Hätte Jesus dasselbe gesagt wie Petrus?

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Guten Morgen, also wenn du Apg.. Kapitel 4 im Kontext liest, dann wird vielleicht klarer, um was es hier ging: Ab Vers 23 geht es um die Gemeinde und der heilige Geist wurde ausgegossen. Die beiden Verse über Barnabas am Ende des vorigen Kapitels sind eine Einleitung zu den Ereignissen mit Ananias und Sapphira. 

Im vorigen Kapitel zeigt der Geist seine Kraft und Autorität außerhalb der Gemeinde, hier zeigt Er sie gegen das Böse innerhalb der Gemeinde. Gott kann Böses an dem Ort, wo Er wohnt, nicht ertragen. Satan ist immer darauf aus gewesen, seinen bösen Einfluss dort geltend zu machen, wo Gott wirkt und segnet. Er findet auch immer Menschen, die bereit sind, sich von ihm gebrauchen zu lassen.

Was Ananias und Sapphira tun, steht in krassem Gegensatz zum Verhalten von Barnabas. Möglicherweise waren dir Beiden eifersüchtig auf Barnabas. Angeregt durch die Freigebigkeit von Barnabas und anderen , die auch Besitz verkauften und alles " den Apsoteln" zu Füßen legten, um es an die Witwen und Waisen ,die Armen, bzw die Bedürftigen so zu verteilen, wo es gebraucht wird, will Ananias nicht zurückstehen. Er überlegt zusammen mit seiner Frau, ebenfalls einen Teil des Eigentums zu verkaufen, was er dann auch macht.

Genau wie bei Judas macht er bei Ananias und Sapphira Gebrauch von der Geldsucht des Menschen. Ananias hat mit seiner Frau überlegt, nicht das ganze Geld des Verkaufs zu bringen, sondern nur einen Teil. Den ganzen Betrag zu geben, geht ihnen zu weit, sie wollen aber den Anschein erwecken, dass sie dies tun. Zu solch einem Verhalten kann jemand kommen, der möglicherweise ein echter Christ ist, der aber das Fleisch in sich wirken lässt.

Sie wollen den Eindruck einer vom Geist gewirkten Hingabe machen, ohne sich selbst zu verleugnen. Ihre Habsucht richtet sich sowohl auf Geld als auch auf Ehre. Das ganze Opfer zu bringen, übersteigt ihren geistlichen Zustand. Sie wollen die guten Taten anderer nachahmen, ohne dass ihr Herz völlig dem Herrn unterworfen ist. Wo Mann und Frau sich gegenseitig korrigieren sollten, bestärken Ananias und Sapphira sich gegenseitig im Bösen. Die Frau ist hier nicht die Hilfe für ihren Mann, die sie nach Gottes Plan sein sollte.

Als Ananias mit dem Geld zu Petrus kommt, stellt Petrus den Betrug des Ananias sofort an den Pranger, ohne dass wir hören, dass Ananias auch nur ein Wort sagt. Der Heilige Geist kann Petrus fehlerfrei klarmachen, dass hier ein Mann gekommen ist, der nicht aufrichtig ist und Ihn belügt. Durch den Heiligen Geist kann Petrus den Geist unterscheiden, der in Ananias wirksam ist (1.Kor. 12,10). Ananias handelt nicht unter der Wirkung des Heiligen Geistes, sondern unter der Wirkung Satans, dem er in seinem Herzen Zugang gegeben hat und der sein ganzes Herz erfüllt hat. Wenn der Satan das Herz erfüllt, ist der Mensch zu einer dreisten Heuchelei in der Lage, ohne sich bewusst zu machen, dass Gott viel größer ist.

