Warum agiert Israel so zurückhaltend ?

Israel ist eingebettet in die westlichen Demokratien und teilt deren Werte. "Weniger Zurückhaltung" beim bereits jetzt durchaus robusten Vorgehen würde bedeuten, sich unter den Partnern zu isolieren.

Zudem sind die IDF ein Abbild der israelischen Gesellschaft, die jenseits ihrer Extremisten kein Interesse daran hat, die Zahl ziviler toter Palästinenser zu verhundertfachen - was mit Flächenbombardement innerhalb von Tagen praktizierbar wäre.

Warum werden nicht schneller die Kriegsziele erreicht?

Weil die Kriegsziele, wie sie die israelische Regierung formulierte, nicht unter einen Hut zu bringen sind.

Entweder legt man das Hauptaugenmerk auf die Befreiung der Geiseln, oder auf ein maximales Blutbad unter der Hamas. Beides zusammen geht nicht, da der Großteil der verbliebenen Geiseln in bestimmten Tunnelabschnitten unter Khan Younis zusammen mit Hamas-VIPs vermutet wird.

Auch die Zerstörung des Tunnelsystems ist knifflig. Zunächst mal ist es sehr groß, d.h. es braucht generell mehr Zeit, es einzureißen. Hinzu kommt das Problem, dass Israel verhindern soll/will, dass die zivilen Häuser über den Tunneln zusammenbrechen. Das ist nicht einfach, zumal Gazas Häuser aus Pfuschbeton bestehen.

Du wirst damit rechnen müssen, dass die Kampagne noch einiges Zeit andauert.

Wegen paar gefallenen Soldaten gleich Waffenstillstand?

Nicht deswegen, sondern weil weitere Geiseln eben nicht befreit werden können, ohne sie dabei zu töten.

Die Gespräche über einen möglichen Waffenstillstand laufen daher bereits unter der Vermittlung Ägyptens und Katars, und zwar unabhängig von den jüngst getöteten israelischen Soldaten.

Ob das was gibt, wird man sehen. Hamas wird dafür die Geiseln freilassen müssen, also ihre Lebensversicherung abgeben.

Die Palästinenser werden wissen, was passiert, wenn ein Waffenstillstand ausläuft und Israel keinerlei Rücksichten mehr auf Geiseln nehmen muss.

Also soll der Zorn Israel bitte endgültig die Bedrohung durch Palästinenser bannen

"Endgültig" ist nicht machbar.

Israel wird versuchen, nach der Kampagne die Risiken gering zu halten, also einen schwer befestigten Sicherheitspuffer um Gaza herum zu legen, durch den keine Maus mehr kommt.

Danach liegt der Ball bei den UN. Israel wird Hilfslieferungen erlauben, welche die Gazaner dann plündern werden, sofern die UN keine Blauhelme mitschickt. Israelische Soldaten werden sich jedenfalls nicht beschießen lassen - dieses Erleben soll ruhig die Soldaten der "Freunde Palästinas" treffen.

Vielleicht sollte man nach Jordanien oder Ägypten einen Korridor öffnen und die Leute als Flüchtlinge dorthin treiben

Mal abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, warum man Israel brutale Verbrechen gegen das Völkerrecht empfiehlt - Ägypter und Jordanier würden keinen Palästinenser ins Land lassen, und jeden Versuch mit tödlicher Gewalt beenden.

Die Erfahrung beider Länder mit Palästinensern sind eine einzige Katastrophe. Frömmlerterror der Muslimbruderschaft in Ägypten, Bürgerkrieg in Jordanien, Schwarzer September.

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Nein.

Sollte es eine Reform des UN-Sicherheitsrats geben (durch das Veto-Recht kaum möglich), sollten nur stabile Demokratien für einen ständigen Sitz in Frage kommen.

Diese müssen in der Lage sein, Vorgaben der Generalversammlung, die vom Sicherheitsrat ratifiziert wurden, auch militärisch umsetzen zu können.

Ich sehe kein afrikanisches Land, welche diese Bedingungen erfüllen könnte.

Afrikanische Staaten können und sollten im UNSC weiterhin im Wechsel als nichtständiges Mitglied vertreten sein.

