Kann man erretung verlieren?

10 Antworten

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Mal wieder eine gute Frage von dir!

Ich bin der Ansicht, dass man als wiedergeborener Christ wieder verloren gehen kann. Aber dazu ist dann eine bewusste Entscheidung nötig, die auch nicht bereut wird. "Versehentlich" wieder verloren gehen geht nicht.

Er bekennt Jesus als Christus und Sohn Gottes, ist er somit nicht nach Römer 10:9 errettet? Es müssen ja nicht exakt die Worte sein.

Ja, Petrus war einer der Erretteten.

Es heißt ja:
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.

Ich liste die Verse mal im Kontext auf:

1 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in die Schafhürde hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.

2 Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirte der Schafe.

...

5 Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht.

...

7 Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür für die Schafe.

8 Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie.

9 Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.

10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.

11 Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.

12 Der Mietling aber, der kein Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt und zerstreut die Schafe.

...

14 Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin den Meinen bekannt,

...

27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach;

28 und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.

29 Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.

Die letzten beiden Verse gehören noch zu dem obigen Gleichnis. Die Verse 10+12 machen deutlich, dass es um "Fremdeinwirkung" geht. Keine andere Macht kann uns von Gott trennen. Das wird auch nochmal mit den Sätzen "niemand kann sie aus meiner Hand reißen" und "niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen" bestätigt. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht selbst abwenden könnte.

Das Problem ist, Simon Petrus verleugnete Jesus dreimal.

Nein, ist es nicht. Denn es war seine eigene Entscheidung. Außerdem sollte man bedenken, dass Petrus zu dem Zeitpunkt noch nicht den Heiligen Geist hatte, der ihn hätte stärken können.

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Verse wie Joh. 10,28-29 und andere, die für die Unverlierbarkeit des Heils angeführt werden, machen nur deutlich, dass wir nicht von außen von Gott getrennt werden können, sie belegen die Heilsgewissheit. Ob man sich auch aus eigenem Willen wieder gegen Jesus entscheiden kann, behandeln sie nicht. Darum geht es in Hebr. 6+10 und 2.Petrus 2:

Hebr. 6,4 Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe[gr. dōrea] geschmeckt haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind

5 und das gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit,

6 und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen!

Hier geht es ganz klar um wiedergeborene Christen, die abfallen können. Manche Christen widersprechen da zwar, aber "erleuchtet", "himmlische Gabe" und "Heiligen Geistes teilhaftig" zeigen deutlich, dass es sich um wiedergeborene Christen handeln muss:

"erleuchtet" - Von Vertretern der Unverlierbarkeit wird diese Erleuchtung als klare Darstellung des Evangeliums und die Aufforderung zu Buße und Glauben verstanden. Der Kontext der Bibel sagt aber etwas anderes:

2.Kor. 4,6 Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.

Hier wird erklärt, was diese Erleutung ist: Nicht eine klare Darstellung des Evangeliums, sondern die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in Jesus Christus.

Ebenso wie Gott bei der Schöpfung durch das Licht etwas neues machte, macht Gott auch bei der Erleuchtung mit der Erkenntnis Seiner Herrlichkeit etwas neues: Einen neuen Menschen - siehe auch "von neuem geboren". Da frage ich mich, wenn die Erleuchtung unseres Herzens - unserers Innersten - nicht die Wiedergeburt sein soll, was dann?

Hebr. 10,32 Erinnert euch aber an die früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet wurdet, viel Kampf erduldet habt, der mit Leiden verbunden war,

Wie Jesus angekündigt hatte, erlebten auch die Hebräer (als wiedergeborene Christen) Leid um Jesu Willen. Als Startpunkt dafür wird ihre Erleuchtung genannt. Würde diese Erleuchtung nicht zur Wiedergeburt gehören, sondern davor kommen, hätte es mehr Sinn ergeben, die Wiedergeburt als Startpunkt zu nennen. Denn sie leideten ja als echte Christen.

Wäre die Erleuchtung wirklich nur die klare Verkündigung des Evangeliums, hätte jeder nicht-Christ, der es einmal abgelehnt hat, keine Möglichkeit zur Rettung mehr.