Petrus entlarvt das Werk Satans. Lügen ist das Werk Satans. Satan ist der Erzlügner, der Vater der Lüge. Ananias hätte durchaus etwas von dem Erlös zurückbehalten dürfen. Niemand verpflichtete ihn, alles zu geben. Doch dann hätte er nicht so tun dürfen, als hätte er alles gegeben. Das ist Leben in der Lüge und das Betrügen anderer mit dieser Lüge. Petrus macht klar, dass Ananias keinerlei Verpflichtung hatte, sein Eigentum zu verkaufen (vgl. 2.Kor. 9,7). Wenn jemand Christ geworden war, verlor er nicht sein Eigentum. Petrus sagte deshalb auch, dass das Geld nach dem Verkauf sein Eigentum blieb. Es gab keine Verpflichtung, es abzugeben.

Petrus sagt alles in fragender Form. Er macht das nicht, weil Ananias mit den Dingen der Gemeinde möglicherweise nicht vertraut war, sondern weil er sie sehr gut kannte und bewusst anders damit umging. Dann hält er Ananias die Frage vor, warum er sich diese Tat in seinem Herzen vorgenommen hat. Das kann keinen anderen Grund haben, als den Schein zu erwecken, Gott völlig treu zu sein und Ihm völlig zu vertrauen, wobei er in Wirklichkeit doch auf irdischen Besitz vertraut. Dieses Verhalten ist kein Lügen gegenüber Menschen, sondern ein Lügen gegenüber Gott.

Es ist ein Lügen gegenüber dem Heiligen Geist, den Petrus hier ausdrücklich "Gott“ nennt. Ananias und Sapphira wollten Lügen dort hineinbringen, wo Gott anwesend ist. Sie hatten seine Gegenwart vergessen und auch, dass vor Ihm nichts verborgen ist. Gott wohnt in der Mitte seines Volkes sowohl in Gnade als auch in Heiligkeit. Das ist eine äußerst wichtige Tatsache!

Die entsprechende Auswirkung sehen wir in dem Gericht, das Ananias und Sapphira trifft. Ohne dass Ananias die Chance hat, ein Wort zu seiner Verteidigung zu sagen oder etwa Einsicht zu formulieren, fällt er beim Hören der Worte des Petrus zu Boden und stirbt. Wir sehen hier, dass die Sünde in der Gemeinde ein neuer Anlass für die Offenbarung der Kraft Gottes ist.

Sofort, nachdem Ananias tot zu Boden gefallen ist, stehen die jungen Männer auf. Sie gehen vorsichtig mit dem Körper um und wickeln ihn in Tücher, tragen Ananias nach draußen und begraben ihn. Dass es junge Männer sind, ist ein Hinweis auf den frischen und kräftigen Anfang der Gemeinde.

Ananias und Sapphira gehörten zur Gemeinde. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass es zu der Zeit bereits Namenschristen gab. Der Herr selbst fügte täglich zur Gemeinde hinzu (Apg. 2,47), und niemand anderes als echte Gläubige wagten es, sich der Gemeinde anzuschließen (Apg. 5,13). Die Sünde, die Ananias und Sapphira begingen, war eine Sünde zum Tod (1.Joh. 5,16.17; vgl. 1.Kor. 11,29.30). Der Gemeinde wird nicht nur hinzugefügt, es wird auch weggetan, was nicht zu Gott gehört: die Sünde.

Für die Auffassung, dass wir es nicht mit echten Christen zu tun haben, sondern mit Scheinchristen, kann man auch etwas sagen. Petrus spricht zu Ananias mit Ausdrücken, die wenig Hoffnung geben, dass neues Leben vorhanden war. Ihre Tat war eine außergewöhnlich dreiste Tat. Die Überlegungen, die sie anstellten und ausführten, lässt kein Bewusstsein von Gottes Heiligkeit erkennen. Petrus sagt, dass der Satan ihr Herz erfüllt habe; es ist daher schwierig anzunehmen, dass der Heilige Geist Raum in ihren Herzen hatte. Ananias bekommt keine Gelegenheit, Buße über seine Tat auszusprechen, weil es keine Sünde aus Unwissenheit war, sondern eine Tat des bewussten Aufstandes gegenüber Gott.

