Ist Tierliebe begrenzt?

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Hallo SophieeeT👋

ich habe schon immer Tiere gehabt, ich bin seit je her damit aufgewachsen, seien es Nutztiere oder Haustiere.

Ich würde mich selbst als Tierlieb bezeichnen, einfach weil sie doch die besseren Menschen sind, habe nun seit vielen Jahren Sittiche und bei denen guckt keiner doof, weil da ein gleichgeschlechtliches Pärchen dabei ist, bei Tieren ist das süß aber bei Menschen, naja wir wollen nicht abdriften.

Meine ersten Vögel habe ich von meiner Tante. Meine Tante und ihre Familie die hatten eine Art, das jedes Tier ob gewollt oder nicht aggressiv wurde. Selbst unser Hund, den wir mal 2 Wochen bei ihr ließen weil wir keine andere Wahl hatten, hatte sich danach verändert. Es ist zwar wieder weggegangen das Verhalten aber es war erschreckend.

Und die hatten Meerschweinchen, Kaninchen, einen Papagei, 2 Sittiche und nen Hund sowie Fische. Hab noch nie ein aggressives Kaninchen gesehen, geschweige denn solche Vögel, die einen angreifen.

Sie hatten dann die Schappsidee, auszuwandern und haben uns die Sittiche, die Kaninchen und Fische überlassen, bei aller Liebe für die Tiere und ja die sind klein und man sollte meinen, was soll einem so ein Vogel antun, aber das ist es nicht. Es ist nicht die Angst verletzt zu werden, sondern die Frage, wie man etwas aufbaut, dass sie noch nie erlebt haben, Vertrauen.

Ich habe nicht den Tieren die Schuld für ihr Verhalten gegeben, sondern den Haltern. Und ja auch ich habe mich hier und da dazu hinreißen lassen, mich zu fragen, ob ich nicht überfordert bin, egal ob ich sie ins Herz geschlossen hatte. Die Vögel hab ich übrigens behalten, nachdem sie gemerkt hatten, dass auszuwandern ne blöde Idee war, seither habe ich Wellensittiche, die anderen Tiere wollten sie zurück.

War es tierlieb mit dem Gedanken zu spielen, sie wegzugeben, obwohl sie nichts dafür konnten? War es tierlieb, dass ich mich ein wenig gefreut habe, als meine Tante wiederkam? Ich weiß es nicht. Bei den Sittichen da habe ich alle aus schlechter Haltung oder Abgabetiere, ich habe mich selbst dafür entschieden, manche haben Verhaltensauffälligkeiten, aber ich weiß mittlerweile wie ich damit umgehen muss, ich hatte nie wieder seit ich Sittiche habe, den Gedanken, dass es mir zu viel mit einem wird und ich ihn vllt. wieder abgeben sollte.

SophieeeT 
Fragesteller
 25.01.2023, 23:36

Danke für deine schöne und ehrliche Antwort.

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Tierliebe heißt doch, dass man alle Tiere gleichermaßen liebt, oder?

Für mich nicht. Ich bringe einer handelsüblichen Hausfliege oder Zecke weniger Liebe oder Empathie entgegen, als meinem eigenen Hund. Oder dem Hund einer anderen Person, um bei der Spezies zu bleiben.

warum beschimpfen manche dann das andere Tier

Weil das Tier in der Stresssituation der erste "Ansprechpartner" ist. Wenn ich von dem freilaufenden Schäfi angegangen werde, brülle ich den auch in Grund und Boden bevor der Löcher in meinen Grey reißt. Herrchen/Frauchen ist nämlich nirgendwo in Sicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

Sind schwere Fragen, ist auch schwierig, da ein richtig oder falsch zu finden.

Ich vermute es liegt an der Vorliebe, Erfahrung und der Moral jedes Menschen ganz individuell .

Jedes Tier wird gut geboren, Jeder Mensch wird gut geboren.

Auch kommt es auf die nahbarkeit an uns Menschen drauf an. Heisst der Wert. Eine Fliege hat einen kleineren Wert wie ein ein Wirbeltier, wie zb. der Hund.

Empathie für Lebewesen spielt auch eine Rolle.

Schmerz vermeiden spielt eine Rolle.Der Mensch will Schmerz vermeiden.

Wenn Millionen Küken geschreddert werden wie die Fliegen. Ist das schon eine höherer Wert als wenn nur Millionen Fliegen geschreddert werden oder?

Es kommt sicherlich auch auf die Größe an.

Was Schweinen, Rinder überall auf der Welt angetan wird, ist auch eine Sauerei hoch zehn. Es sind aber rechtfertigend Nutztiere. Ohne bestialische Bedingungen, gäbe es auch kein Fleisch on mass mehr. Viele stört das nicht, mich schon. Andererseits sollte das auch nicht so sein, was dort für ein bestialisches Klima gegenüber den Tieren herrscht.

