Gassigehen überbewertet?

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Ich würde sagen, dass ist eine Mischung aus Unwissenheit, Bequemlichkeit und Ignoranz.

Unwissenheit darüber, dass so ein Hund Bedürfnisse hat und selbst wenn sie es wissen denken sie sich dann in ihrer falschen "Cleverness", dass der Hund ja auch im Garten rumrennen kann - "ist ja schließlich dasselbe wie Gassi gehen".

Die Unwissenheit rührt wiederum aus Bequemlichkeit: Die Leute sind nicht nur zu faul um ein popeliges Buch über Hunde zu lesen (in dem steht warum es wichtig ist mit dem Hund spazieren zu gehen), sie sind auch zu faul dieses Wissen, wenn sie es denn trotzdem irgendwo herhaben, umzusetzen. Da kann man sich auch was andere Haustiere angeht mal umschauen: Ob Fische, Meerschweinchen, Kanninchen oder Hamster. Sie werden der Bequemlichkeit (und des Geldes wegen) in winzige Käfige gesteckt und oder allein gehalten - nur haben diese Tiere auch noch den Nachteil sich nicht wehren zu können. Da haben Katzen es noch am besten: Nicht weil die eh so pflegeleicht sind (auch eine Katze, will Kontakt zu ihrem Besitzer und nicht wie ein Spielzeug behandelt werden), sondern weil die noch am besten davon kommen (immerhin kriegen die ihre Bewegung).

Und wer kann sich diese Bequemlichkeit und Unwissenheit leisten? Doch wohl nur jemand der ignorant genug ist, seine Bequemlichkeit über die Bedürfnisse eines Lebewesens zu stellen - Da ist es sogar zu viel verlangt, wenn man seine vergrauten Zellen mal anstupsen muss um ein Buch zu lesen. Und dann auch noch zu erwarten, dass man mit dem Hund raus geht!? Oh nee, da muss es doch ne bessere Lösung geben: Garten z.B. reicht doch!

Und wer dann ignorant genug ist kann dann auch einfach mal anfangen zu glauben, dass es normal ist wenn ein Hund dauerkläfft oder Sachen kaputt beißt... ist ja schließlich ein Hund. Die funktionieren ganz simpel, da brauch man kein Buch lesen oder sich sonstwie drüber informieren...

Und frische Luft? Ach, die wird doch eh überbewertet und heute ist doch eh alles ungesund... Chips, Cola, Kaffee, zuviel Arbeit, zuwenig Arbeit und durchgefeierte Nächte im Alkoholrausch. Wartet´s ab, demnächst ist auch noch die Luft ungesund, da kann ich auch gleich zu Hause bleiben und wenn mein Hund nur in meinen Garten kackt können sich auch die Nachbarn nicht beschweren.

Danke für deine ausführliche Antwort. Meine Hundehalterfreunde haben sich irgendwie um 180° gedreht - alle wussten dass sie Spazieren gehen müssen, lassen es aber dann und wundern sich später über die auftretenden Eigenarten der Tiere. Mir scheint die Halter erwarben sich zusätzlich noch Scheuklappen - also ich versteh es einfach nicht...

Auch wenn ich versuche meine Freunde aufzuklären siegt die Faulheit und die Leidtragenden sind dann z.B. Besucher wie ich die mit 300% Energie vom Hund bei Besuch angesprungen und gezwickt werden - das ist echt verrückt. Habe schon garkein Bock mehr bei den Leuten zu klingeln weil die Hunde so dermaßen aufgedreht sind und ich blaue Flecke echt nicht so toll finde.

Warum schnallen es die Leute nicht :(

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@Popeija

Da bin ich leider überfragt :(

Ich hatte die längste Zeit so einen Mitbewohner (der jetzt Gott sei Dank auszieht).

Den haben wir nur mit ner Intervention so weit bringen können, dass er endlich mal mehr mit seinem hyperaktiven Pinscher macht und der hat sich eben mit genau solchen Aussagen a la "Der macht das, weil das halt so ein Hund ist" gerechtfertigt - das ist doch pure Ignoranz.