Wir können auf die Frage, ob Ananias und Sapphira nun errettet waren oder nicht, nicht das letzte Wort sprechen. Das letzte Wort hat Gott. Für uns ist es wichtig, dass Ananias ein warnendes Beispiel ist, dass Gottes Heiligkeit nicht verkannt werden darf. Das gilt noch immer. Dass nicht mehr jede derartige Heuchelei mit dem Tod bestraft wird, zeigt, wie wenig der Heilige Geist noch in der Gemeinde wirken kann. Die Kraft des Heiligen Geistes wird durch die Verweltlichung der Gemeinde sehr eingeschränkt.

Wir sehen mehrere Male in der Schrift, dass immer dann, wenn Gott etwas Neues beginnt, der Mensch dies verdirbt und sich dann Gottes Heiligkeit in einem Gericht äußert. Das fängt schon bei Adam und Eva an, die sich von Satan verführen ließen und als Folge davon von Gott aus dem Paradies vertrieben wurden (1.Mo. 3,6.7.23). Wie Gott vorhersagt (1.Mos.2,17), ist durch ihre Tat der Tod in die Welt gekommen (Röm. 5,12). Auch die Priesterschaft ist kaum eingesetzt, und schon bringen zwei der ersten Priester fremdes Feuer. Gott muss Nadab und Abihu richten (3.Mos. 10,1.2). Nachdem Israel gerade das verheißene Land betreten hat und Achan sich an dem Verbannten vergreift, muss er sterben (Jos .7,25).

Nach etwa drei Stunden kommt "seine Frau“ herein, die Frau, die ihm zur Hilfe gegeben war, die ihn jedoch in seiner bösen Absicht unterstützt hat. Nachdem eine Zeit vergangen war und er nicht mehr zurückkam, ist sie vielleicht unruhig geworden und wollte schließlich selbst einmal schauen. Während der ganzen Zeit ist kein Gerücht über das Geschehen zu ihr durchgedrungen. Sapphira weiß von nichts. Satan hält seine Sklaven immer im Dunkeln.

Wir lesen nicht, dass Sapphira Petrus eine Frage gestellt hätte, und doch antwortet Petrus ihr. Das scheint darauf hinzuweisen, dass sie eine Frage gestellt hat. Vielleicht hat sie gefragt, wo ihr Mann war. Sie sah ihn nicht unter den Versammelten. Die Antwort des Petrus besteht aus einer Frage, die er einleitet mit einem befehlenden "Sage mir“. Er nennt ihr den Betrag, den ihr Mann als Erlös des Verkaufs des Grundstücks gebracht hat und fragt sie, ob das tatsächlich der Betrag ist, wofür das Land verkauft wurde. Diese Frage ist ein direkter Appell an ihr Gewissen.

Ihr Gewissen scheint jedoch nicht angesprochenen zu sein. Die Abwesenheit ihres Mannes bringt sie nicht zum Nachdenken, und die direkte Frage von Petrus bringt sie nicht zur Besinnung. Sie erhält die Chance, ehrlich zu bekennen. Sie nutzt diese Chance jedoch nicht, sondern verharrt in der Sünde der Heuchelei. Sie sagt nicht nur "Ja“, sondern wiederholt den Betrag, den Petrus als Verkaufserlös genannt hat. Dann kann Petrus nicht anders, als auch ihr das Gericht anzukündigen.

Bevor sie tot umfällt, sagt er ihr (und uns) den Grund für das Gericht. Sie hat gemeinsam mit ihrem Mann den Plan gefasst, den Geist des Herrn zu versuchen. Versuchen bedeutet, dass man etwas aus dem Geist des Unglaubens mit dem Ziel tut, zu prüfen, ob Gott zu seinen Worten steht (2.Mos. 17,2; 5.Mos. 6,16). Ich muss glauben, was Gott sagt, weil Er es ist, der es sagt.

Da Sapphira ihren Mann in seiner Untreue weiterhin unterstützt, teilt sie auch sein Los der Untreue. Es gibt allerdings einen Unterschied zum Tod ihres Mannes. Ananias starb direkt nach der Feststellung der Sünde, während Sapphira die Chance bekam, sie zu bekennen. Das zeigt, dass der Mann die Hauptverantwortung trägt.

