Ist Springreiten Tierquälerei?

10 Antworten

Du redest von dem Skandal im Fünfkampf. Das hat mit den Prüfungen im Springreiten herzlich wenig zu tun. Auf jedem kleinen Dorfturnier in den kleinsten Prüfungen sieht man schönere, harmonischere Runden als dort gezeigt wurden (Insbesondere bei dem von dir angesprochenen Pferd-Reiter-Paar. Welche sich übrigens vorher gar nicht kannten, und das Pferd zeigte vor dem Ritt schon dass es für die Aufgabe nicht bereit war).

Schwarze Schafe gibt es in jedem Sport. Auch im Pferdesport, auch in allen Disziplinen. Dennoch sollte man nicht alle über einen Kamm scheren. So viele Reiter treiben einen kameradschaftlichen Sport mit dem motivierten Partner Pferd. Ohne dessen Motivation und Willen dazu sind solche Leistungen nicht so möglich. Es gelangen auch nur solche Pferde in den Sport die genug Herz und Bereitschaft dazu haben.

Auch wird von Laien nicht gesehen wie der tatsächliche Alltag aussieht. Bei den Sportpferden im hohen Sport kommt regelmäßig Physiotherapeut, Chiropraktiker,... Und wenn dem Reiter ein Unwohlsein des Pferdes auffällt kommt der Tierarzt. Es gibt einen Trainingsplan, sodass die Tiere auf solche Belastungen optimal vorbereitet werden und auch genügende Pausen haben.

Gerade wenn man vom Sport nichts versteht sollte man nicht so pauschal urteilen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)

Das was du bei Olympia gesehen hast, war kein Springreiten. Das war Fünfkampf.

Ich betreibe selber Springreiten und auch relativ hoch und erfolgreich und meine Pferde haben es besser als die meisten Menschen auf dieser Welt.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit ich 4 bin und habe 3 Ponys und 1 Großpferd
SuperB18  05.09.2021, 17:52

Und deinen Reitpferden geht es garantiert auch besser als den meisten Pferden, die nicht beschäftigt und trainiert werden.
Auslastung und Beschäftigung sind essenziell für die Pferdegesundheit. Einfach grundlos wegstellen und angucken ist Tierquälerei.

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Nein, angenommen man macht es auf eine faire Weise.

Aber man kann natürlich drüber streiten, ob es wirklich nötig ist.

Ich finde alles, was über M geht einfach unnötig, da ist die Belastung mmn größer als der Nutzen..

MLABRT  25.02.2024, 17:04

Mein Pferd ist 1m 57cm groß und springt sogar S und mir kommt es auf jeden Fall so vor als würde es ihm sehr viel Spaß machen, bei richtigem Training ist auch die Belastung nicht wirklich Schädlich. Bei Pferden die solche Höhen springen ist es natürlich wichtig das sie nicht zu spät in Rente gehen. Dabei gilt immer besser zu früh als zu Spät😉

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Kisajelo  25.02.2024, 18:04
@MLABRT

Es kommt nicht darauf an ob es dem Pferd Spaß macht, sondern ob der Verschleiß zu hoch ist.

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Ich muss zugeben, dass ich nur Freizeit reite und keinen Turniersport betreibe. Deshalb kenne ich mich da nicht so toll aus und bin deshalb vorsichtig im verurteilen.

Das einzige, was ich mir manchmal denke ist, dass bei den richtig hohen Hindernissen anscheinend, wenn man so Artikel durchliest, häufiger Aortenabrisse auftreten. Ob man das jetzt generell mit Springreiten verbinden kann, weiß ich nicht.

Mir tut es aber beim Zusehen richtig weh, wenn die Pferde beim Landen nach einem hohen Sprung so unglaublich hart auf den Vorderbeinen aufkommen. Das kann doch nicht angenehm sein. Daher haben ja viele Springpferde häufig Fesselträgerursprungserkrankungen, soweit ich das lese und höre.

Ich für meinen Teil denke, solange das Springen nicht ausartet und nur noch für den Ehrgeiz des Reiters dient, ist es nicht schlecht. Wie eigentlich alles im Leben: in Maßen okay, gefährlich und schlecht ist es erst, wenn es zu krass wird.