Angekäst hat es ihn total, dass wir ihm in die Hundeerziehung reinreden wollen - hat sogar behauptet, dass der Hund "irgendwo" auch wegen uns so kirre wäre. Wir würden ihn schließlich damit durcheinander bringen, dass wir uns anders als das Herrchen verhalten (zur Information: Herrchen hat eine "total" konsequente Einstellung. Einmal durfte der Hund auf´s Sofa drauf ohne das Herrchen was sagt und als der Hund beim nächsten Mal einfach draufsprang, während Herrchen mit seiner neuen Flamme rummachte, wurde Hundi einfach runtergeschmissen).

Das Problem mit solchen Leuten ist die gesamte Einstellung dem Hund gegenüber, die im Grunde genommen ja gar keine ist. Man behandelt den Hund danach wie einem gerade ist oder eben gar nicht. Man tut ja nichts mit ihm, sondern streichelt ihn hin und wieder mal oder macht ihn mit nem Bällchen irre.

Und dann bringt es oft auch gar nicht soviel, wenn man mehr mit dem Hund macht. Das meinte auch mein Mitbewohner uns unter die Nase reiben zu können, weil der Hund letztendlich nur ein bisschen mehr schlafen würde seit er mehr mit ihm raus geht, aber trotzdem noch an der Tür kläfft (dass der hund auch etwas ausgeglichener war, hat der überhaupt nicht bemerkt...)

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Nein, Gassi gehen wird unterbewertet.

Viele sind sich nicht bewußt, was sie ihrem Hund antun, wenn sie nicht oder nur wenig mit ihm rausgehen oder nur im Garten springen lassen.

Vielen ist auch nicht bewußt, daß untypisches Verhalten - wie Du es bereits genannt hast, von Unterforderung kommen kann.

Viele sind zu faul, ignorant, Verantwortungslos oder einfach dumm. Ich weiß es nicht. Aber auch ich kenne viele, die nur wenig mit ihrem Hund rausgehen oder ihn nur im Garten springen lassen.

Ein Hund braucht mehr als ein Garten. Er braucht Sozialkontakte, muß schnüffeln können, muß körperlich und geistig ausgepowert werden. Aber auch alte Omi- und Opihunde müssen laufen dürfen - schnüffel dürfen. Und alle brauchen Bewegung.

Ich habe schon so viele drauf angesprochen und bekomme dann so Ausreden wie: keine Zeit, auch ne meine Hund reicht das schon etc. ....

Viele holen sich einfach einen Hund und erkundigen sich nicht, was für Bedürfnissse ein Hudn allgemein hat und die entsprechende Rasse im besonderen.

Ich finde das schade und es macht mich wütend.

Interesant finde ich dass die meisten Halter ja wissen und sich auch bewusst machen was auf sie zukommt, aber im Lauf der Haltung scheinbar "vergessen" um was es bei der Erziehung und Haltung eines Hundes geht. Fällt dir das auch auf?

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@Popeija

Teilweise.

Ich kenne Leute, die es genau wußten und es dann schleifen lassen oder vergessen.

Ich kenne aber auch genügend, die sich vorher keine Gedanken gemacht haben. Ich weiß nicht was die dachten! Es gibt wirklich Leute, die immer schon dachten, einem Hund reicht der Garten aus und die sich dann wundern wenn der Hund austickt.

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weil sie zu faul sind oder weniger zeit haben vielleicht? Tut mir leid aber dass lässt sich wohl schwer sagen, wenn man die leute nicht einmal kennt :)

Ich denke das ist Bequemlichkeit. Eigentlich sollte man sich dann gar keinen Hund anschaffen!

Es ist die pure Faulheit und Ignoranz vonseiten der Menschen, weshalb Hunden oft der wichtige Auslauf verwehrt wird. Ein Hund möchte nicht den ganzen Tag nur seine langweiligen Runden im Garten drehen, wenn es denn einen gibt. Der Mensch will schließlich auch nicht nur in der Wohnung hocken und ansonsten nur mal eine Runde um den Wohnblock oder zum nächsten Zeitungskiosk/ Supermarkt pilgern (was ja viele Hunde leider auch aushalten müssen). Da stumpft doch die Seele ab bei Mensch & Tier.

Da ich weiß, wieviel Zeit eigentlich ein Hund in Anspruch nimmt, schaffe ich mir erst gar keinen an, auch wenn es noch so schön wäre. Da muss ich zugeben, dass ich auf Dauer auch zu etwas faul wäre in Bezug aufs ausgiebige Gassigehen. Aber ich habe ja keinen Hund und will auch keinen, und das ist gut so.