Es gibt Furcht sowohl innerhalb als auch außerhalb der Versammlung (Gemeinde), und zwar bei jedem, der davon hört. Gottes Gegenwart ist wirklich eine ernste Sache, wie groß der Segen auch sein mag. Hier wird zum ersten Mal das Wort "Versammlung (Gemeinde)“ gebraucht.

Nachdem das Böse in der Gemeinde gerichtet ist, ist von einem starken Zeugnis die Rede. Wenn Sünde nicht gerichtet wird, ist sie immer eine Barriere für das Werk Gottes. In der Anfangszeit wurde diese Barriere durch die Kraft des Heiligen Geistes sofort offenbar gemacht. In den Tagen des Verfalls, in denen wir leben, gibt es viel heimliches Böses, weshalb der Geist in der Gemeinde nicht kräftig wirken kann. Wenn wir das Wort Gottes betend lesen, wird Er uns sicher zeigen, was wir wegtun müssen und uns auch die Kraft dazu geben, das zu tun.

 Obwohl es ein öffentliches Ereignis ist, ist die Gemeinschaft der Christen eine heilige Gemeinschaft, in der die Gegenwart Gottes zu merken ist. Daher wagt niemand derer, die kein Teil daran haben, sich ihnen anzuschließen. Es bleibt eine Distanz. Außer Heiligkeit geht auch eine große Wohltätigkeit von dieser Gemeinschaft aus. Das gesamte Verhalten der ersten Christen ruft Achtung beim Volk hervor. Andererseits ruft ein echter Nachfolger des Herrn Jesus Hass und Widerstand bei Menschen hervor, die neidisch sind und sich an ihrem eigenwilligen Gottesdienst festbeißen. 

Die Scheu, sich den Christen anzuschließen, beugt einer unkontrollierten Massenbewegung vor. In einem Zwischensatz stellt Lukas fest, dass das nicht bedeutet, dass die Gemeinde nicht wächst. Was ein oberflächlicher Zuschauer als schweren Schlag für die Gemeinde bewerten würde – das Gericht über das Böse und die Tatsache, dass sich ihnen niemand anzuschließen wagte –, gibt Gott gerade die Gelegenheit, in den Herzen ein tiefgehendes Werk zu tun. Um sich dieser Gemeinschaft anzuschließen, ist Glaube an Christus nötig und nicht die Anziehungskraft dieser Gemeinschaft. Es geht nicht darum, zu Menschen hinzuzufügen, nicht einmal zu den Aposteln, sondern zum Herrn.

Von Petrus geht besondere Kraft aus. Petrus gibt lediglich das weiter, was der Herr Jesus ihm gibt. Nicht Petrus hat hier gerichtet.

Und somit kann man deine Frage mit JA beantworten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

berloff 
Fragesteller
 11.10.2023, 13:59

Danke für diesen wahren und sehr ausführlichen Kommentar, dem nichts hinzuzufügen ist!

Allerdings habe ich eine Frage zu, " Daher wagt niemand derer, die kein Teil daran haben, sich ihnen anzuschließen ", die mich anspringt :

Mar.9.38-40 "Johannes aber antwortete ihn und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb Teufel in deinem Namen aus, welcher uns nicht nachfolgt; und wir verboten's ihm, darum daß er uns nicht nachfolgt. 39Jesus aber sprach: Ihr sollt's ihm nicht verbieten. Denn es ist niemand, der eine Tat tue in meinem Namen, und möge bald übel von mir reden. 40Wer nicht wider uns ist, der ist für uns.…"

Was könnte diesen Mann ( Jünger Jesu ? ) davon abgehalten haben, sich den Jüngern an zuschließen ? Leider geben diese Verse keinen Aufschluss darüber, aber hast du einen Gedanken dazu ? Auch die Reaktion von Jesus ist denkwürdig !