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"himmlische Gabe" - Hier machen Christen, die an die Unverlierbarkeit des Heils glauben, einen Unterschied zwischen der himmlischen Gabe(dōrea) und der geistlichen Gabe(charisma). Die himmlische Gabe sei nur auf die Teilhaftigkeit am Gemeindeleben bezogen, aber kein Merkmal einer Wiedergeburt. Aber auch hier sagt die Bibel wieder was anderes:

Joh. 4,10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe[dōrea] Gottes erkennen würdest und wer der ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken!, so würdest du ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges Wasser.[= ewiges Leben]

Apg. 2,38 Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe[dōrea] des Heiligen Geistes empfangen.

Nach diesen und anderen Versen ist diese Gabe das ewige Leben, bzw kommt mit der echten Bekehrung und somit der Wiedergeburt.

In Römer 5 wird sie sogar zusammen mit der charisma-Gabe gennant:

15 Aber es verhält sich mit der Gnadengabe[charisma] nicht wie mit der Übertretung. Denn wenn durch die Übertretung des Einen die Vielen gestorben sind, wie viel mehr ist die Gnade Gottes und das Gnadengeschenk[dōrea] durch den einen Menschen Jesus Christus in überströmendem Maß zu den Vielen gekommen.

Die himmlische Gabe gibt es nicht ohne Wiedergeburt.

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"Heiligen Geistes teilhaftig" - In dem Buch "Schwer zu verstehen?" heißt es dazu:

Da er das Evangelium predigte und Dämonen austrieb, war er auch des Heiligen Geistes teilhaftig geworden. Doch das heißt nicht, dass der Heilige Geist in ihm wohnte, so dass sein Körper zum heiligen Tempel Gottes wurde. Weit gefehlt!

Angesichts der Tatsache, dass diese Auslegung nicht ansatzweise biblisch begründet wird, handelt es sich offensichtlich um eine voreingenommene Deutung aus Sicht der Unverlierbarkeit.

Die Bibel gibt meines Wissens keine Auskunft darüber, dass der H. Geist durch einen wirkt, ohne in einem zu sein. Wann immer sonst Menschen im NT Dämonen ausgetrieben haben, waren das wiedergeborene Christen.

Heiligen Geistes teilhaftig zu sein bedeutet das, was das Wort "teilhaftig" schon aussagt: Anteil am Heiligen Geist haben. - als Zeichen einer echten Bekehrung. Das ist am naheliegensten, da etwas anderes rauszudeuten müsste gut biblisch belegt werden.

Zwei Bsp. wie "teilhaftig" verwendet wird:

Hebr. 12,20 Denn jene haben uns für wenige Tage gezüchtigt, so wie es ihnen richtig erschien; er aber zu unserem Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.

2.Petr. 1,4 durch welche er uns die überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben hat, damit ihr durch dieselben göttlicher Natur teilhaftig werdet, nachdem ihr dem Verderben entflohen seid, das durch die Begierde in der Welt herrscht,

Heiligen Geistes teilhaftig zu sein, bedeutet den Heiligen Geist in sich zu haben - was nur mit einer echten Bekehrung möglich ist. (Eph. 1,13-14)

Also Hebr. 6 sagt eindeutig, dass wiedergeborene Christen abfallen können. Sie können außerdem nicht zur Buße erneuert werden, d.h. sie bereuen ihre Entscheidung auch nicht.

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Hebr 10,26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig,

...

29 wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?

Auch hier wird spätestens mit "durch das er geheiligt wurde" klar, dass es sich um echte Christen handelt, die durch mutwilliges sündigen abfallen können. Da aber auch Christen im Normalfall Sünden vergeben werden(1.Joh. 2,1), muss es sich bei der mutwilligen Sünde um eine Sünde handeln, mit der man sich bewusst gegen Gott auflehnt, sein Opfer (willentlich) mit Füßen tritt und deshalb keine Vergebung bekommt.

2.Petr. 2,1 Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen.

...

20 Denn wenn sie durch die Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entflohen sind, aber wieder darin verstrickt und überwunden werden, so ist der letzte Zustand für sie schlimmer als der erste.

