Ist an der Theorie etwas dran, dass die Erde eine Scheibe ist?

9 Antworten

Es ist eine Frage der eigenen Perspektive.

Steht man drauf, kommt sie einem flach wie eine Scheibe vor. Aus dem näheren Weltall betrachtet wie eine Kugel. Aus sehr großen Entfernungen dagegen punktförmig, so wie wir die Sterne sehen. Hinter einer Gravitationslinse wäre der Punkt vielleicht als kreisförmige Linie verzerrt zu sehen. Ein Zeitreisender würde sie erst entstehen und dann wieder vergehen sehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Silicium58  04.09.2022, 20:08

Die Perspektive bestimmt aber nicht die tatsächliche Struktur. Vögel sind auch keine Punkte, obwohl sie aus weiter Ferne so aussehen mögen.

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zalto  04.09.2022, 20:20
@Silicium58

Es sind doch alles nur Modelle. Für einen Jäger, der den Vogel abschießen will, reicht das punktförmige Vogelmodell. Betrachtet man den Verdauungstrakt des Vogels, sind mindestens drei Dimensionen erforderlich, da ein zweidimensionaler Vogel auseinanderfallen würde. Es soll aber auch niemandem benommen sein, den Vogel in einer elfdimensionalen Raumzeit zu beschreiben. Kann man alles ganz entspannt und leidenschaftslos betrachten.

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Silicium58  04.09.2022, 20:24
@zalto

Du verwechselst weiterhin perspektivische Ansicht und strukturelle Identität.

Alles, was du an Materie kennst, kann sinnvoll nur in drei Dimensionen beschrieben werden, obwohl es aus der Entfernung punktförmig ist.

Die Struktur des Raumes ist wieder etwas anderes. Auch in einer elfdimensionalen Stringraumzeit wären Vögel dreidimensional.

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zalto  04.09.2022, 20:49
@Silicium58

Alle Dinge entstehen erst in unserem Kopf als ein Modell. Die Realität in ihrer Gesamtheit können wir ohnehin nicht erfassen. Wir haben unsere Sinne und darüber hinaus ein paar Messinstrumente entwickelt, die unsere Sinne verfeinern.

Wie komplex das Modell sein muss, dass es die Wirklichkeit gut genug beschreibt und trotzdem noch handhabbar ist, ist Ermessenssache und von den Umständen bestimmt. Um ein Haus in einer Straße zu finden, reicht eine eindimensionale Hausnummer. Als Stadtplan ist eine zweidimensionale Karte hilfreich. Ein Wanderer ist an Höheninformationen interessiert und greift deshalb zu topographischen Karten. Ein Städteplaner hat Stadtpläne von gestern, heute und morgen. Der Klimaforscher braucht darauf vielleicht noch Temperatur- und Niederschlagsinformationen, das sind dann seine Dimensionen.

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Silicium58  04.09.2022, 20:52
@zalto
Du verwechselst weiterhin perspektivische Ansicht und strukturelle Identität

Kann mich da leider nur wiederholen.

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zalto  04.09.2022, 21:13
@Silicium58

Welche strukturelle Identität setzt Du denn voraus? Die zwischen Denken und Sein? Da bin ich eher der konstruktive Realist und kritisch gegenüber dem Anspruch einer verbindlichen Aussage über die Wirklichkeit.

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Silicium58  04.09.2022, 21:22
@zalto

Die Struktur jeder Materie dieses Raumzeitkontinuums ist dreidimensional aufgebaut, außer bei Leptonen und Quarks, welche diese Struktur aber direkt bedingen.

"Denken" hat keine materielle Existenz, die hat nur das dreidimensionale Denkorgan.

Von der Relationalität des "konstruktiven Realismus" bin ich weniger überzeugt. Das ist Naturphilosophie, keine Physik.

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zalto  04.09.2022, 22:08
@Silicium58

Du merkst doch auch, dass es dimensionslose, punktförmige Elementarteilchen geben darf, eindimensionale Strings, zweidimensionale Branen und vielleicht auch noch höherdimensionale elementare Objekte mit eingerollten Dimensionen. Andererseits soll der Raum nur von dreidimensionalen Objekten erfüllt sein dürfen? Das sehe ich freier - wir sind ja sogar von gebrochenrationalen Dingen, wie Küstenlinien, umgeben.

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Silicium58  04.09.2022, 22:45
@zalto

Es spricht viel dafür, dass Elementarteilchen punktförmig sind.

Den Rest deiner Aufzählung halte ich für Spekulationen der Stringtheorien, die besser Stringhypothesen hießen.

Sollten sie die Wirklichkeit abbilden, ändert das aber nichts daran, dass die Dimensionalität einer Raumzeit und die Raumdimensionen dort enthaltener Objekte nicht gleichzusetzen sind.

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das ist keine Theorie sondern die Fluchtfantasie von Leuten, in deren Kopf die Wirklichkeit nicht passt.

Jeder überzeugt sich selbst von der Krümmung, indem er sich mit einem Fernglas an den Strand stellt und so etwas sieht:

https://youtu.be/i0ObTd7DLMw

https://youtu.be/zYYZMJL5aBc

Allein schon dass man einen scharfen Horizont sieht, sollte mit etwas Denken genügen, denn auf einer flachen Erde wäre der Horizont unendlich weit entfernt und würde immer in Dunst verschwinden.