Ich frage das aus dem Grund, weil ich schon in 2 freien, Bibeltreuen Gemeinden war, und sogar in einer jahrelang, von `91-`94 aktiv mitgewirkt habe. Es gibt viele gute Gründe, sich einer christlichen Gemeinde anzuschließen da uns Gott zur Gemeinschaft berufen hat. Ich fand allerdings auch Gründe, die mich zum Austritt bewogen haben. Einer davon war, dass bei den Bibelstunden so gut wie nie ein Bezug zum realen Leben in der heutigen Zeit hergestellt wurde, als hätte man Angst davor gehabt, alles bezog sich immer nur im Altestamentarischen Kontext, bei der einen Gemeinde. Bei der anderen, die zwar einen realen Bezug zum wirklichen Leben hatte in den Predigten, sich aber nie an unangenehmen Aussagen der Bibel heranwagte, sondern diese stets vermied, war also alles sehr seicht und auf Familie ausgerichtet.

Bei einigen weiteren Versuchen, mich einer bibeltreuen christlichen Gemeinschaft anzuschließen, die Straßengottesdienste abhielten, bei denen ich auch musikalisch mitgewirkt habe, hielt mich der allgemeine Chaotische Zustand intern, als auch ihr politisches Engagement davon ab, dort zu bleiben. Eine davon war sehr Altestamentarisch eingestellt, mit einem starken Bezug zu jüdischen Traditionen und Lehren.

Daher habe ich habe mich vor Gott dazu entschlossen, meinen Glauben als Einzelindividuum, nur geistlich mit der Gemeinde Gottes verbunden, zu leben, bis mir Gott etwas anderes zeigt.

Ich treib zwar keine Teufel aus wie der von dem in Mark. 9.38-40 zu lesen ist, aber Nächstenliebe aus meinem Glauben heraus in meinem unmittelbaren Umkreis zu leben, war und ist für mich bisher kein Problem.

Würdest du in meinem Fall Parallelen zu Markus 9.38-40 sehen ?

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kinder4kinder  11.10.2023, 23:11
@berloff
Würdest du in meinem Fall Parallelen zu Markus 9.38-40 sehen 

Nein!

Was deinen Glauben als Einzelner Mensch angeht, dann kann ich das persönlich sehr gut verstehen...ich gehöre ebenfalls keiner Glaubensgemeinschaft mehr an, aus mehreren Gründen...Der Leib Christi ist nicht an einen bestimmten Ort und an keine Religion gebunden sondern besteht aus vielen Gliedern..die alle gemeinsam ,auch wenn sie sich nicht treffen können, aus welchen Gründen auch immer, eins sind im Glauben und Vertrauen auf unseren Herrn Jesus. Natürlich Gemeinschaft ist gut , aber Jesus versprach auch, wo 2 oder 3 in meinem Namen versammelt sind ,da bin ich mitten unter ihnen.

Gott hat einen Plan für dich und wenn du ihm darum bittest ,dir nach seinem Willen zu zeigen,wo dein "Platz" ist, wo du gebraucht wirst und ihm die Führung überlässt, wirst du zu gegebener Zeit, dort Anschluss finden, wo es in seinen Augen gut ist. Bis dahin vertrau auf ihn!

Zu deinem Text: / lies bitte auch das ganze Kapitel 9:

Dieses Kapitel scheint voller Missverständnisse zu sein. Erst unterschätzt Petrus am Berg der Verklärung die Grösse des Herrn (V. 5.6), dann konnten die Jünger den stummen Dämon nicht austreiben (V. 18), danach diskutierten sie darüber, wer der Grösste sei (V. 34), und nun sehen wir, dass sich auch bei ihnen der Sektengeist regt (V. 38-40).

Es war Johannes, der Geliebte, der Jesus berichtete, dass sie einen Mann gefunden hatten, der in Jesu Namen Dämonen austrieb. Die Jünger sagten ihm, er solle damit aufhören, weil er nicht zu ihnen gehören wolle. Der Mann verbreitete weder eine Irrlehre noch lebte er in Sünde. Er verband sich nur einfach nicht mit den Jüngern.