21 Denn es wäre für sie besser, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten, als dass sie, nachdem sie ihn erkannt haben, wieder umkehren, hinweg von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot.

Auch hier ist eindeutig von einst echten Christen("der sie erkauft hat") die Rede, die dann zu Irrlehrern wurden.

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Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein Christ kann wieder verloren gehen. Jedoch ist das nur durch eine bewusste Entscheidung, verbunden mit mutwilligem sündigen möglich, welche auch nicht bereut werden kann. (Was im Umkehrschluss heißt, jeder Christ, der seine Sünde bereut, ist noch gerettet.)

Jedoch kann man nicht "versehentlich" verloren gehen und auch nicht durch fremde Mächte von Gott getrennt werden, was die Verse deutlich zeigen, die von Vertretern der Unverlierbarkeit angeführt werden.

Wiedergeborene Christen haben Heilsgewissheit(solang ich zu Gott gehören möchte, bin ich auch gerettet), nicht Heilsunverlierbarkeit.

Ich hoffe die Antwort hilft dir :-)

LG und Gottes Segen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ
Artgerecht57 
Fragesteller
 20.09.2023, 15:03

Hallo, vielen Dank für deine Antwort, sehr Hilfreich wie immer.

"Nein, ist es nicht. Denn es war seine eigene Entscheidung. Außerdem sollte man bedenken, dass Petrus zu dem Zeitpunkt noch nicht den Heiligen Geist hatte, der ihn hätte stärken können."

Stimmt, das hatte ich nicht bedacht.

Als ich das gelesen hab, fiel mir aber ein anderer Vers ein.

Darum lasse ich euch wissen, dass niemand, der im Geist Gottes redet, Jesus verflucht nennt; es kann aber auch niemand Jesus Herrn nennen als nur im Heiligen Geist.

1. Korinther 12:3 SCH2000

Braucht man laut dem Vers um zu glauben nicht zwangsläufig den heiligen Geist?

Oder wie wir beide festgestellt haben, war Petrus schon vor Jesu Tod erretet, das heiß man kann ohne den heiligen Geist erretet werden?

In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt — in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung, der das Unterpfand unseres Erbes ist bis zur Erlösung des Eigentums, zum Lob seiner Herrlichkeit.

Epheserbrief 1:13‭-‬14

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SurvivalRingen  20.09.2023, 17:22
@Artgerecht57

Gerne und Danke!

Darum lasse ich euch wissen, dass niemand, der im Geist Gottes redet, Jesus verflucht nennt; es kann aber auch niemand Jesus Herrn nennen als nur im Heiligen Geist.
1. Korinther 12:3 SCH2000
Braucht man laut dem Vers um zu glauben nicht zwangsläufig den heiligen Geist?

Ich denke ich verstehe deinen Ansatz, aber ich würde das so nicht sagen. In dem Kontext geht es ja um Geistesgaben (Sprachenrede, Weissagung, usw). Der Vers sollte wohl in erster Linie zur Unterscheidung dienen: Jeder, der behauptet im H.G zu zu reden, aber Jesus verflucht, spricht nicht im Heiligen Geist. (sondern aus dem eigenen oder von einer anderen Macht getrieben)

Bräuchte man zum Glauben(an die Existenz Gottes/Jesu) den H. Geist (in sich), könnte kein Ungläubiger gläubig werden. Den Heiligen Geist bekommt man ja erst mit der Bekehrung. - und der Bekehrung geht ja schon der Glaube an die Existenz des biblischen Gottes vorraus. Für das nachfolgende Glaubensleben braucht man aber den Heiligen Geist.

Oder wie wir beide festgestellt haben, war Petrus schon vor Jesu Tod erretet, das heiß man kann ohne den heiligen Geist erretet werden?

Wir müssen zwischen "vor Jesu Tod" und "nach Jesu Tod" unterscheiden.

Vor Jesu Tod war es wichtig, zu glauben, dass der Messias kommen wird und auf ihn zu hoffen. Wer das tat, kam zwar erstmal ins Totenreich, aber Jesus starb dann auch für die Sünden derer, die schon im AT auf den Messias hofften.