Nur meine Persönliche Meinung. Aber ich denke, selbst bei Fachleuten gibt es wie überall gespaltene Lager 🙈

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Gerade in der Ausbildung zur Zootierpflegerin
SuperB18  05.09.2021, 21:00

Gut, dass du die Antwort klar als persönliche Meinung kennzeichnest. Ich würde mir aber wünschen, dass du deine Schlussfolgerungen (die ich absolut verstehen kann) doch lieber erstmal prüfst bevor andere dies unreflektiert weiter verbreiten.
Deine „Meinung“ bleibt eine Aneinanderreihung von Vermutungen, welche übrigens widerlegbar sind.

Aortenabrisse haben absolut nichts mit Springen zu tun. Sie sind ein Phänomen, dass besonders bei bestimmten Züchtungen auftreten. Es sind besonders Vollblüter und mit Vollblütern gekreuzte Rassen betroffen.

Fesselträgerursprungserkrankungen treten auch nicht nur beim Springen auf. Ich kann verstehen, dass die Landung „hart“ aussieht. Aber ich versichere dir, die meisten Verletzungen passieren auf der Weide. Hier macht das Pferd jeden Tag tausende Schritte und sicher auch einige Sprünge. Auf der Weide ist der Boden uneben. Löcher sind unter der Grasnarbe nicht sichtbar. Die Pferde sind auch nicht aufgewärmt vor einem spontanen Sprung zur Seite. Unsere Pferde werden 1-2Mal die Woche gesprungen und 2-5mal die Woche Gymnastiziert um ihren Bewegungsapparat zu stärken. In einer Springstunde wird das Pferd gründlich aufgewärmt und trägt in der Regel Beinschutz. Es werden in einer Stunde ca.30 Sprünge gemacht. Siehst du hier wirklich die größte Gefahr?

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Asyra13  05.09.2021, 23:30
@SuperB18

Ja, deswegen ist es auch nur meine Sicht der Dinge. Ich veteufle auch nicht normales Springreiten, Himmel. Nein. Nur diese sehr hohen Hindernisse kommen mir persönlich nicht gesund vor.

Und das mit dem Aortenabriss von Balougraf Esc im August 2019 hat mich damals unglaublich geschockt und mitgenommen. Der ist ja mitten im Springparcour daran gestorben. Es gab auch einige andere Pferde. Aber natürlich kann man das nicht allgemein mit Springreiten verbinden, vor kurzem ist ja auch zwei Dressurpferde auf dem Platz daran gestorben. Vermutlich kann man es noch am ehesten mit Hochleistungssport bei Pferden in Verbindung bringen. Was aber auch wieder rnormal ist, je höher die Leistung, die erbracht werden muss, desto höher das Velretzungsrisiko.

Und dass viele Weidenunfälle passieren ist klar, das musst du mir nicht sagen. Ist ja leider so. Eine Freundin von mir ist auch beim entspannten Waldritt mit dem Pferd gestürzt, weil es in ein Loch getreten ist. Es kann immer und überall etwas passieren.

Und ja, bei normalen Springreiten sehe ich ja keine Gefahr. Erst beim Hochleistungsspringen :)

Finde es übrigens toll, wie bei euch mit den Pferden praktiziert wird. Die Höfe udn Reitschule in meiner Umgebung sind da eher... Naja. Ich sag mal von vorgestern...

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CarosPferd  06.09.2021, 16:41
@Asyra13

Hier möchte ich auch gerade einmal korrigieren: auch vermutlich kann man aortenabrisse nicht mit dem Hochleistungssport in Verbindung bringen. Man bringt es in Verbindung mit blütigen Pferden. Und bei beispielsweise einem schnellen Galopp kann es sein dass eine genetische nicht so stabile aortenwand nachgibt.

Viele viele freizeitreiter lassen bei ziemlich jedem Mal reiten oder ausreiten auch mal richtig gehen. Fast jedes Pferd belastet sich in diesem Sinne selbst auch frei auf der Weide. Nur stehen diese Fälle nicht im Rampenlicht

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Nein. Es kommt immer auf die Eignung und Herangehensweise an. Mit einem Pferd, das man nicht motivieren kann, seinen Job gern zu machen, gewinnt man ohnehin (wie im genannten schlechten Beispiel) keinen Blumentopf.
Es ist aber durchaus möglich, und in Mitteleuropa eigentlich auch üblich, entsprechend veranlagte Pferde schonend auszubilden und zu trainieren, so dass sie “ihren Job“ gern und unbeschadet machen.