Hier bei Markus ging es nicht um die Person oder das Werk Christi, sondern um die Frage, mit wem man im Dienst für den Herrn zusammenarbeitet. Hier müssen Toleranz und Liebe herrschen. Wer auch immer in seinem Dienst nicht gegen Jesus arbeitet, muss gegen Satan sein, und deshalb auf Christi Seite stehen.

Wie schwer die Lektion der vorigen Verse gelernt wird, zeigen die Worte von Johannes. Nach der Suche der eigenen Bedeutung sehen wir hier die Suche nach der Bedeutung der Gruppe. Johannes meint, dass die Gruppe, zu der er gehört, höher zu bewerten ist als jemand, der sich dieser Gruppe, die dem Herrn nachfolgt, nicht angeschlossen hat. Außerhalb dieser Gruppe kann es nach Meinung von Johannes keinen Segen geben. Um wirklich einen Dienst für Ihn tun zu können, so meint Johannes, müsste der Mann, der die Dämonen austreibt, sich ihnen anschließen.

Johannes spricht sogar davon, dass sie den Dienst dieses Mannes verhindert haben, "weil er uns nicht nachfolgt“. Er macht die Gruppe, zu der er gehört, zum Maßstab seines Dienstes. Er hat sicher vergessen, dass der Mann das tat, wozu die Jünger durch ihren Unglauben nicht in der Lage waren ( V,18)

Die Frage ist nicht, ob jemand sich den Jüngern anschließt, sondern ob etwas im Namen des Herrn geschieht. Wenn der Herr jemanden erwählt, ist das ausschlaggebend. Wie kommt Johannes zu einer solchen Beurteilung, zumal er selbst und die anderen Jünger dazu gerade nicht einmal in der Lage waren? Es ist ein Mangel an Selbsterkenntnis und die Anmaßung, zu der richtigen Gruppe zu gehören.

Einige gehen möglicherweise keinen gemeinsamen Weg mit uns, weil sie bei uns so wenig von dem finden, was sie bei dem Herrn Jesus finden an Dienst, an Demut, an Liebe, Glauben, Gebet und Fasten. Darunter müssen wir uns demütigen. Wir sollten uns über jeden Dienst freuen, der für Ihn getan wird, und Ihm dafür danken.

Der Herr weist Johannes zurecht. Was den Mann auch bewogen haben mag, der Herr legt in seiner Antwort den Nachdruck auf seinen Namen. Da der Mann in seinem Namen handelt, ist er für Christus und nicht gegen Ihn. Der Herr verbindet sich mit dem, was der Mann tut. Dieser Mann sucht nicht seine eigene Ehre, sondern die Ehre Christi. Er missbraucht den Namen des Herrn nicht, um sich selbst einen Namen zu machen und so den Namen des Herrn zu schmähen, sondern er will Ihn ehren, indem er Menschen aus der Macht Satans befreit.

Dieser Grundsatz, "wer nicht gegen uns ist, ist für uns“, ist wichtig bei der Beurteilung alles dessen, was für den Herrn Jesus getan wird.

Johannes wehrt sich dagegen, dass jemand den Jüngern Konkurrenz macht. Jesus dagegen gibt seiner Überzeugung Ausdruck, dass der Geist Gottes nicht Eigentum irgendeiner Gruppe oder Bewegung sein kann. Er ist weder an bestimmte Institutionen noch an Personen gebunden.

Die Berufung ist also nicht auf eine exklusive Gruppe beschränkt. Es sind viel mehr Menschen berufen, für die Sache Gottes zu wirken, als es scheint.

Jesus scheint zu den Aposteln zu sagen: "Seid nicht eifersüchtig, wenn neben euch auch andere nach meinem Beispiel handeln. Entscheidend ist doch das Gute, das dabei geschieht.“

Der Herr macht klar, dass sogar der kleinste Dienst, den jemand einem seiner Jünger tut, gerade weil dieser Christus angehört, von Ihm belohnt werden-

GS für dich

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Hallo berloff,

ich kann mir vorstellen, dass das Paar den Acker komplett zu Gunsten der Apostel verkauft hatte (was mir aus der Geschichte nicht so recht hervorgeht). Damit hätte der Erlös den Aposteln in Gänze zugestanden. Das wäre im Rahmen der Geschäftsvereinbarung göttlich gewesen (ob das Geschäft überhaupt in sich Göttlich gewesen wäre, betrachten wir nicht). Behält das Paar einen Teilbetrag zurück, handelt es nicht-Göttlich, wo dies gegen die Vereinbarung war.