Jetzt gibt es natürlich Leute, die einen Fluchtpunkt auf den Horizont malen, und das ist zwar ein beliebtes Hilfskonstrukt von Malern und Zeichnern, um eine glaubwürdig wirkende Perspektive zu konstruieren, ist aber falsch, denn der Fluchtpunkt ist unendlich weit entfernt und der Horizont nicht.

Weiterhin gibt es Leute, die an stehende Wellen zwischen den Rändern der Erdscheibe glauben, und dass der scharfe Horizont daher käme. Bei stehenden Wellen steht aber nicht das Wasser still, es schwingt auf und ab, nur die Positionen der Knoten sind konstant - man müsste also zu verschiedenen Zeiten verschiedene Situationen sehen, tut man aber nicht.

Ist ein riesiges Fass und es gibt für beide Modelle gute Argumente, solange du auf der Erde bist - auch mathematische und praktische. Die meisten beziehen ihr Wissen nur auf Aussagen von anderen z.B. über Mathematik und die Analyse ihrer Berechnungen und auf Videos aus Flugzeugen. Die wenigsten machen sich die Mühe mal in die Praxis zu gehen und Wirklich aus dem Flugzeug zu schauen (bei normalen Fenstern) oder auf Anhöhen zu Steigen (Vorsichtig, sehr vorsichtig) und mal zu schauen, ob es auch nur die kleinsten Krümmungen gibt.

Das stärkste Argument, das ich auch nicht entkräften kann, sind aber Satelliten, die für die runde Erde sprechen.

So oder so ist das Thema interessant - aber nicht gerade Massentauglich, weil die Leute immer nur die Argumente von anderen verwenden. Ich sehe es aber eher als Spaßthema und finde beide Seiten belustigend, weil sie nur in ihren engen Weltvorstellungen argumentieren - ärgerlich finde ich es nur, dass sich oft Argumente von der Flacherdlern ausgedacht wurden, die wirklich leicht zu widerlegen waren.

Wäre aber das Weltraumproblem vollkommen gelöst - es gibt auch da Ansätze - wären beide Modelle gleichrangig.

SturerEsel  04.09.2022, 08:38

Nö. Es gibt keinen einzigen "Beweis" für eine flache Erde.

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SturerEsel  05.09.2022, 07:37
@zahlenguide

Auch nö. Ich kenne sämtliche "Argumente", das ganze Geschwurbel.

Aber erzähl doch mal, was wäre denn deiner Ansicht nach ein ernstzunehmender Beweis?

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SturerEsel  05.09.2022, 09:35
@zahlenguide

Ich weiß nicht genau, was du jetzt mit diesem Video sagen möchtest. Der Verfasser sagt doch selbst, er könne die Erdkrümmung sehen.

Etwas genauer:

"... Selbst der Blick aus einem Flugzeug bei üblicher Reiseflughöhe, also aus 10 bis 11 Kilometern, ist in dieser Hinsicht eine Enttäuschung. Doch es gibt Menschen, die höher fliegen: Marc Puskeiler ist Pilot des DLR-Flugzeugs HALO, das zur Atmosphärenforschung bis in die beginnende Stratosphäre bei 15 Kilometern eingesetzt wird. Aus eigener Erfahrung und Gesprächen mit anderen HALO-Piloten weiß Puskeiler: "Auch in knapp 15 Kilometern Höhe ist die Erdkrümmung noch nicht mit bloßem Auge erkennbar. Aber Fotos, die in dieser Höhe gemacht werden, zeigen sie schon ganz leicht."

Quelle https://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/Von-wo-sieht-man-die-Erdkruemmung-article20421755.html

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Man hatte in der Vergangenheit Schwierigkeiten damit, sich Körper vorzustellen.

Jeden Körper, Würfel, Pyramide oder Quader kannst du gut, als dreidimensionalen Körper sehen. Das geht aber mit einer Kugel nicht. Maximal kannst du nur eine Seite/Fläche erkennen. Bei anderen Körpern hast du noch die Möglichkeit diese so zu drehen, das du tatsächlich 3 Seiten auf einmal sehen kannst. Auch das ist bei einer Kugel nicht möglich. Ja die Kugel ist schon ein recht merkwürdiger Körper. Man hat sie deshalb auch sehr mystisch betrachtet.

Wohl deshalb haben sich die Menschen auch gedacht, das die Erde wohl eher eine Scheibe sein müsste. Hinzu kam, das der Mond auch so aussah wie eine runde Scheibe. Der Mond übrigens dreht sich zudem nicht einmal. Die Menschen auf der Erde sehen immer nur die eine Seite. Die Schlussfolgerung: Die Erde ist eine Scheibe.

Man kann heutzutage echt hoch fliegen. Das sieht man dann, dass das nicht stimmt.

Es ist aber auch nicht ganz richtig, dass die Menschen das früher geglaubt haben. Die waren nicht so doof. Das hat sich denen schon erschlossen, wenn man von einem hohen Berg aus die Erdkrümmung sah und so weiter.