Wäre Petrus also vor Jesu Tod gestorben, in dem Glauben, dass Jesus der Messias ist, wäre er gerettet gewesen, da Jesu Opfer dann auch für seine Schuld gegolten hätte.

Nach Jesu Tod sieht das etwas anders aus. Die Gläubigen haben die Verheißung, dass der Heilige Geist in ihnen bleibt. Wer sich ehrlich bekehrt, bekommt den Heiligen Geist.

Wie Epheser 1 schon sagt, ist der Heilige Geist das Unterpfand unserer Erlösung. Wer den Heiligen Geist nicht hat, kann nicht gerettet sein, da Dieser das Merkmal eines echten Glaubens ist.

2
Artgerecht57 
Fragesteller
 20.09.2023, 17:40
@SurvivalRingen

Also der heilige Geist war schon vor Jesu Tod in einigen Menschen.

Und siehe, es war ein Mensch namens Simeon in Jerusalem; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm.

Lukas 2:25 SCH2000

Nur damit ich es richtig verstanden habe, im alten Bund ist es also nicht Heilsnotwendig gewesen das der Heilige Geist in einem wohnt?

Und im neuen Bund wird er allen gläubigen Geschenkt.

Also wurde der Dieb am kreuz auch nach altem Bund erretet?

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SurvivalRingen  21.09.2023, 19:29
@Artgerecht57
Also der heilige Geist war schon vor Jesu Tod in einigen Menschen

Ja, aber eben nur in einigen für eine Zeit lang für einen Auftrag von Gott. Seit Jesus haben wir aber die Verheißung, dass der Heilige Geist auf ewig in allen Gläubigen bleibt.

Nur damit ich es richtig verstanden habe, im alten Bund ist es also nicht Heilsnotwendig gewesen das der Heilige Geist in einem wohnt?
Und im neuen Bund wird er allen gläubigen Geschenkt.

Genau

Also wurde der Dieb am kreuz auch nach altem Bund erretet?

Gute Frage, darüber habe ich nie nachgedacht. Als Jesus starb, starb er sowohl für die vergangenen Sünden der Gläubigen im AT, welche im Totenreich waren/sind, als auch für die gegenwärtigen und zukünftigen Sünden der gegenwärtigen und zukünftigen Gläubigen.

Der Dieb hatte wohl nicht den Heiligen Geist, in dem Sinn wurde er wie die Gläubigen des AT gerettet. Da Jesus aber vor ihm starb, musste der Dieb nicht erst ins Totenreich, sondern konnte direkt ins Paradies.

Zum Thema Himmel/Totenreich habe ich hier eine ausführlichere Antwort geschrieben.

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Artgerecht57 
Fragesteller
 21.09.2023, 20:45
@SurvivalRingen

"Der Dieb hatte wohl nicht den Heiligen Geist, in dem Sinn wurde er wie die Gläubigen des AT gerettet. Da Jesus aber vor ihm starb, musste der Dieb nicht erst ins Totenreich, sondern konnte direkt ins Paradies."

Ah okay, aber du hälst es schon für möglich das auf diese Weise jemand im neuen Bunr erretet werden kann?

Also das man kurz vor dem Tod Christus annimt und dann erretet ist. Ob man dann den heiligen Geist hat, weiß ich nicht aber man müsste doch erretet sein?

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SurvivalRingen  29.09.2023, 13:19
@Artgerecht57

Oh, ´tschuldigung, ich dachte ich hätte den Kommentar schon längst abgeschickt...

Also das man kurz vor dem Tod Christus annimt und dann erretet ist.

Wenn die Bekehrung echt ist, ja. Zu spät ist es erst nach dem Tod. (Hebr. 9,27)

Ob man dann den heiligen Geist hat, weiß ich nicht aber man müsste doch erretet sein?

Dass der Dieb den Heiligen Geist nicht bekam schließe ich vor allem daraus, dass dieser erst zu Pfingsten auf alle Gläubigen kam. Ob heute ein Bekehrter kurz vor dem Tod für die paar Minuten/Sekunden des H.Geist bekommt weiß ich nicht, aber es ist letzlich auch nicht wichtig zu wissen.