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Das ist ein falsch zitierter Ausspruch des US-Journalisten Alfred Henry Lewis von 1906, welches im Original lautet:

"There are only nine meals between mankind and anarchy"
"Zwischen Menschheit und Anarchie stehen nur neun Mahlzeiten"

Ergänzend sagte er: "Es kann als axiomatisch angenommen werden: Ein hungernder Mensch ist niemals ein guter Bürger."

Er meint damit, dass selbst die zivilisierteste Gesellschaft unweigerlich zusammenbricht, wenn sie zu hungern beginnt, und dies in der Folge zu darwinistischen Verteilungskämpfen führt.

Diese beginnen laut Lewis bereits wenige Tage nach dem Kollaps der Versorgung, wenn Kinder zu hungern anfangen und ihre Familien Nahrung besorgen werden, auch mit Gewalt.

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Ich finde den Ton einiger ukrainischer Offizieller in Teilen unangebracht, undiplomatisch und damit nicht hilfreich. Hätte man anders machen können und -sollen.

Das betrifft auch den Teil, der seitens der Ukraine als "Forderungen" kommuniziert wird.

Genervt bin ich davon aber nicht. Viel mehr habe ich Verständnis. Es geht eben nicht um ein Gartenfest.

Wenn mein Land einem Angriffskrieg zum Opfer fiele, ich täglich mit zerfetzten Zivilisten und zerstörten Wohngebieten konfrontiert wäre, und die Armee meines Landes durch Umschließen zu vernichtet werden drohte, wäre meine eigene Rede vermutlich noch drastischer.

Alle Politiker wurden und werden von ihren Militärberatern auf diese Gefahr für die ukrainische Armee hingewiesen, die sichere Realität werden wird, wenn sie der russischen Artillerie wehrlos ausgesetzt sein wird.

Wäre ich aus der Ukraine, würde ich auch kräftige Worte dafür finden, wenn ein befreundeter Staat erst noch Wochen reden möchte, um dann am liebsten ein paar Ausschüsse zu gründen, damit Gesetzesvorschläge beratschlagt werden können.

Sorry, aber was Deutschland hier macht, ist militärischer und strategischer Wahnsinn, aus bieder-bräsigen innenpolitischen Gründen. Der Donbas ist flach, wenig bewaldet, und die Ukraine dort mangels schwerer Waffen und Flugzeugen machtlos. Darüber gibt es keine zwei Meinungen.

Kürzer ausgedrückt: Es fehlt einfach die Zeit, Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten zu nehmen. Fällt die ukrainische Armee im Donbas und im Süden, stehen die russischen Marodeure schnell wieder vor Kiew.

Wer sich beleidigt fühlen möchte, mit Verlaub, soll sich persönlich die Zeit dafür nehmen, aber kein Verhalten fordern, welche das ukrainische Verteidigungsvermögen unterminiert.

Eine souveräne Reaktion Deutschlands hätte ich darin gesehen, die Lieferung schwerer Waffen mit einem verbalen Arschtritt an jene ukrainischen Politiker zu versehen, die sich sehr weit aus dem Fenster lehnten.

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"Auserwählt" kann und wird gerne missbräuchlich interpretiert, im Sinne von "etwas Besseres darstellen".

Das aber gibt eine genaue Betrachtung nicht her. Zunächst mal sprachlich nicht, da es sich um eine freie Übersetzung der hebräischen Begriffe "am nahalla" (Volk des Erbes)" und "am segulla" (Volk der Wertschätzung) handelt.

Auch den Aussagekern betreffend geht es nicht um eine Überlegenheit vor Gott, sondern um Verantwortung. Rabbis begründen sich meist mit dem Dialog Gottes mit Moses (Exodus 19;3–19;6) "ihr sollt mir ein Königreich der Priester und eine heilige Nation sein", was jedem gläubigen Juden auferlegt, sich seiner Verantwortung bewusst zu sein, Menschen jeden Glaubens und Gott wieder zu vereinen bzw. die Menschen Gott wieder näher zu bringen. Jeden Menschen, nicht nur Juden.

