genannte Zitat ist nicht Gottes, sondern des Paulus Wort und betrifft die Gemeindeordnungen im hellenistischen Raum. Sie sind in ihrem historischen Kontext zu verstehen, nicht als überzeitliches Wort Gottes, als Kleidervorschrift für alle Zeiten und Regionen.

Im Christentum gibt es keinen Uniformierungszwang, keine Show-Sittlichkeit. Christen richten sich höchstens nach ihrer Umgebung aus, und tun nichts, was in ihrer Umgebung als unhöflich, als unanständig oder penetrant empfunden wird.

In der MacArthur-Studienbibel findet sich zu 1. Korinther 11,5-6:

"Frau ... betet oder weissagt. Paulus erteilt klare Anweisungen, dass Frauen bei den Zusammenkünften der Gemeinde nicht leiten oder reden dürfen (vgl. 14,34; 1Tim 2,12), aber sie dürfen vor Ungläubigen beten oder ihnen das Evangelium erklären oder auch Kinder und andere Frauen belehren (vgl. 1Tim 5,16; Tit 2,3.4). Wenn Frauen öffentlich beten oder das Wort Gottes verkünden, müssen sie sich dabei in angemessener Weise vom Mann unterscheiden. unbedecktem Haupt.

In der Kultur Korinths symbolisierte die Kopfbedeckung einer Frau, die öffentlich diente oder anbetete, ihre Unterordnung gegenüber ihrem Ehemann. Der Apostel legt hier kein absolutes Gesetz für Frauen fest, dass sie in allen Gemeinden zu allen Zeiten Kopftücher oder Schleier tragen sollten, sondern erklärt, dass die Symbole der von Gott verordneten Geschlechterrollen erkennbar respektiert werden sollen. Wie beim Götzenopferfleisch (Kap. 8; 9) birgt es an sich nichts Geistliches in sich, ob man eine Kopfbedeckung trägt oder nicht. Aber es war falsch, Rebellion gegen Gottes Ordnung auszudrücken.

schändet ihr Haupt. »Haupt« kann sich auf die Frau selbst beziehen, da es eine Schande für sie ist, wenn sie die anerkannten Symbole der Unterordnung ablehnt, oder es bezieht sich auf ihren Ehemann, auf den sie durch ihr Verhalten Schande bringt.

11,6 schändlich ... das Haar abschneiden ... zu lassen. Damals schnitten sich höchstens Prostituierte oder Feministinnen die Haare ab. Wenn eine Christin die Kopfbedeckung verweigerte, die in jener Kultur ihre Unterordnung ausdrückte, könnte sie sich genauso gut den Kopf kahlscheren lassen - die Schande wäre dieselbe."

Im Walvoord-Bibelkommentar steht zu 1. Korinther 11,5-6:

"Wenn es auch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, deuten doch viele Belege darauf hin, dass sowohl in der jüdischen (Mishnah, Ketuboth 7. 6; babylonischer Talmud, Ketuboth 72 a - b) als auch in der gräco-romanischen Kultur des 1. Jahrhunderts (Plutarch, Moralia 3.232 c; 4. 267 b; Apuleius, Der goldene Esel 11. 10) die Frau in der Öffentlichkeit ihr Haupt bedeckt tragen musste. Die Art und Weise, wie diese Forderung erfüllt wurde (Ovid, Liebeskunst 3:135-65), war zwar sehr unterschiedlich, doch gewöhnlich scheint ein Teil des Übergewands wie eine Kapuze über den Kopf gezogen worden zu sein.

Es hat den Anschein, dass die korinthische Parole "alles ist erlaubt" auch in den Gemeinde Versammlungen dominierte. Offensichtlich hatten sich auch die Korintherinnen dieses Prinzip zu eigen gemacht und die sie als Frauen kennzeichnenden Kopfbedeckungen abgelegt. Wichtiger ist jedoch, daß sie offenbar auch gegen ihre untergeordnete Stellung innerhalb der Gemeinde (und vielleicht auch in der Gesellschaft) und damit gegen jedes kulturelle Symbol (z. B. die Kopfbedeckung), in dem sich diese Unterordnung äußerte, aufbegehrten. Nach Paulus ist die Ablegung der Kopfbedeckung jedoch nicht etwa ein Ausdruck der Befreiung, sondern eine Herabwürdigung ihrer selbst. Ebensogut könnten sie sich die Haare scheren - damals ein Zeichen der Schande (Aristophanes, Thesmophoriazysae 837) -, denn mit ihrem unbedeckten Kopf entehren sie sich selbst und ihr geistliches Oberhaupt, den Mann."