Vielen Dank für den Stern :)

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Die Leute, die meinen, man könne die Errettung durch Sünde verlieren, sind Heuchler und Pharisäer. Wer Jesus nachfolgt und ihn liebt, der hasst die Sünde, und will die Sünde nicht tun. Römer 8 beschreibt das Problem sehr gut. Das Fleisch ist sündig, der Geist will aber das Gesetz Gottes halten. Deshalb ist das Fleisch täglich im Konflikt mit dem Geist.

Wenn man aber mutwillig sündigt, und die Sünde auch im Geist gut heißt, dann ist es etwas anderes. Aber dann fällt man ja schon geistig vom Herrn Jesus ab und kehrt sich selbst bewusst von ihm ab.

Ich wollte zu deinem Thema ursprünglich nur eine ganz kurze Antwort geben, aber jetzt hast du oben noch mal eine Begründung.

Die eigentliche Antwort wäre:

Hat Judas seine Errettung verloren?

Ein Gläubiger in Christus Jesus kann seine Rettung nicht verlieren, weil er mit dem Geist Gottes versiegelt ist. Wer könnte ein Siegel Gottes aufbrechen?

Auch fleischgemäß (egoistisch) wandelnde Gläubige, die bewusst und willentlich und fortgesetzt sündigen, sind und bleiben versiegelt.

"... Gott, der uns auch versiegelt und das Angeld des Geistes in unsere Herzen gegeben hat" (2 Kor 1,22). "In Ihm (Christus) seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Rettung, hört -- in Ihm seid auch ihr, die ihr glaubt, versiegelt mit dem Geist der Verheißung, dem heiligen ..." (Eph 1,13). Für wie lange? "Und betrübt nicht den Geist Gottes, den heiligen, mit dem ihr für den Tag der Erlösung versiegelt seid" (Eph 4,30), also bis zum Tag unserer Verwandlung (1 Kor 15,51) in das Bild Christi (Röm 8,29; Phil 3,21) und unserer Entrückung zu Ihm hin (1 Thess 4,17).

Dies verhält sich so gemäß dem dem Apostel Paulus eigens enthüllten Evangelium (Gal 1,12) der Unbeschnittenheit (Gal 2,7), das die anderen Apostel zunächst gar nicht kannten (Gal 2, 2) ebenso wir die gegenwärtige dem Pulus gegebene heilsgeschichtliche Verwaltung (oikonomia, Eph 3,2, Haushaltung, Verfahrensordnung), die bis dahin ein Geheimnis war (Eph 3,9). Man lese die Paulusbriefe; Paulus ist heute der Lehrer (1 Tim 2,7; 2 Tim 1,11).

Außerhalb des Evangeliums der überströmenden Gnade, das dem Paulus enthüllt wurde, außerhalb der Paulusbriefe verhält es sich nach dem "Evangelium der Beschneidung" (Gal 2,7) für Israel so, dass Gläubige die Rettung verlieren konnten und auch zukünftig im tausendjährigen Königreich Israels verlieren können (2 Petr 2,20-22; Jes 66,24).

Die große Gnade, in der wir, die Glieder der Leibesgemeinde (Eph 1,22.23, nicht Brautgemeinde) stehen, ändert uns -- ändert d i e Gläubigen unter uns, die wissen, dass alles Gnade ist (unsere Auserwählung, unsere Rechtfertigung, unsere Versöhnung, unsere Versiegelung, dass unser Glaube Gottes Gabe ist, Eph 2,8; nichts ist aus uns), wie denn geschrieben steht: "Erschienen ist die Gnade Gottes, allen Menschen zur Rettung, sie e r z i e h t uns, die Unfrömmigkeit und die weltlichen Begierden zu verleugnen, damit wir vernünftig, gerecht und fromm in dem jetzigen Äon leben mögen" (Titus 2,11.12).

Zum Nacharbeiten kann man die Homepage www.biblischelehre.de ("Was sagt denn die Heilige Schrift?") heranziehen und die Artikel "Kann man die Rettung wieder verlieren?", "Das Evangelium des Apostels Paulus", "Die Dienstabschnitte des Apostels Paulus" und "In der Gnade" lesen.

