Ist es sinnvoll Wirtschaftspsychologie zu studieren?

1 Antwort

Das führt dich ziemlich zielstrebig in einen der beiden Bereiche Personalwesen oder Marketing/Werbung bei Unternehmen.

Dafür ist der Studiengang kreiert. Von Psychologen ausserhalb des Betriebswirtschaftsbereichs wird der Studiengang nicht anerkannt. Bereiche wie Klinik oder Hochschulforschung sind dir damit verschlossen.

Wer einen spezialisierten Studiengang wählt, legt sich früh fest.

Weltwunderling  19.01.2020, 08:03

Ja, das sind die großen beiden Richtungen - natürlich gibt es noch kleinere Wege, aber die meisten Absolventen wollen das, was hier beschrieben ist.

Das mit der Anerkennung erlebe ich nicht so rigide. Ja, als klinischer Therapeut ist der Weg nicht mehr so offen, dafür muss man Inhalte nachholen - aber ausgestoßen ist man dort nicht. Ich sehe es eher anders: Der Studiengang ist sehr flexibel, aber das Therapeut-werden schließt man mit der Festlegung aus.

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DocPsychopath  19.01.2020, 21:55
@Weltwunderling

Mit einem klinischen Studiengang schliesst du die Wirtschaft aus, mit diesen Wirtschaftsstudiengängen die Klinik und die psychologische Hochschullaufbahn. In Deutschland dominieren die nicht festgelegten Studiengänge "Psychologie" - ohne "Bindestriche", wie der BDP sie süffisant nennt.

Du schliesst mit dem nicht spezifischen Studiengang aber keinen dieser Wege aus! Mit einer Masterarbeit im Bereich Wirtschaft kannst du den gewünschten Wirtschaftsarbeitgebern immer noch einen Schwerpunkt signalisieren, ohne die anderen Bereiche auszuschliessen.

Im Angloraum sind Spezialstudiengänge in, in Deutschland fährt man mit einem nicht spezialisierten Studiengang definitiv besser.

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Weltwunderling  20.01.2020, 11:43
@DocPsychopath

Hallo :)

Ach, der BDP. Der versteht seine eigens erstrittenen Urteile nicht so recht. Und sein eigener Binnenkampf sorgt dafür, dass auch in näherer Zukunft die Medizin die Psychologie belächelt. Ja, auch mich ärgert das und ich verstehe diesen gegenseitigen Hohn nicht. Wie viele Andere auch nicht. Aber hätte man den nicht, wäre man wohl nicht im BDP beschäftigt. Wie auch immer.

Mit Bachelor Psychologie ist Vieles offen. Er ist jedoch inhaltlich an vielen Stellen bereits auf einen klinischen Weg angelegt. Wer für sich jedoch die Klinik ausschließen kann und eher Wirtschafts-Arbeitsräume sieht, dem würde ich Wipsy empfehlen. Auch ein akademischer Werdegang ist damit nicht ausgeschlossen.

Die Regel der nichtspezialisierten Studiengänge ist etwas veraltet. Ich glaube die Spezialisierung ist hier bald höher als dort.

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DocPsychopath  20.01.2020, 23:13
@Weltwunderling

In wieweit ist er "nagelegt"? Ich sehe nur, dass die Unis darauf achten, soviel Klinik drin zu haben, dass die Absolventen sich für die Therapeutenlehrgänge qualifizieren. Das ist doch nachvollziehbar und ganz im Geiste eben dieser offenheit in alle Richtungen.

Du kannst mir gerne über den BDP schimpfen. Ich bin nicht gerade sein Anhänger und es ist bestimmt kurzweilig :)

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Weltwunderling  21.01.2020, 07:12
@DocPsychopath

... Die Therapie-Limitationen waren komisch. Hoffen wir, dass sich das mit der Umstellung auf einen Master Psychotherapie etwas verändert. Ich fürchte jedoch es wird alter Wein in neuen Schläuchen :(

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DocPsychopath  21.01.2020, 13:53
@Weltwunderling

Was sollte sich ändern? Dass sie die 4.200-Stunden-Ausbildung komplett in das Master-Studium integrieren, ist ja schon rechnerisch nicht möglich. Da Ausbildungsqualität gemeinhin an der Menge der Ausbildungszeit gemessen wird, wäre das ja eine Verschlechterung der Ausbildung. Daher rechne ich nicht mit grossen Änderungen.

Sowieso wird über die "baldig bevorstehende Reform" der Ausbildung seit 2007 gefaselt. Das fand ich kürzlich in einer Netzrecherche heraus...

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Weltwunderling  21.01.2020, 15:08
@DocPsychopath

Hi. Die Umstellung der Studiengänge ist beschlossene Sache. Das ist ab WS 2020 in den Hochschulen verankert, die Module/ Studiengänge sind bereits dahingehend geändert. Also kein Gefasel mehr, gottseidank.

Die Ausbildungszeit verändert sich nicht. Es gibt eine klarere Normierung (yay... oder nicht yay, das ist hier die Frage). Dadurch könnten (!) die Zugagnsbarrieren zu den späteren Ausbildungen (welche nicht aufgehoben und in den Master kondensiert sind) genommen werden. Weiterhin muss die postgraduale Ausbildung vergütet werden.

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DocPsychopath  21.01.2020, 18:57
@Weltwunderling

Also ich bin mal gespannt, wie das werden soll. Dass die Ausbildungen vergütet werden, kann ja keine Hochschule per KVV anordnen. Das braucht ja Gesetze.

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DocPsychopath  21.01.2020, 19:48
@Weltwunderling

Also wenn ich das nach erstmaligem Lesen richtig durchschaue, entfällt die postgraduale Ausbildung! Dafür werden 1.320 Stunden Praxis ins Studium integriert?

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Weltwunderling  21.01.2020, 20:16
@DocPsychopath

Es wird nicht mehr als Ausbildung, sondern Weiterbildung deklariert. Das ändert die Umstände in sofern, dass nun der Einsatz von Therapeuten in Ausbildung als Stations-Therapeuten nicht mehr unentgeldlich erfolgt, sondern mit min. 1000 Euro im Monat vergütet werden muss. Aber ganz tief stecke ich nicht drin.

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DocPsychopath  21.01.2020, 20:29
@Weltwunderling

1200 sogar, ganz grosszügig jetzt mit 1/4 des Ärzteverdiensts!

So gewaltig ist dann die Änderung doch nicht. Von den 1200 abgesehen, bleibts beim Alten.

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