Hat es in der DDR damals auch an Lebensmitteln gemangelt wie zur Zeit in Deutschland?

12 Antworten

In der DDR hat es nicht an Lebensmittel gemangelt. Es gab vlt. vereinzelte Sachen nicht oder selten. Aber Hungern musste damals niemand.

In der DDR herrschte immer eine Mangelwirtschaft. Mal gab es dies nicht, mal das nicht. Grundnahrungsmittel gab es fast immer, alles andere war Glückssache. Apfelmus, Orangensaft oder Kirschen gab es nur selten. Ketchup war schon sowas sie Luxus. Wenn es den mal gab, dann stand da ein Schild: Bitte nur eine Flasche nehmen.

Man konnte nicht einfach so in einen Laden gehen und einen Kühlschrank oder einen Farbfernseher kaufen. Man musste abwarten, bis es das mal zu kaufen gab.


Fuchssprung  15.04.2022, 16:37
Man konnte nicht einfach so in einen Laden gehen und einen Kühlschrank oder einen Farbfernseher kaufen. Man musste abwarten, bis es das mal zu kaufen gab.

und dann musste man sich mitten in der Nacht vor der Ladentür anstellen, damit man nicht als letzter dran war und mit leeren Händen nach hause ging. Für meinen ersten Fernseher habe ich 8 Stunden in der Schlange gestanden.

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An einen Herbst kann ich mich erinnern, da wurden Zucker, Butter, Mehl und Eier knapp. Allerdings kann das auch an Hamsterkäufen liegen. Nach ca. einem Vierteljahr gab es jedoch alles wieder. Ich kann mich auch noch an die langen Schlangen am Fleischstand beim Fleischer erinnern, aber dann kaufte ich eben Wurst, möglichst schon am Mittwoch fürs Wochenende. Gehungert haben wir trotz allem nicht, denn Brot und Kartoffeln gab es immer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Im flachen Land, waren die Südfrüchte nie ausreichend zu haben, die Devisenknappheit der DDR hatte daran Schuld. Die Grundnahrungsmittel waren immer vorhanden, wenn es einmal Zuviel Sülze gab, dann lag das daran das der Westen nur Schweinehälften ohne Kopf akzeptierte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

An Brot, Butter, Kartoffeln und Kohl herrschte nie ein Mangel. Bei Äpfeln hakte es schon manchmal und um Nüsse haben sich die Kunden auch schon mal im Laden geprügelt, weil es immer nur sehr wenige davon gab. Wurst gab es immer die gleiche und diese Wurst war nicht gerade appetitlich. Oft war sie bereits im Laden grau. Wer diese Wurst nicht kaufen wollte, der konnte auch in den Delikat Laden gehen. Dort sah die Wurst aus wie im Westen und sie schmeckte auch so. Nur kosteten die Artikel dort das Doppelte, manchmal das Dreifache und hin und wieder auch das Vierfache. Das konnte sich nicht jeder leisten und so haben die meisten graue Wurst gekauft. Von Bananen und Apfelsinen will ich gar nicht reden, die gab es nur ein bis zwei Mal im Jahr und wenn man den Tag verpasst hatte, dann musste man wieder ein Jahr warten, bis zum nächsten Mal.


Dahika  15.04.2022, 12:35

Ich gebe zu,dass es mir immer ein Rätsel war, warum die DDR Bürger so verrückt auf Bananen waren. Ich hasse Bananen. Diese weichen, mehligen Dinger schmecken doch nicht. Ich hasse schon den Geruch von Bananen.

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Fuchssprung  15.04.2022, 13:26
@Dahika

Manch einer mag sie nicht, mochte sie auch damals nicht. Den meisten in der DDR schmeckten sie jedoch wunderbar und weil es sie so selten gab, schmeckten sie noch viel besser. Zudem waren es oft die einzigen Südfrüchte, die man überhaupt bekam. Apfelsinen kamen aus Kuba und dort wurde daraus Saft gemacht. Kein Kubaner wäre jemals auf die Idee gekommen diese Dinger zu essen. Die waren holzig und voller Fasern. Diese Apfelsinen waren einfach ungenießbar, aber in der DDR wäre niemand auf die Idee gekommen daraus Saft zu machen. Apfelsinen hat man einzeln gegessen und nicht in Dutzend den Saft heraus gepresst. Dafür waren die viel zu teuer. Also ließ man die kubanischen Dinger irgendwann im Laden liegen und begnügte sich lieber mit heimischen Äpfeln.

Wenn es aber dann einmal Bananen gab, dann wollte jeder welche haben. Denn Bananen kamen nicht aus Kuba. Die waren besser als alles was man in der DDR kaufen konnte.

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Nomex64  15.04.2022, 15:38

Wer gute Wurst kaufen wollte ging zum Fleischer seines Vertrauens, sowas gab es damals noch.

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Fuchssprung  15.04.2022, 16:13
@Nomex64

Ja, gab es, aber nur sehr wenige. Bei uns gab es nur private Bäcker aber keinen Fleischer. Allerdings habe ich auch in einer Kleinstadt gewohnt. In der Großstadt gab es auch private Fleischer.

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Nomex64  15.04.2022, 16:18
@Fuchssprung

Bei uns auf dem Land gab es so viele Fleischer das meine Mutter unterschieden hat welche Wurst sie bei welchem Fleischer gekauft hat.

Die Auswahl an Fleischern und Bäckern war jedenfalls bedeutend größer als heute.

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