Das Problem ist, Simon Petrus verleugnete Jesus dreimal.
Wäre er an dem Tag gestorben, wäre er nicht im Himmel, also nicht erretet.
Das ist echt ziemlich verwirrend für mich. Somit hat ja Petrus seine Erretung verloren.
Wie ich daruaf komme, das Petrus an dem Tag nicht erretet wäre:

Gotte hatte ein Plan mit Petrus, es ist also völlig ausgeschlossen dass Petrus am selben Tag gestorben wäre, zumal ihm ja in Johannes 21:18+19 von Jesus sein Tod, der zur Verherrlichung Gottes dienen soll, angedeutet wurde!

Petrus persönliche Beziehung zu Jesus wurde in Joh. 21, ab Vers 15 wiederhergestellt.

Gott hat uns Petrus als Beispiel eines typischen Jüngers gegeben.Petrus war ein charakterstarker Mann. Sein Temperament brachte ihn nicht selten in prekäre Situationen (Mk. 8,32; Joh. 18,10). So auch kurz vor der Kreuzigung. Petrus war sich sicher, Jesus bis in den Tod treu zu sein. Doch Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Petrus leugnet drei Mal, Jesus zu kennen. Als der Hahn kräht, fällt es Petrus wie Schuppen von den Augen: Er hat seinen Herrn tatsächlich verraten. So wie Jesus es angekündigt hatte (Mt. 26,33-35.69-75).

Wie tief war er gefallen! Gebrochen über sein eigenes Versagen zieht er sich zurück und weint bitterlich.

 Jesus sieht aber nicht nur Petrus‘ Versagen, sondern vor allem seine aufrichtige Reue. Nach seiner Auferstehung wendet Jesus sich ihm zu, richtet ihn wieder auf und erneuert seinen Auftrag. Drei Mal hatte Petrus Jesus verleugnet. Drei Mal bestätigt er nun, dass er Jesus liebt (Joh. 21,15-22).

Seine persönlichen Beziehung zum Herrn muss Petrus nun öffentlich inmitten seiner Brüder wiederhergestellt werden. Dadurch soll das Werk der Gnade des Herrn Jesus im Herzen des Petrus vertieft werden.

Der Herr macht ihm keinen Vorwurf wegen seiner Verleugnung, aber Er dringt bis zur Ursache vor: dem Selbstvertrauen und der Selbstüberschätzung des Petrus, aufgrund derer er sich besser dünkte als die anderen Jünger. Schließlich hatte Petrus sich gerühmt, er würde niemals Anstoß an Ihm nehmen, auch wenn alle Anstoß an Ihm nähmen (Mt 26,33). Um dieses Selbstvertrauen völlig zu entlarven, so dass Petrus es in sich selbst erkennt und verurteilt, stellt der Herr ihm drei Fragen, die natürlich ganz damit übereinstimmen, dass Petrus Ihn dreimal verleugnet hat.

Mit der ersten Frage: "Liebst du mich mehr als diese?“, bezieht der Herr Jesus sich gerade auf diesen Vergleich, den Petrus zwischen sich und den anderen Jüngern gemacht hatte. In seiner Antwort berührt Petrus diesen Vergleich mit keinem Wort, obwohl der Herr gerade danach gefragt hat. Petrus hat die Frage wohl gut verstanden; er prahlt jetzt aber nicht mehr mit der Größe seiner Liebe zum Herrn, sondern beruft sich einfach auf dessen Allwissenheit. Was ihn selbst betrifft, ist er sich seines Versagens in Bezug auf seine Liebe zum Herrn sehr bewusst, aber er weiß auch, dass der Herr sein Herz kennt und darin sieht, dass er Ihn liebt.

In seiner Antwort verwendet Petrus ein schwächeres Wort für Liebe als das, das der Herr gebraucht hat. In dem vom Herrn benutzten Wort agapao wird die Liebe Gottes angedeutet. Er fragt Petrus also, ob er Ihn mit dieser höchsten Liebe liebt. Petrus antwortet mit dem Wort phileo, womit eine niedrigere Art von Liebe gemeint ist. Dieses Wort wird für die Liebe unter Menschen gebraucht und bedeutet eher "Anhänglichkeit“ oder "Zuneigung“.