Mit einer Überlegenheitseinstellung hat das jedenfalls nichts zu tun. In der Praxis liegt die "Auserwählung" darin, als Jude vor Gott weit mehr zu beachtenden Regeln unterworfen zu sein als Gläubige anderer Religionen, und die göttliche Lehre bewahren zu müssen - also priesterliche Aufgaben zu haben, ohne Priester zu sein.

obwohl ich weiß, dass Gott eigentlich nicht das Volk auserwählt hat, sondern den Jakob, und dann diesen und seine Nachkommen zum auserwählten Volk bestimmt hat

Das siehst du ungenau.

Gott sprach vor Mose vom "Haus Jakobs und dem Haus Israel" und meinte damit alle Juden.

Es war keine Entscheidung Jakobs, jedem Juden priesterliche Aufgaben aufzuerlegen, sondern laut Bibel Gottes Wille.

Hinweis: Als Atheist habe ich Schwierigkeiten mit den geschilderten Glaubensinhalten, habe sie aber nach bestem Wissen zusammengestellt.

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Nein

Nein.

Ould Slahis Mitgliedschaft in al-Qaida und seine Ausbildung in einem Terrorcamp bei Kandahar sind unstrittig - beides gibt er selber zu.

Ich halte das für Ausschlusskriterien bezüglich eines Aufenthalts, und die deutsche Staatsbürgerschaft hat er nicht.

Als er in Deutschland lebte, wurde er zudem wegen Sozialbetrugs verurteilt.

Ob er von einer anderen Nation gefoltert wurde und deswegen die Täterschaft einzelner Straftaten trotz Unschuld bekannte, tut da nichts zu Sache.

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Dass Israel einen Genozid an den Palästinensern begehe, ist bösartige Propaganda, mit der Israel und Israelis (und wo man gerade dabei ist, gleich alle Juden) als entmenschlicht dargestellt werden.

Qualitativ ist das Hasspropaganda.

Dass der Vorwurf in keiner Form auch nur ansatzweise begründet ist, lässt sich aus vielerlei Perspektive feststellen.

Statistisch geht bei einem Genozid die Geburtenrate kontinuierlich zurück und erreicht in maßnahmenbetroffenen Gebieten einen Wert Richtung null - die Palästinenser aber haben eine der höchsten der Welt.

Gehst du es praktisch an, müssten für einen Genozid Vernichtungslager existieren, ansonsten müsst es Nachweise von öffentlichen Massenmorden geben - gibt es aber nicht. Das gleiche gilt für Krematorien.

Völkerrechtlich und bündnispolitisch sieht es so aus, dass niemand einen Genozid an den Palästinensern dulden würden - es gibt aber keine Hinweise darauf, dass propalästinensische Staaten einen Massenmord monierten.

Medienpolitisch ist es undenkbar, dass darüber nicht berichtet würde.

Die Wirklichkeit sieht so aus, dass Israel die Palästinenser mit Wasser, Strom und Lebensmitteln versorgt. Ja, da gibt es Unregelmäßigkeiten und das Ausnutzen von Machtpositionen, aber wollte Israel den Palästinensern ans Leben, würden sie zunächst mal diese Versorgung kappen.

Also welche Argumente könnten überzeugen?

Keines.

Wenn wirklich jemand Israel eines Völkermordes bezichtigt, dann ist er oder sie mit Argumenten nicht zu erreichen.

Gibt es vorgefertigte Antworten auf genau diese Form von Israel bezogenem Antisehmitismus?

Wenn du im Diskurs mit Schablonen arbeitest, wirst du baden gehen, da du Rückfragen zur Präzisierung kaum wirst beantworten können.

Diskutiere hart nur Themen(-bereiche), in denen du sicher bist.

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Qassam-Raketen sind auf der Basis einer Mischung von Kaliumnitrat (vorwiegend aus Dünger), Zucker, Sirup und destilliertem Wasser feststoffangetrieben.

Das Zeug wird legal importiert (teilweise von Israel geliefert), Kaliumnitrat experimentell zusätzlich auch per bakterieller Nitrifikation vor Ort gewonnen.

