Frage zu dem Beruf "Flugbegleiter"

3 Antworten

Hallo,

gem. der EU-OPS 1, der Vorschrift für den gewerblichen Luftverkehr, darfst Du max. 900 Stunden im Jahr fliegen. Das macht 75 Stunden im Monat. Dazu kommen dann aber noch Arbeitstage für die vorgeschriebenen Trainings und Seminare, die in vorgeschriebenen Abständen zu wiederholen sind.

Fliegen darfst Du max. 13 Stunden am Stück, danach ist eine mindestens 12stündige Ruhepause vorgeschrieben.

Die OPS schreibt auch vor, wie die freien Tage - auch zusammenhängend - einzuplanen sind. Allerdings kann ein Unternehmen innerhalb dieser Regelungen frei planen, so dass die Dienstpläne je nach Firma immer etwas anders ausfallen. Da gibt es keine pauschale Antwort.

Und mit dem "hocharbeiten" ist es auch so eine Sache. Du kannst nach einigen Jahren Purser werden, also Leitende Flugbegleiterin. Dazu sind mindestens 1.000 Flugstunden Pflicht. Das wären also rund 18 Monate, aber bedingt durch freie Tage, Arbeitsmodell (Voll- oder Teilzeit), Krankheit, Urlaub etc. kannst Du hier realistischerweise von 2 bis 3 Jahren ausgehen, bis Du zu einem Lehrgang zugelassen wirst. Auch ein Job als Lehrflugbegleiterin oder Leiterin der Kanbineneinsatzplanung ist möglich.

Dein Dienstplan hängt natürlich davon ab, welche Flugzeugmuster Du fliegst. Bei der Kurzstrecke versuchen die Airlines, die Besatzung abends wieder auf der Homebase zu haben, um Hotelkosten zu sparen. Das funktioniert aber je nach Umläufen natürlich nicht immer und bei der Langstrecke sowieso nicht.

Da Du auf bis zu drei Flugzeugmustern eingesetzt werden kannst, wird Dein Dienstplan also Kurz- und Langstrecken enthalten (wenn die Airline beides fliegt) und - zumindest bei LH - bis zum 27. eines Monats für den Folgemonat veröffentlicht. Erst dann kannst Du also Termine für Deinen Nebenjob planen. Und ob der überhaupt erlaubt ist, steht im Arbeitsvertrag bzw. in Betriebsvereinbarungen, denn laut Gesetz bist Du verpflichtet, sicherzustellen, dass Du nur nach den vorgeschriebenen Mindestruhezeiten wieder aktiv zum Dienst kommst. Die Flugsicherheit geht also vor!

Du kannst entweder nach einigen Jahren auf Teilzeit umsteigen oder - wenn die Airline so etwas anbietet - gleich in einen TZ-Vertrag einsteigen. Da aber auch LH plant, im Rahmen von "Jump" in Zukunft mit 14 A340 Touristenziele auf der Langstrecke anzufliegen - dafür werden rund 900 FB benötigt - wird es dort mit einem TZ-Job wohl schwierig werden.

Aber Du bist ja nicht auf Deutschland beschränkt, sondern Dir steht ganz Europa offen. Such Dir zwei, drei Airlines heraus und vergleiche die Anforderungen und Konditionen und dann bewirbst Du Dich bei derjenigen, mit der Du die größte Schnittmenge hast.

Zum Beruf des Flugbegleiters liefert die Lufthansaseite viele Infos einschließlich einem FAQ: https://www.be-lufthansa.com/jobs-und-ausbildung/flugbegleiter-in/flugbegleiter-in-ab-frankfurt-oder-muenchen-bei-deutsche-lufthansa-ag/

Generell fliegst du, wie die Cockpitbesatzung, sogenannte Legs, also Umläufe. Diese dauern mehrer Tage, und dann bist du für ein paar Tage wieder daheim. Das geht dann ein Weilchen so, und dann wirst du normalerweise wieder eine längere Zeit Zuhause sein (also auch tagsüber). Bei Lufthansa gibt es ein Modell "Sommersaison", dort bist du 6 Monate unterwegs, und dann hast du 6 Monate frei. Wie oft du in den 6 Monaten heimkommst, kann ich dir nicht direkt sagen.

Aufsteigen kannst du natürlich auch. Da hat jede Fluggesellschaft eigene Ränge (ähnlich wie im Cockpit; du steigst irgendwann zur/zum Chefsteward/-esse auf).

VictoriaSecret 
Fragesteller
 05.12.2014, 19:23

Hatte schon viel bei Lufthansa geschaut , danke für deine Antwort.

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Naja groß hocharbeiten kann man sich dort glaub ich nicht.

viel Freizeit wirst du auch nicht haben, bist ja schließlich viel unterwegs, Wochenenden vllt Zuhause.

VictoriaSecret 
Fragesteller
 05.12.2014, 19:21

Nein , Wochenenden arbeitet man natürlich auch , und Weihnachten auch , jeder Tag wird gleich behandelt. Man kann sich sehr hoch arbeiten , man verdient 1500 bis 4500 Euro pro Moant aber halt nur wenn man sich hoch arbeitet wird es mehr.

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