Mit dieser Antwort zeigt Petrus die Echtheit seines Glaubens, der nun frei von jeder persönlichen Großspurigkeit ist. Aufgrund dieser Antwort überträgt der Herr Petrus die Sorge für seine Lämmer, die Schwächsten seiner Herde. Kann ein Freund mir einen größeren Beweis seines Vertrauens zu mir geben als dadurch, dass er mir seinen kostbarsten Besitz anvertraut? Dieses Vertrauen ist es, das der Herr Petrus hier schenkt. In Anbetracht der dreifachen Verleugnung hätten wir Petrus wohl als Letzten dafür ausersehen. Die Antwort der Gnade ist, dass Petrus jetzt genau der Richtige ist, dem der Herr vertrauen kann. Der Grund dafür ist das völlige Ende seines Selbstvertrauens.

In seiner zweiten Frage an Petrus spricht der Herr nicht mehr über den Vergleich mit den anderen Jüngern. Dieses Thema ist abgeschlossen, Er kommt nicht mehr darauf zurück. Jetzt fragt Er allein nach der persönlichen Liebe des Petrus zu Ihm und benutzt dabei wieder das Wort agapao, das Wort für die göttliche Liebe. Petrus wagt dieses Wort nicht zu übernehmen und antwortet demütig mit dem schwächeren phileo (= liebhaben). Wie schon beim ersten Mal beginnt er seine Antwort mit „ja, Herr“ und appelliert an die Allwissenheit des Herrn. Er hat Ihn ja wirklich lieb, auch wenn er zugeben muss, dass man äußerlich vielleicht nicht viel davon sehen kann.

Der Herr weiß das auch und gibt Petrus deshalb einen neuen Auftrag. Er soll jetzt für seine Schafe sorgen, sie hüten und beschützen. Reifere Gläubige, die schon mehr Kenntnis von der Wahrheit haben, brauchen nicht zuallererst Nahrung (obwohl auch diese unentbehrlich ist), sondern sie müssen behütet werden, damit sie an der erworbenen Wahrheit festhalten. Ihnen droht die Gefahr, dass der Feind sie von der Wahrheit weglockt und in die Irre führt.

Als der Herr ihn zum dritten Mal nach seiner Liebe fragt, wird Petrus traurig. Nicht, weil er meint, der Herr erwarte zu viel von ihm, sondern weil er nun von seiner früheren Wesensart gründlich überführt ist. Der Herr hat sein Ziel mit Petrus erreicht. Dass Er nicht zu viel von Petrus erwartet, sondern gerade dabei ist, Petrus völlig wiederherzustellen, wird schon aus der Tatsache deutlich, dass Er eben bei dieser dritten Frage genau das Wort benutzt, das Petrus immer gebraucht hat: phileo (= gernhaben). Er fragt also etwa: „Petrus, wenn du dich nicht traust, mir zu sagen, dass du mich (mit göttlicher Liebe) liebst – traust du dich dann wenigstens, zu sagen, dass du mich gern hast?“

Petrus ist sich wohl im Klaren darüber, wie wenig man bei ihm bisher davon sehen konnte und dass es für seine Liebe zum Herrn keine Beweise gab. Deshalb beruft er sich wieder auf die Allwissenheit des Herrn, diesmal sogar noch intensiver als vorher: "Du weißt alles!“ – das schließt auch ein, dass Er Petrus durch und durch kennt. Nach diesem demütigen Bekenntnis vertraut der Herr ihm die volle Fürsorge für seine Schafe an, indem Er ihn jetzt auch beauftragt, seine Schafe mit Nahrung zu versorgen.

Nach seinem demütigenden Fall nun zur völligen Abhängigkeit von der Gnade geführt, erlebt Petrus die Erweisung des überfließenden Reichtums dieser Gnade. Was für den Herrn das Kostbarste und Wertvollste ist, was der Vater Ihm aus Liebe geschenkt hat, das vertraut Er nun Petrus an: seine Schafe, die Er soeben erst erlöst hat. Solche Gnade ruft kein Vertrauen auf uns selbst hervor, sondern nur auf Gott, auf dessen Gnade wir immer völlig vertrauen können.

