Gibt es fleißige Säugetiere?

11 Antworten

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Es gibt den schönen Spruch:

"Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen"

Also würde ich sagen, Beharrlichkeit und Fleiß bei der Futtersuche. Damit wäre es das Pendant zu Biene und Ameise.

Beharrlich und unermüdlich sind auch Biber, die an ihrem Damm bauen.

Was eben einen großen Unterschied macht und damit wahrscheinlich auch für die Bildung dieser Assoziation von Biene/Ameise und Fleiß gesorgt hat ist, dass es sich um Staatsinsekten handelt, bei denen die einzelnen Mitglieder jeweils nur für eine bestimmte "Arbeit" zuständig sind und nichts anderes machen, sich also z.B. nicht um die Fortpflanzung kümmern müssen, sondern nur und ausschließlich den Bau beschützen, Futter ranschaffen, die Larven füttern etc. Bei Säugetieren gibt es so etwas nur bei den Mullen, sonst bei keiner Art. Also haben sie insgesamt mehr Aufgaben, auf die sie ihre Energie verteilen müssen und können es sich unterm Strich nicht leisten, sich für längere Zeit nur auf eine einzige Sache wie Nestbau oder Nahrungssuche zu fixieren, da sonst der ganze Rest auf der Strecke bleibt.

Das was du als Fleißig bezeichnest dient einzig und allein dem Zweck des Überlebens, die Tiere sorgen nur für Fressen und für die Brut also für die Erhaltung ihrer Art, und das macht die Biene oder Ameise genauso wie ein Affe oder ein Faultier, und das gibt es nicht nur bei Säugetieren, sondern natürlich auch bei Reptilien oder Vögel, Fischen und alle anderen Arten von Tieren, oder denkst du das ein Krokodil oder Löwe nur tötet weil er Spaß daran hat?
Das ist einfach nur Futterbeschaffung.
Nur der Mensch tötet aus Niederen Beweggründen.


Filatio  11.07.2023, 11:03

Das ist mir noch nie so deutlich in den Sinn getreten.

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Dackelmama84  11.07.2023, 11:15

Ich denke, der oder die FS meint schon eher den sprichwörtlichen Sinn bzw. die Redensart "fleißig wie eine Biene". Dass den Tieren, egal ob Insekt, Säugetier, Vogel oder Reptil in freier Wildbahn das Futter nicht ins Maul fliegt ist ja eigentlich klar. Das ändert aber nix daran, dass wir nun mal sprichwörtlich bestimmten Tieren auch bestimmte Eigenschaften zuordnen - schlau wie ein Fuchs, ängstlich wie ein Hase, schnell wie ein Pferd usw.

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myotis  11.07.2023, 11:56
@Dackelmama84

Schlau wie die Maus, die dem Fuchs entkommt, mutig wie die Häsin die sich in der Sasse duckt statt davonzulaufen, schnell wie ein Hase oder Bär - beide schneller wie Pferde...

Anthropozentrische Zuschreibungen dienen mehr der Moralisierung und was weiß ich Kindererziehung als der zoologischen Beschreibung...

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Dackelmama84  11.07.2023, 14:01
@myotis

Redensarten haben auch nichts mit zoologischen Beschreibungen zu tun. Diese Zuschreibungen sind nun mal kulturell gewachsen. Haben ihre Wurzeln noch in der vorchristlichen Zeit und den Tieren, die damals verehrt, bewundert oder gefürchtet wurden. Und den Bär hat man eben nicht mit Schnelligkeit, sondern mit Kraft in Verbindung gebracht, den Fuchs mit Schläue, die Schlange mit List, der Rabe mit dem Tod bzw. der Anderswelt, den Adler mit Stolz, die Eule mit Weisheit usw. Das heißt ja nicht, dass eine Maus nicht auch schlau sein kann aber ein Tier, dass dir deine Vorräte ruiniert, bringst halt nicht per se mit positiven Eigenschaften in Verbindung.

Es hat ja auch keinen zoologischen Hintergrund, dass der Storch als Glückssymbol gilt und für Kindersegen steht. Dem Vogel dürfte das herzlich egal sein aber es ist halt Bestandteil unserer mitteleuropäischen bzw. deutschen Kultur. Wenn du nach Indien, China oder zu den nordamerikanischen Indianern gehst, verbinden die dort teilweise ganz andere, dort heimische Tiere mit den gleichen Eigenschaften.

Solche Volkserzählungen und Fabeln erheben gar nicht den Anspruch korrekt zu sein und ja, es gibt immer wieder eine Moral von der Geschicht in der die Tiere symbolisch für menschliche Charakterzüge auftreten.

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Das Wort "fleißig" ist eine Definition, welcher wir Vorgaben/Rahmen geben.

Vielleicht ist deine Ameise ja nicht fleißig, sonder die einzelne einfach nicht effizient?

Ein Faultier überlebt auch viele Jahre und ist nicht so "fleißig" wie eine Ameise.

Der Begriff fleißig ist total anthropozentrisch gedacht...

Wenn du das schon unbedingt auf Tiere anwenden willst, gestehe das auch jeder Art zu, die erfolgreich überlebt, Junge großzieht, Wintervorbereitungen trifft, Vorräte anlegt, Bauten, Wanderungen schafft und und und...

Biber, Murmeltiere, Waldmaus, Wolf, Fuchs, Karibou, Elefant, Fledermäuse, Kaninchen, Dachs, und und und...

Fand mal eine Maus in nem Vogelkasten, den sie randvoll mit Eicheln gefüllt hat, den und drei weitere...

Wie anders als fleißig kann man das nennen? ;o)

Oder den Biber mit seinem Damm, das 'Ninchen oder den Dachs mit seinem Bau...

Übrigens bei Vögeln genau das selbe: zähle mal wie oft Meiseneltern Futter in den Kasten tragen, wieviel Eicheln ein Eichelhäher versteckt, wieviel Mücken eine Schwalbe oder ein Mauersegler sammeln muss, wieviele Flügelschläge ein Zugvogel machen muss...

Ich finde Erdmännchen und Nacktmulle sind fleißig aber generell tun eigentlich alle Säugetiere so viel wie möglich um zu überleben

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich seit frühester Kindheit mit Tieren