Der Rest der Geschichte mag symbolisch sein, was nicht-Göttlichkeit bedeutet - und auch, dass jemand, die*der Göttlich war, eine Entscheidung zur Nicht-Göttlichkeit mit anschließender Handlung treffen kann.

Die Apostel hätten zur Göttlichkeit mahnen können. Somit wäre dem Paar offen gewesen, den kompletten Betrag den Aposteln zu überreichen. Sie hätten sich somit wieder zur Göttlichkeit gewandt. Aus Göttlichkeit heraus hätten die Apostel dem Paar genau diesen Freiraum eröffnen können, haben es aber nicht getan. Darin lässt sich wieder eine Nicht-Göttlichkeit erkennen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen


berloff 
Fragesteller
 10.10.2023, 15:59

Danke für deinen guten Kommentar !

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Ich denke, weil es zu wichtig war. Die Gemeinde befand sich damails in den Anfängen. Wenn damals schon Betrug gegeben hätte, dann hätte sich die Botschaft nicht über die Welt verbreitern können, weil die nicht glaubthaft wäre.

Ich denke dass Jesus es auch getan hätte, weil die beiden schon die Botschaft kannten.

Übrigens: auch heute kann Gott mit dem Tod bestrafen. Es gibt viele solche Beispiele, besonders wenn die Christen verfolgt wurden, wie in der Ehemaligen UdSSR. Da sind die Verfolger auch ganz plötzlich verstorben. Und auch die Atheisten wussten wesshalb, weil die dann Respekt hatten.

Gott ist der Schenker des Lebens, Er kann es daher auch wieder nehmen. Das darf man nicht vergessen.

Das ist traurig, aber man darf nicht vergessen, das Böse wirklich böse ist. Siehe die Kriege. Man schießt auf die Feinde und versucht die nicht zu bekehren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin

berloff 
Fragesteller
 10.10.2023, 15:23
  • Bin fast geneigt deinen durchaus ansprechenden Kommentar Glauben zu schenken. Doch auch wenn die Gemeinde noch am Anfang war, ist nicht der Kernpunkt der Lehre Jesu die Vergebung ?, und das nicht nur einmal, sondern sooft man bereut ?
  • Mt. 18, 21-22 " Da trat Petrus zu ihm und sprach: HERR, wie oft musste ich denn mein Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Ist's genug Siebenmal? Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal "
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Shoron  10.10.2023, 17:32
@berloff

Nein, noch wichtiger, dass Du und ich die Botschaft hören. Dieses Ehepaar hat es schon gehört.

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Mit dem Geist aufgeben ist nur der physische Tod gemeint. Bei dem Ehepaar ging es nur um die Frage das sie etwas vom Acker zurückbehalten hatten und dadurch den Heiligen Geist belogen hatten. Denn es war vereinbart den ganzen Erlös vom Acker den Brüdern zu bringen. Petrus gab ihnen mit seiner gezielten Frage ob sie den ganzen Erlös des Ackers gegeben hatten, die Möglichkeit ihren Fehler zu korrigieren. Da beide dieses unterließen und nicht reumütig ihre Sünde bekannten, hat Gott Sie getötet.


berloff 
Fragesteller
 11.10.2023, 00:48

Gott hat kein Interesse am schnöden Mammon, Menschen schon. Dieser Vers hat sicherlich auch zum Aufstieg und Macht der Institution Kirche beigetragen. Denn das dumme Volk glaubt alles, aber Gott kennen sie nicht !

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ich nehme an dies ist eine "Erzählung" aufgrund einer tatsächlichen Begebenheit.
Diese wurde von den Vermittlern an Lukas wohl ausgeschmückt. Man darf "Berichte", auch im NT, nicht immer so genau nehmen.