Der Herr erinnert Petrus daran, wovon er in seinem früheren Leben gesteuert wurde, in der Zeit, als er noch jünger war, eigentlich bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Da hatte er sich selbst gegürtet, das heißt, er hatte in eigener Kraft gehandelt und sein Leben geführt. Das hatte ihn zu unbedachten Worten und Taten verleitet und ihn auf verkehrte Wege gebracht. Es wird aber eine Zeit kommen, da er seine Hände ausstrecken wird, um durch die Kraft des Heiligen Geistes gelenkt zu werden. Wenn er so die Führung seines Lebens dem Geist Gottes überlässt, wird er an einen Ort gebracht werden, wohin er von sich aus – was seinen alten Menschen betrifft – nicht gegangen wäre. Dann wird er von dem Geist bis in den Tod geleitet werden und durch seinen Tod Gott verherrlichen.

18 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst 19 Dies aber sagte er, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Und nachdem er das gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach!

Nun sagt der Herr zu Petrus, er solle Ihm folgen – was er früher nicht gekonnt hatte (Joh 13,36.37)! Jetzt aber bekommt er die Gelegenheit, dem Herrn konsequenter zu folgen; das hatte er früher nicht getan und hatte deshalb den Herrn sogar verleugnet. Früher war er dem Herrn "von weitem“ gefolgt (Lk 22,54). Nun aber darf er ganz dicht bei Ihm sein und Ihm unmittelbar folgen.

Diese dem Petrus erwiesene Liebe Jesu und die Übertragung von Verantwortung gaben Simon Petrus tatsächlich die Kraft, diese Verantwortung zu tragen, auch als dies bedeutete, dass er sein eigenes Leben dafür hingeben musste.

Es wird berichtet, dass Petrus während einer Christenverfolgung in Rom gekreuzigt wurde. Nach eigenem Wunsch mit dem Kopf nach unten, weil er sich nicht für würdig hielt, so gekreuzigt zu werden wie Jesus.

Petrus war ein Schwankender zwischen Angst und Attacke. Er war einer der ersten, der sich zu Jesus bekennt, immer wieder Treue bekundet, der aber dann an einem entscheidenden Punkt kneift und feige schweigt. Aber er ist auch einer, der eine zweite Chance erhält, als er sich erneut zu Jesus bekennt.

Du darfst hinfallen – aber nicht liegen bleiben. Als Christen sind wir alle nur Menschen, keiner ist unfehlbar – auch Petrus nicht – nobody is perfect. Wir sind als Christen nicht ausgezeichnet, weil wir vollkommen sind, sondern weil uns vergeben wurde und wird. Wir leben alle von diesem neuen Morgen, der 2. Chance für das Leben.

Entscheidend ist nicht meine Stärke – aber auch nicht meine Schwäche, sondern die Liebe. Die Liebe Gottes zunächst und dann auch meine. Die Liebe, die ich zuerst erfahre und dann die, die ich an mir herum trage und weiter trage zu den anderen. Und die auch mich trägt. Getragen kann ich mehr tragen. "Ja, ich will euch tragen“, hat Gott gesagt.

Und davon leben wir.

lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Natürlich kann man die Errettung wieder verlieren, und zwar durch Sünden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.
JannikH0106  20.01.2024, 13:21

Welche Sünden sind das, durch die man die Errettung verliert?

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Athanasius71  20.01.2024, 19:44
@JannikH0106

Durch jede Todsünde. Durch läßliche Sünden aber auch, wenn es zu viele werden. Also im Prinzip durch jede Sünde. Denn die Sünde trennt von Gott.

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JannikH0106  21.01.2024, 13:41
@Athanasius71

Aber dann ist es ja eigentlich nicht möglich die Errettung komplett zu verlieren, solange die Buße durchgeführt wird?

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Athanasius71  21.01.2024, 19:01
@JannikH0106

Sünden, die gebüßt wurden, sind vom Tisch. Aber erst dann. Wenn wirklich alle Sünden korrekt gebüßt wurden, ist man auf der sicheren Seite.

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