Der Sprengkopf besteht praktisch immer aus TNT und Harnstoffnitrat; das TNT erreicht Gaza über Tunnel zu Ägypten oder auf dem Seeweg. Der Nachweis über TNT-Schmuggel durch diplomatisches Personal bestimmter Staaten ist nicht erbracht, Israel hat aber ein scharfes Auge darauf.

Einzelne Köpfe mit C4 oder Oktogen aus Zeiten besserer Versorgungslage existieren ebenfalls, sind aber sehr selten.

Von Ammoniumnitrat-Sprengstoffen habe ich in dem Rahmen noch nicht gehört. Möglicherweise hat das mit der Lagerfähigkeit bei montiertem Zustand und 25°C zu tun.

Warum stürmt man das ganze nicht, wie ne art Ring der sich immer weiter zu zieht?

Die Produktion braucht keine besondere Maschinen, ist dezentral organisiert und nicht zeitaufwändig.

Zerstörte Werkstätten (davon gibt es nicht wenige) können schnell ersetzt werden (danach gibt es oft mehr als vor der Zerstörung).

Auf dauer würde das doch weniger Unruhe und Tote verursachen, oder nicht?

Nur ein Frieden würde weniger Unruhe und Tote verursachen.

Könnte Hamas aus irgendeinem Grund keine Raketen mehr abschießen, würden sie wieder vermehrt auf Selbstmordattentäter zurückgreifen.

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Gut, da aus meiner Sicht ein Betrag von 20-25€ pro Haushalt angemessen ist, um einen differenzierten und informativen Rundfunk zu erhalten.

Es muss beispielsweise gewährleistet sein, ein Korrespondentennetz im Ausland unterhalten zu können, um nicht grundsätzlich auf Informationen aus zweiter Hand angewiesen zu sein.

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Das Bild zeigt den Besuch Angela Merkels im damals neuen Airbus A-350 anlässlich der Internationalen Flugausstellung 2014 in Berlin.

Neue Flugzeugtypen werden ausgiebig hinsichtlich ihres Verhaltens bei Zuladung getestet, daher auch die 300-Liter-Wassertanks, welche die Ladung simulieren. Aus den Testergebnissen lässt sich dann ableiten, wie kommerzielle Ladung in einem Frachtraum einer Maschine dieses Typs zu verteilen ist.

Bilder aus dem Inneren des betreffenden Airbus (der MSN001):

http://bloga350.blogspot.com/2013/06/inside-msn001-of-first-flight.html

Foto der Kanzlerin an Bord der MSN001:

https://www.bundesregierung.de/breg-de/mediathek/fotos/die-kanzlerin-hat-gelegenheit-das-innere-des-neuen-airbus-a-350-zu-besichtigen--241516

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Wir kennen nur wenige Milliarden Sterne und können diese mit einer Katalognummer benennen, und angesichts der Größe allein des sichtbaren Universums wird es statistisch quasi unmöglich sein, dass der dickste Brocken von allen gerade unter diesen Katalogsternen wäre.

Neben den bereits genannten Riesensternen möchte ich meinen Favoriten Westerlund 1-26 noch einbringen. Der liegt in einem höchst interessanten Supersternhaufen, und wer für so etwas schwärmt, traut ihm locker über 2000 Sonnenradien zu. UY Scuti? Pfff.

Ein kleiner Nachteil: Da Westerlund sich aus unserer Erdsicht mit einer Wolke aus ionisiertem Wasserstoff umgibt, existiert er vielleicht gar nicht mehr. Der Stern, der als Supernova 1987A weltberühmt wurde, sah optisch fast genauso aus, bevor er explodierte.

Nennenswert in diesem Sinne auch die lange vergangenen Sternriesen der Population III, also die ersten Sterne überhaupt. Bei einer Masse von einigen hundert bis wenige tausend Sonnenmassen werden die größten von ihnen auch entsprechende Durchmesser gehabt haben, besonders nach dem Verlassen der Hauptreihe.

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Rechtsextreme Deutsche wollen ein Großdeutschland, rechtsextreme Türken eine Großtürkei, und rechtsextreme Israelis ein Großisrael.

Wo ist da das überraschende Element?

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