Was eben Lebewesen sind.

Liebe ist ja ein Gefühl . Es kann bleiben und auch wieder gehen.

Also, da kann man zig Gedanken schreiben, was ist richtig , was ist falsch.

Heuchelei gibt es auch, meistens sind die Menschen sich aber auch nicht bewusst, was überhaupt Liebe bedeutet. Liebe ist für Menschen in vielerlei Hinsicht in der Definition völlig anders. Es kommt zwar meist auf das richtige raus, aber es ist eher weniger gleich in der Definition.

Dann gibts auch Menschen die könnten es auch nicht ertragen nicht tierlieb sein und bilden sich das ein und handeln anders. Es gibt zig Varianten. Deswegen ist das Wort Tierlieb schwierig.

Meine Tierliebe hört bei Mücken, Zecken und teilweise auch Fliegen auf. Obgleich die Niedlichkeit des 🪰-Emojis mich eventuell dazu bringt, diesen Sommer etwas besser mit ihnen umzugehen.

Ich finde, Tierliebe bedeutet nicht, dass man jedes Tier gleich liebt. Eher denke ich, jeder hat seine Lieblingstiere. Es sollte eher ... Tierrespekt(?) heißen. Als Beispiel: Meine Lieblingstiere sind Vögel. Ich liebe sie über alles und respektiere sie auch. Hier gibt es also Tierliebe und Tierrespekt, was bei Tierliebe automatisch mit dazugehören sollte. Hunden, beispielsweise, stehe ich neutral gegenüber. Ich habe keine Berührungspunkte mit ihnen. Die Liebe und das intensive Interesse an ihnen fällt weg. Aber der Respekt? Der bleibt bestehen. Ich respektiere den Hund (und jedes andere Tier, außer Mücken, lästige Viecher!). Denn weshalb sollte ich das nicht tun? Wenn der Hund sich "schlecht benimmt", dann liegt das zu 100% am Besitzer. Nicht am Hund.

Manchmal geraten beim Gassi gehen Leute aneinander, wegen ihren Tieren und beschimpfen das andere Tier. Behaupten aber sonst, sie wären total tierlieb.

Richtig ist das nicht, das stimmt. Ich könnte es mir so erklären, dass man zu seinem eigenen Haustier (in dem Fall Hund) natürlich meist eine sehr innige Freundschaft aufgebaut hat. Da ist das eigene Haustier sowieso viel besser - Aus der subjektiven Sicht. Das ist ein bisschen wie mit Eltern und ihren Kindern. "Mein Hannes macht sowas nicht! Den habe ich gut erzogen. Aber schauen Sie sich mal Ihren Karl an! (...)"

Klar, man liebt sein eigenes Tier am meisten, zum fremden Tier hat man keinen Bezug, aber wenn man tierlieb ist, warum beschimpfen manche dann das andere Tier, obwohl es nicht die Schuld des Tieres ist?

Vielleicht weil man dann geladen ist, nicht klar denkt und man die eigenen Emotionen nicht mehr so gut unter Kontrolle hat. Daran sollte man arbeiten.

Und wenn z.B ein fremder Hund einen beißt (krasses Beispiel), denkt man wohl automatisch, es ist die Schuld des Hundes, weil ja schließlich der Hund zugebissen hat. Aber dann reagiert man sich ab (und verarztet die Wunde etc. ... Okay, das Beispiel war vielleicht echt zu krass) und denkt darüber nochmal nach. Da sollte einem dann klar werden "Na ja, eigentlich war das die Schuld des Besitzers. Der Hund erlebt wahrscheinlich nicht die beste Behandlung, wenn er sowas macht".

Leute, denen das nicht klar wird (gilt für alle Haustiere), sollten keine Haustiere haben.

Tierlieb heißt ja erst mal, dass man grundsätzlich Tiere mag. Lieben muss man alle Tiere deswegen nicht.

Ich nehme jetzt mal mich selbst als Beispiel. Bin ein tierlieber Mensch ABER ich habe Angst vor Spinnen, ergo bevorzugevich einen möglichst großen Abstand zu den Biestern oder deren Ableben. Insekten, die Schaden anrichten, sehe ich auch lieber tot. Die Elefanten im Zoo interessieren mich einfach nicht, weil ich Elefanten nicht mag. Affen mag ich auch nicht. Und bei Hunden ist es so, dass es Rassen gibt, die ich als furchtbar hässlich und unsympathisch empfinde.

Außerdem kann man auch gegen ein bestimmtes Tier Antipathie empfinden, sowie gegen einen bestimmten Menschen. Das kann dann entweder am Tier selbst, also seinem Verhalten/Charakter, liegen oder daran, dass man die negative Einstellung, die man zum Besitzer hat, auf dessen Hund überträgt.