Kann man zum Buddhismus konvertieren?

7 Antworten

Es gibt unterschiedliche buddhistische Schulen (Lehrrichtungen), mit jeweils unterschiedlichen formalen Bekenntniszeremonien und auch unterschiedlich starker Erwartung bzw. Verpflichtung soche Zeremonie zu durchzuführen. Ja sogar der gänzliche Verzicht auf ein solches Bekenntnis ist bei manchen Richtungen möglich.

Ein berühmter Mönch aus dem Theravada-Buddhismus sagte mal: Sobald man aus dem Buddhismus einen Nutzen zieht, sei man Buddhist. Sicherlich gibt es dazu auch die Gegenmeinung. Jedoch ist es durchaus typisch buddhistisch, als Folge der buddhistischen Praxis, das Anhaften an Regeln und Riten abzulegen.

Mach so wie es für dich richtig erscheint. Und wenn du hier noch nicht den richtigen Weg siehst, dann warte noch ein bisschen ab und lerne erstmal kennen.

Du bist in die Religion hineingeboren oder hineingewachsen oder hast dich für sie entschieden.

"Übernehmen" (von wem auch immer) kann man eine Religion nicht.

Nein, weil der Buddhismus keine institutionelle Religion ist, zumindest nicht in Europa. Man wir Buddhist durch den Entschluss, es zu werden und nach den Lehren des Buddhismus zu leben. Übrigens kenne ich nicht wenige Christen, die es ähnlich handhaben. Sie sind zwar gläubig, wollen aber mit der Kirche nichts zu tun haben. In der Regel aus gutem Grund.

Hallo,

Buddhismus ist der Weg der Weisheit, so in etwa übersetzt. Du musst nicht konvertieren, es gibt auch christliche Buddhisten etc. Ist keine wirkliche Religion, sondern Lebensweisheit.

Sei einfach du

lg

CountDracula  21.10.2018, 14:25

Na ja... die Lehren Buddhas widersprechen denen der Christen schon in einigen fundamentalen Standpunkten

1
Satiharu  22.10.2018, 18:10
@CountDracula

Die Lebensweise vieler Christen widerspricht auch der Bibel. Doch die Lehren von Jesus (Jeshua ben Joseph), sind gar nicht so verschieden von denen Buddhas (Siddhar Gautama)

0

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und möchte mich dazu äußern.

Grundsätzlich ist die "Zufluchtnahme", wie man die Annahme des Buddhismus als persönlichen Lebensweg nennt, aus buddhistischer Sicht jedem Menschen möglich.

Es gibt, je nach buddhistischer Traditionslinie, unterschiedliche Zeremonien, wenn man formell einer buddhistischen Tradition beitreten will.

Eine solche Zeremonie ist zwar nicht zwingend vorgeschrieben - eigentlich reicht die Annahme von Buddha und seiner Lehre, sowie die buddhistische Praxis völlig aus.

In einer Zeit da aber Lifestyle-Buddhismus weit verbreitet ist, gibt es Buddhisten die es als Zeichen von Ernsthaftigkeit ansehen, solch eine Zeremonie zu absolvieren.

Andererseits sagt natürlich eine Zeremonie alleine nichts darüber aus, wie ernsthaft man praktiziert, so dass ein Ritual manchmal auch nur dem Ego schmeichelt.

Du kannst also selbstverständlich Buddhist werden - ob du einen traditionellen Weg mit Zeremonie wählst, oder nur eine Willensentscheidung draus machst, ist deine Sache.

Da in Deutschland der Buddhismus ohnehin nicht als Religionsgemeinschaft im Sinne einer "Körperschaft des öffentlichen Rechts" anerkannt ist, gibt es auch kein amtliches Dokument hierzu.

Persönliches

Bei uns im Soto-Zen gibt es traditionell eine mindestens zweijährige Schulung unter einem Lehrer, bevor es die Zeremonie gibt, die man "Jukai" ("Empfangen der Gelübde") nennt.

Dabei erhält man seinen buddhistischen Dharma-Namen und vom Lehrer formell das "Rakusu" verliehen, das man zuvor unter Anleitung selbst genäht hat.

Dabei handelt es sich um eine Art "Latz", der das Gewand des Buddha symbolisiert. Diese Zeremonie wird aber, anders als die Priesterweihe, nirgendwo "registriert".

Ich selbst wurde nicht religiös erzogen, so dass ich meine Konfession ohne vorheriges Ablegen eines anderen Bekenntnisses wählen konnte.

Schließlich entschied ich mich dann, nachdem ich verschiedene Religionen geprüft und mit Geistlichen und Laien der Konfessionen gesprochen hatte, für Soto-Zen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist